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Stellatumblockade und Kortison - ja oder nein?

voeglein

Mitglied
Registriert seit
18 Jan. 2013
Beiträge
45
Ort
Bayern
Hallo alle,

ich habe seit gut einem Jahr die Diagnose CRPS2 nach einer Verletzung am Ellenbogen. Bewegungseinschränkung und Schmerzen auch nach einem Jahr unverändert. Kaum Schwellung. Einschränkung der Hand: Kaum: Stechen in den Fingern und Daumen bis Mittelfinger dauerhaft eingeschlafen. Bei mir spielte sich alles extrem schmerzhafte immer nur am Ellenbogen und Unterarm ab. Hand wurde nur weniger genutzt, weil der Ellenbogen zickt (keine Streckung oder Belastung möglich, immer gebeugte Haltung - Schulter zickt also auch).

An sich wurde ich sehr früh mit Ergotherapie und Physiotherapie behandelt. Habe auch eine multimodale Schmerztherapie mit Akupunktur, Entspannungstechniken usw. gemacht. Medikamenteneinstellung bei mir war eine Katastrophe (Nebenwirkung nehmen massiv Überhand im Vgl zur Schmerzlinderung). Aber irgendwie ging es dann.

Seit mehreren Tagen habe ich nun eine massive Schwellung, ausgehend vom Ellenbogen, über den Oberarm, Unterarm bis zu den Fingern. Zeigefinger und Daumen kriege ich noch zusammen, sonst nichts. MRT zeigt massiven Gelenkerguss und massives Ödem in der kompletten Oberarm- und Unterarm-Muskulatur. Schmerzen haben sich massiv veschlechtert.

Da ich NIE eine ödematöse Schwellung hatte und meine Finger immer einigermaßen einsetzen konnte, bin ich nun natürlich total erschrocken, was da los ist. Ist das noch Sudeck-typisch, nach über einem Jahr so einen "Anfangs-Schub" zu bekommen?

Der Doc meint "Abwarten und Aushalten" (nicht wortwörtlich, aber so in etwa ...). Ich krieg die Krise. Kühle, lager hoch, der Schmerz zerreißt mich. Am Anfang war es auch so mit den Schmerzen, aber irgendiwe hatte es sich eingependelt und es war nicht gut, aber ich habe mich damit arrangiert. Warum nun dieser drastische Wandel kommt, ist mir ein Rätsel?

Nun habe ich ein weiteres Kompetenzzentrum aufgesucht, die sowohl eine Kortisonbehandlung (über 2 Wochen), als auch eine Stellatumblockade empfehlen (und sobald wie möglich damit anfangen wollen).

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Ich bin aktuell total unfit. Meine Entzündungswerte im Blut sind sehr hoch. Mein Blutdruck ist total im Keller, ergo: ich friere und bin nur müde. Das schafft mich alles sehr. Ich habe Sorge, dass mich so eine Kortisonbehandlung noch mehr umhaut? Aber die Schmerzen tun es auch. Habe ich eine Chance, dass es damit schnell besser wird? Eure Erfahrungen?

Kann ein Sudeck sich bei so einer Blockade zum "neu ausgelösten Trauma" (also am Hals, Schlüsselbein) ausbreiten? Was denkt ihr darüber?

Vielen Dank!
voeglein
 
Erst einmal grundsätzlich durch das Telefon und durch die Hose mache nie ´ne Diagnose.

Deswegen ganz klar, egal was ich dir dazu sagen kann/werde, es ist nur eine Mischung aus Erfahrung/Wissen/deinen Angaben respektive dem Fehlen dieser und Kristallkugelraten.
Und ich gebe auch zu bedenken, daß hier geschriebenes dazu führen kann, daß es deinerseits zum Vertrauensverlust zu deinen behandelnden Ärzten kommen kann auch wenn sie kompetent sind. Weil hier nur und ausschließlich ohne vollständige Diagnostik/Anamnese Aussagen gemacht werden können.

