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Unfälle auf einer Wasserrutsche im Freibad

Grüß Dich, Bauerova,

so bedauerlich die Unglücksfälle sind: Der Artikel zeigt: Wenn das Bad geschlossen hat, ist halt kein Wasser in dem Becken, in dem man am Ende des Rutschens landet. Ich finde: Wenn das Bad geschlossen ist, dann darf niemand damit rechnen, dass es betriebsbereit ist. Da ist nicht die Rutsche gefährlich, sondern der nächtlich einbrechende Benutzer hat beim Denken gespart:

"Denn Denken ist ja so gefährlich,
höchst mühsam und auch oft beschwerlich!"

Diese Unglücksfälle, so tragisch sie sind, sind auch Folge einer Dummheit: Da wird ein Abenteuer gesucht, aber jedes Abenteuer enthält Gefahren. Letzteres ist zu bedenken: Es unterscheidet den Mutigen vom Verrückten.

Es gibt aber auch heute Menschen, die offenbar der Ansicht sind, es solle Abenteuer ohne Gefahren geben, und die Gefahr zuschlägt, dann sind es immer die anderen, nur nicht sie selbst, die das Resultat zu vertreten haben.

Das ist ein Problem.

Vielleicht ist es auch so: Wir haben einen unglaublichen Wert in Europa. 65 Jahre Frieden. Wir dürfen ins Bett gehen, ohne befürchten zu müssen, dass eine Bombe durchs Dach fällt oder der Selbstmordattentäter das Haus in die Luft jagt. Wir müssen dafür sehr, sehr dankbar sein. Manchmal habe ich den traurigen Verdacht, es gebe Leute, die dieses unglaubliche Glück, in Frieden leben zu dürfen, nicht wahrnehmen und nicht vertragen.

(Ich bin kein Geistlicher, das nur zur Anmerkung)

ISLÄNDER
 
Da ist nicht die Rutsche gefährlich, sondern der nächtlich einbrechende Benutzer hat beim Denken gespart:

"Denn Denken ist ja so gefährlich,
höchst mühsam und auch oft beschwerlich!"
...
Das ist ein Problem.



Hallo Isländer,
ich finde es gut dass du dieses Problem mal so direkt ansprichst.
Mittlerweile ist es ein echtes Problem, dass viele Produkte, nicht nur von Firmen die in die USA exportieren, DAU sicher ausgelegt werden (müssen). Also für den dümmsten anzunehmenden User der weder die Kurzanleitung eines Gerätes lesen will und manchmal nicht mal weiß was er eigentlich für ein Gerät vor sich hat.
Und Sicherheitsfunktionen werden als Komfortfunktionen missbraucht: Warum sollte man denn beim schließenden Rolltor noch mal den Schalter betätigen wenn es die Sicherheitsschaltung ohnehin hoch fährt; wenn man drunter durchgeht?
Und wenn es bei gefährlichen Geräten eine doppelte Sicherheit gibt, die den Komfort nur leicht einschränkt wird gleich eine Sicherheitseinrichtung außer Funktion gesetzt.
Aber wenn dann die Sicherheitsfunktion nicht funktioniert oder man an ein altes Gerät ohne gerät, dann ist das Geschrei groß: Das darf doch nicht passieren, das Gerät darf doch gar nicht laufen wenn die Sicherung nicht funktioniert...
wie kann es in diesem Land wo alles geregelt ist Geräte ohne solch eine Sicherung geben..
Und die Dummen sind die mitdenkenden „normalen“ Nutzer die Kosten für Entschädigungen und manipulationssichere Sicherungen mitbezahlen.
Von Bedienungsanleitungen die vor lauter trivialen Sicherheitshinweisen kaum noch lesbar sind gar nicht zu reden.
Und manche Fahrzeuge bekommt man nur noch gestartet wenn man exakt nach Hinweisen im Display vorgeht, weil irgendwelche DAUs nicht klar war das Autos mit Motor auch fahren können, wenn man diesen startet.

Und leider gibt es auch zu viele Anwälte die so was noch unterstützen:
Da fällt mir der Autofahrer ein, der seine Werkstatt die ihm dringend zum Wechsel der Bremsbeläge riet (und das Auto bis dahin nicht mehr zu benutzen) verklagte, weil sie ihn doch aktiv an der Wegfahrt hätte hindern sollen.
Glücklicher weise ist er damit gescheitert.

VG DH
 
Grüß Dich, DieHard,

ich Danke Dir für Deine Zustimmung. Verstehen kann ich ja noch, dass man dort, wo Kinder in Veruschung geraten, höhe Hürden aufbaut. Wer einen Schrottplatz (mit echten Schrottautos!) mit einem 80 cm hohen Zaun umgibt, der läd praktisch die ganzen abenteuerlustigen Buben der ganzen Umgebung auf diesen Abenteuerspielplatz. Dass man da höhere Zäune verlangt, das kann man verstehen. Aber Erwachsene müssen schon selbst überlegen.

