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(Sehr)Spätfolgen eines Unfalls

Grüß Dich, HOlgK!

01
Aha! Geht doch! Sehr schön! Wurde aber auch mal höchste Zeit, dass da mal Zug reinkommt in die Sache, dass das mal Fahrt aufnimmt! Ich frage mich nur, wieso von den ganzen Skalpellrittern und Pillenjongleuren die ganze Zeit hinweg keiner auf die Idee gekommen ist-? Aber gut, jetzt geht's ja hoffentlich bergauf.

02
Generell Medikamente abzulehnen - sehe ich nicht recht ein. Ich kenne Leute, die seit 10 Jahren Morphine bekommen und gut damit fahren. Und offen gestanden, was soll denn das schlechte Leben nützen? Soll ich etwa Medikamente ablehnen, weil ich fürchte, dass ich wegen der Nebenwirkungen ein halbes Jahr früher das Zeitliche segne als ohne Medikamente-? Mit dem Ergebnis, dass ich recht lange von saueren Schmerzen geplagt werden kann? Also, ich weiß nicht recht, ob das die Abwägung für mich wäre.

03
Wenn Dein Arbeitgeber ein langes Gesicht bekommt beim Thema "HomeBüro", dann...wie wär's denn damit?

(a)
Melde Dich im Integrationsamt, ob die in diesem Falle eine Lohnkostenzuschuss für den Arbeitgeber auspacken.

(b)
Das kann den Arbeitgeber motivieren, zu sagen: "Ach, da schau einer an! Das wußte ich gar nicht, dass es das auch gibt! Ja, das gleicht die Probleme dann wieder aus - das können wir machen!"

(c)
Übrigens antwortet der gewitzte Arbeitnehmer darauf blitzeschnelle:

"Da kannst mal wieder sehen, Chef, was Du für tolle Mitarbeiter hast! Und an der Spitze mich, der seinem Chef auch noch einen Lohnkostenzuschuss ausbuddelt....!" Und dazu grinse ihn so dreckig an, wie nur möglich, gute Laune im Betrieb hilft allen!

Denn wisse! Schiller sagt:

"Der Tapfre rühmt die Tat! Nur Lumpe sind bescheiden!"

Und wenn's von Schiller ist, dann stimmt's auch. Oder--?

04
Berichte uns von Deinen Erfolgen--!


ISLÄNDER
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich habe mal wieder einen aktuellen Zwischenstand. Einiges läuft prima, anderes entwickelt sich ziemlich schlecht!

Ich hatte vor kurzem meinen ersten Termin in der Schmerzklinik. Dort wurde ich umfassend in ca. 2,5 Stunden untersucht und informiert.

Es gibt sogar Erklärungen dafür, dass die Schmerzen trotz der langen Zeit, die inzwischen vergangen ist, wieder zunehmen. Ich brauch nicht an meinem Verstand zu zweifeln, es lässt sich alles erklären!

In diesem Gespräch wurde auch festgestellt, dass eine Schmerztherapie durchaus in Frage kommt. Zunächst ist allerdings ein "Screening" erforderlich, eine Untersuchung von insgesamt drei Ärzten. Ein Schmerztherapeut, ein Physiotherapeut und auch ein Psychotherapeut. Einen Termin habe ich auch schon, allerdings erst im Januar des nächsten Jahres.

In der Zwischenzeit soll ich ein Medikament einnehmen, dass normalerweise bei Depressionen eingesetzt wird, aber in einer deutlich geringeren Dosis "beruhigend" auf das vegetative Nervensystem wirkt und meine Beschwerden lindern soll.
Allerdings würde da wohl eine Wirkung auch erst nach einigen Wochen bemerkbar sein. Jetzt, nach ein paar Tagen, in denen ich die Dosis langsam steigern sollte, merke ich jedenfalls noch nichts.

Soweit zu den positiven Entwicklungen.

Weniger gut entwickelt sich inzwischen meine Situation am Arbeitsplatz. Ich bin ja inzwischen auf einige Fehlzeiten gekommen, so dass der Arbeitgeber nun dahingehend Handlungsbedarf gesehen hat, dass ich in einen anderen Aufgabenbereich umgesetzt werden soll.

