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Schmerzpatienten verstehen

Status
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Ein ungeheuer schweres Thema auch für die Angehörigen.
Natürlich ist es völlig verständlich, dass Menschen mit Schmerzen "launischer, aggessiver, depressiver" sind , anderseits ist es auch für Angehörige nicht einfach dies über Jahre auszuhalten. Noch dazu ,wenn man u.U selber chronisch krank ist.
Sicher gibt es viele Schmerzmedikamente , die aber eben auch oft Nebenwirkungen mit sich bringen, die weniger "wünschenswert sind".
 
Hallo lisamarie,
willkommen im Forum!

Es liest sich so als seist du Partnerin eines Schmerzpatienten. Sicher ist das nicht einfach, ebenso wenig einfach wie für den Schmerzpatienten selber, aber anders.

"Den" Schmerzpatienten gibt es wahrscheinlich gar nicht. Menschen gehen mit Schmerzen durchaus unterschiedlich um.

Ich habe selber chr. Schmerzen und fand einige der Tipps des Eingangsbeitrags ganz hilfreich bzw würde hilfreich finden, wenn mein näheres Umfeld diese kennen / bedenken würde. Mich nervt zB, wenn ich von Menschen, die wissen, dass ich Dauerschmerzen habe, bei (fast) jeder Begegnung gefragt werde, wie es mir geht. Das machen nur wenige so, ist eher gedankenlos als böse Absicht, man mag sich seinen Teil dazu denken, aber mich nervt es. So etwas ist ein Bsp. von vielen.

Schmerzmittel sind ein sehr umstrittenes Thema.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass sie sinnvoll sein können und manchen erst ermöglichen, überhaupt am Leben teilzunehmen, weil sie ihnen helfen.
Parallel gibt es viele Aussagen zu nachlassender Wirksamkeit, zu medikamentenbedingten Schmerzen und zu "Nebenwirkungen" anderer Art.
Bei manchen Menschen lässt sich auch kein wirksames Mittel finden (oder liegt es an den Verletzungen, die nicht behoben werden?).

Welcher Weg, welche Therapie, ob/welches Medikament: Das sollte nicht der Partner des Patienten m. ihm klären, sondern ein versierter Schmerzarzt, dem der Patient vertraut. Welche Wege er wählt, bleibt - trotz aller Belastung für sein Umfeld - die Entscheidung des Patienten, der nicht unmündig ist.

Liebe Grüße HWS-Schaden
 
Hallo lisamarie,

HWS-Schaden hat es schon angedeutet was ihm auf die Nerven geht und um das zu vermeiden, was nur zu einer zusätzlichen Belastung führt, da man sich dann ja gegenseitig immer mehr auf die Nerven geht. Damit schührt man dann die aggresive Stimmung und steigert depressive Stimmungen.
Die Tipps und den Partner so zu akzeptieren wie es ist, sollte helfen um selber besser und mit weniger hausgemachten Problemen klarzukommen.

Und wenn Du Dich hier im Forum etwas einließt, dann wirst Du feststellen, das viele Probleme durch das Gesundheitssystem bedingt sind.
Da ist es angebrachter Dich über die Situation zu beschweren als beim Partner der auch nur ein Opfer des Systems geworden ist.

@HWS-Schaden, zu Deiner Frage nach Schmerzen durch nicht wirkende Schmerzmittel und nicht behobene Verletzungen kann man wohl klar mit Ja beantworten. Immerhin gibt es genügend Berichte wo nach Jahrzenten eine Ursache gefunden und beseitigt wurde und die Schmerzen danach nicht mehr vorhanden waren.
Die Behauptung vom Schmerzgedächtnis ist dem zufolge nichts weiter als ein Märchen um von medizinischer Unfähigkeit abzulenken oder vorsatz um nicht die Ursache zu suchen. Es könnte sich als Fall für die Haftpflicht oder BG entpuppen.

