• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Teilversteifung oder ein letzter Versuch

Athos

Neues Mitglied
Registriert seit
6 Dez. 2021
Beiträge
19
Hallo,

nach einem schweren Motorradunfall im März 2021war unter anderem mein Kahnbein gebrochen.
Nach einer unglücklichen Platzierung der Herbertschraube ist das Kahnbein nun nur zu etwa 50 Prozent verheilt. Darüber hinaus wurde das anliegende Mondbein durch etwas geschädigt und weißt auf den MRT Bildern eine kleine Einkerbung auf.

Nun sollte das nicht ausreichend durchwachse Kahnbein mit einer Rekonstruktion durch Transplantation vom Beckenkammknochen und einer neuen Verschraubung versucht werden zu retten. So weit so gut.

Aufgrund des teilweise beschädigten Mondbeins tendieren die Fachärzte allerdings zu einer sofortigen four corner fusion (Teilversteifung des Handgelenks).

Jetzt stehe ich vor der Entscheidung das Gelenk aufzugeben (Teilversteifung, mit der einhergehen Behinderung, dadurch mögliche Dienstunfähigkeit) oder es nochmal zu versuchen die Beckenkammtransplantation mit dem Kahnbein zu versuchen und zu hoffen, dass es klappt mit der Durchknöcherung des Kahnbein.

Das angeschlagene Mondbein würde so dann erstmal unbehandelt bleiben.

Mein Handgelenk kann ich zur Zeit nur etwa zu 50 Grad nach oben und nach unten biegen. Habe auch einigermaßen Kraft und wenig Schmerzen. Damit wäre ich auch für die Zukunft zufrieden.
Eine Teilversteifung würde das nochmal natürlich deutlich mindern. Dazu soll auch die Kraft in der Hand durch die Teilversteifung immens abnehmen. So könnte ich eventuell meinen Dienst nicht mehr verrichten...

Gibt es Erfahrungen, die mit einer ähnlichen Situation einhergehen oder möglicherweise Tipps?

Ich wäre sehr dankbar da ich ziemlich verzweifelt bin, denn die Operation soll bereits in einer Woche stattfinden und wäre möglicherweise nicht mehr reversibel.

Viele Grüße
 
Hallo Athos,

So könnte ich eventuell meinen Dienst nicht mehr verrichten...
ohne OP war ich berufsunfähig... leider wurde ich durch die OP nicht arbeitstauglich
(der Betriebsarzt hat weitere Tätigkeiten unter Vibration ausgeschlossen)

das hilft Dir so nicht weiter...

Nach einer unglücklichen Platzierung der Herbertschraube ist das Kahnbein nun nur zu etwa 50 Prozent verheilt
ist hier die Klärung notwendig, ob diese unglückliche Platzierung ein Behandlungsfehler ist...

VG
Forstwirt
 
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht Forstwirt. Das scheint bei dir ja bezüglich der Arbeitsfähig unglücklich gelaufen zu sein. Das tut mir leid.

Ein Behandlungsfehler wird schwer zu beweisen sein, da man nur schwer sagen kann wie der Bruch kurz nach dem Unfall aussah und es vielleicht nicht besser zu machen war. Der Operatuer sagt, dass die Schraube nicht besser zu setzen war.

Wie sieht es bei dir mit der Beugung und Streckung des Handgelenk mit der Teilversteifung aus? Hast du noch Kraft in der betroffenen Hand?

Lg
 
Hallo Athos,

was soll der Operateur auch anderes sagen...

Bei mir wurde eine STT-Arthrose festgestellt.
Achte darauf, dass Du eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel bekommst - krankhafte Veränderungen am Mondbein sieht man sehr "spät " im normalen MRT/Röntgenbild.

Nach gut einem Jahr war meine Hand wieder einigermaßen funktionell - Bewegungseinschränkungen habe ich dauerhaft. Die Platte bleibt in meiner Hand, die Gelenkspalten sind teilweise verknöchert..