Das an sich wäre ja nun nicht das Schlimmste, aber mit einem Homeoffice-Platz sieht es nach wie vor schlecht aus, da auch der neue Aufgabenbereich nicht wirklich dafür geeignet ist. Im Gegenteil könnte es sogar vermehrt zu Außendienst kommen, d.h. ich wäre noch mehr auf den Beinen.

Mir wurde gesagt, dass ich keinen Anspruch auf einen Heimarbeitsplatz habe, auch nicht aus gesundheitlichen Gründen.

Toll! Ich überlege jetzt allen Ernstes wieder zum Arzt zu gehen und ihn um eine Krankschreibung zu bitten. Ich würde ja von zu Hause arbeiten, kann aber auch ganz gut ohne Arbeit zu Hause sein.
Ich vermute mal, mein Arbeitgeber nimmt mich und meine Beschwerden auch nicht ernst, genau wie der Orthopäde beim ersten Termin.

Bis zum 20. Januar nächsten Jahres ist eine lange Zeit um ohne Homeoffice durchzuhalten.
Mensch jetzt ist alles soweit auf Kurs und nun läuft auf der Arbeit alles aus dem Ruder.

Wie hat unser WM-Held von 1990 Andy Brehme mal gesagt: "Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß!" Wie wahr, wie wahr!
 
Gestern hatte ich meinen "Screening-Termin" in der Schmerzklinik. Ein Physio- und eine Psychotherapeutin haben mich einen Vormittag lang untersucht und "ausgequetscht".
Zusammen mit der Schmerztherapeutin entwickeln diese nun eine Behandlungsstrategie, die dann am kommenden Montag mit mir besprochen werden soll.

Bin sehr gespannt auf das Ergebnis und wie es weitergehen kann! Tendenziell deutet wohl alles auf eine vierwöchige multimodale Schmerztherapie hin, mit einer weiteren einwöchigen Kontrolle etwa 6 Monate später.

So widersinnig das klingt, bin ich schon mal froh, dass der Termin wohl nicht so schnell sein wird bzw. sein muss. Zwar wünschte ich mir auf der einen Seite einen baldigen Beginn der Therapie, aber durch meine Umsetzung in einen neuen Aufgabenbereich, in dem diejenige, die mich einarbeitet "nur" noch bis Mitte März verfügbar ist, würde ich auf der anderen Seite diese Einarbeitungszeit gerne bestmöglich nutzen.

Eine vierwöchige Fehlzeit wäre da denkbar ungünstig. Auf die Therapie kann und will ich ggf. aber auch nicht verzichten! Da lieber noch ein paar weitere Monate die Zähne zusammenbeißen.

Wenn ich doch nur schon näher an der Rente wäre...
 
Hallo HOlgK,

ich habe einige der vorherigen Nachrichten gelesen! Deine Schmerz Beschreibungen kommen mir bekannt vor nur nicht im Fuss sondern in der Schulter und Rücken! Mit steigender Belastungen habe ich ein stechendes brennen in der Schulter!

Hast du Myogelosen, Verhärtungen der Muskulatur? Führen diese zu den Schmerzen? Medikament Tianeurax?

Vielen Dank im Voraus.

MfG


GSXR
 
Hallo,

der Begriff Myogelosen ist bei mir so bisher noch nicht gefallen. Aus dem bisher festgestellten und gesagten ist in meinem Fall eigentlich nur zu entnehmen, dass meine Schmerzen durch mehrere geschädigte Nerven hervorgerufen werden.

Diese Nervenschädigung soll sich allerdings auch auf die Versorgung der umliegenden Muskulatur auswirken, die wohl schon auch, laut Aussage des Physiotherapeuten beim Screening, verhärtet ist. Das soll unterm Strich den empfundenen Schmerz zumindest verstärken, wohl aber nicht verursachen.

Ich werde das aber beim nächsten Mal noch mal genauer hinterfragen. Tianeurax sagt mir nichts, ich habe Amitriptylin in geringer Dosis verschrieben bekommen, also nicht wegen seiner antidepressiven Wirkung - dafür wäre die Dosis zu gering - sondern weil es bei längerer Anwendung wohl auch bei der Schmerzbewältigung helfen soll. Das kann ich nach nun etwa 6 Wochen allerdings nicht wirklich bestätigen.

Meine Nachbesprechung zum Screening hat nun ergeben, dass eine vierwöchige teilstationäre multimodale Schmerztherapie das Richtige für mich sein könnte. Diese beginnt am 02.05., sofern die Kosten von der BG getragen werden (was wohl bisher aber noch nie ein Problem war, wenn ein Durchgangsarzt, wie in meinem Fall, in die Schmerzklinik überwiesen hatte).

