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Rollerunfall 30.10.2007

kleene88

Nutzer
Registriert seit
26 Aug. 2008
Beiträge
2
Ort
Nidderau
Hallo ihr Lieben,
ich bin überaus glücklich ein solches Forum gefunden zu haben.
Vorab ich hatte keinen Unfall, aber mein Bruder.
Mein Bruder wurde am 30.10. vergangenes Jahr von einem Auto angefahren, bzw. er fuhr auf seinem Roller und ein Mann nahm ihm die Vorfahrt.
Folglich wurde er nach langer Suche in ein KH gebracht und man stellte dort eine Fraktur des Sprunggelenks rechts und ein komplizierter Oberschenkelbruch links, sowie eine große Absplitterung am oberen Knochen des Oberschenkels links dignostiziert.
Mein Bruder ist noch Minderjährig und wurde sofort am Oberschenkel operiert, das war Dienstags, Freitags wurde er dann am Sprunggelenk operiert. Zig Klinikbesuche und KG - Stunden später, wurde er im Februar erneut operiert, weil der Oberschenkelbruch nicht abheilen wollte und das Sprunggelenk so schnell heilte, dass es drohte, dass die Schrauben und Platten verwuchern. Jedenfalls ist immer noch nicht abschaubar, wann der Knochen komplett verheilt ist und der Marknagel "gezogen" werden kann. Sicher ist nur bereits jetzt, dass mein Bruder sein Leben lang behindert bleiben und auch in allem was er tut eingeschränkt bleiben wird.
Ein Anwalt wurde schon kurz nach dem Unfall eingeschaltet, der sich auch auf diesem Gebiet bestens auskennt. Nur es will keiner zahlen bzw. die Versicherung will nicht ohne Abschlussbefund in Verhandlungen eintreten. Meine Mutter hat inzwischen ca. 24.000€ Verdienstausfall, den man ihr aber nicht reguliert da sie selbstständig ist und die Termine nachholen könne, so die Begründung.. Haushalts- bzw Pflegehilfe stand uns auch nicht zu, da mein Bruder über 12 ist und er nicht so behindert bleibt dass es erforderlich ist.
Kann mir / uns vielleicht einer hier helfen wie wir verfahren sollen bzw. wie wir das Maximum für meinen Bruder herausholen können?
So nun vielen Dank fürs lesen, und wenn ihr was wisst, dann immer her damit....
Anna
 
Hallo

Auweia... das hört sich ja gar nicht so toll an. Wünsche Euch viel Kraft, das alles durchzustehen und Deinem Bruder wieder auf die Beine zu kommen.

Ich hatte selber letztes Jahr einen Unfall, unverschuldet und dann auch noch nur der Beifahrer. Die Gegenseite (Verursache) ist leider auch noch uneinsichtig und nicht Kommunikationsbereit.

Der Weg ist: Klage

Da ich auch Verletzungen habe, die bleiben werden, stellt man dann entsprechende Anträge in der Klageschrift. Das weiß und macht dann der Anwalt. Auf diese Weise sollen dann auch später auftretende Folgekosten (Versorgungen mit Hilfsmittel usw) noch gezahlt werden... also nach Verfahrensschluss.

Da ich mich im gleichen Unfall (vor einem Jahr) auch noch mit meiner privaten Unfallversicherung (PUV) rumärgern darf, lese ich derzeit auch viel hier.

Die Versicherungen können so was in der Tat auf die lange Bank schieben. Insbesondere bei bleibenden Invaliditäten (so heißt das dann). Bei der PUV dann glatte 3 Jahre. Solange zahlen dann die meisten PUV auch erst mal gar nix. Selbst bei Schwerverletzten.

In der Haftpflicht (vom Verursacher) wird das dann nicht anders sein. Gerade bei komplexen Verletzungsmustern ist ja während des Heilungs- und Behandlungsprozesses nicht festzustellen mit welchem Grad genau die bleibenden Schäden später aussehen werden. Daher dürfte hier auch zum derzeitigen Zeitpunkt eine außergerichtliche Einigung Eurem Anwalt schwer fallen, da er das SCmerzensgeld und die bleiben Schäden ja noch gar nicht absehen kann und Vorschüsse sind immer schwierig zu bekommen.

