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Sturz aus 18 Meter - Inkompletter Querschnitt - Chancen?

FluffsInTheNavel

Mitglied
Registriert seit
3 Nov. 2015
Beiträge
50
Hallo,

ich hatte vor ca. 1,5 Jahren einen schweren Unfall, bei dem ich mir bei einem Sturz aus 18 Metern Höhe mit den Füßen voran direkt auf Asphalt eine inkomplette Querschnittslähmung und viele Knochen -und Gelenkverletzungen zuzog.

Die Querschnittslähmung beschränkt sich dabei nur auf den Konus Kauda Bereich (Blase und Darm) und wegen Verletzungen im Bereich zwischen L1 und L4 Teile des rechten Beines, nämlich rechtes Gesäß und rechter Fuß sind komplett bewegungsunfähig. Zusätzlich zu den Lähmungen sind auch einige Gelenke nicht mehr belastungsfähig. Aber ich will mich bei diesem Thread auf die Lähmungen bzw. Rückenmarksverletzung beschränken.

Es gibt nun einen bekannten Fall aus dem Fernsehen, der seine Dienste als Personal Trailer anbietet. Er ist ebenfalls ein inkompletter Querschnitt im Lendenwirbelbereich und hat durch viel Training und Ausgleichsbewegungen die Gehfähigkeit wiedererlangt.

Da so ein Training mit ihm nicht sehr günstig ist und das privat gezahlt werden muss, wollte ich vorher einfach mal nachfragen wie es generell mit der Erfolgsaussicht auf das Wiedererlangen der Gehfähikeit aussieht.

Ich selbst bin Realist und bin mir der Ernsthaftigkeit von Rückenmarksverletzungen durchaus bewusst. Meine Angehörigen jedoch sind fest davon berzeugt, dass wenn es bei diesem Herren ging, es auch bei mir mit genug Training gehen müsste.

Mir ist klar, dass wenn ich die finanziellen Möglichkeiten habe, nichts dagegen sprechen sollte wenigstens den Versich zu wagen. Trotzdem wollte ich vorher mal nachfragen, ob jemand von euch selbst ein ähnlicher Fall ist oder bekannte Fälle im Bekanntenkreis hat von Personen mit ernsthaften Rückenmarksverletzungen, die wieder laufen können.
Wie schätzt ihr generell die Chancen ein? Ich selbst kenne keine anderen Fälle, außer diesen bekannten Fall aus dem Fernsehen. Deshalb wollte ich einfach mal nachfragen, denn wenn das möglich sein sollte, dann müsste es ja auch eine signifakante Zahl anderer Fälle geben, die nicht ins Fernsehen kommen.

Bitte im Meinungen und Berichten, egal welcher Art.

Vielen Dank.

Mein Röntgenbild:

wcn4uu.jpg
 
Keine Wunderheilung

Hallo Daniel,

wenn es eine erfolgversprechende Behandlung gibt, zahlt diese die Krankenkasse (zumindest in der Regel, denn: bei der Krankenkasse sitzen keine Gutmenschen, sondern Menschen die rechnen müssen. Und wenn man einen Kranken gesund machen kann, sparen die Geld).

Wenn ein Behandlung privat zu bezahlen ist, dann ist sie (wahrscheinlich) unseriös und nicht hilfreich.

Wende dich lieber an eine spezialisierte Uniklinik - und nicht an irgendwelche Wunderheiler.

Alles Gute,
scanetti
 
Danke dür die Antwort.

Als Wunderheiler würde ich ihn jetzt nicht gerade bezeichnen. Er will ja keine Heilermethoden wie Handauflegen usw. verwenden, sondern sportliche Trainingsmethoden, die ihm selbst ja wie gesagt auch auf die Beine verholfen haben. Ich nenne mal seine Initialien, vielleicht weiß man dann um wen es sich handelt: M. H. Bekannt von RTL.

In einer Uniklinik, nämlich u.a. dem Querschnittszntrum in Heidelberg, war ich bereits einige Monate nach dem Unfall. Dort und vorher in Karlsruhe hatte ich alle nötigen Operationen und auch Krankengymnastik. Aber die Lähmungen sind halt geblieben.

Deshalb die Frage an euch, ob jemand andere Fälle kennt, die nicht aus dem Fernsehen sind oder wie generell die Chancen in der Realität zu sehen sind. Es darf sich gerne jeder selbst betroffene Querschnittler oder welche, die jemanden kennen, kurz zu Wort melden.
Das Problem ist nämlich auch, dass ich persönlich die Sache sehr wohl "realistisch" und eher nüchtern betrachte, meine Angehörigen aber, genauer gesagt meine Eltern (bin 27) da eine ziemliche hohe Erwartung haben, weil sie diesen Fernsehtrainer gesehen haben und erwarten, dass ich sein Training oder ähnliches beginne. Bevor man sowas angeht, kann man jedoch zunächst seine Chancen kalkulieren, ist meine Meinung.
 