Ich muss nun zwar noch ein ganzes Weilchen warten, kann aber dafür die Einarbeitungszeit voll nutzen. Muss halt durchhalten!
 
Nachdem meine Schmerztherapie nun schon zu mehr als der Hälfte vorbei ist kann ich schon mal ein erstes kleines Fazit ziehen.

Ich kann eine Schmerztherapie bisher nur empfehlen. Man erfährt sehr viel über die Hintergründe zu chronischem Schmerz, wodurch und wie sie entstehen oder verstärkt werden können und was man ggf. unternehmen kann um den Schmerz zu kontrollieren.

Wichtig ist dabei aber, dass man nicht, wie bei einer Werkstatt in der man sein Auto reparieren lässt, erwarten darf schmerzfrei/repariert wieder rauszukommen. Es werden neben dem Hintergrundwissen verschiedenste Ansätze besprochen, getestet usw., die man dann nach der Therapie in seinen Alltag integrieren muss, um einen Erfolg zu erzielen.

Interessant war für mich vor allem auch zu erkennen, was alles neben den offensichtlichen Unfallfolgen von damals und der damit verbundenen Nervenschädigung noch zu einem stetig steigenden Schmerzempfinden geführt hat (und sicherlich auch weiterhin führen wird, wenn ich nichts ändere).

Im Rahmen der Therapie gilt es zu erkennen welcher der möglichen Lösungsansätze für einen erfolgversprechend ist. Nach der Therapie gilt es diesen konsequent umzusetzen.

Die multimodale Schmerztherapie umfasst unter anderem auch eine psychologische Betreuung. Da werden u.a. in Einzelsitzungen schmerzverstärkende Stressfaktoren herausgearbeitet.

Bei mir beispielsweise liegt ein Großteil des Stresses im Bereich der Arbeit. Zum einen die körperliche Belastung - ich weiß, das klingt bei einem "Schreibtischtäter" fast schon komisch, aber durch meine Nervenschädigung kann ich weder lange Sitzen noch lange Stehen, was zur Folge hat, dass ich mir auch mit einem 8-Stunden Büroarbeitstag mehr als schwer tue - und zum anderen ganz offensichtlich die psychische Belastung.
Diese wird vor allem dadurch verursacht, dass meine Schmerzen nicht ernst genommen werden, Homeoffice mit der Begründung abgelehnt wird, dass die gesundheitliche Situation nicht relevant und kein Entscheidungskriterium sei, man mich für einen Simulanten hält, der schon charakterlich nicht für Homeoffice geeignet ist und mich stattdessen auf einen Posten umsetzt, der nicht für Homeoffice geeignet ist. Dadurch kommt es natürlich auch durch den neuen Aufgabenbereich zu nochmal höherem Stress.

Ich bin jetzt soweit hier aktiv etwas zu unternehmen und habe eine Überprüfung meiner Dienstfähigkeit beantragt. Formlos per Mail an die Personalstelle mit Kopie an den Personalrat und die Schwerbehindertenvertretung. Wenn ich bei den kritischen Faktoren nichts ändere wird sich auch nichts ändern.

Prompt habe ich drei Tage später das Angebot für ein BEM-Gespräch im Briefkasten. Anlässlich eines Gespräches im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagementes soll überprüft werden, ob und in wie weit meine Fehlzeiten der letzten Monate mit dem Arbeitsplatz oder -umfeld zusammenhängen und wie eine Dienstunfähigkeit vermieden werden kann.

Nun, ich werden dieses Gespräch zusammen mit dem Personalrat und der Schwerbehindertenvertretung wahrnehmen, darauf hinweisen, dass bisher mein Versuch genau das zu verhindern (Antrag auf teilweises Homeoffice) mit der Begründung ignoriert wurde, in dem mein gesundheitlicher Zustand als nicht relevant angesehen wurde und ich meinen Antrag auf Überprüfung der Dienstfähigkeit daher aufrecht erhalte.

Das wird wieder Stress und Ärger geben! Mir graut schon vor dem Ende der Therapie in 1,5 Wochen, wenn ich wieder auf die Arbeit soll!