Das Abenteuer, das Erwachsenwerden ohne Unfallgefahr geht nicht. Ich kann ein Leid davon singen: Wer als 18-jähriger mit einem 3 Wochen jungen FÜhrerschein sich ein eigenes Auto kaufen will - nun ja. Was kauft sich ISLÄNDER? Einen Unimog! Das war eine der gescheitesten Ideen, die ich je hatte. Der Unimog hat erfolgreich daran mitgewirkt, aus dem Volljährigen einen Mann zu machen. Dass es dabei Unfälle gibt - so furchtbar jeder einzelne Unfall sein kann: Es ist nicht einmal wünschenswert, das zu 100 % zu vermeiden. Wem einmal im Leben drohte, dass ihm ein Feuer aus der Kontrolle zu geraten, der wird hoffentlich an diesem Schrecken gewachsen sein. Ich muss aber leider bei dieser Gelegenheit sagen: Man hat nicht nur leichtfüßige Jugendliche gesehen: Ich hab auch schon viele alte Deppen gesehen.

Ich fürchte, ich bin in dieser Hinsicht altmodisch, ein Gendanke, der mir eigentlich gar nicht recht ist, ich habe mich immer als innovativen Burschen verstanden. Aber da sage ich: Von dem, was man im Bayernlande ein tüchtiges Stück Mannsbild nennt (woanders gibt's bestimmt ähnlich handfeste Begriffe!) muss die Gesellschaft erwarten dürfen: Der weiß, dass er bei seinem Namen gerufen ist, wenns darum geht, dass sich einer notfalls mit aller Manneskraft dem Mißgeschick entgegenzustemmt. Der muss wissen, was die Gesellschaft von ihm erwarten muss und auch erwarten darf. Der muss aber auch den Punkt kennen, wo er sagt: "Nein - das geht so überhaupt nicht, das endet nur mit weiteren Schäden. Das muss man anders anpacken."

Aus diesem Grund aber muss man manchmal auch bei Unfallopfern erst einmal sorgfältig das Gelände abgehen, in das der Fall geraten ist, und dann genau bestimmen: Wo legen wir Druck drauf? Was wird zum kräfteverzehrenden Nebenkriegsschauplatz? Wo sind Schwerpunkte, wo muss man sagen: Diesem 5,60-Euro-Schaden renne ich nicht hinterher?"

Es hat sich gezeigt, dass das durchaus Erfolg bietet. Denn dann ist Kraft für die wirklich wichtigen Punkte da.

ISLÄNDER
 
Sehr geehrte Herren,

es freut mich, dass Sie wie die meisten jungen Menschen, Gott sei Dank, Ihre Sturm- und Drangzeit unbeschadet haben durchleben dürfen.
Die Tatsache, dass Jugendliche nachts in Freibäder einsteigen, ist so alt wie die Bäder selber.
Diese fatalen Unfälle nun sind moderner Art.
Seien Sie versichert; die Jungs sind alle schwer in Ordnung.

Herzlich
bauerova
 
[FONT=Arial, sans-serif]Ich bin Krankenschwester. Mir sind die Fälle bekannt.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Diese irreparablen Multitraumen (wenn der Knall in die Wand nicht bereits tödlich ausgegangen ist) haben Invalidität und Berufsunfähigkeit zur Folge. Und das schon im jugendlichen Alter.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Abgesehen von den enormen Kosten für die Operationen bei Trümmerbrüchen des Sprunggelenks oder gebrochenen, gestauchten Wirbelkörpern sind die medizinischen Folgekosten der zu erwartenden Gehbehinderung, Lähmung, chron. Schmerzen und psychische Störungen, sowie die gesellschaftlichen Folgekosten bezüglich einer Berufsunfähigkeit für den Rest des Lebens (ich spreche von 60 Jahren) unkalkulierbar hoch. [/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Wollen wir damit leben ? Nur wegen „Ätsch, selber schuld“ ?[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Was, wenn einer mit dem Kopf zuerst in die Wand rauscht ?[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Wer legt für sein eigenes Kind die Hand ins Feuer, dass es nicht auch einmal in ein Freibad einsteigt und sich, der Gefahr unwissend, dieser modernen, so reizvollen Attraktion nicht entziehen kann?[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Wie viel Geld oder „Zacken aus der Krone“ kostet es, den Auslauf dieser Rutschen zu entschärfen ?[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]E.H. - Ambulantes OP-Zentrum[/FONT]
 
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