Als selber CRPS II Patient und berufsbedingt mit medizinischem Wissen vorbelastet:

1) Das CRPS ist eine Erkrankung, für die es keinerlei klar definierte Symptomkomplexe und Verläufe gibt. Es gibt eine Reihe von Einzelsymptomen die in einer bunten Mischung auftreten können. Deswegen gibt es auch eine derartige Vielzahl von Erkrankungsbegriffen (M. Sudeck, Algodystrophie, chron Schmerzsyndrom, Kausalgie, Allodynie und und und...) für eine Erkankung. Die Ausprägung kann von schmerzlos bis maximal schmerzhaft, von sich aufschaukenlden Schüben über wellenhaftem Verlauf bis zu einer nie auftretenden Veränderung und auch da in bunter Mischung verlaufen.

Von daher gibt es kein typisches CRPS oder einen typischen Verlauf. Es gibt nur CRPS I (ohne nachgewiesenen Nervenschaden) und CRPS II (mit nachgewiesenem Nervenschaden) (1993 IASP).

Aus diesem Grund ist Verschlechterung wie du sie beschreibst auch nach jahrelangem stabilen Verlauf möglich.

2) Für das MRT Hand gilt grundsätzlich, das in der kernspintomographischen Untersuchungen oft noch zusätzlich zu Knochenveränderungen die Darstellung eines Ödems tieferer Strukturen (Muskeln, Bindegewebe) und periartikulärer Anteile gelingt.

Dieses würde ggf. auch auf deinen Befund zustreffen.
Aber aus eigener Erfahrung einerseits und aus den mir bekannten medizinischen Publikationen heraus wäre eine derart massive Ödembildung, Ergußbildung respektive auch die Größe des betroffenen Areals eher doch ungewöhnlich.

3) Hohe Entzündungszeichen sind im Rahmen auch einer aktiven CRPS meines Wissens nach nicht Teil der Symptome.

Hast du neben Frieren und Blutdruckabfall entweder auch noch Fieber oder aber deutlich erniedrigte Temperatur (unter 35,7 °C)?
Ich frage aus folgendem Grund: Diese beschriebenen Symptome + Entzündungszeichen würde ggf. für eine Infektion sprechen.

Was mir mein Bauchgefühl/mein Hinterkopf/die Kristallkugel sagt, ist z. B. ein Erysipel (Schweinerotlauf) oder eine Entzündung im Gelenk mit Ausbreitung entlang der Muskellogen. Die sich auf das CRPS aufgeproft hat.
Und der "Wald sozusagen nicht vor lauter Bäumen" gesehen wird.

Was ich bei mir machen würde wenn ich diesen Verdacht nicht sicher ausschließen könnte, wäre ein Therapieversuch mit einem Antibiotikum, daß ein ensprechenden Keimspektrum abdeckt. Dabei die Stellatum-Blockade zusätzlich mitlaufenlassen. Und wenn nur zur effektiveren Schmerztherapie. Cortison wäre dann allerdings etwas, was ich persönlich erst einmal aussetzen würde und den Therapieverlauf abwarten. Den Cortison kann bei einer Entzündung wegen Abschwächung der Immunantwort zur Verschlechterung einer Infektion führen.



Gruß



 
Danke für deine ehrliche Antwort.

Dass irgendwas das CRPS "überlagert" habe ich auch schon mal gedacht, da irgendwie einiges bei mir "komisch" ist (bspw. dass sich alles bisher nur am Ellenbogen und UA abgespielt hat, kaum Vefärbung, sondern Blutergüsse, taube Finger, keine Schwellung). Allerdings habe ich dieses komische Bauchgefühl immer eher auf mein doch sehr kritisches Denken geschoben und nicht auf die Kompetenz der Ärzte.

Müsste für eine Antibiotikum-Therapie nicht erstmal festgestellt werden, ob die Infektion bakteriell ist? Ein Flüssigkeitsentnahme durch Punktion der Stelle stell ich mir nicht angenehm und risikofrei vor.

Ich dachte immer Kortison wäre gegen Entzündungen. Aber man wird infektanfälliger. Für mich als Laie hört sich das wie ein Widerspruch an. Kannst du mir bitte auf die Sprünge helfen was ich da falsch verstehe ?

Wenn ich die Broschüre für die Stellatumblockade lese, wird mir richtig flau im Magen. Wie sie was wo einstechen usw... ich weiß nicht, ob das was für mich ist. Da nehm ich "lieber" noch ein paar mal öfter Schmerzmittel. Zumindest im Moment.