Schmerzfrei bin ich nicht, ich kann meine Hand ca. 30 ° von der Tischplatte heben und nicht nach "links wischen"... Kraft habe ich wieder eingeschränkt.

LG
Forstwirt
 
Genau das muss der Operateur sagen, aber auf der Anderen Seite denke ich, dass kein Arzt vorsätzlich schlecht operiert. Es ist nun wie es ist.

Kontrastmittel habe ich noch nicht bekommen aber meine Bilder sind auch wohl so aussagekräftig was die Einkerbung des Mondbeins betrifft.

Handgelenksteilversteifungen werden wohl am häufigsten bei Arthroseerkrankungen, wie bei dir, durchgeführt. Kannst du Sport mit der Hand machen?
Ich höre etwas heraus, dass du es nicht mehr machen würdest, wenn es eine andere, wenn auch kleine Chance, gäbe die Erkrankung zu mildern?! Ist das richtig?

Denn genau vor solch einer Entscheidung stehe ich.

Lg
 
Hallo Athos,

versteh mich nicht falsch... ich schreibe nicht von Vorsatz.
Es gibt aber auch Fahrlässigkeit - dies werden wir aber nicht hier klären/klären können.

Sport ist bei mir eigeschränkt möglich - ich bin aber nicht das Maß der Dinge
Mit einem Winkel von ca. 30° sind weder der Vierfüßler Stand noch Liegestütze möglich (außer Du machst diese auf der geschlossenen Faust).

Und ja, Du hast richtig herausgehört - meine andere Hand werde ich nicht versteifen lassen - bei mir wurde der Alterungsprozess beschleunigt
Durch Deinen Unfall ist Deine Situation aber anders und eine weitere krankhafte Verschlimmerung ist auch nicht ausgeschlossen.

Ich denke, Du hast keine Wahl - Hast Du einen Arbeitsmediziner (der sollte Dich hinsichtlich Deiner Dienstfähigkeit) beraten können.

LG
Forstwirt
 
Vielen Dank für die schnellen und guten Austausch Forstwirt.

Genau, selbst eine Fahrlässigkeit wird schwer zu begründen sein. Meine Priorität liegt derzeit erstmal auf der Genesung, wie auch immer sie aussehen wird.

Unsere Krankheitsursachen mögen sich unterscheiden, aber die Athrose wird (hat) uns beide ereilt, bzw. wird schlimmer. Die Frage ist ob chirurgisch Herausnehmen und versteifen immer die beste Wahl ist?! Oder ob man der Natur seinen Lauf lässt und solange andere Methoden ausprobiert. Zumal du es nicht noch einmal so machen würdest...
Bei mir wäre eine Möglichkeit mit dem Ausfüllen des Kahnbeins mit Beckenknochen und ein verschrauben. Dann hoffen, dass es irgendwie zusammenwächst... Dem Mondbein fehlt einfach ein Stück, es reibt aber an keinem anderen Knochen...
Das groteske ist, dass ich momentan keinerlei Athrose ähnliche Schmerzen habe, sondern diese irgendwann auftauchen werden.

Eine sehr schwere Entscheidung.

Lg
 
Hallo Athos,

helfen oder einen Tipp bzgl. der Operation kann ich Dir nicht geben.

Aber: Du kannst Dir doch aktuell noch sehr viel Zeit verschaffen um Zweit-Drittmeinungen einzuholen und Dich zu entscheiden.

Ich wäre sehr dankbar da ich ziemlich verzweifelt bin, denn die Operation soll bereits in einer Woche stattfinden und wäre möglicherweise nicht mehr reversibel.

Du kannst eh jederzeit die eine Operation absagen. Dies musst Du nicht begründen.