Hat jemand von euch vielleicht schon Erfahrung mit einer amtsärztlichen Überprüfung der Dienstfähigkeit? Ich habe bisher keine Erfahrungen damit und weiß nicht was auf mich zukommt, wie das Ganze ausgehen kann/wird und mit welchen Zeiträumen da nun wieder zu rechnen ist. Gehen wieder Monate ins Land, in denen ich mich durchbeißen soll?

Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen und versuche jetzt wieder den Kopf frei zu kriegen um mit voller Konzentration die Therapie zu beenden.
 
Inzwischen ist ja einiges an Zeit vergangen und es hat sich auch einiges getan. Für alle die es interessiert hier also mal wieder ein Update bezüglich des Sachstandes:

Die Schmerztherapie ist inzwischen beendet und sie hat mich um einiges weiter gebracht! Ich musste meine anfängliche Einstellung anpassen, aber danach kann ich die Therapie nur als Erfolg bezeichnen.

Es ist nun mal leider nicht so, dass diese Therapie ähnlich einer Autowerkstatt ist. Man kommt mit einem defekten Fahrzeug und verlässt die Werkstatt mit einem voll funktionsfähigen, reparierten Fahrzeug wieder.

Aber man bekommt sehr, sehr viel Hintergrundwissen und Möglichkeiten an die Hand, wie man mit seinen Schmerzen umgehen kann, wie man sie beeinflussen kann. Auch ich habe letztlich meinen Weg gefunden und der ist im Grunde recht simpel:
Belaste ich mein Bein zuviel, habe ich um ein Vielfaches mehr Schmerzen, belaste ich es dosiert, dann ist es mehr als erträglich und das heißt für mich, dass ich keine 40 Stunden Woche (Vollzeit) mehr leisten will und kann.

Ich habe daher ja noch während der Therapie einen Antrag auf Überprüfung der Dienstfähigkeit gestellt und inzwischen war auch die amtsärztliche Untersuchung. Das voraussichtliche Ergebnis der Untersuchung wurde mir zwar schon mündlich mitgeteilt, das schriftliche Gutachten, mit dem es dann aber effektiv weitergehen kann, steht noch aus und zwar unter Umständen noch einige Wochen.

Ich bin nach der Schmerztherapie zwei Wochen auf die Arbeit gegangen, mit dem Ergebnis, dass ich in kürzester Zeit wieder unter extremen und nur langsam abklingenden Schmerzen zu leiden hatte.

Ich bin daher zum BG-Durchgangsarzt und der hat mich zunächst bis zur amtsärztlichen Untersuchung und nun noch bis zum Vorliegen des Gutachtens krankgeschrieben.

D.h. ich bin seit Mitte Juni im Krankenstand und habe meine Beschwerden seither im Griff, da ich meine Belastung relativ flexibel selbst dosieren und gestalten kann.

Mündlich hat mir die Amtsärztin mitgeteilt, dass sie weder von einer vollständigen Dienstunfähigkeit noch von einer vollständigen Dienstfähigkeit ausgeht. Sie glaubt eine weitere Verbesserung meiner Situation durch eine Vertiefung des in der Schmerzklinik Gelernten zu erreichen und wird daher eine weitergehende stationäre Therapie empfehlen, nach deren Abschluss ich wieder bei ihr vorstellig werden soll um den genauen Grad meiner Dienstfähigkeit festzulegen.

Das hört sich soweit alles ganz gut an, zieht sich nun aber leider furchtbar in die Länge. Das Gutachten liegt noch nicht vor, vorher wird der BG-Durchgangsarzt die stationäre Therapie, für die er mir aber die Kostenübernahme schon in Aussicht gestellt hat, nicht schriftlich beantragen.

Es hängt also alles wie an Ketten, wobei ich mich durch die Unterstützung meines Arztes während der Wartezeit nicht auf und durch die Arbeit quälen muss, ich ja sehr viel zur Verstärkung meiner Beschwerden beiträgt.

Mal sehen wie und vor allem wann es weitergeht!
 
Über ein halbes Jahr ist mein letzter Eintrag nun her und, was soll ich sagen, es hat sich nicht viel getan!