Ich habe kein Fieberthermometer. Vielleicht sollte ich diese Großinvestition mal tätigen ;) Wie sich Fieber anfühlt weiß ich jedoch. Wenn ich also welches hätte, dann so niedrig, dass es kaum Fieber genannt werden kann.

Danke nochmal!
voeglein
 
Also, für die Antibiotika-Therapie an sich braucht es keine wie auch immer geartete Punktion. Da geht man in den meisten Fällen empirisch vor. Heißt nichts anderes, als nach statistischer Wahrscheinlichkeit von Erfahrung, Ort und Symptom und Kostenerstattung von der Krankenkasse wird das Medikament ausgewählt.

Bei Patienten wie uns mit dem Risiko durch Manipulation eine Verschlechterung auszulösen kann man aus ärztliche Sicht nach Risikoabwägung bei begründetem Verdacht einen Therapieversuch machen.
Sieh es wie bei Patienten mit Verdacht auf Gehirnhautentzündung. Da fängt man auch bei begründeten Verdacht rein auf die Erkrankung ohne Wissen welches Tierchen ursächlich ist eine Penicillin-Therapie an bis die Liquorpunktion vorliegt und man weiß ob und welcher Keim vorliegt.

Das Risiko, daß es statt einer bakteriellen eine virale Infektion sein könnte, besteht natürlich. Ich sag es mal so, Medizin ist ist zu 90% Statistik. Rein statistisch ist hochgradig wahrscheinlicher, daß es wenn denn ein bakterieller Infekt denn ein viraler ist. Und wie ich schon sagte, es wäre ein Therapieversuch solange der begründete Verdacht auf bakteriellen INfekt besteht. Selbst bei Verdacht auf gäbe es Medikamente, die eingesetzt werden könnten. Solange du nichts bekommst, auf das du allergisch reagierst, dürfte das schlimmste was passiert, nach einer Woche Antibiotikum-Einnahme Durchfall sein. Das beste wäre eine deutliche Reduktion der Beschwerden.

Was du im Falle einer Infekt-Behandlung brauchst, ist ein Antibiotikum mit Weichteil und vorsichtshalber Knochengängigkeit (du schriebst Gelenkerguß). Es sollte gegen gram-positive (z. B. Staphyloccen) und gram-negative Keime (bestimmte Stäbchen-Bakterien) wirken.

Aber dafür brauchst du einen Arzt, der auf den Arm gucken kann und via Sichtbefunde/Anamese/sonstiger Diagnostik diese Verdachtsdiagnosen treffen kann. Nicht das Forum, wo ich im Moment nur Kristallkugel-raten machen kann.

Was ich dir rate, geh zum Arzt deines Vertrauens, red mit ihm und ggf. auch über die Möglichkeit einer Infektioh. Er kennt deine Medikamente, deine Allergien und und und. Und schaffe dir ein Fieberthermoter an. Grmmmpf, wehe du sagst jetzt du hast ein Handy. Dann gehört dir der Popo versohlt. :rolleyes:

Cortison ist ein Mittel, was anitentzündlich wirkt. (Ich erklär das jetzt auf sehr einfacher Ebene. Für die Spezis, nicht hauen wenn dabei ggf. einiges zu vereinfacht wird.) Das heißt, es reduziert bestimmte Funktionen in der Immunabwehr, sodaß diese dann gedrosselt wird. Die Folge ist eine reduzierte Entzündungsreaktion.
Beispiel: allergische Reaktion, Juckreiz bei Flohbiß, Sonnenbrand.

Diese Reduktion der Entzündungsreaktion ist aber auch das Problem bei Infekten. Denn im Rahmen eines Infektes ist diese Entzündungreaktion sozusagen die natürliche Antibiotika-Reaktion des Körpers mit Keinabtötung, Verhinderung einer Ausbreitung etc. Ohne diese Hilfeleistung des Körpers ist auch der Arzt mit einer Therapie ggf. nicht unbedingt erfolgreich.

Es gibt ganz seltene Ausnahmen, bei denen diese Reaktion im Moment aus bestimmten Gründen zu ausgeprägt ist. Dann kann (!) der kurzfristige Einsatz von Cortison bei einem Infekt eine Hilfe sein.