VG Dahlie
 
@ HWS Schaden

Danke für Deine nette Begrüßung.
Ja , Du hast Recht- ich bin Partnerin eines Schmerzpatienten.
Ich glaube aber schon Verständnis zu haben, aber irgendwo ist auch die eigne Belastbarkeit an einer Grenze , zumal ich selber chronisch krank bin .
Ein sehr schweres Thema

@ Dahlia

Es geht nicht darum , dass ich seine Schmerzen nicht verstehe und ihn mit sinnlosen Fragen nerve. Es geht darum , dass ich und die erwachsenen Kinder dann schon mal schnell wegen "Allerweltsgeschehnissen" angeschrieen werden. (z.b eine schräg hängende Jalousie o.ä)
Er nimmt starke Schmerzmittel, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen...
Selber kenne ich durch meine chronische Erkrankung auch Schmerzen, was ich aber kaum thematisiere , weil das "Kindergarten" gegen die Beschwerden meines Mannes ist.
Nichts desto Trotz ist ein solches Zusammeleben trotz allen Verständnisses dann nicht einfach.
Man lebt im Prinzip nebeneinander. Berentung etc ist alles über die Bühne - das alles ist ja nun 6 Jahre her mit dem Unfall..- es wird ihn also ein Leben lang so begleiten . Natürlich ist er auch in Behandlung der Schmerzambulanz.
 
Hallo Dahlie,

deinen Post fand ich recht interessant, ganz besonders dieser Abs.

Die Behauptung vom Schmerzgedächtnis ist dem zufolge nichts weiter als ein Märchen um von medizinischer Unfähigkeit abzulenken oder vorsatz um nicht die Ursache zu suchen. Es könnte sich als Fall für die Haftpflicht oder BG entpuppen.

Weitere Infos unter: http://www.unfallopfer.de/forum/newreply.php?do=newreply&noquote=1&p=278611#ixzz3mGwKlLSz

Wie oft habe ich das schon gehört!
Schmerzgedächtnis?
Irgend etwas am Körper wurde beschädigt und das löst doch das Signal an das Hirn aus!
Der Teufelskreis beginnt!
Ein kleines Beispiel:"Wenn ein Holzbalken bricht, kannst du ihn noch mal zusammenschrauben, wenn du Glück hast siehts du ihm nicht mal viel an! Aber belasten kannst du ihn nicht mehr so viel zuvor! Er wird an der nächtens schwächer Stelle wieder brechen! Der Wurm ist drin!"
Es bleibt immer etwas zurück!
Man bekommt den alten Körper nicht wieder!
Man muss sich umstellen und anpassen!
Das macht jeder für sich, der eine etwas besser wie der andere!
Aber der Wurm ist drin!
Hat das mit dem Schmerzgedächtnis zu tun?
 
Hallo lisamarie,

du schreibst: "... irgendwo ist auch die eigne Belastbarkeit an einer Grenze".

Jeder Mensch hat irgendwo seine Belastungsgrenze, ob krank oder gesund.
Die Frage ist, wie man damit umgeht, wenn man an diese gelangt.
Manchmal muss man auch (noch oder wieder) lernen, damit umzugehen.

Du schreibst, du und die erwachsenen Kinder werden "dann schon mal schnell wegen "Allerweltsgeschehnissen" angeschrieen ...".

Ist es Teil des Krankheitsbilds, dass dein Partner die Fassung verliert?
Oder ist es sein Umgang mit Frust, Schmerz, eigener Belastungsgrenze?
Also: kann er entscheiden, wie er sich (in Situationen d. Frusts u. d. Überlastung) verhält oder nicht?

Es gibt hier einen Thread, in dem sich Angehörige von Menschen, die ein SHT hatten, austauschen. Dort haben zum Teil auch die Menschen mit SHT geschrieben. Es gibt wohl tw. Wesensveränderungen, die den Betroffenen selber fremd sind ... ich möchte das nicht hier zusammenfassen, weil das gar nicht geht. Was ich sagen möchte ist, dass es manchmal Krankheitsbilder gibt, die nicht steuerbare emotionale Auswirkungen haben, soweit ich das verstehe und dass nach manchen Verletzungen mühsam das eigene Verhalten gegenüber anderen wieder gelernt werden muss.

