• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

SHT - Langzeitfolgen, auch durch leichtes SHT (1)

pdf

Hallo Rudinchen,
VIELEN DANK für Deine hilfreichen Kommentare.
Leider kann ich die pdf nicht öffnen ? Welche Hürde muss ich dazu überwinden?
besten Dank für Deinen Hinweis.
 
SHT Langzeitfolgen

Das ist der Eintrag von Rudinchen vom 1.1.15
SHT - Langzeitfolgen, auch durch leichtes SHT (1)
________________________________________
Hallo,

da viele Forenmitglieder unter einem (leichten) SHT leiden, möchte ich euch in den Anhängen einige Infos zu den neueren Forschungen zur Verfügung stellen - vielleicht hilft es euch.

Kissel_Das Drama nach dem Schleudertraumag_kogn_Stoerungen.pdf (66,4 KB, 41x aufgerufen)

Scharplatz, D_Das leichte SHT.pdf (40,9 KB, 30x aufgerufen)

Gehirnerschütterung mit Langzeitfolgen.pdf (68,0 KB, 23x aufgerufen)

ich interessiere mich für diese pdf, die ich jedoch nicht öffnen kann...
weil:

praecipitare, Du hast keine Rechte, um auf diese Seite zuzugreifen. Folgende Gründe könnten z.B. dafür verantwortlich sein:

danke für einen hilfreichen Tipp!
 
Hallo,

es ist schon erstaunlich, wieviele kaempfen muessen, um die Folges des SHT anerkannt zu bekommen.
Ich bin auch fuer jeden Hinweis dankbar.
Merkwuerdig finde ich, dass eine organische Ursachen fuer die Einschraekungen nach einem SHT ausgeschlossen wird, wenn auf den MRT-Bildern nichts zu sehen wird. Sofort wird fuer die Symptome eine psychische Ursache als Ursache diagnostiziert...und das ohne weiter Diagnistik. Bei mir wurde noch nie ein Persoenlichkeitstest oder Depressionstest durchgefuehrt. Wahrscheinlich hat die Glaskugel die Diagnose gestellt.

Euch allen ein beschwerdefreies Wochenende
 
Langzeitfolgen auch bei leichtem SHT

Hallo Zusammen,
ich bin beim recherchieren auf das Forum gestoßen. Interessant, dass die Langzeitfolgen auch bei leichtem SHT vorhanden sind. Leider haben da einige Ärzte und auch Gutachter ein immenses Problem.- Gibt es nicht laut Lehrbuch-

"Plage" mich seit mehreren Monaten mit den Folgen eines Wegeunfall) rum.( leichtem SHT mit SAB, Kieferhöhlenfraktur,Risswunden Oberlid, Frontzahnschäden, Öffnung der Bursa)

Solange die Verletzungen sichtbar waren kein Problem.
Ich habe nach wie vor noch ziemliche Probleme mit dem Kopf. (extrem Wetterfühlig, eigentlich permanenten Kopfdruck der je nach Wetter, Belastung ziemlich ansteigt, Konzentrationsstörungen um nur einiges zu nennen)
Habe bereits 2 Reha´s hinter mir ohne große Erfolg. Begutachtungen die bereits erfolgten, sehen keinen Zusammenhang mit den noch vorhandenen Beeinträchtigungen, sondern weisen dies eher auf eine Überlastung meinerseits.

Grund zur Annahme, ich war vor längerem wegen Boreaout auf einer Psychosomatischen Reha war.(AG längst gewechselt)-
Termin mit der BG steht an, wie es weitergehen soll. -Fühlen sich nicht mehr zuständig-
Wem geht es ähnlich? Wer hat Erfahrung?
Danke und viele Grüße
 
Hallo Cleo,

"SHT - gibt es nicht laut Lehrbuch" ist glatt eine Fehlannahme! Entweder haben die Fachleute seit ihrem Studium anno Tubac keine neueren Lehrbücher mehr in die Hand genommen oder sie ignorieren einfach, was drin steht ... Sie haben ja auch so genug zu tun :rolleyes:.