Stellatum-Blockaden hatte ich das Vergnügen. Aus meiner, und nur aus meiner Erfahrung heraus, sie ist alles andere als angenehm. Und ich hatte schon eine Arzt, der wußte was er machte. Es hängt aber auch davon ab, wie empfindlich du auf Manipulation am Hals reagierst. Die Reduktion von Schmerzen ist aber vorhanden. Gebracht hat es bei mir nüscht.

Für mich persönlich gilt inzwischen, wenn ich therapieresistente Schmerzen habe, die ich mit Lidocain-Pflaster und sonstigen Zusatz / Einfrieren des Armes etc. nicht in den Griff bekomme, dann lasse ich mir einen Armplexus geben. Sprich ich bekomme eine von der Technik her deutlich angenehmere Betäubung des Armes. Hilft klasse gegen die Schmerzen, ist deutlich angenehmer vom Setzen, habe halt nur ein paar Stunden keine Arm mehr.

Also Abmarsch zum Arzt deines Vertauens, red mit ihm, ggf. leg ihm den Ausdruck vom Geschreibsel hier vor mit dem Hinweis du wärst verunsichert und würdest um Abklärung bitten. Vom hier tippen und rumeiern wird es nicht besser.

Gruß
 
Hi buchfreundin,

danke nochmal für deine ausführlichen guten Erklärungen.

Klar geh ich damit zum Arzt. Dass das Forum keine Diagnose ersetzt ist klar. Ich geh nur ungern verplant zum Arzt, deswegen wollte ich hier schonmal Infos vorweg holen. Leider meinte der hauptbehandelnde Arzt "Abwarten und Aushalten". Habe ihn Freitag nicht mehr erreicht, werde dies aber Montag tun und mit meinem MRT und den Vorschlägen zur Diagnose,Behandlung konfrontieren. Wenn ich mich wieder nicht ernst genommen fühle, suche ich eine neue Anlaufstelle.

Was meinst du mit Verdacht durch Manipulation eine Verschlechterung bei CRPS hervorrufen? Absichtlich durch übermäßige Belastung?

Ich habe gar keine Ahnung, was sich/ich verändert habe,so dass es dann zu dieser massiven Verschlechterung kam. Wedere Überbelastung, noch seelischer Stress. Ich dachte eben auch,d ass das bei CRPS "normal" wäre, dass man selbst nicht übermäßigen Einfluss hat auf die Schwellung, auf die Schmerzen aber durchaus? Ich habe mit der Zeit gelernt, dass die Schmerzen durch mich beherrscht werden, nicht ich durch sie. Aber seit der Arm so geschwollen ist, beherrschen sie mich wieder total. Aber die Schwellung kann man kognitiv schlecht beeinflussen oder? Hochlagern und kühlen und pumpen.

Das mit dem Armplexus hört sich gut an. Ab wo wird da betäubt? Wird unter der Achsel angesetzt? Oder am Schlüsselbein? Ist damit auch eine Berührungsempfindlichkeit weg? Der Arm ist taub Aber auch bewegungsunfähig, weil die Muskeln lahm gelegt sind? Ich würde gerne mal im schmerzfreien Zustand meine Therapien wahrnehmen.

Schönes Wochenende,
voeglein
 
Was ich damit meinte ist eine Punktion zur Gewinnung von Material für die Keimbestimmung, die du ansprachst. Jede invasive Maßnahme kann bei einem CRPS eine Verschlechterung auslösen.
Du kannst dir das vllt in etwa (bitte nur als grob laienhaft ansehen) vorstellen, daß ein bestehender "entgleister Heilprozeß" (also CRPS) dadurch gereizt wird und sich dadurch verschlechtert.

Aus dem selben Grund kann z. B. eine Entzündung in diesem Gebiet wie z. B. eine offene Wunde, durch eine Hautwunde eingedrungene Bakterien (wie z. B. beim angesprochenen Erysipel) auch einen CRPS-Schub auslösen.

Was und wie genau ein Armplexus ist, laß dir bitte vom Arzt erklären. Es gibt Dinge, die die Schriftform in der Beschreibung überschreiten.

