Aktuelles vom Deutschen Schmerzkongress 2008
Schmerzforschung: Akuter und chronischer Schmerz behindert nachweislich Denken und Erinnerungsvermögen. Das konnten Hamburger Forscher jetzt mit der funktionellen Kernspintomographie nachweisen. Schmerzreize stören demnach die Verarbeitung anderer, z.B. visueller Reize im Gehirn. Für ihre Studie wurden Dr. Ulrike Bingel und Dr. Michael Rose beim Deutschen Schmerzkongress in Berlin mit dem mit 1.750 Euro dotierten zweiten Preis der Kategorie Grundlagenforschung des Förderpreises für Schmerzforschung 2008 ausgezeichnet.
Dass Schmerz die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, liegt nahe und ist aus dem klinischen Alltag und Verhaltensstudien bekannt. Die neuronalen Mechanismen dieser Störwirkung waren jedoch bisher ungeklärt. Mit Hilfe eines Lasers verabreichten die Forscher den Probanden kurze Hitzeschmerzreize auf den linken Handrücken. Während das Gehirn mit der Verarbeitung dieser Schmerzreize beschäftigt war, war die Verarbeitung der visuellen Reize deutlich gehemmt. Folglich konnten sich die Versuchspersonen später auch schlechter an die Bilder erinnern, die sie während des Schmerzes gesehen hatten. Den Medizinern gelang es, die Quelle der Störwirkung im Gehirn ausfindig zu machen. Ein Teil des Schmerzsystems selbst ist es, das die Verarbeitung visueller Reize in der Sehrinde beeinträchtigt. Dieser Mechanismus unterscheidet sich wesentlich von anderen aufmerksamkeitsbedingten Einflüssen, die die Arbeit der Sehrinde beeinflussen.
Der Preis wird jährlich vergeben von der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. Stifterin ist die Grünenthal GmbH (Aachen).
Ulrike Bingel, Michael Rose, Jan Gläscher, Christian Büchel: fMRI Reveals How Pain Modulates Visual Object Processing in the Ventral Visual Stream. In: Neuron, 55, 157-167, DOI 10.1016/j.neuron.2007.05.032
Quelle: Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V.
Schmerz und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen sind ja immer wieder ein Thema.
Möglicherweise hilft dieser Hinweis dem ein oder anderen bei der Darlegung seiner schmerzbedingten Einschränkungen und Belastungen.
Grüße
oohpss
Schmerzforschung: Akuter und chronischer Schmerz behindert nachweislich Denken und Erinnerungsvermögen. Das konnten Hamburger Forscher jetzt mit der funktionellen Kernspintomographie nachweisen. Schmerzreize stören demnach die Verarbeitung anderer, z.B. visueller Reize im Gehirn. Für ihre Studie wurden Dr. Ulrike Bingel und Dr. Michael Rose beim Deutschen Schmerzkongress in Berlin mit dem mit 1.750 Euro dotierten zweiten Preis der Kategorie Grundlagenforschung des Förderpreises für Schmerzforschung 2008 ausgezeichnet.
Dass Schmerz die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, liegt nahe und ist aus dem klinischen Alltag und Verhaltensstudien bekannt. Die neuronalen Mechanismen dieser Störwirkung waren jedoch bisher ungeklärt. Mit Hilfe eines Lasers verabreichten die Forscher den Probanden kurze Hitzeschmerzreize auf den linken Handrücken. Während das Gehirn mit der Verarbeitung dieser Schmerzreize beschäftigt war, war die Verarbeitung der visuellen Reize deutlich gehemmt. Folglich konnten sich die Versuchspersonen später auch schlechter an die Bilder erinnern, die sie während des Schmerzes gesehen hatten. Den Medizinern gelang es, die Quelle der Störwirkung im Gehirn ausfindig zu machen. Ein Teil des Schmerzsystems selbst ist es, das die Verarbeitung visueller Reize in der Sehrinde beeinträchtigt. Dieser Mechanismus unterscheidet sich wesentlich von anderen aufmerksamkeitsbedingten Einflüssen, die die Arbeit der Sehrinde beeinflussen.
Der Preis wird jährlich vergeben von der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. Stifterin ist die Grünenthal GmbH (Aachen).
Ulrike Bingel, Michael Rose, Jan Gläscher, Christian Büchel: fMRI Reveals How Pain Modulates Visual Object Processing in the Ventral Visual Stream. In: Neuron, 55, 157-167, DOI 10.1016/j.neuron.2007.05.032
Quelle: Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V.
Schmerz und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen sind ja immer wieder ein Thema.
Möglicherweise hilft dieser Hinweis dem ein oder anderen bei der Darlegung seiner schmerzbedingten Einschränkungen und Belastungen.
Grüße
oohpss