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Sozialwahlen ./. Arbeitnehmervertreter

Paro

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Registriert seit
3 Nov. 2006
Beiträge
1,294
@ all,
nun läuft ja wieder die Farce der Soz.-Wahlen ab.:mad:
Es mag ja sein, dass einzelne KK eine Wahl anbieten, Listenwahlen, wer kennt die Kanidaten?
Nun, der Rest begnügt sich mit der "Friedenswahl", d.h. irgendwelche Gruppen, vereinbaren Listen und/oder nur eine und die gelten dann als "gewählt".
Ich wäre ja als uralter DGB'ler mit dem übermächtigen Ergebnis der DGB-Gerwerkschaften einverstanden, wenn ich denn im Wirken der Kollegen einen Vorteil für die Versicherten erkennen könnte.
Z.B. warum setzten sich die Kollegen nicht für mehr Transparenz in den Ausschüssen ein, werden sie evtl. von den Arbeitgebervertretern unter Druck gesetzt? Methode ich rufe Deinen Boss an?
Welchen Kündigungsschutz geniessen die Kollegen in den Ausschüssen?
Andererseits, wenn immer die Selben?
Denkt mal nach
Paro
 
Hallo Paro,
ja, es ist aber zu spät, eigene Kandidaten aufzustellen oder die Kandidaten genauer unter die Lupe zu nehmen. Besonders über den folgenden Beitrag in der Berliner Zeitung habe ich mich aber dann doch sehr geärgert.
Ein unscheinbarer Name steht auf dem aussichtsreichen zweiten Platz der Liste für die Sozialwahl bei der großen öffentlichen Krankenkasse DAK. Mehrere Vorschlagslisten mit Kandidaten für die Wahl gibt es bei der DAK. Auf der Liste 3 kandidiert Roger Jaeckel, angeblich für die "freie und unabhängige Interessengemeinschaft der Versicherten und Rentner" (BfA). Ist Jaeckel ein rüstiger Pensionär, der sich ums Allgemeinwohl kümmern möchte? Die Biographie des Kandidaten lässt andere Schlüsse zu: Roger Jaeckel arbeitet für den großen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK). Er ist dort der Leiter der Abteilung "Gesundheitspolitik" und will sich nun gleichzeitig in das oberste Gremium der Krankenkasse DAK wählen lassen: den Verwaltungsrat. Eine Personalie, die Kritik hervorruft. Auf den Wahllisten und Broschüren wurde nirgends über Roger Jaeckels Position in der Pharmaindustrie informiert.
"Bei den Sozialwahlen scheint der politische Wettbewerb zu versagen", sagte Christian Humborg, Geschäftsführer der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International. "Die Kandidaturen und ihre Programme sind nicht hinreichend transparent und es findet keine politischen Diskussionen der Kandidaten statt. Daher brauchen wir Regelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten." Es sei unverständlich, warum GlaxoSmithKline diese Kandidatur im Rahmen des unternehmenseigenen Verhaltenskodex genehmigt habe, betonte Transparency und warnte: "Es wäre skandalös, wenn als Ergebnis der Sozialwahl der Lobbyist eines internationalen Pharmakonzerns eine große gesetzliche Krankenkasse mitverwaltet."
Bei der DAK will man sich offiziell lieber gar nicht zu dem Thema äußern. Die Kandidatenlisten seien "ein hochheiliger Bereich", sagt eine Sprecherin auf Anfrage. "Das ist ein demokratischer Prozess, dazu dürfen wir keine Stellungnahme abgeben."
Die freie und unabhängige Interessengemeinschaft der Versicherten und Rentner (BfA) sagte auf Anfrage, man sehe kein Problem in der Bewerbung. "Es gibt keine Interessenkollisionen, weil Herr Jaeckel keinen Einfluss auf Entscheidungen hat", sagte BfA-Sprecher Cord Lubinski. Denkbar sei auch, dass Jaeckel im DAK-Verwaltungsrat nicht mitstimme, falls Befangenheit drohe.
Doch in der DAK rumort es wegen der Kandidatur des Pharma-Vertreters längst bis in die Spitze der Krankenkasse. Offiziell will sich zwar niemand dazu äußeren, schließlich steht es dem Vorstand nicht an, die Bewerber bei der Sozialwahl zu kommentieren. Doch es bestünden große Bauschmerzen angesichts dieser Personalie, heißt es aus Kassenkreisen. Andere Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung werden deutlicher: "Die Grenze des Erträglichen ist überschritten", sagt ein hoher Kassenfunktionär. "So eine Kandidatur gehört sich einfach nicht." Allerdings könne man so etwas nicht verhindern, der Bewerber selbst hätte aber den Interessenkonflikt sehen müssen.
Als Mitglied des Verwaltungsrates könnte der Mann des Pharmariesen GlaxoSmithKline Vorstandsmitglieder der DAK mit einsetzen, den Haushalt mitbestimmen und weitreichende Kontrollrechte ausüben. Auch erführe er womöglich frühzeitig, welche Wirkstoffe für frei verfügbare Medikamente die Krankenkasse unter den Pharmakonzernen ausschreibt und welche Angebote eingehen. Informationen, die für Jaeckels Arbeitgeber von hohem Interesse sein dürften.
"Ich sehe natürlich keinen Interessenkonflikt, die Kritik ist an den Haaren herbeigezogen", sagte Roger Jaeckel der Berliner Zeitung. "Ich kandidiere als langjähriges Mitglied der DAK und als Arbeitnehmer." Auch im Vorstand der Deutschen Rentenversicherung sei er Mitglied. Es gehe ihm darum, "Barrieren zwischen den Welten abzubauen", so Roger Jaeckel, denn Krankenkassen und Pharmaindustrie seien schließlich "im gleichen System zu Hause".
Er könne sich im DAK-Verwaltungsrat keine Situation vorstellen, bei der er in Interessenkonflikt gerate, so Jaeckel. "Im Zweifel würde ich den Raum verlassen." Doch der Manager stellt auch klar: "Ich vertrete natürlich die Interessen des Unternehmens, wenn es um den Haupt-Job geht."
Eine Aufteilung, die der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach nicht nachvollziehen kann: "Ein Mitarbeiter eines Pharmakonzerns muss dafür sorgen, die Umsätze zu maximieren", so Lauterbach. "Einem Vertreter im Verwaltungsrat einer Krankenkasse muss es jedoch darum gehen, die Kosten im Rahmen zu halten. Damit besteht ein massiver Interessenkonflikt". Er könne dem Betroffenen daher nur empfehlen, auf die Kandidatur zu verzichten.
Lobbyarbeit schön und gut, aber was zu weit geht, geht zu weit. Wer da diese Liste wählt, braucht sich nicht beschweren. :mad:

