ich danke Dir für Deine lobenden Worte, muss aber sagen: Ich bin damals nicht freiwillig in die Lage hineingeraten, mit dem Ziel, das zu erlernen. Da war weder Heldenmut noch sont etwas, was man bewundern könnte. Aber am Rand des Weges lagen nun einmal diese Dinge, und ich hatte einfach das Glück, dass das, was ich vorher nicht wahrgenommen habe, vielleicht auch nicht wahrnehmen konnte, begonnen hat zu mir zu sprechen.
Du bist rührend, lieber Isländer. Glaube dir gerne, dass du nicht freiwillig in die Lage hineingeraten bist. Wer gibt schon gerne einen lieben Menschen her? - Und ich bin mir sicher, wenn du all die nun gewonnenen Erfahrungen gegen den lieben Menschen zurücktauschen könntest, den du verloren hast, dann würdest du es sofort tun.
Ich kenne das aber auch, dass am Rand des Weges manchmal andere Dinge liegen, die einen glücklich machen können. Ich hatte schon mal einen vollkommen anders gearteten Schicksalsschlag. Da habe ich mich dann für Menschen engagiert, die Ähnliches durchmachen mussten. Das hat mich sehr bereichert. Daaa würde ich sagen, es ist letztlich alles gut so, wie es ist. Ich konnte das letztlich sehr gut akzeptieren.
In diesem Fall jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich das jemals werde akzeptieren können. Denn dieser Mensch kommt ja nicht wieder. Ich hoffe sehr, dass ich nochmal andere Menschen treffe, die die Lücke, die nun entstanden ist, wieder mit Leben füllen. Aber sie können kein Ersatz sein. Ein Mensch lässt sich eben nicht ersetzen.
Isländer, ich finde es schön, dass du uns hier deine Geschichte erzählst. Ich glaube dir gerne, dass dir das alles sehr geholfen hast.
Aber es tut mir, da ich spüre, wie gut du das meinst, sehr Leid, dir sagen zu müssen, dass das bei mir wohl eher nicht so sehr hilft. Ich habe nicht so die Beziehung zu Tieren. Ich freue mich, wenn ich Tiere in der Natur treffe, wenn Schmetterlinge über eine Blumenwiese flattern, wenn eine Drossel vor meinem Fenster hin und her hüpft oder wenn die Möwen am Strand schreien. Dann fühle ich mich selbst als Teil der Natur. Ich kann mir aber nicht vorstellen, ein Haustier anzuschaffen und dieses als Ersatz für meinen lieben Freund zu betrachten. Denn das, was ich an ihm ganz besonders hatte - philosophieren und diskutieren über die Welt und das, was da passiert - das kann mir kein Haustier geben.
Dieses wohlige Gefühl, das du mir beschreiben willst, kenne ich wohl eher vom Kuscheln mit meinen Kindern als sie noch klein waren. Das war in der Tat sehr schön und erfüllend. Das ist aber eine vollkommen andere Dimension, ein anderes Bedürfnis, das da bedient wird.
Und ein Licht, ja, das kann gewiss schön sein. Ein Licht ist ein Symbol für Hoffnung. Aber es ist nicht lebendig.
Es wird wohl noch Einiges geben, an dem ich mich erfreuen kann, die Natur, Sonne und Wind auf der Haut oder auch gute Musik. - Ein Ersatz kann das aber alles leider nicht sein. ...