Aber laß dir 2 Dinge gesagt sein.
Zum einen, Therapie ist damit nicht möglich. Du hast zwar dann keine Schmerzen mehr aber du hast damit keinen Arm mehr ergo auch nichts was du bewegen kannst. Und es ist nur eine Maßnahme, wenn andere Maßnahmen unter stärksten Schmerzen nicht mehr greifen. Falls dieses nicht entsprechend deutlich geworden ist, als Ersatz für die Stellatum-Blockade. Und läßt du dir ja auch nicht mal eben für therapeutische Maßnahmen machen.

Also keine Maßnahme, um schmerzfrei Therapie zu machen oder einfach nur einmal einen Tag schmerzfrei zu sein. Und solltest du mit Verdacht auf Infekt behandelt werden, kann ein Armplexus wegen der damit möglichen Gefahr der Infektverschleppung nicht gestochen werden.

Und zum anderen wird dir wahrscheinlich dein Arzt dieses machen weil es kein Therapiestandard oder Leitlinienempfehlung ist. Bei mir sieht das etwas anders aus, da ich auf Grund fachlicher Kompetenz, entsprechendem Umfeld, langer Erfahrung und langer Diskussion das Ganze als alternativen Therapieansatz bei Nervenschaden mit Schmerzen und nicht zur Therapie des CRPS selber habe.

gruß
 
Hallo,

wollte mal kurz den Stand mitteilen.

CRP Wert über 100, daher mit Antibiotikum behandelt seit nun 3 Tagen. Leider keinerlei Besserung was die Schmerzen angeht (mein Epfinden). Der Arm zickt ohne Ende, Schulter, Rücken, Brust auch.

Dann heute wieder Kontrolle. Entzündungswert noch mehr gestiegen (über 150). Jetzt gibt es zusätzlich Kortison. In der Hoffnung dass die Entzündung nicht explodiert, aber der Doc meint, bei dem Entzündungswert und kein Fieber ist das eher unwahrscheinlich. Falls doch: Notaufnahme.

Montag nochmal Kontrolle.

Ich bin sowas von im Eimer. Schlafe kaum, esse kaum, keinen Appetit, muss mich regelrecht zwingen. Was macht mein Körper nur... Wäh!

Ich hau mich mal unter die Heizdecke und "genieße" das Tv-Programm...

Wer noch ein paar aufmunternde Worte hat, her damit! ;)
voeglein
 
Hab noch ein paar allg Fragen zum Kortison: Ich nehme jetzt erstmal 10mg abends und 20mg morgens. Es wird ja immer sehr verschrien, das Kortison. Aber bei Kurzzeitbehandlungen sollte doch nichts passieren oder?

Was zählt noch zur Kurzzeitbehandlung? 4 Wochen?

Welche Maximaldosis wäre in so einem ZIeitrahmen noch vertretbar? Angeblich sollte 80mg gegeben werden, aber da ich auch noch das AB nehme usw. wurde niedriger angefangen. Ob gesteigert werden soll, weiß ich nicht.

Und man schleicht Kortison auch aus? Warum? Wegen Absetzerscheinungen wie bei Oipioden oder damit das Krankheits-Problem danach nicht wieder voll da ist?

Vielen Dank!
 
Hallo Voegelein,
sicher ist eine Kortsontherapie bei so hohen Entzündungswerten angebracht. ist nur die Frage warum diese Werte so hoch sind.... durch das CRPS?
Ich weiss nicht wie hoch das ist mit der Dosierung. Ich kenne mich schlicht nicht wirklich aus mit der Behandlung, hatte aber auch schon Kortisontherapie. Allerdings in Spritzenform.
Aber sicher kann dein Doc dir da weiterhelfen.... musst eben mal fragen.

Kortison hat ordentlich Nebenwirkungen. Es steigert massiv dem Appentit und der körper lagert ordentlich Wasser ein. Leider ist dann am Ende das auch auf der Waage zu sehen. Am Besten stellt man seine Ernährung schnell auf sehr gehaltarme Lebensmittel um damit es nach vier Wochen kein böses Erwachen gibt auf der Waage.
Ich hoffe sehr das dir das Medikament auch hilft. Es wird sicher auch sehr viel verteufelt, aber am Ende ist es eben oft das was noch Wirkung zeigt wenn alles andere versagt.