Aber ein für Dich sehr guter Grund ist aktuell die Pandemie. Damit trisst Du niemanden vor das Schienbein :cool:

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Athos,
Ich habe von den Ärzten damals gesagt bekommen, dass ich um eine Versteifung in Zukunft nicht herumkommen werde, aber sie mich lieber in 10-15 Jahren operieren würden.
So lebe ich nun 7 Jahre halbwegs leidlich mit der Hand, habe bei Benutzung teils heftige Schmerzen, aber ich kann sie noch nutzen. Und ich bin froh, die Versteifung noch nicht machen lassen zu haben.
Und wenn ich so lese, wie du so schwankst, dann würde ich dir raten, dir lieber noch eine 2. Meinung von einem versierten Handchirurgen einzuholen. Und eine OP würde ich auch nur von so einem durchführen lassen...
Die Versteifung ist endgültig, da gibt's kein Zurück mehr, deshalb sollte der Schritt gut überlegt sein.

Alles Gute, LG Ellen
 
Hallo Athos,

ich habe zudem Durchblutungsstörungen in den Händen... bei der OP "wird die Hand blutleer gemacht" und mögliche Auswirkungen kann mir keiner beschreiben. Da bin ich ohne 2.Op besser dran. - Mit Motorsägen dürfte jetzt schon nicht arbeiten - da hatte schon die erste OP keinen Erfolg.

Wenn man von einer Nervenreizung absieht - war meine Hand-OP erfolgreich. Deine Entscheidung beruht jetzt auf den Folgen der Verletzung - hier kann Dir keiner die Entscheidung nehmen. Ich würde mir noch weitere Empfehlungen anderer Ärzte suchen.
Meine erste OP war eine Denervierung nach Wilhelm.

Ich würde mich immer gegen das "herausnehmen" und immer für die Fusion entscheiden. Was ich nicht einschätzen kann, ist Deine "Lücke" im Mondbein - dadurch hast Du mehr "Spiel" in den Gelenken.

LG
Forstwirt
 
Hallo Kassandra, man könnte glatt behaupten, es gäbe keine besseren Zeitraum krank zu sein als jetzt in der Pandemie :)

Aber mal Spaß beiseite. Es ist leider so, dass kommenden Dienstag die falsch platzierte Herbertschraube auf jeden Fall (leider viel zu Spät) aus dem Kahnbein entfernt werden muss. Deshalb sollte man in diesem Zuge planen wie man weiter vorgeht um nicht noch mehr Operationen durchführen zu müssen als sowieso bereits geschehen.

Ich werde am Donnerstag noch eine nun bereits vierte Meinung bei einem Arzt einholen.

Ich frage mich gerade warum man das angeschlagene Mondbein, wenn es an keinem anderen Knochen reibt, nicht einfach in Ruhe lässt und versucht das Kahnbein zu retten. Athrose entsteht doch durch ständige Reibung der Knochen eineinander (nach fehlendem Knorpel)?
 
Hallo Forstwirt,

dem "könnte" bezüglich des Arbeiten mit Motorsägen entnehme ich, dass du es dennoch weiterhin versuchst?!

Dann hast du durch die Durchblutungsstörungen also weitere unabsehbare Risiken durch einen Eingriff...

Bei der four corner fusion wird das Kahnbein ja auch heraus geholt. Vielleicht auch das angeschlagene Mondbein. Das muss ich mir noch erklären lassen.

Ich weiß nicht ob ein Spiel entstehen würde bei dem fehlenden Stück am Mondbein. Man kann sich das wie einen Käse vorstellen, aus dem einfach am Rand ein Stück fehlt.

Nun wäre meine Laienhypothese: Lass das angekratzte Mondbein Mondbein sein, solange es keinen anliegenden Knochen berührt. Und das Kahnbein soll neu fixiert und aufgefüllt werden.

Es geht tatsächlich darum, dass ich aufgrund fehlender Stärke in der Hand dienstunfahig geschrieben werden kann. Zur Zeit habe ich aber einigermaßen Kraft, die auch sicher noch trainiert werden kann.

Lg
 
Top