• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Spätfolgen nach Wirbelfraktur

Jiwi

Mitglied
Registriert seit
8 Sep. 2018
Beiträge
75
Hallo zurück in die Runde.

Einige Zeit ist vergangen...

Mein Unfall ( Ergebnis BWS 12 auf LWS 2 versteift mit Bandscheiben Cage) ist mittlerweile über 2 Jahre her, die letzte OP ME war vor über 1 Jahr.

Mich interessiert bzw. würde ich mich gerne austauschen mit Leuten,die ähnliche Verletzungen haben und wie die damit leben bzw.gibt es Beschwerden, was wird gemacht etc...

Zu meiner Situation kann ich sagen,das mich täglich Schmerzen plagen, besonders im unteren Rückenbereich, die Beine schmerzen oft. An der Bruchstelle ist ein hoher Druckschmerz, das Implantat ist lt. MRT nicht optimal eingeheilt. Dieser Bereich soll jetzt gespritzt werden, um mal "Ruhe" reinzubringen und zu sehen,ob die anderen Bereiche dann auch schmerzfreier werden.
Ich gehe zum Physio jede Woche,mache Übungen zu Hause und sitze, je nach Befinden, auf meinem Pferd... Natürlich wird auch Vollzeit gearbeitet, leider im Sitzen,was die Situation nicht besser macht. Zu dem kommen "normale" Alltag u Stress Situationen, denen ich nicht mehr so gewachsen bin aufgrund der Vorgeschichte, bzw. Ist das Fell nicht mehr so dick.
Ich habe oft das Gefühl es nicht mehr zu schaffen. Ich persönlich empfinde seit ca. 4 Monaten die Situation,vor allem mit den Schmerzen, als belastend u erschwerend.

Vielleicht hat hier jemand Tipps u Tricks, wie es vielleicht besser geht...

Danke und Gruß
 
Hey jiwi

Wir sind fast die selben Etagen versteift.
Ich bin L1-L3 mit Wirbelersatz und fixateur versteift.

Das ganze ist jetz gute 3 Jahre her.
Längeres stehen auf der Stelle und vor allem sitzten ist immer noch ein rotes Tuch.

Vollzeit im Büro und Stundenlang sitzten könnte ich nicht.
Ich gehe nur Teilzeit und hab einen freien Wechsel zwischen stehen und sitzten.

Das sitzten versuche ich sogut es geht zu vermeiden.
Physio mache ich auch regelmäßig.

Das Thema Schmerzen begleitet mich ebenfalls den ganzen Tag.
Ich versuche den Schmerz als Teil von mir zu sehen, Schmerzfreiheit gibt es für mich nicht.

Jetz komm ich mal zu dem positiven. :)

Gehe wieder 3 mal die Woche joggen, habe mir sehr teure Schuhe gekauft, welche die extra weich sind und dämpfen.
Zusätzlich 3 mal die Woche Kraftaufbau, also sprich 6 Tage die Woche ca. 1 Std Sport.
Fahre damit sehr gut.

Das klingt jetz vlt blöd, aber wenn ich morgens mit Muskelkater aufwache, fühle ich mich einfach gut.
Dieser Schmerz von den Muskeln ist schon fast sowas wie eine Art Erlösung von den monotonen Rückenschmerzen, klingt jetz vlt komisch kann das auch nicht besser beschreiben.

Sport mache ich immer vor meinem Alltag, und Ruhe mich danach nochmal ausgiebig aus.
Auch im Alltag nehme ich mir meine Pausen, wenn mein Körper es verlangt.

Du musst halt schauen was dir gut tut und was nicht.
Mittlerweile hab ich das für mich rausgefunden und dementsprechend meinem Tag angepasst.

Ich komme im Alltag gut zurecht.
Schaffe was und mache das was mir Spass macht.
Hobbys habe ich angepasst.

So das war glaube ein bisschen viel Text .... :D

Mfg
 
Hallo Jiwi,


erst einmal möchte ich dir danken, du hast mir damals, als ich mit frisch gebrochen 1.LWK im Krankenhaus lag sehr geholfen. Ich habe deinen Thread als stiller Mitleser verfolgt und konnte mir durch deine Schilerungen ein konkretes Bild davon machen was so auf mich zukommt...nicht wirklich schön war der Blick auf die bevorstehenden OP's
den du vermittelt hast...war aber gut das mal von einem Betroffenen zu hören und nicht nur von den Ärzten.


Ebenso konnte ich aber auch Hoffnung schöpfen, dass danach alles wieder wird und man wieder auf Beine kommt wie du es doch geschafft hast! Du hast dein geliebtes Reiten wieder aufgegriffen bist wieder Arbeiten und bestimmt ist da noch viel mehr! Als du deinen ersten Thread nicht mehr weiterführtest habe ich gedacht, dass es dir wieder gut geht und du nun nen Haken an die Sache gemacht hast.