Aber es gibt zu dem Thema ja auch Leitlinien, die von Fachleuten geschrieben werden, die sich damit auskennen:

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/094-002.html

"1.5. Es ist zu beachten, dass traumatische axonale Schädigungen auch ohne nachweisbare Mikroblutungen vorkommen und mit persistierenden kognitiven Einschränkungen verknüpft sein können. Soweit nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand beurteilbar, können MRT mit Diffusion Tensor Imaging hierauf Hinweise geben, wobei jedoch bisher zur Beurteilung der fraktionalen Anisotropie und mean diffusivity einzelner Personen altersadaptierte Normwerte mit Standardabweichungen fehlen und die Spezifität noch nicht abschließend geklärt ist. Gutachtlich verwertbare Aussagen lassen sich daher hieraus zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ableiten.

1.6. Monate und Jahre nach SHT dominieren Störungen des Gedächtnisses, der
Aufmerksamkeitsfunktionen, des Antriebs und der psychomotorischen Geschwindigkeit
sowie der exekutiven Funktionen die neuropsychologische Symptomatik. Nach diesen
Defiziten ist gezielt zu fragen. Da für die gutachtliche Beurteilung das Ausmaß der kognitiven Funktionsstörungen hinreichend reliabel und valide quantifiziert sein muss, ist zur Beurteilung des Defizitprofils und zur Quantifizierung der Defizite eine neuropsychologische Untersuchung, in der Regel als neuropsychologisches Zusatzgutachten, notwendig. Dieses sollte bei Relevanz für die Fragestellung Untersuchungen auf Anstrengung, Leistungsverhalten und Motivation einschließen."

Wahrscheinlich hat von den SHT-UO noch keiner ein MRT mit Diffusion Tensor Imaging gemacht bekommen, oder?

http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusions-Tensor-Bildgebung:
"Die Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (abgekürzt DW-MRI von englisch diffusion-weighted magnetic resonance imaging) ist ein bildgebendes Verfahren, das mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) die Diffusionsbewegung von Wassermolekülen in Körpergewebe misst und räumlich aufgelöst darstellt. Sie wird in der Praxis in erster Linie zur Untersuchung des Gehirns eingesetzt, da sich das Diffusionsverhalten im Gewebe bei einigen Erkrankungen des zentralen Nervensystems charakteristisch verändert und die Richtungsabhängigkeit der Diffusion Rückschlüsse auf den Verlauf der großen Nervenfaserbündel erlaubt. Wie die klassische MRT ist die diffusionsgewichtete Bildgebung nichtinvasiv: Da der Bildkontrast allein mittels magnetischer Feldgradienten erzielt wird, erfordert sie weder eine Injektion von Kontrastmitteln, noch den Einsatz von ionisierender Strahlung."

So schön sieht dann das Gehirn aus (s. Anhang - auch aus wikipedia)

Und das Verfahren gibt es schon seit 1980 ...

Mich würde mal interessieren, bei wem ein solches Verfahren angewandt wurde?

Viele Grüße, Rudinchen
 

Anhänge

  • 220px-DTI-sagittal-fibers.jpg
    220px-DTI-sagittal-fibers.jpg
    11.8 KB · Aufrufe: 8
Hallo,

@Rudinchen
Vielen Dank für die Informationen.
Nein, diese Untersuchung kenne ich nicht.

*schönes Bild, sieht aus wie eine abstrakte Zeichnung*

@Cleo196X
Willkommen im Forum.
Du schreibst von Folgen "seit Monaten". Mich wundert, dass bestritten wird, dass deine Verletzungen (wie geschildert) langwierige Folgen haben, denn mir fällt dabei eine Bekannte ein. Sie ließ sich - ohne Unfall und ohne versicherungsrechtliche Hintegründe - die Nase operieren, weil die Wege zu eng waren und sie dadurch starke Probleme hatte. Jedenfalls wurden ihr in der Nasenregion die Knochen geöffnet. Die ganze OP brachte mit sich, dass das Gehirn währenddessen Erschütterungen und Vibrationen ausgesetzt war. Ihr wurde bereits vor der OP gesagt, dass sie allermindestens 1/2 J mit starken Beeinträchtigungen und Kopfschmerzen zu rechnen habe und sich ca. 1 J. lang schonen müsse hinsichtl. bestimmter Anstrengungen.
Kurzum, Cleo: Vielleicht findest du bei Hinweisen zu solchen OPs Anhaltspunkte, um dich gegen die Haltung der BG zur Wehr zu setzen. Warum soll das, was bei medizinischen Eingriffen als Folge erwiesen ist, nicht bei unfreiwilligen "Eingriffen" gelten? Ist mein Gedanke klar geworden? Es ist nicht das "große Ding", als Puzzlestückchen mag es vielleciht taugen.

