Hallo!
Ich hatte im Juli 1999 einen Autounfall. Ich saß auf dem Rücksitz (ohne Kopfstütze). Unser Auto hielt an einer roten Ampel als plötzlich ein Auto von hinten ungebremst auffuhr. Die Aufprallgeschwindigkeit wurde im Nachhinein durch ein Gutachten auf ca. 30 km/h geschätzt, konnte aber nicht genau beurteilt werden. Unser Auto wurde im Heck angehoben und ca. 20m nach vorne geschoben, wo es dann letztendlich zum Stehen kam. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mein Kopf ziemlich heftig nach vorne rechts geschleudert wurde...
Direkt nach dem Unfall hatte ich keine Schmerzen, wurde jedoch trotzdem im KH untersucht. Auf dem Röntgenbild wurden keine Verletzungen der HWS festgestellt. Am Morgen nach dem Unfall fingen dann die Beschwerden an. Ich konnte den Kopf nicht anheben und hatte starke Schmerzen im HWS-/Kopf-Bereich.
Seitdem habe ich fortwährend Beschwerden, mal mehr und mal weniger intensiv. Bei der letzten MRT-Untersuchung vor 3 1/2 Jahren wurden Bandscheiben-Protrusionen zwischen C3 und C7 mit Wurzeltascheneinengung festgestellt. Diesen Befund hielt mein damaliger Orthopäde aber wahrscheinlich nicht für so wahnsinnig aufregend, dass er mir diesen quasi verheimlicht hat.
Aus diesem Grund (weil ja angeblich mit meiner HWS alles in Ordnung war), stellte ich mich in den letzten Jahren nicht wieder bei einem Orthopäden vor, sondern ging immer nur zu meiner Hausärztin, wenn die Beschwerden wieder sehr intensiv waren. Da durch die verordnete Manualtherapie und verschiedene ausprobierte Schmerzmittel keine Linderung erzielt werden konnte, nahm sich meine Hausärztin meine komplette Krankenakte noch einmal vor und stieß doch tatsächlich auf den letzten MRT-Befund, bei dem die BS-Protrusionen festgestellt worden waren. Sie stellte mir sofort eine Überweisung zum MRT der HWS mit Verdacht auf BSV in Höhe C3/C4 aus. Da war ich natürlich erstmal platt: Ich bin gerade einmal 23 Jahre alt und soll schon einen Bandscheibenvorfall in der HWS haben...
Die Krönung bei der ganzen Sache ist andererseits folgende: Sofort nach dem Unfall erhielt ich anwaltliche Hilfe, um Schmerzensgeldansprüche geltend zu machen. Der Rechststreit zog sich insgesamt über mehr als 5 Jahre, wobei ich immer wieder von der gegnerischen Seite als Simulant und dergleichen hingestellt wurde. Durch das fünfte ärztliche Gutachten endlich konnte zumindest erwiesen werden, dass ich eine Fehlstellung der HWS und Bewegungseinschränkungen verbunden mit Schmerzen habe, die sehr wohl auf den Autounfall zurückzuführen sind, da man ja im zarten Alter von 15 Jahren (als der Unfall passierte) wohl kaum schon Abnutzungserscheinungen der HWS hat. Letztendlich endete die ganze Sache in einem Vergleich. Ich erhielt eine einmalige Schmerzensgeldzahlung und der Fall wurde abgeschlossen.
Heute weiß ich, dass das falsch war. Ich hätte diesen Fall nie zum Abschluss kommen lassen dürfen. Wenn ich jetzt tatsächlich einen (oder mehrere) BSV der HWS haben sollte, werde ich auf Dauer meinen Beruf nicht ausüben können und es werden noch viele andere Dinge auf mich zukommen...
Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß, ob man einen eigentlich abgeschlossenen Rechtsstreit wieder aufrollen kann, aufgrund von Spätfolgen, die im Zusammenhang mit dem Unfall stehen?
Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar
Liebe Grüße
zweini
Ich hatte im Juli 1999 einen Autounfall. Ich saß auf dem Rücksitz (ohne Kopfstütze). Unser Auto hielt an einer roten Ampel als plötzlich ein Auto von hinten ungebremst auffuhr. Die Aufprallgeschwindigkeit wurde im Nachhinein durch ein Gutachten auf ca. 30 km/h geschätzt, konnte aber nicht genau beurteilt werden. Unser Auto wurde im Heck angehoben und ca. 20m nach vorne geschoben, wo es dann letztendlich zum Stehen kam. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mein Kopf ziemlich heftig nach vorne rechts geschleudert wurde...
Direkt nach dem Unfall hatte ich keine Schmerzen, wurde jedoch trotzdem im KH untersucht. Auf dem Röntgenbild wurden keine Verletzungen der HWS festgestellt. Am Morgen nach dem Unfall fingen dann die Beschwerden an. Ich konnte den Kopf nicht anheben und hatte starke Schmerzen im HWS-/Kopf-Bereich.
Seitdem habe ich fortwährend Beschwerden, mal mehr und mal weniger intensiv. Bei der letzten MRT-Untersuchung vor 3 1/2 Jahren wurden Bandscheiben-Protrusionen zwischen C3 und C7 mit Wurzeltascheneinengung festgestellt. Diesen Befund hielt mein damaliger Orthopäde aber wahrscheinlich nicht für so wahnsinnig aufregend, dass er mir diesen quasi verheimlicht hat.
Aus diesem Grund (weil ja angeblich mit meiner HWS alles in Ordnung war), stellte ich mich in den letzten Jahren nicht wieder bei einem Orthopäden vor, sondern ging immer nur zu meiner Hausärztin, wenn die Beschwerden wieder sehr intensiv waren. Da durch die verordnete Manualtherapie und verschiedene ausprobierte Schmerzmittel keine Linderung erzielt werden konnte, nahm sich meine Hausärztin meine komplette Krankenakte noch einmal vor und stieß doch tatsächlich auf den letzten MRT-Befund, bei dem die BS-Protrusionen festgestellt worden waren. Sie stellte mir sofort eine Überweisung zum MRT der HWS mit Verdacht auf BSV in Höhe C3/C4 aus. Da war ich natürlich erstmal platt: Ich bin gerade einmal 23 Jahre alt und soll schon einen Bandscheibenvorfall in der HWS haben...
Die Krönung bei der ganzen Sache ist andererseits folgende: Sofort nach dem Unfall erhielt ich anwaltliche Hilfe, um Schmerzensgeldansprüche geltend zu machen. Der Rechststreit zog sich insgesamt über mehr als 5 Jahre, wobei ich immer wieder von der gegnerischen Seite als Simulant und dergleichen hingestellt wurde. Durch das fünfte ärztliche Gutachten endlich konnte zumindest erwiesen werden, dass ich eine Fehlstellung der HWS und Bewegungseinschränkungen verbunden mit Schmerzen habe, die sehr wohl auf den Autounfall zurückzuführen sind, da man ja im zarten Alter von 15 Jahren (als der Unfall passierte) wohl kaum schon Abnutzungserscheinungen der HWS hat. Letztendlich endete die ganze Sache in einem Vergleich. Ich erhielt eine einmalige Schmerzensgeldzahlung und der Fall wurde abgeschlossen.
Heute weiß ich, dass das falsch war. Ich hätte diesen Fall nie zum Abschluss kommen lassen dürfen. Wenn ich jetzt tatsächlich einen (oder mehrere) BSV der HWS haben sollte, werde ich auf Dauer meinen Beruf nicht ausüben können und es werden noch viele andere Dinge auf mich zukommen...
Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß, ob man einen eigentlich abgeschlossenen Rechtsstreit wieder aufrollen kann, aufgrund von Spätfolgen, die im Zusammenhang mit dem Unfall stehen?
Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar
Liebe Grüße
zweini