Grüß Dich, Hysterie,
01
Die Ansichten von KS 1973 teile ich, die Ratschläge halte ich für richtig und zielführend.
02
Ich muss Dir einen Rat geben, der etwas seltsam klingt: Aber die Begründung folgt:
(a)
Bitte notiere Dir Namen, Anschriften, Telefonnummern Deiner Zimmerkollegen. Ich will nicht unken, aber: Es könnt mal sein, dass wir die als Zeugen brauchen, die auch sagen können, wie Du gelitten hast. Führe Tagebuch. Auch Besucher sollen sich bitte solche Notizen machen, und Du notierst, wer Dich besucht hast.
(b)
Bitte laß Dir die Krankenakte zeigen. Es sind Deine Daten, Du hast ein Recht darauf, zu wissen, was da steht.
SOLLTE (ich will nichts unterstellen!) sich zeigen, dass die Aufzeichnungen lückenhaft sind, bestehe darauf, dass das sofort aufgefüllt wird.Wenn da was fehlt, z.B., wann Du heulend vor Schmerzen um Hilfe gewinselt hast, schlage Krach, und notiere, bei wem Du Dich beschwert hast. Bestehe darauf, dass das eingetragen wird, und dass Du eine Kopie davon kriegst, und zwar sofort.
(c)
Du hast einen Rechtsanspruch darauf aus der Datenschutz-Grundverordnung.
Wenn das verweigert wird, dann melde Dich hier im Forum unverzüglich.
(d)
Sprich in dem Fall, dass Einträge fehlen, den Chefarzt darauf an, dass es Schlag gegen jedes Vertrauen, das Patienten in Ärzte haben, wenn Du vor Schmerzen heulend nach Hilfe rufst, und das kommt nicht in die Akte. Das geht nicht. Bitten Sie ihn darum, dass er sich JETZT die Akte bringen läßt, und dann zeige ihm, was da fehlt.
03
Begründung meines Hinweises:
Entweder wurde da was vermurkst - oder es ist alles in Ordnung.
(a)
Wenn die Behandlung so in Ordnung war, dann ist nichts Schlimmes in dem Sinn passiert, dass kein Arzthaftungsfall vorliegt.
Dann ist mit dem, was ich geraten habe, nichts falsch gemacht oder kaputt gemacht. Ein Fehler kann es also nicht sein, so vorgegangen zu sein. Das war zwar dann ungewöhnlich, aber davon können wir uns auch nichts kaufen.
(b)
Wenn aber hier etwas schief läuft, dann dient das des Sicherung Deiner Beweise, und da kann es leicht sein, dass es einmal darauf ganz entschiedend ankommt.
05
Bis auf Paracetamol sind die Medikamente, die Du bekommst, gegen starke und stärkste Schmerzen, durchgehend Opiate. Es ist also bekannt, dass es Dir mies geht.
06
Wieso kommt der Anästhesist nicht?
Das ist die Facharzt-Richtung, unter die u.a. die postoperative Schmerzbekämpfung fällt.
ISLÄNDER
Hallo Isländer
Danke für die ausführliche Antwort.
Ich liege hier im Einbettzimmer, in dem KH, indem ich bis vor 2 Jahren noch gearbeitet habe.
Jetzt nach einer schweren Herz-Lungen-OP mit vielen Komplikationen EM-berentet.
Ich bin zwar privat, aber ruckzuck abgekanzelt werde ich trotzdem.
Der Oberarzt heute hat sich noch nicht mal die Wunden angesehen, weil da ein Pflaster drauf ist, das mehrere Tage belassen werden kann.
Die Pflaster sind zwar durchsichtig, aber die Mühe die Kompressionswickelung abzumachen, gab er sich nicht.
An einer der Nähte habe ich eine Seitliche Wundheilungsstörung, das sieht durchs Pflaster schon ziemlich schlonzig aus.
Meine Verletzung schien er gut zu kennen.
Er bezeichnete sie als schwere, komplizierte Brüche.
Von meinen schlimmen Nervenschmerzen wusste er aber offensichtlich nichts.
Ich musste ihm nachrufen, ob ich nicht etwas gegen die Nervenschmerzen haben könnte.
Aus wiederkehrenden Trigeminusneuralgien kenne ich z.B. Gabapentin, was mir da gut geholfen hat.
Da rief er nur im Gehen, ich solls Montag Morgen dem Chef sagen.
Montag soll ich aber schon entlassen werden.
Bisher waren alle, ausser den Oberärzten bei den Wochenendvisiten, immer gut informiert. Ich hatte den Eindruck, dass die Infoweitergabe gut läuft.
So wie ich das Haus kenne, wird eigentlich gut dokumentiert.
Auch die Physio bearbeitet den Fuss oft 2 Stunden lang.
Sie weiss auch um die schwere Schmerzproblematik durch den Nerv.
Am Freitag hat sie selber Tränen in den Augen gehabt.
Ich versuche morgen nochmal den Oberarzt auf Schmerztherapie durch die Anästhesie anzusprechen.
Aber ich befürchte am Montag rausgeschmissen zu werden, ohne jegliche Therapie.
Ich konnte bisher auch nur dreimal am hohen Gehwagen laufen, von der Treppe sei ich noch weit entfernt.
Dabei liege es, laut Physio, nicht am Körpergefühl, sondern nur an den Nervenschnerzen, die einschiessen, sobald der Fuss runterhängt oder im Fussgelenk gebeugt wird.
Der Fuss ist komplett gefühllos, die Zehen kann ich nicht bewegen und den Fuss beugen, kann ich auch kaum.
LG
Hysterie