Das Gutachten der Amtsärztin viel im wesentlichen so aus, wie sie es mir mündlich vorab schon angekündigt hat, allerdings erst nach ca. 12 Wochen. Dann hat der KUVB einer weiteren stationären Maßnahme wegen mangelnder Erfolgsaussichten nicht zugestimmt, den entsprechenden Bescheid ließ ich meinem Dienstherrn zukommen. Daraufhin passierte zunächst ein ganzes Weilchen nichts mehr und irgendwann hab ich auch nicht mehr nachgefragt, ich wurde auch weiterhin vom BG-Durchgangsarzt 4-Wochen-Weise krank geschrieben.

Schließlich meldete sich mein Dienstherr bei mir, fragte nach meiner Meinung zu einer weiteren stationären Maßnahme und kündigte dann an, einen weiteren Untersuchungsauftrag an den Amtsarzt zu schicken. Dieser sollte sich dann mit mir wegen eines neuen Termins in Verbindung setzen.

Das Ganze war Ende Januar 2018! Letzte Woche kam ein Schreiben der medizinischen Untersuchungsstelle, dass ich mich am 19.06. zu einer medizinischen Begutachtung einfinden soll. Fast ein halbes Jahr später!!! Ich will mir gar nicht ausmalen, wie lange es bis zum Vorliegen eines Gutachtens dauern wird, das letzte mal waren es ja "nur" 12 Wochen!

Naja, wenn dann mal nur endlich ein Ergebnis dabei rumkommt! Und zwar keines, dass volle Dienstfähigkeit zum Inhalt hat, denn das geht definitiv nicht mehr. Das hat mir das letzte Jahr, das ich ja zu Hause verbrachte, gezeigt, ganz zu schweigen von den ärztlichen Gutachten meines Orthopäden, Neurologen, Schmerztherapeuten und den Ärzten des KUVB, die aber ja schon beim ersten Amtzsarzttermin nicht so wirklich berücksichtigt wurden.

Andererseits will ich keine - und wollte das auch nie - volle Dienstunfähigkeit! Ich hab inzwischen auch keine Ahnung, wie ich mich bei dem zweiten Amtsarzttermin verhalten soll, damit nicht wieder "Wischiwaschi" rauskommt.

Wenn mir das einer am Anfang gesagt hätte....ich hätte zwar genauso gehandelt, hätte es müssen, hätte es aber niemals geglaubt!
 
Hallo Holgk, ich habe nicht alle Infos auf dem Schirm.

Hast du eine anerkannte SchwB? Das klang so, weil der SchwBV beim BEM anwesend war.

Es klingt zum Teil ähnlich wie mein Ablauf. Ich verstehe deine Beiträge so, dass du (Landes) Beamte/r bist. Auch bei mir wurde lange abgewartet, was die Therapien und Heilverfahren verbessern. Es war für mich sehr beruhigend.
Vor dem amtsärztlichen Gespräch würde ich ein Gespräch mit Personalvertretung und SchwBV suchen und mich beraten lassen - wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass sie vertrauenswürdig sind. Wäge dort die möglichen Verläufe ab: Teildienstfähigkeit (bedeutet: mindestens 50%), Dienst(un)fähigkeit. Lass dir das mit der Teildienstfähigkeit genau erklären, wenn du dich noch nicht schlau darüber gemacht hast und diese Möglichkeit auch berechnen, wenigstens grob.

Im amtsärztlichen Gespräch habe ich immer klar geäußert, was ich anstrebe - und wenn es nach Prüfung (s.o.) der Bedingungen dein Ziel ist, eine Teildienstfähigkeit zu erlangen, dann würde ich das und den Wunsch nach tw. Home-Office dort auch so äußern. ( Homeoff. hat auch so seine Tücken btw.)
Ob das von mir auf dich übertragbar ist, weiß ich natürlich nicht. Das hängt auch davon ab, wie (gut) die Gesprächssituation beim AA ist.

Was mir versicherungsrechtlich noch unklar ist: Wird die Teil-DU oder auch eine DU als Folge des Unfalls gewertet? Es ist ja keine Folge eines Dienstunfalls: Soweit ich es verstanden habe, sind es Folgen eines 30 J. zurückliegenden Schülerunfalls, die als solche ärztl. bestätigt werden.
Läuft das dann so ab, dass ggf. die MdE und Verletztenrente erhöht wird, aber dienstrechtlich du so gestellt bist wie bei anderen gesundheitlichen Problemen, die nicht auf einem Dienstunfall beruhen?
(@Sekundant ?)

Darf ich zu deinen Dauerschmerzen noch etwas fragen? Klinik? Medis?