Bei war es so, ich hab nen Haken an die Sache machen wollen...daher hab ich mich aus dem Forum zurückgezogen.
Seit mir dir Fixateure entnommen wurden ging es bei mir stetig bergauf. Den verbliebenen Cage und die seitliche Platte zwischen BWK12 und LWK1 spüre ich nicht. Seit Anfang diesen Jahres sind weder Psychotherapie noch Physiotherapie mehr notwendig. Schmerzen sind nicht mehr vorhanden nur mal ein Zwicken hin und wieder wenn ich zu lange sitze. Liegen muss ich über Tag nicht mehr, sitzen gehen und stehen im regelmäßigen Wechsel reichen mir aus.


Die Beweglichkeit ist natürlich nicht wie früher aber im Großen und Ganzen bin ich zu 95 % der Alte. Das es mir wieder so gut geht liegt vielleicht daran, dass ich konsequent den gesamten Haltungsapparat trainiere, täglich 1 bis 2 Stunden. Wandern und Mountainbiken (vollgefedert) stehen wieder auf dem Programm. Nur das Motorradfahren hab ich an den Nagel gehängt, da ich Angst vor nem Sturz hab...


Im Juli ist ne Kontrolle gemacht worden und es sieht wohl alles sehr gut knöchern durchbaut aus, nix verrutscht oder eingesunken. Hab mit meinem Operateur wohl echt Glück gehabt. Gutes Heilfleisch was auch immer?


Das wichtigste ist nicht aufzugeben es geht immer weiter nur ein wenig anders...Halte es wie Pfong finde heraus was geht und wenn es mal nicht mehr geht ruhst du dich halt aus. Verlier nicht den Spaß an den schönen Dingen. Anpassung an die neue Situation ist der Schlüssel.
Meine Frau hat mir immer gesagt wenn ich wie das Leiden Christi daher kam: Nützt ja nüscht, da müssen wir jetzt mit parat
kommen...los wir gehen was raus und machen was Schönes.

Ja ich weiß ich hab gut reden mir geht's ja wieder gut und bin schmerzfrei. Aber auch dir wirds immer besser gehen, mit der Zeit, da bin ich mir sicher.


LG Mika
 
Hallo Pfong.
Vielen Dank für deine Nachricht.
Da ergeht es uns wohl ähnlich... Ich bin ein positiver Mensch, sehe es wie du,es gehört halt dazu.
Ich denke,das der Vollzeit Job für mich nicht mehr tragbar ist. Deshalb werde ich zeitnah erstmal auf 30std. runter gehen u dann sehen,was passiert... Derzeit fehlt mir einfach die Zeit das zu tun,was dem Rücken gut tut wie zB. Schwimmen... Ich muß weiter ändern, das fällt mir manchmal noch etwas schwer,das so zu akzeptieren.
Beste Grüsse
 
Hallo Mika.

Vielen Dank für deine Nachricht,das freut mich natürlich zu lesen...

Generell habe ich, wie auch schon mit Pfong geschrieben, die gleiche Einstellung, Art u Weise damit umzugehen wie Pfong und auch Du. Ich lasse mich da auch nicht unterkriegen,aber manchmal kann man es besser u manchmal schlechter wegstecken.
Trotzdem wäre ich dankbar für etwas weniger Schmerz...
Ich muß vielleicht auch noch meinen Weg finden... Ich war sehr aktiv vor dem Unfall u hatte NIE Schmerzen, nirgends.


Du hast geschrieben,du hast zu dem Cage seitlich eine Platte verbaut... Das habe ich nicht. Ich vermute,das du dadurch mehr Stabilität hast. Die fehlt mir nämlich u dadurch entsteht "Spielraum" der wiederum Schmerz auslöst. Verknöcherung ist ebenfalls nicht gut, auch ist bei mir schon eine leicht Krümmung nach vorne im Oberkörper erkennbar, auch nicht gerade vorteilhaft.
Wo bist du operiert worden?

Beste Grüße
 
Hallo Jiwi,

Erfahrungen mit Wirbelbruch habe ich nicht, aber vielleicht einen Tipp.

Arbeitest du in einem Büro oder einer Werkstatt? Entweder über eine Verordnung durch eine Reha oder deines Orthopäden kannst du dir über die Rentenversicherung einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch oder Arbeitstisch und auch einen für dich individuell passenden Büro- oder Arbeitsstuhl verschreiben lassen.

Das hilft vielleicht, wenn du deine Position öfter verändern kannst. Erkundige dich mal.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hey jiwi

Geht es dir mit deinem Rücken besser wenn du z.b. Urlaub hast?
Oder ist dein befinden dann gleich?

Ich hab jetz 2 Tage viel im sitzten verbracht und habe starke Schmerzen, sodass ich heute mehr gelegen habe als sonst.