Falls es aber nicht an einer Krankheit liegt, dass dein Partner bei eigener nervlicher Belastungsgrenze euch anschreit, sondern er sich einfach das Recht herausnimmt, seine Wut an euch auszulassen, dann sollte das m.A.n. nicht so akzeptiert werden.
Auch für solche Probleme kann man externe Hilfe suchen; einen speziellen Tipp habe ich aber gerade nicht zur Hand. Du könntest dies zB bei deinem (Haus)Arzt ansprechen.

Du stellst deine Bedürfnisse anscheinend stark zurück. Du schreibst: "Selber kenne ich durch meine chronische Erkrankung auch Schmerzen, was ich aber kaum thematisiere , weil das "Kindergarten" gegen die Beschwerden meines Mannes ist."
Wenn du Schmerzen hast, dann sind diese nicht "Kindergarten" und nicht zu vernachlässigen, weil ein anderer (dir lieber) Mensch welche hat, die stärker sind. Das klingt beinahe nach Selbstaufopferung - und mit Selbstaufopferung und der Haltung, alles an Verhalten deines Partners hinzunehmen, hilfst du ihm aus meiner Sicht nicht wirklich weiter, dir sowieso nicht.

Achte auch auf dich, deine Interessen und Bedürfnisse.
Mich würde unglücklich und unzufrieden machen zu sehen, dass ein anderer (mir lieber) Mensch sich für mich aufgibt.

Liebe Grüße an alle
HWS-Schaden
 
Hallo lisamarie,

das was Du beschreibst geht über das Verstehen von Schmerzptienten hinaus. Wenn Dein Partner frustriert ist, weil er selbst vieles nicht mehr kann, dann sollte er es nicht an Euch auslassen. Oder hat das mit den Medikamenten zu tun, das es sich so benimmt?
Die Hinweise von HWS-Schaden sind für Eure Probleme hilfreicher wie ich es nach Deinen Beschreibungen nun einschätze.
Ich wünsche Euch viel Kraft und das ihr einen Ausweg findet.

@ptpspmb es können manchmal ganz banale Dinge sein, wo lange keiner die Ursache findet, so wie bei diesem Beispiel:
http://www.ardmediathek.de/tv/mex/F...hen/Video?documentId=30264636&bcastId=3475172
Das Fasziengewebe wird auch außer Acht gelassen.
Wenn man diese Erkentnisse akzeptieren kann, was geistig beschränkte ohne Sinn und Verstand scheinbar nicht können, so das für sie alles psychische Ursachen haben soll. Oder steckt doch krimineller Vorsatz hinter solchen Behauptungen oder haben wir es mit einer geschickten Verschwörung zu tun? http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=33203
Da im Gehirn alle Signale aus dem Körper zusammenlaufen ist es ein leichtes zu behaupten, das da dann auch das Schmerzgedächtnis sein soll, auch wenn das eine eine gute Lüge ist, wenn man sich etwas weitreichender mit der Neurologie befasst.

VG Dahlie
 
Hallo Dahlie,

folgendes fällt mir hierzu noch ein:
- Schmerzgedächtnis
- ich hatte mal einen komplizierten Knochenbruch, ok die Schmerzen waren z. T. unerträglich, trotz allem war ich nach über 3 Jahren wieder schmerzfrei! Nichts mit Schmerzgedächtnis!
- Meine HWS und die umliegenden Regionen schmerzen seit dem Unfall!
- Hier hat wohl meine Körper versagt!
- oder es ist halt einfach etwas kaputt und nicht wieder verheilt!
- also belieben die Schmerzen vorhanden!
Alles was irgend wie festgestellt wurde, kann - muss aber nicht die Schmerzen erklären!
Irgend wann kommt dann einer auf die Idee, es könnte ja vom Hirn her kommen!
Jetzt fängt die Sch...... aber erst richtig an!

