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Tödlicher Verkehrsunfall - wer zahlt die Beerdigungskosten?

NiemalsKohle

Nutzer
Registriert seit
17 Nov. 2009
Beiträge
4
Hallo Leute,

einer Mieterin von uns (ich arbeite in einer Hausverwaltung), die ich sehr gerne mag und mit der ich immer sehr nette und auch mal private Gespräche geführt habe, ist das schlimmste passiert, was passieren kann.

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1258273317772
http://www.mz-web.de/servlet/Cont entServer?pagename=ksta/page& atype=ksArtike...

Es zerreist mir das Herz und ich würde der Mutter so gerne helfen - bin aber kaum in der Situation, wirklich etwas für sie zu tun. Dennoch geht mir das schon den ganzen Tag einfach nicht aus dem Kopf.

Heute fiel mir ein, daß die Mutter (26 Jahre) kurz vor der Insolvenz steht und vermutlich kein richtiges Grab bezahlen können wird.

Deshalb meine Frage: Wer wird in einem solchen Fall die Beerdigungskosten übernehmen? Die Versicherung des Fahrers? Und falls ja - wird diese Versicherung auch ein vernünftiges Begräbnis bezahlen mit Grab und allem drum und dran oder kommen die nur für eine Wiesenbestattung auf?

Mir zerreist es das Herz, wenn ich daran denke, daß diese Mutter vielleicht nicht einmal die Möglichkeit bekommt, ihr Kind an einem vernünftigen Grab zu besuchen.

Kennt sich jemand damit aus?

Insofern niemand dafür aufkommt, würde ich gerne eine Spendenaktion ins Leben rufen - weiß jemand, wie und wo man ein Spendenkonto einrichten kann oder wo man so etwas beantragen kann? Ich hoffe, es gibt da draußen jemanden, der sich damit auskennt...
 
Hallo NiemalsKohle,
soweit ich weiß, muß die Gegnerische Versicherung die Begräbniskosten tragen. Da aber in dem Zeitungsartikel steht, das auch das Verhalten des Kindes untersucht wird, bleibt abzuwarten wie die Schuldfrage aussieht.
Ist der Unfallverursacher schuld muß auch die Versicherung zahlen und zwar kein Wiesenbegräbnis. Es muß ein angemessenes Begräbnis sein bei der auch die Erstbepflanzung des Grabes und ein Grabstein enthalten sind,
aber wie gesagt erst die Schuldfrage klären und dann am besten einen Anwalt aufsuchen der auf Verkehrsrecht spezialisiert ist, damit der das mit der Versicherung klärt. Eventuell stehen der Mutter ja auch noch Schmerzensgeld etc. zu. Wenn die Mutter noch unter Schock steht, wovon ich ausgehe, kannst Du ihr ja Hilfe bei der Erledigung, der nötigen Schritte anbieten.
Wegen eines Spendenkontos würde ich mal bei der Bank nachfragen, die kennen sich mit Sicherheit damit aus.
Gruß Mengo
 
Hallo Mengo,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich frage mich, wie lange so etwas dauern kann... irgendwann muss das Kind doch beerdigt werden... :(

Ich habe zwischenzeitlich einmal die regionale Tageszeitung angeschrieben und nachgefragt, ob es nicht die Möglichkeit zur Einrichtung eines Spendenkontos von deren Seite gibt... mal schauen, was dabei herauskommt.

LG Nicole
 
Hallo,
Herzlich Willkommen hier im Forum für Unfallopfer. Danke auch dafür, dass Du Dich ein wenig um die Probleme der Mutter kümmerst. Leider ist dieses Engagement seltener geworden.
Zu Deinen Fragen:
Die Mutter möchte sich unbedingt einen Anwalt für Verkehrsrecht nehmen. Aus meiner Sicht wird die gegnerische Versicherung die Kosten voll übernehmen müssen. An einem Fußgängerschutzweg gelten besondere Bedingungen und meiner Meinung nach wird an der Schuld des Autofahrers wenig zu diskutieren sein.

Die Haftpflichtversicherung muß für folgende Leistungen in Zusammenhang mit der Beerdigung aufkommen:
Kosten für Trauerbekleidung,
Kosten für Traueranzeigen,
Kosten für das Trauermahl,
Kosten für die erstmalige Grabanlage,
Kosten für die Friedhofsgebühren,
sonstige Verwaltungsgebühren für Formalitäten im Zusammenhang mit der Beerdigung.
Die Kosten der Grabpflege sowie Kosten für die Anreise von Angehörigen und Trauergästen sowie Gelder für Trauerschmuck gehören nicht zu den Beerdigungskosten, da es sich in soweit um individuell moralisch geschuldete Leistungen handelt.