@all
Kennt jemand im möglichst norddeutschen Raum, sonst auch anderswo, denn einen Arzt, der solche Untersuchungen (nicht nur die letztgenannte MRT-Methode) durchführt oder jdn., der berechtigt und bereit ist, sie anzuordnen und ein guter Arzt ist, ggf. auch Gutachter?
Für konkrete Hinweise per PN wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo HWS-Schaden,

ich habe "spontan" einige Unis gefunden, die dieses Verfahren anwenden - nur, das Problem ist sicher: "Wie kommt man - am besten auf Krankenkassenkosten - zu einer solchen Aufnahme?" Die zweite Frage dürfte wohl sein: "Wie anerkannt ist dieses Verfahren und welchen Stellenwert hat das evtl. Ergebnis bei der Behandlung und auch bei Gerichtsverhandlungen?"

Hier scheint das "Brain Imaging Center" in Frankfurt federführund zu sein (lt. wikipedia):

http://www.kgu.de/bic

"Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI)

Die Darstellung funktioneller und struktureller Charakteristika neuronaler Netzwerke gewinnt in allen Bereichen der Neurowissenschaften zunehmend an Bedeutung. Die Diffusionsbildgebung (DWI) gibt Auskunft über die räumliche Verteilung und Mobilität der Wassermoleküle und liefert damit Hinweise auf die morphologische Integrität der weißen und grauen Substanz des Gehirns. Eine aktuelle Weiterentwicklung der DWI ist die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI), welche eine Differenzierung der Molekülbewegung in mehreren Raumrichtungen ermöglicht. Biophysikalisch wird die Moleküldiffusion durch unterschiedliche Barrieren wie z.B. Zellwände oder membranöse Strukturen innerhalb der Zellen eingeschränkt. Ebenso beeinflussen ischämische sowie entzündlich-, demyelinisierende Gewebeveränderungen des Gehirns das Diffusionsverhalten von Wassermolekülen. Entlang der Nervenfasern ist dabei die Beweglichkeit größer als senkrecht zum Faserverlauf. Durch die Richtungsabhängigkeit (Anisotropie) der Molekülbewegung ergeben sich Informationen über den Verlauf (und die Integrität) zerebraler Faserverbindungen."

Auf der Seite werden auch noch andere Untersuchungsmethoden aufgeführt ... Wäre evtl. eine Anlaufstelle, um mal nachzufragen, wohin man sich mit seinem Anliegen wenden kann ...

Falls du was erfährst, lass es uns wissen! ;) Das könnte für einige UO interessant sein!

Eine andere Möglichkeit wäre, mit den Verfassern der AWMF-Leitlinie Kontakt aufzunehmen (also den Sekretären/innen! dieser Damen und Herren) und dort mal nachzufragen.

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Zusammen,

unserer Gutachter hat eine erhebliche Schädigung im Kopf-Hals Übergang (SHT wurde bereits vom Notarzt diagnostiziert) mit schwerer neurovegitativer Störung diagnostiziert und empfiehlt ein PET CT zur Bewertung der Hirnleistungsstörung (welche natürlich bisher nicht vorgenommen wurde).

Vielleicht ist das doch noch ein Ansatzpunkt.
 
Hallo Rajo,

etliche UO, die ein PET gemacht bekamen bzw. auf eigene Kosten haben machen lassen, haben das Problem, dass das PET von den "üblichen" Gutachtern nicht anerkannt wird, weil sie es nicht lesen können ...

Außerdem ist ein PET auch mit einiger Strahlenbelastung verbunden.

Hier gibt es auch ein Buch von Prof. Andreas Otte von 2001:

http://www.amazon.de/Das-Halswirbels%C3%A4ulen-Schleudertrauma-funktionellen-Bildgebung-Betroffene/dp/3540679553

bzw. ein PDF mit diesem Thema von ihm von 2009:

https://www.google.de/search?q=andr...-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=DkNXVcyAC4nkUr6bgeAP

Soweit ich weiß - aber vielleicht weiß ja jemand mehr - ist das immer noch kein anerkanntes Verfahren, als Nachweis für ein SHT bzw. Schleudertrauma anerkannt ist.

