• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Termin Gutachten und unklare Diagnose

emma1

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
8 März 2012
Beiträge
311
Hallo liebe Fories,

gegenüber der Privaten Unfallversicherung habe ich meinen Unfall fristgerecht gemeldet.
Jetzt warte ich seit Ende Dezember 2012 auf einen Termin in der von der PUV angegebenen Klinik. Ich habe auch selbst schon mal dort angerufen und die versichern immer, dass der Termin „in Kürze“ bekanntgegeben wird. Der PUV habe ich das rückgemeldet und die haben jetzt eine letzte Frist gesetzt. Wenn bis dann (12.06.) nix passiert, wird der Gutachtenauftrag in der Klinik storniert und an eine andere Klinik neu vergeben.
Ist so was normal?
Meine Befürchtung ist, dass bei einer neuen Vergabe wieder die Monate ins Land ziehen. Aber ich weiß auch nicht, ob das für mich Vor- oder Nachteile bringt...?

Und da wären wir bei meiner nächsten großen Frage:
Wie geht die PUV mit unklaren Diagnosen um?

Zum Verständnis: Unfallbedingt hatte ich außer Schürfungen, Prellungen und Stauchungen eine Schultereckgelenksprengung, welche eine Woche nach dem Unfall operativ versorgt wurde.
Nach der Narkose wurde ich aufgrund einer aufgetretenen Tetraparese und Hirnnervenausfällen in ein anderes Krankenhaus auf die Intensivstation verlegt. Drei Wochen Krankenhaus, fünfeinhalb Monate Reha und heute, nach zwei Jahren, bin ich maximal fähig kurze Strecken mit Hilfsmitteln zu gehen. Ansonsten hab‘ ich den Rolli unterm Hintern.

Diagnostisch wurde einiges gemacht, doch bis auf eine „veränderte“ EMG-Untersuchung gab es keine Auffälligkeiten. Ein relativ am Anfang durchgeführtes psychiatrisches Konsil blieb ebenso befundlos.
Knapp vier Monate später erhielt ich dann von einem Psychiater (ebenfalls konsiliarisch eingeschaltet) nach drei Sätzen von mir die Diagnose: Konversionsstörung, welche auch in dem Entlassbericht der damaligen Klinik als Diagnose drinsteht.
Seither gab es immer wieder (ärztlicherseits) Zweifel an der Diagnose, aber etwas besseres wusste auch keiner. So habe ich mich sozusagen damit „arrangiert“.
Jetzt bin ich über meinen Rehahelfer zur Vorstellung in eine Rehaklinik geschickt worden. Der Professor dort hat nach ausführlichem Gespräch und eingehender körperlicher Untersuchung wiederum Befunde festgestellt, die auf eine neurologische Ursache hindeuten.
Im August werde ich dort nochmal vorstellig werden.

Meine Verwirrung über dieses hin und her ist das eine (und das ist echt schrecklich, kann ich Euch sagen); das andere ist aber eben der Gutachtertermin für die PUV.
Was soll ich denn dem Arzt sagen?
Das ist sowieso ein Orthopäde, eigentlich sollte ja ein Gutachten auch noch vom Neurologen gemacht werden, oder?
Was, wenn jetzt die Konversionsstörung (die ja in diesem Entlassbericht steht) als psychische Unfallfolge einen Zahlungsausschluss begründet und wenn irgendwann doch eine somatische Ursache gefunden wird?

Ach ja, wäre die Tetraparese narkose-/operationsbedingt wäre der Versicherungsschutz gegeben:
[FONT=&quot]„Ausgeschlossen sind: [/FONT]
[FONT=&quot]Gesundheitsschäden durch Heilmaßnahmen oder Eingriffe am Körper der versicherten Person[/FONT].
[FONT=&quot]Versicherungsschutz besteht jedoch, wenn die Heilmaßnahmen oder Eingriffe, auch strahlendiagnostische und -therapeutische, durch einen unter diesen[/FONT][FONT=&quot] Vertrag fallenden Unfall veranlasst waren.“[/FONT]

Vielleicht weiß von Euch einer Rat!
Dankeschön schonmal und... jetzt ist es doch ganz schön lang geworden...

Viele Grüße
Emma
 
Hallo Emma,

mit Behinderungen ausserhalb der Gliedertaxe haben die PU und deren Gutachter Probleme.

Magst du Meggy eine PN schreiben? Sie kennt sich da bestens aus!