Hallo Daniel,

generell gibt es beim inkompletten Querschnitt ja alle Facetten der Einschränkungen in Motorik und Sensibilität. Je nachdem, wo genau die Schädigung des Rückenmarks stattgefunden hat und wie intensiv die Schädigung war.
Daraus resultiert auch, dass es ein sehr breites Spektrum bei der Gehfähigkeit gibt. Die einen sind komplett auf den Rollstuhl angewiesen, die anderen können sehr gut laufen.

Der Dir bekannte Fall aus dem Fernsehen kompensiert seine motorischen Einschränkungen durch großen Einsatz der Rumpfmuskulatur. Mir nicht bekannt ist, ob er mit Fußheberorthesen läuft.

Ich denke dass viele (positive) Faktoren zusammenspielen müssen, um eine Gehfähigkeit zu erreichen: Schwere der Schädigung des Rückenmarks, Begleitverletzungen, Alter, Lebensstil und -einstellung vor dem Unfall, Trainingsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Wille,...
Aber: Du kannst willig sein, Durchhaltevermögen und eine positive Einstellung haben, trainieren ohne Ende und ein junger und sportlicher Typ sein... und trotzdem klappt "es" nicht. In erster Linie hängt es von der Schädigung ab!

Du bist Jahrgang 1988?
Dann bist Du noch jung und mit 1,5 Jahren nach dem Unfall ist auch noch nicht wahnsinnig viel Zeit ins Land gestrichen. Sicherlich hast Du am Anfang viel größere Fortschritte festgestellt und mit der Zeit werden sie geringer. Das ist normal... leider.

Die Sache mit dem Personal Trainer muss wirklich gut überlegt sein. Zum einen, klar: die Kosten (aber was würde man nicht alles zahlen, wenn man wüsste, dass es hilft).
Zum anderen aber spielen natürlich auch Sympathie/Antipathie eine Rolle und natürlich auch ob DU es wirklich willst (ich meine jetzt nicht das laufen, sondern das Trainieren mit dem Personal Trainer).
Du schreibst, dass Deine Angehörigen davon überzeugt sind, dass "wenn es bei dem Herrn ging, bei Dir auch gehen muss".
Ist Deinen Angehörigen die Tragweite einer, wenn auch inkompletten Querschnittlähmung bewusst?

Und was, wenn das Personal-Training nicht den "gewünschten" Effekt erzielt? Bei dem Herrn hats funktioniert, bei Dir nicht. Warum nicht? Hast Du nur nicht genug Willen gezeigt?

Ich kenne leider niemanden persönlich, der so ein Personal-Training mitgemacht hat. Ich kenne allerdings einige, die mit ink. QSL wieder mehr oder weniger gut laufen. Jeder auf seine Art und Weise :eek:.
Bei mir persönlich reicht es mittlerweile zu ein paar Schritten mit Rollator oder Gehstützen. Allerdings habe ich eine anderweitig verursachte hohe Rückenmarkschädigung.

Oh, ich habe gerade gesehen, dass es weitere Antworten gibt.

Viele Grüße
Emma
 
Hallo Daniel
Leider kenn ich mich nicht so gut aus da es jede Menge unterschiede gibt ich habe 3 Monate in oggersheim wegen nem Arbeitsunfall gelegen und da gibt es extra eine Station nur für querschnittsgelähmte manche davon lernten auch wieder laufen hoffe ich konnte dir bisschen helfen bis dann
 
Der Dir bekannte Fall aus dem Fernsehen kompensiert seine motorischen Einschränkungen durch großen Einsatz der Rumpfmuskulatur. Mir nicht bekannt ist, ob er mit Fußheberorthesen läuft.

Er benutzt Othesen, ja. Aber nicht immer, so viel ich weiß.

...Aber: Du kannst willig sein, Durchhaltevermögen und eine positive Einstellung haben, trainieren ohne Ende und ein junger und sportlicher Typ sein... und trotzdem klappt "es" nicht. In erster Linie hängt es von der Schädigung ab!

Genau DAS ist es was meine Eltern und mene Schwester irgendwie GAR NICHT für möglich halten, ich selbst jedoch befürchte, dass ich in diese Kategorie fallen würde.

Ich kenne leider niemanden persönlich, der so ein Personal-Training mitgemacht hat. Ich kenne allerdings einige, die mit ink. QSL wieder mehr oder weniger gut laufen. Jeder auf seine Art und Weise :eek:.

Darf ich dich bitten diese paar Fälle kurznein bisschen genauer zu beschreiben? Art und Ursachen des Unfalls, Ausmaß, weitere Verletzungen, Hilfmittel beim Laufen. Wäre sehr dankbar!

Bei mir persönlich reicht es mittlerweile zu ein paar Schritten mit Rollator oder Gehstützen. Allerdings habe ich eine anderweitig verursachte hohe Rückenmarkschädigung.

Kannst du auch deinen Hintergrund kurz erläutern, wenn ich fragen darf


Danke dafür! Glaube das habe ich vom Pflegepersonal in gedruckter Form sogar bereits einige Wochen nach dem Unfall ausgehändigt bekommen. Kommt mir sehr bekannt vor.
 