Gruß von der Seenixe
 
Hallo,


Ich habe mir bereits vor Jahren darüber meine Gedanken gemacht und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen das Wahlen sinnlos sind wenn bereits der Gewinner schon vorher feststeht.
Diese "Sozialwahlen" haben mit Demokratie nichts mehr zu tun und sind ein "verschachern" von Posten und Positionen untereinander.

Leider merken das wohl nur wenige.
Und selbst wenn nur ein Prozent der "Wahlberechtigten" wählen würden, sie würden ein positives Renomee für die Öffentlichkeit aus diesen paar Wählern ziehen.

Ich habe mir mit den Unterlagen meinen Ofen angemacht, brennt gut, nur schade das die Kosten der Wahl auch von meinem Geld abgehen, Brennholz wäre nicht so teuer.

Viele Grüße
Gitti - Ironman's Ehefrau
 
Ich halte die Sozialwahlen für überflüssig, letztlich bringen die Vertreter die Versicherten auch nicht weiter. Dazu die Kosten, was man mit dem Geld sinnvolles tun könnte....
 
Hallo,
dass Vertreter von BG´en Sozialwahlen überflüssig halten, kann ich mir gut vorstellen.
Gesetze sind für sie ja auch Luft und das Geld könnten sie viel besser Zweckentfremdet ausgeben oder unterschlagen oder noch einen kleinen Palast bauen.
So kennt man diese Herren und Damen.

Aber dass sie so einen Schei.. auch noch während der Arbeitszeit vom Dienstrechner aus schreiben, dass schlägt dem Fass fast den Boden aus.

Was geht in so einem Kopf bloss vor?
Vielleicht mal zum Psychiater gehen?


Gruß von der Seenixe
 
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