Ein Spendenkonto würde ich ebenfalls bei einer direkt im nahen Umfeld gelegenen Bank besprechen. Da es wiederholt zu Unfällen gekommen ist, kann man nur hoffen, dass die Politik nun endlich wach wird und reagiert.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Nicole!

War total entsetzt, als ich Deinen Betrag las.
Die arme Mutter-
Sein Kind zu verlieren und dabei noch zusehen zu müssen.....
ich stell mir das lieber nicht vor.

Das mit der Zeitung war eine gute Idee und ich hoffe, es bringt den gewünschten Erfolg.
Du bist eine super Freundin-so etwas gibt es ganz selten.
Da Du sicher den Jungen kanntest und sicher auch Du betroffen bist,
wünsche ich Dir Kraft, die ganze Sache durchzustehen.

LG
maja
 
Hallo NiemalsKohle,

ich sehe das auch so, dass die Haftpflichtversicherung die Kosten für eine würdige Bestattung des Jungen aufkommen muss und wird.
Allein die Umstände des Unfallortes (Fußgängerübergang) und das Alter des Jungen deuten auf ein schuldhaftes Verhalten durch den Fahrer des PKW. hin!
Es ist und bleibt ein Jammer, dass leider solche Unfälle immer wieder vorkommen.
Meine Anteilnahme an die Familie des verunglückten Jungen und Danke für Dein Arrangement.

MfG.
Pit
 
Hallo...

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Die Zeitung hat sich heute bei mir gemeldet und bereit erklärt, die Spendenaktion durchzuführen - unter der Voraussetzung, daß sich die Mutter bereit erklärt, den Namen und ein Foto zu veröffentlichen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie dem zustimmen wird - was ich auch verstehen könnte...

Morgen kommt sie zu uns ins Büro (ein Termin auf Ihren Wunsch wegen der Wohnung) und wir werden versuchen, mit der notwendigen Sensibilität mit ihr zu reden... vielleicht hat ja die Versicherung auch schon gezahlt (oder die Zahlung angekündigt) - dann wäre die Aktion ja eh nicht mehr notwendig.

Wir werden sehen... trotzdem erstmal danke für die Antworten...

LG
Nicole
 
Hallo NiemalsKohle,
ich kann mir nicht vorstellen das diese arme Frau eine Reportage mit Bild und Namen Ihres Kindes in der Zeitung sehen möchte, ich wollte das nicht (habe selber eine 9 jährige Tochter). Falls die Versicherung noch nicht bezahlt hat. Kannst Du es ja doch mal bei der Bank mit dem Spendenkonto versuchen und vielleicht dann mal versuchen bei einem regionalen Radiosender einen Spendenaufruf zu starten. Im Radio hab ich so was schon öfter gehört, die wollen das dann auch nicht den Namen öffentlich machen. Von der Zeitung finde ich das sehr unsensibel. Kannst Dich ja mal melden und erzählen wie die Sachlage ist.
Gruß Meng
 
Hallo, ihr Lieben,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Gestern nun habe ich sie das erste mal wieder gesehen, als sie in unser Büro kam... sie wirkte sehr geschafft, aber gefasst. Liegt vermutlich an den Beruhigungsmitteln, die sie zur Zeit bekommt.

Nun ja - jedenfalls hat sie mir gesagt, daß sie am Donnerstag bei der Zeitung angerufen hatte, weil sie sich für die große Anteilnahme bedanken wollte. An der Unfallstelle stehen jeden Tag neue Kerzen und Plüschtiere und Gestecke wurden niedergelegt. Deshalb wollte sie selbst sich bedanken. Die Zeitung hat ihr dann von meiner Mail erzählt und auch, daß bereits Spendenanfragen gekommen wären. Heute nun ist der Artikel erschienen:

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1257341737386&openMenu=987490165154&calledPageId=987490165154&listid=994342720546

Die Versicherung prüft tatsächlich derzeit die Teilschuld des Jungen :(

Wie gesagt - nochmal vielen Dank für eure Tips... und ich werde auf jeden Fall mit ihr in Kontakt bleiben und versuchen, Eure Tips weiter zu geben.

LG Nicole
 
Hallo NiemalsKohle;

"Die Versicherung prüft tatsächlich derzeit die Teilschuld des Jungen :("

Die Versicherung wird um die Regulierung nicht rum kommen und eine Teilschuld wird einem 7jährigem Kind auch nicht angelastet werden können.
Kinder sind bis zu einem bestimmten Alter nicht straf mündig und müssen auch nicht für Schäden, die sie verursacht haben aufkommen.
Vor ein paar Wochen wurde eine Haftpflichtversicherung von der Leistungspflicht freigesprochen, die für den Schaden eines klein Kindes Schadenersatz leisten sollte.
Leider ändert dieses nichts an der Tragik dieses Unfalls!

MfG.
Pit
 
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