Noch ist etwas Zeit, aber wenn jeder Termin 6 Monate auf sich warten läßt:eek:

LG
Aramis
 
Hallo emma1,

welche Beschwerden hattest Du nach dem Unfall? Gab es eine Beteiligung von Kopf oder HWS? Wurden Schäden in dieser Region durch Untersuchungen abgeklärt bzw. ausgeschlossen (MRT)? Was haben die Klinik-Ärzte zum Auftreten der neurologischen Symptomatik gesagt? Hast Du Deine Krankenakte eingesehen? Ist nachfolgend eine entsprechende neurologische Diagnostik erfolgt? Und wenn nein, weshalb nicht?

Die neurologischen Ausfälle, wie Du sie beschreibst, könnten auf eine Schädigung des zervikalen Rückenmarks hindeuten. Als Ursachen kommen hier der Unfall selbst (Beschwerden müssen nicht sofort auftreten, sondern können sich allmählich entwickeln), aber auch eine falsche Lagerung während der OP in Frage, wenn eine mögliche HWS-Beteiligung vorher nicht abgeklärt wurde.

Du solltest Dir unbedingt einen guten Neurologen suchen und um Abklärung bitten. Das wäre auch im Hinblick auf die anstehende Begutachtung nicht verkehrt, denn unter Umständen ist die Tetraparese eine Folge des Unfalls und damit wäre die HPV des Unfallverursachers einstandspflichtig. Außerdem solltest Du Deine komplette Krankenakte in der Klinik abfordern um zu sehen, ob es während der OP Komplikationen gab.

Vielleicht hast Du einen guten Hausarzt, der Dich unterstützt und Dir einen guten Neurologen empfehlen oder Dich zum MRT überweisen kann.


Alles gute wünscht
sachsblau
 
Hallo Aramis,
Magst du Meggy eine PN schreiben? Sie kennt sich da bestens aus!
Ist bereits geschehen und ich habe schon einige Hinweise bekommen. Meggy hat mir auch geraten, die Fragen noch im Forum zu stellen, um ein breiteres Meinungsbild zu bekommen.


Hallo sachsblau,

welche Beschwerden hattest Du nach dem Unfall? Gab es eine Beteiligung von Kopf oder HWS? Wurden Schäden in dieser Region durch Untersuchungen abgeklärt bzw. ausgeschlossen (MRT)?
Ich wurde als Radfahrer über die Motorhaube geschleudert und bin dabei mit meinem Kopf, der gottseidank behelmt war, in die Windschutzscheibe eingeschlagen (so sagte man mir das). Zum Transport wurde ein Stiffneck angelegt und ich kam auf eine Vakuummatratze. In der Notaufnahme wurde alles abgetastet und es gab in diesem Bereich keine Probleme. Bis zur OP hatte ich in dieser Hinsicht "nur" Kopfschmerzen und Übelkeit.
Ein MRT der Wirbelsäule wurde ein paar Tage nach OP/Auftreten der Symptome gemacht, ohne Befund.


Was haben die Klinik-Ärzte zum Auftreten der neurologischen Symptomatik gesagt? Hast Du Deine Krankenakte eingesehen? Ist nachfolgend eine entsprechende neurologische Diagnostik erfolgt? Und wenn nein, weshalb nicht?
Seit über zwei Jahren sehe ich in den Gesichtern der Ärzte nur gaaanz viele Fragezeichen... und Verdachtsmomente (falsch gestochener Schmerzkatheter, Narkosemittelunverträglichkeit etc.). Diagnostisch wurde einiges gemacht (Neurophysiologie), einen Termin in einem Muskelzentrum (den ein Arzt organisiert hat) hat man mir von deren Seite aus nach Einsicht in meine Unterlagen abgesagt, da ja bereits die Diagnose der Konversionsstörung stand.


Außerdem solltest Du Deine komplette Krankenakte in der Klinik abfordern um zu sehen, ob es während der OP Komplikationen gab.
Im OP-Bericht deutet nichts auf eine Komplikation hin, das Drama danach ist nur in zwei kurzen Sätzen abgehandelt.
Einsicht in Krankenakte der weiteren Klinik fordere ich momentan an.


Vielleicht hast Du einen guten Hausarzt, der Dich unterstützt und Dir einen guten Neurologen empfehlen oder Dich zum MRT überweisen kann.
Sehr schwer... Keiner will sich da weiter vor wagen und wenn ich das Thema anspreche (sind weitere Untersuchungen sinnvoll, notwendig, erforderlich), katapultiere ich mich sofort weiter in die Psycho-Schiene rein und das obwohl ich eigentlich nur ein offenes, ehrliches und qualifiziertes Gespräch suche.
Einzige Hoffnung ist der Professor der Rehaklinik, der sich auch traut, Aussagen seiner Kollegen zu hinterfragen.

Viele Grüße
Emma
 
Top