Ich drück die Daumen,d aß es dir bald besser geht!
LG netti
 
Hallo,
ich bin ganz neu hier.
Unfall Ende Nov 2013 - entgleister Heilungsprozess bereits Ende Januar 2014 festgestellt. Habe neben Ergo (Spiegel) und Physio in den letzten 3 Wochen hochdosiert Kortison, beginnend mit 75 mg und dann alle 3 Tage verringert, bekommen und gut vertragen (außer 24h Hunger) und bin auch bereits 3x zur Stellatum Blockade gewesen. Das ist sehr aufregend und anstrengend, weil es wirklich richtig gemacht werden muss. Deshalb würde ich nur einen erfahrenen Schmerztherapeut an die Sache lassen. Meiner ist der Überzeugung je früher umso besser stehen die Chancen auf dauerhafte Besserung, weil er damit den reset-Knopf im Gehirn wahrscheinlich noch treffen kann.
 
Hallo Voegelein,
ich habe selber wegen der Hand (CRPS) ne Kortisonstoßtherapie im Dezember bekommen und habe da zu Anfang 200mg am Tag genommen und dann nach und nach wie bei Kortison üblich ausgeschlichen.

Ich muss dazu sagen ich nehme das Kortison bei Bedarf auch in Tablettenform bei meinem Asthma wenn es mir wieder absolut Sch.... geht^^. Da nimmt man erst 100 - 80 mg Kortison und reduziert es auch nach und nach bis es bei null ist und ich habe dabei keine großen Probleme bis jetzt.

Vielleicht hilft dir die Erklärung weiter:
"Warum darf man eine Kortison-Therapie nicht zu rasch absetzen?


Dafür gibt es zwei verschiedene Gründe. Der eine davon ist vor allem zu Beginn der Behandlung relevant, der andere nach einer länger andauernden Therapie. Bevor wir das erläutern, zunächst mal die Grundregel: eine Kortison-Therapie immer lieber schrittweise und langsam reduzieren, also ausschleichen, nie zu abrupt absetzen.

Nun zu den Erläuterungen: Wird bei einer rheumatischen Erkrankung (das gilt aber auch für andere chronische Immunerkrankungen) eine Kortison-Behandlung verordnet, dann ist gerade zu Beginn wichtig, diese nicht zu niedrig zu dosieren. Um den Entzündungsprozess wirksam zu stoppen, beginnt man also eher hochdosiert und fährt die Dosis dann langsam herunter. Bei einer zu raschen Dosisreduktion besteht die Gefahr, dass die Entzündungsreaktion wieder aufflammt.

Körpereigene Kortison-Produktion muss erst wieder anspringen

Bei einer lang andauernden Kortison-Behandlung ist das Problem ein anderes: Durch die anhaltende Kortison-Zufuhr von außen wird die körpereigene Kortison-Produktion immer weiter gedrosselt. Die braucht nach Beendigung der Behandlung aber eine Weile, um wieder hochzufahren. Würde man also die Tabletten zu rasch absetzen, entstünde ein akuter Kortison-Mangel. Der kann im Extremfall lebensbedrohlich sein.

Deshalb gilt selbst bei plötzlichem Widerwillen gegen die Kortison-Behandlung: Vernünftig
bleiben und langsam ausschleichen."
Autor : Dr.med. Jörg Zorn / Seite :Navigator - Medizin

Hoffe das hilft dir ein wenig weiter

Liebe Grüße
Skora86
 
Nur ein kurzer Einwurf zu Stellatum Blockaden bei CRPS
Ich habe CRPS in der rechten Hand nach Handgelenksbruch. Nach 8 Monaten tierischer Schmerzen machte ein alter erfahrener Schmerztherapeut 8 Stellatumblockaden (auf meinen Wunsch ohne Betäubung, absolut machbar). Seither bin ich schmerzfrei!
Dass das CRPS noch drinsitzt merke ich nur, wenn es kühler ist und die Hand dauernd auskühlt und unters warme Wasser will und an meinem verbogenen kleinen und Ringfinger und ganz seltenen ganz kleinen minutendauernden Schmerzanfällen. Ansonsten freue ich mich über jeden schmerzfeien Tag und das nun schon seit 1,5 Jahren.
Rana
 
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