So wünsche allen einen schmerzfreien Tag!
 
Hallo zusammen,

zum Thema Schmerzgedächtnis: Zum Schmerzgedächtnis gehört viel mehr als nur der chronische wahrnehmbare Schmerz. Nur, weil die chronischen Schmerzen vielleicht beseitigt wurden, weil man die Ursache gefunden hat, heißt das nicht, dass das Gehirn und/oder das Rückenmark keinen Knacks weg haben. Das kann bedeuten, wenn man als ehemaliger chronischer Schmerzpatient wieder eine Schmerzerfahrung macht, dass man diese ganz anders wahrnimmt und verarbeitet als jemand, der in seinem Leben bisher kaum Schmerzen, geschweige denn chronische Schmerzen hatte. Es geht bei der Entstehung von einem Schmerzgedächtnis also nicht nur um den gefühlten Schmerz sondern auch darum, wie man mit diesem Schmerz umgeht, wie der Körper diesen verarbeitet usw.
Im Übrigen kann nicht nur eine chronische Schmerzerfahrung zu einem Schmerzgedächtnis führen, sondern auch kurze aber dafür sehr häufige Schmerzerfahrungen können dazu führen, dass man ein Schmerzgedächtnis entwickelt.

Gruß
Sheep
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sheep,

woher nimmst Du die Gewissheit das die Ursache für das Schmerzgedächtnis beseitigt wurde und es daran liegen soll, wie jemand mit Schmerzen umgehen kann?

Warnehmung gibt es die Bewuste und die Unbewuste über die das Meiste in unseren Körpern abläuft. Das automatische Gehirn, was für Bewegungsabläufe zuständig ist, über die wir nicht mehr nachdenken brauchen oder über Reflexe gesteuert werden.
Wenn es hier zu dauerhaften Überreizungen kommt, die dann über das Rückenmark laufen, dann sind Folgeschäden in diesem Berteich plausibel.
Einen Auto immer im roten Motor-Drehzalbereich zu bewegen fürt auch zu Schädenund unser Nervensystem ist für Dauerreize nun mal auch nicht ausgelegt. Dabei müssen wir die Reize nicht bewusst warnehmen, wenn uns z.B. etwas Anderes beschäftigt oder ablenkt. Wie wir mit Schmerzen umgehen können, besagt also nicht das eines besser als das Andere ist.
Wobei es zu größeren Folgeschäden kommen kann, wer bei Beschwerden zu spät reagiert.
Der richtige Umgang mit Schmerzen ist als uberlebendswichtig anzusehen!
Schmerzen können die Folter sein, die zur Ermordung führen können, wenn sie durch eine geistig beschränkte Fixierung auf die Psyche nicht gelindert werden.

Nur weil das Morton Neurom bislang nicht an kleineren Nervenbahnen oder im Fasziengewebe nachgewiesen wurde, sollte man dieses als mögliches Schmerzgedächtnis nicht ausschließen. Und dieser Dauerreiz wäre eine Möglichkeit unser Nervensystem zu überlasten und veränderungen hervorzurufen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Morton-Neuralgie
Das wäre eine plausieble Erklärung wie kurze aber häufige Reize zu einem Schmerzgedächtnis führen.
Da braucht man z.B. nur jemanden 1000 mal auf die gleiche Stelle zu stubsen um das Prinzip zu begreifen, wie das Gedächtnis funktioniert.
Nach einer Regenerationszeit ohne Reize stellt sich eine Normalisierung ein.

Hier gibt es ein paar Infos zum Nervensystem
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=24164

Wer über die Behauptung nicht hinaus kommt, das Schmerzen psychisch zu sein haben, der kann nach meiner Meinung entweder nicht nachdenken oder vertritt Interessen die keine Aufklärung wünschen.

VG Dahlie
 
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