Hallo voeglein,
wegen deiner Reise solltest du dich mit deinem behandelnden D-Arzt absprechen. Man darf bei AU schon in den Urlaub fahren, wenn der Arzt dieses befürwortet. Der D-Arzt hat es schließlich zu verantworten und der BG seine Befürwortung zu erklären.
Eine AU wegen CRPS ist nicht gleichzusetzen wie z. B. eine AU wegen Grippe oder einem Gipsbein.
Meine Ärzte haben es bislang sogar als sehr positiv gewertet, wenn ich Urlaub mache. Man kommt einfach raus aus dem Alltagstrott und ist somit abgelenkt.
Wenn du einen Auslandsurlaub planen solltest und Medikamente einnehmen solltest, welche unter das BTM-Gesetz fallen, denke bitte daran, dass du dir rechtzeitig eine "Ausfuhrgenehmigung" dafür einholst. Es könnten sonst arge Schwierigkeiten auf dich zukommen!
Garantieren kann dir keiner, dass du dein CRPS wieder ganz los wirst.
Studien in den letzten Jahren haben jedoch ergeben, dass die Heilungschancen sehr groß sind, wenn es innerhalb der ersten 12 Monate erkannt wird und richtig therapiert wird.
Wichtig ist dabei vor allen Dingen, dass die Schmerzen zumindest reduziert werden. Ganz kann man sie oftmals nur kurzfristig ausschalten. Sie sollten jedoch auf keinen Fall gesteigert werden.
Dann sind jegliche Physiotherapien, wie Netti schon geschrieben hat, sehr wichtig. Hierbei geht es zum Einen darum, die Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern und zum Anderen, deine Schmerzgrenze zu erhöhen. Spiegeltherapie hat sich bei CRPS sehr bewährt.
Die Schmerzgrenze ist bei CRPS immer unheimlich wichtig. Wenn es bei der Physiotherapie anfängt zu schmerzen, teile dieses sofort dem Therapeuten mit!
Jeglicher Schmerz ist zu vermeiden. Trotzdem solltest du deine Hand und deinen Arm so weit wie möglich im Alltag einsetzen. Aber auch hier gilt wieder: Nur bis zur Schmerzgrenze!
Oberstes Gebot bei CRPS ist wirklich Geduld zu haben.
Wie einige Andere hier im Forum, habe ich das große Glück, dass ich trotz CRPS arbeiten kann, obwohl wir uns den Mist eingehandelt haben, als man es noch als Ärztepfusch bezeichnet hat und bei vielen von uns deshalb die richtigen Behandlungen oftmals viel zu spät in die Wege geleitet worden sind.
Wir können zwar oftmals unseren alten Beruf nicht mehr so ausüben, wie vor dem Unfall, aber man kann sich weiterbilden, um so u. U. sogar auf die alte Tätigkeit aufzubauen.
Von etwaigen Hilfsmitteln (wie PC-Hilfen) würde ich dir, aus eigenen Erfahrungen, erst einmal abraten. Versuche dich irgendwie durch deinen Alltag zu "wurschteln". Zeit hast du, weil du AU geschrieben bist.
Viele Grüße
Derosa