LG
 
Hallo HWS-Schaden,

ja, ich habe eine anerkannte Schwerbehinderung i. H. v 50% und auch eine Erwerbsunfähigkeit i. H. v. 40%.

Ich bin Landesbeamter und hatte schon etliche Gespräche mit Schwerbehindertenvertretung, Personalstelle, Personalrat und Integrationsamt. Ich denke, ich bin über die möglichen Ergebnisse der amtsärztlichen Untersuchung und ihre Folgen gut informiert, wobei sich mir nicht wirklich eine Wahl stellt. Eine volle Dienstfähigkeit ist für mich nicht leistbar!

Mein Bestreben ist eine 50%-tige Teildienstfähigkeit, wobei die Arbeitszeit gleichmäßig über die Woche verteilt sein müsste, am besten in Verbindung mit Homeoffice, in einem gewissen Umfang. Das wäre aus meiner Sicht den Versuch wert um eine dauerndeund vollständige Dienstunfähigkeit zu vermeiden.

Meine erste amtsärztliche Begutachtung ging letztlich mehr Richtung Psyche und obwohl diese monatelange "Hängepartie" sehr belastend ist, ist nicht die Psyche mein Problem sondern chronische Schmerzen aufgrund einer Nervenschädigung.
Der Amtsarzt der bevorstehenden Begutachtung ist nun wieder "nur" ein Psychologe und das verunsichert mich!

Eine evtl. Dienstunfähigkeit, in welchem Umfang letztlich auch immer, wäre eine Folge des über 30 Jahre zurückliegend Schulwegeunfalls. Ich habe daher auch den Grad der Schwerbehinderung und der Erwerbsunfähigkeit, was aber nicht mit dem Begriff der Dienstfähigkeit gleichzusetzen ist.
Beamter wurde ich erst nach dem Unfall und mit dem Grad der Behinderung.

Was deine letzten Fragen angeht, so war ich im vergangenen Jahr in einer teilstationären Schmerztherapie und habe dort Amitryptilin bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo HOlgk,

hast du gute Erfahrungen gemacht bei der teilstationären Schmerztherapie? Wurdest du davor auch schon multimodal behandelt oder war das deine erste Begegnung mit z.B. den Entspannungstechniken, Vorträgen zur Schmerzentstehung etc.? Vielleicht war das Programm auch ganz anders? Mich würde interessieren, welche Erfahrungen du gemacht hast und wie es dir / was dir helfen konnte.
Amitryptilin war in geringer Dosierung, vermute ich. Bei mir hat es nicht angeschlagen, jdf. nicht gegen Schmerzen.

Es ist in der Situation gut, dass du den SchwB-Status bereits hast, die Unterstützung der (kompetenten) SchwBV und des PR/PV waren mir eine Hilfe. Ich habe beide in den ganzen Prozess einbezogen und mich immer beraten lassen. Zu allen Fragen wussten sie natürlich keine Antwort, aber zu vielen bzw. haben sie auch einiges recherchiert. Dies und dass mir Zeit gegeben wurde, eine evtl. Verbesserung durch Therapien abzuwarten, war eine Beruhigung für mich. Ich hatte die Sorge, dass nach x Monaten AU gleich eine dauerhafte DU ausgesprochen wird.
Dein Dienstherr hat dich nicht verbeamtet, um dich vor Pensionsalter für dienstunfähig zu erklären und wenn medizinisch Aussicht besteht auf Gesundung und somit eine "andere Verwendung" oder Teildienstfähigkeit, dann ist das i.d.R. im Sinne des DH. Du kannst das Interesse daran selber äußern. Wie der Amtsarzt das einschätzt, lässt sich nicht vorher sagen. Reiche entsprechende Befunde ein über z.B. Therapiefortschritte, wenn sowas zutrifft.

Bei Schmerzen wird m.W.n. auch immer die Psyche / Psychosomatik mit beurteilt. Die Frage wäre, ob dein AA die richtige Facharztausbildung dafür hat. Für Facharztrichtungen, die nicht sein Fachgebiet sind, wird er / muss er andere Gutachter (Zusatzgutachten) beauftragen.

Was meinst du mit "Erwerbsunfähigkeit" von 40% ?
Meinst du eine MdE von 40% für den Schulunfall?
Beziehst du eine Verletztenrente aufgrund des Schulunfalls?

LG
 
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