Hallo,

google einfach mal "wieder laufen nach Querschnittslähmung" oder so - da findest du etliche Berichte. Vielleicht hilft es dir weiter?

Das wurde auch im Forum schon diskutiert:

http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=25973

Vielleicht ist auch das für dich interessant?

http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/2253.php

http://www.tk.de/tk/tk-und-innovation/neue-wege-in-der-spaetrehabilitation/645524

Ziemlich weit unten bei letztem Link: ""Wir haben Betroffene, die nach 13 Jahren Querschnittslähmung erstmals wieder gehen", beschreibt Krahl einen der Schlüsselmomente seiner Arbeit."

Das hört sich ziemlich seriös an, finde ich. Darüber könntest du dich informieren.

Ich denke, wenn du gute Physiotherapeuten hast und mit ihnen trainierst, wirst du auch Verbesserungen erleben (können). Je nach Verletzung ist das wie o.g. sicher unterschiedlich.

Evtl. wären ja 1 - 2 Stunden bei dem Personal Trainer "drin" um zu erkennen, ob und in wieweit das Training dort anders ist als das Training mit dem Physiotherapeuten und Übungen, die du zu Hause machen kannst?

Dein Röntgenbild ist ja erschreckend! Ist alles wieder so weit stabil, dass du ein "hartes" Training körperlich auch verkaften kannst? Denn das war es ja, was der durch die Medien gehende Mann absolviert hat! Nicht, dass du dir dadurch andere Schäden zuziehst ... Das sollte schon mit Ärzten und Therapeuten abgesprochen sein, denke ich.

Wichtig sind sicher die Übungen, die deinen Verletzungen gerecht werden und dich weiter bringen, denn jeder Mensch ist unterschiedlich (die Verletzungen auch) und reagiert anders.

Ich wünsche dir alles Gute!

Rudinchen
 
Exoskelett für Gelähmte

Hallo Daniel,

zufällig habe ich in der ZDF-Sendung "Volle-Kanne" einen Beitrag über die Therapie mit Gehrobotern gesehen.

Das HAL-Robotersystem wird derzeit in Deutschland von etwa 5- 10 Kliniken zur Therapie eingesetzt. In dem vorgenannten Beitrag schilderte eine junge Frau ihre Erfahrung mit dem Gehroboter in der Klinik Bergmannsheil in Bochum.

Die Ergebnisse sind lt. Aussage vielversprechend.

www.zdf.de/volle-kanne/praxis-taeglich-exoskelett-fuer-gelaehmte-40812650.ht...

Alles Gute!
Liebe Grüße
Eva
 
Danke auch dafür!

Mir persönlich wären jedoch echte Beispiel aus dem Bekanntenkreis am liebsten, deshalb fände ich es gut, wenn emma1 etwas mehr zu sich und zu seinen Bekanntschaften sagen könnte bitte :)
 
Hallo Daniel,

ich sag dir das man das so Pauschal nicht sagen kann.
Denn Inkomplette Querschnittlähmung ist auch sehr weit gefasst.
Der eine kann garnicht laufen, aber seinen Fuß ein stück bewegen - Rollstuhl.
Die Nächste Person, kann nicht lang und nicht gut laufen - Rollstuhl
eine weiter Person läuft trotz der Diagnose.

Häufig ist es ja so das der Rollsrtuhl auch möglichkeiten bietet welche man zu Fuß dann nicht mehr erreichen kann.

Von daher was bringt es dir? was erhoffst du dir davon?
Jeder Mensch ist verschieden. Keine Lähmung ist gleich, selbt wenn sie auf der selben höhe liegen.

Von daher verstehe ich nicht genau was du lesen/hören möchtest?
Was hast du davon wenn ich dir Beschreib wie es mir damit geht, und das ich etwas laufen kann?

Viele Grüße
Michi
 
Könntest du mir mehr über die Ursache bzw. auch das Ausmaß erzählen? Auch die Höhe und welche Teile der Beine beweglich sind und welche nicht mehr. Und auch wie weit du Laufen kannst und wie sich dann die Beschwerden äußern warum das Laufen dann nicht mehr weitergeht. Dann kann ich das alles einfach ein bisschen miteinander und mit meinem Zustand vergleichen und mir einen Eindruck verschaffen.

Denn oft ist es ja auch so, dass man laufen kann, wenn es denn dafür ausreicht, indem man Ausgleichsbewegungen macht. Dieser Personal Trainer, von dem ich erzählt habe gleicht, laut eigenen Angaben, seine fehlenden Gesäßmuskeln durch die Rumpfmuskulatur aus. Wie das genau funktioniert ist mir bisher ein Rätsel. Oberschenkel sind wiederum intakt und dann ab den Unterschenkeln wieder gelähmt. So ungefähr ist es bei mir auch, allerdings nur auf einem Bein.

Kannst einfach mal drauf los erzählen, soweit es dich nicht stört. Jede Info ist willkommen, ob positiv oder negativ. Auch diejenigen, die nicht laufen können oder nur ganz knapp können sich ruhig melden. Wer es nicht öffentlich möchte, gerne auch per PM. Hier hätte aber jeder was von der Info.
 
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