Yonne Lui (u.a.) haben auf diesem Gebiet geforscht und neruoradiologisch nachgewiesen, dass sich das Gehirn auch nach leichtem SHT verändert (Hirnatrophie):

http://nyulangone.org/doctors/1538116645/yvonne-w-lui

Aber bis sich diese Erkenntnis durchsetzt, wird es noch einige Zeit dauern ... (wenn es nach den Versicherungen u.a. geht, sicher nie!)

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo,

noch ein bisschen "Butter bei die Fische":

"Leichte Schädel-Hirn-Traumata (SHT) sind häufig und ca. jeder 3. Patient behält kognitive, Verhaltens- und körperliche Defizite. Standard-CT-Untersuchungen und ggf. auch „konventionelle“ MR-Sequenzen zeigen bei leichtem SHT häufig keine pathologischen Veränderungen. A. Toth und Mitarbeiter von der Universität Pécs, Ungarn, vermuten mikroskopische Schäden. Eine verringerte fraktionelle Anisotropie (FA) sowie eine erhöhte mittlere Diffusivität (MD) bis zu 72 h nach Trauma lässt auf axonale Schädigungen schließen.
J Neurotrauma 2013; 30: 2–10"


"Schädel-Hirn-Trauma von Prof. PD Dr. A. Mallouhi

Schädel-Hirn-Trauma : MRT bei diffuser axonaler Verletzung.

Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem

Das Rotationstrauma des Gehirns ist bei jungen Erwachsenen ein häufiger Grund für Behinderung oder Tod. Es führt häufig zu einer axonalen Scherverletzung. Die daraus resultierende Pathologie wird als diffuse axonale Verletzung („diffuse axonal injury“, DAI) bezeichnet. Die DAI-assoziierten Läsionen treten bilateral und verteilt auf und werden in der oberflächlichen und in der tiefen weißen Substanz beobachtet. Sie finden sich sowohl in der Nähe als auch weit entfernt von der Aufprallstelle.
Radiologische Standardverfahren

Bei klinischem Verdacht auf eine diffuse axonale Verletzung ist die Magnetresonanztomographie (MRT) zur weiteren Abklärung die Methode der Wahl, dies insbesondere bei Patienten mit einer unauffälligen Computertomographie des Schädels.
Methodische Innovationen

Zur Abklärung des Gehirns nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) wird ein multimodales MR-Verfahren angewendet, das in 2 Kategorien unterteilt werden kann: strukturelle und funktionelle MR-Bildgebung.
Leistungsfähigkeit

Für die strukturelle MRT kommen hauptsächlich die Fluid-attenuated-inversion-recovery(FLAIR)-Gewichtung und die suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung (SWI) zum Einsatz. Die SWI ist außerordentlich auf Blutabbauprodukte empfindlich, welche als kleine Signalauslöschungen an 3 typischen Lokalisationen (an der Rinden-Mark-Grenzzone, im Corpus callosum und im Hirnstamm) zur Darstellung kommen.

Die funktionelle MRT umfasst eine Gruppe ständig in Entwicklung befindlicher Techniken, welche ein großes Potenzial zur optimalen Evaluierung der weißen Substanz bei Patienten nach einem SHT haben. Diese modernen bildgebenden Verfahren ermöglichen die Visualisierung der mit Scherverletzungen assoziierten Veränderungen, wie die Funktionsbeeinträchtigung der Axone, die verminderte Durchblutung und abnormale metabolische Aktivität der betroffenen Gehirnanteile.
Bewertung

Die multimodale MR-Abklärung bei Patienten mit DAI führt zu einer detaillierteren und differenzierteren Darstellung der zugrunde liegenden pathophysiologischen Veränderungen der verletzten Nervenbahnen und trägt zur Verbesserung der diagnostischen und prognostischen Genauigkeit der MRT bei.
Empfehlung für die Praxis

Bei Verdacht auf DAI sollte eine multimodale MRT sobald wie möglich nach SHT durchgeführt werden.

Der Radiologe
September 2014, Volume 54, Issue 9, pp 907-915"

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Top