Mfg
 
Ja, es ist besser wenn ich Urlaub habe oder mal nur einen halben Tag arbeite etc...
Ich beobachte das seit ein paar Monaten. Die Schmerzen sind weniger u auch andere Beschwerden ( Magen/Darm) werden besser. Somit dann auch Stimmung, Gemüt u Motivation.

Grüße
 
Guten Morgen Jiwi,


operiert wurde ich im Helios Krankenhaus Siegburg (bei Bonn) von Dr. Stein. War eher ein Zufallstreffer, da ich nach dem Unfall in dieses Krankenhaus eingeliefert wurde, welches zum Glück über eine entsprechende Fachabteilung verfügt. Eingebaut hat man mir sowas:




Er hat mir das damals als zusätzliche Sicherung für den Cage erläutert. Da verrutscht nichts mehr war seine Aussage
Und ich glaube da hat er recht behalten.


Ich weiß, dass es schwierig ist positiv zu bleiben. Das gelingt keinem ständig, besonders wenn man täglich von Schmerzen geplagt ist. Es nervt und ist zermürbend, weil man ständig eingeschränkt wird, einem die Unbeschwertheit im Umgang mit dem bis dahin immer funktionierenden nie schmerzenden Körper einfach mal so genommen wurde.


Ich kenne das sehr genau, In der Zeit vor der Materialentfernung ging es mir ähnlich...immer dieser Druck an der Bruchstelle, die zunehmenden Schmerzen wenn man mal so selbstverständliche Dinge, wie einfach mal mit Freunden zusammen sitzen, nicht mehr hinbekommt. Mich hat das damals schon sehr an den Abgrund getrieben...
Wenn sich das nicht mit der Materialentfernung gebessert hätte, wäre ich vermutlich auch anders drauf. Ein guter guter Freund, der mir immer wieder mal den Kopf wäscht, hat mir in dieser Zeit mal so ein "Grumpy Cat" Bild mit dem Untertitel "This is my Happy Face" geschenkt...Das sagte alles


Du musst weiter probieren was für dich funktioniert, das kannst du nur für dich selbst herausfinden.
Jede Verletzung ist da zu unterschiedlich.
Manch einer ist nach einem Jahr wieder hergestellt, manch einer später oder nie...
Eine junge Frau von der letztlich las hat sich 2017 beim Klettern ne ähnliche Verletzung wie wir zugezogen, nach drei Jahren ist Sie mit dem Zeugs im Rücken wieder auf die Zugspitze gestiegen. In der Zeit bis dahin, so hat sie es formuliert immer wieder ihre Grenzen ausgelotet immer wieder darüber hinaus getastet und somit ihre Leistungsfähigkeit und Schmerztoleranz immer weiter steigern können.


...Dieses "nie wieder" hat mir mein damaliger Hausarzt bei dem ich zur Nachsorge war, so prognostiziert. Ich hab das nie akzeptiert! Diesen Arzt hab ich dann gegen eine Ärztin mit psychotherapeutischer Ausbildung getauscht. Hier wurde ich dann eher auf- als abgebaut. Bist du diesbezüglich auch in Behandlung gewesen? So ein Unfall und dessen Folgen traumatisieren einen doch schon ein wenig...


LG Mika
 
Guten Morgen Mika 77.

Danke für Infos, ich bespreche das mal mit meinem Arzt... Ich denke,du warst da sehr gut beraten u hast eine optimale langfristige Lösung erhalten. Ich war bestimmt nicht schlecht beraten,aber jeder Arzt macht es anders u ob das dann für einen selber gut war/ist, stellt sich erst mit der Zeit raus.

Ich war in keiner psychologischen Behandlung diesbezüglich. Ich bin gut aufgestellt in meinem Umfeld u ein Steh-auf-Frauchen, das spornt mich eher noch an...ähnlich wie die Bergsteigerin ;-)

Ich saß recht schnell wieder auf dem Pferd u mache alles,was ich möchte bzw.was halt geht.
Aber, immer mit Beigeschmack bzw.kommt die Quittung dann am Abend oder am nx Tag. Wenn man weiß, wofür,dann nehme ich das auch gerne so an, wie auch bei dir der Muskelkater. Dann gibt's Wärmflasche,Badewanne,Massage u weiter geht's...
Jedoch dieses Geschmerze den ganzen Tag über wegen nichts, Nervenschmerzen in den Beinen, ständig IBU,damit es geht...das muss weg!!

Ich mache jetzt mal die 4x Spritzen u dann warte ich mal,was passiert... Ich werde berichten.

Beste Grüße
 
Hallo Mika

Habe Kontakt zu Dr. Stein aufgenommen. Er schaut sich meine Aufnahmen an...
Vielen Dank schon mal
LG
 
Top