Wie sich das mit den Verdienstausfall Eurer Mutter aussieht kann ich gar nix zu sagen. Irgendwie schwant mir da böses.

Hoffe das Euer Anwalt einen Weg findet mit der Gegenseite in Verhandlungen zu treten. Dafür drücke ich Euch mal kräftig die Daumen. Ich kenn das ja, wenn die Gegenseite blind, taub und ignorant ist.
 
Hallo,
erst mal vielen Dank für die guten Wünsche.
Ich habe da aber noch eine Frage und zwar, wie sieht das aus mit psychologischen Gutachten und Selbsthilfegruppen
Man hat uns nahegelegt einen Psychologen mit fachlichen Kenntnissen zu suchen und meinen Bruder in einer Selbsthilfegruppe anzumelden, da es ihm unglaublich schwer fällt über den Unfall und seine derzeitige psychische Verfassung zu sprechen. Meine Mutter, selbst Therapeutin, kommt nicht so an ihn heran, wie sie es müsste, ich denke aber auch es ist einfacher, wenn das ein Fremder übernimmt, da wir alle samt sehr daran lecken und er versucht uns zu trösten und den starken zu spielen...
In manchen Situationen platzt es dann auch aus ihm heraus, aber lange nicht so, wie es das müsste. Wir glauben eben, wenn er sich mit anderen unterhält, denen es ähnlich geht, dass das seine Blockaden lösen wird.
Wenn ihr also Psychologen oder Selbsthilfegruppen im Raum Hanau und Frankfurt am Main kennt, dann immer her damit.
Gruß
 
Hallo

Das ist nichts ungewöhnliches und das Deine Mom nicht an ihn ran kommt, auch als Therapeutin nicht, ist auch nicht verwunderlich. Normal, da sie ja zum direkten Familienkreis gehört und damit mitten drin ist in der Sache.

Aus meiner Sicht würde ich zunächst den Weg über einen gescheiten Therapeuten/in wählen. Dieser/diese lenkt das alles erst mal in die richtigen Bahnen und Psychotherapeut hat nix mit "bekloppt" zu tun. Und wenn Dein Bruder Angst hat das er da was erzählen muss... muss er nicht. Aber, unter uns... das kommt dann von ganz alleine mit der Zeit. Oft redet man da erst mal über Gott und die Welt... ggf. aktuelle Probleme usw... und irgendwann kommt der Rest von allein. Man ahnt, das ich so was schon hinter mir habe.

Selbsthilfegruppe wäre der Schritt danach, aus meiner pers. Sicht. Hier steht dann sofort der UNfall selber sehr schnell im Fokus und das ist dann wieder Druck. Auf die lange Sicht aber ist das, gerade bei bleibenden Schäden, sicherlich ein guter Gedanke. Denn dann merkt man das man nicht allein ist und kann auch hier über gott und die Welt quatschen.

Die Qualität zwischen den Selbsthilfegruppen kann sehr unterschiedlich sein. Hier würde ich immer erst mal ausgiebig schnuppern gehen. So manche SHG ist auch offen und ohne Anmeldungen usw.

In Sachen Therapeut: Wichtig ist das er ausprobiert. Man kann... lass mich nicht lügen, drei oder fünf Probesitzungen machen. Ist der Therapeut für einen ok, dann gehts weiter mit der Einreichung bei der Krankenkasse (sollte ein guter Therapeut dann dem Patienten abnehmen) passen aber Therapeut und Dein Bruder nicht so recht zusammen, dann schaut man nach einem anderen. Man kann, ich meine, drei Therapeuten auf diesem Wege problemlos und ohne Genehmigung vorher testen.

Ich war damals bei einem Psychologen (Arzt) und der hat mir dann einen Therpeuten gezielt empfolen. Der passte dann auch gut. Ging bei mir, nebenbei gesagt, im Depressionen und vor allem Schmerzbewältigung nach einer schief gelaufenen Wirbelsäulen OP und nach fast einem Jahr zugedröhnt unter Morphin hat's mir dann einfach irgendwie dann mal gereicht. Und bevor ich Mist baue, hab ich den Kontakt zu meinem Doc gesucht und so kam dann eines zu anderen. Über die OP und was da alles passiert ist, habe ich dann erst viel später in der Therapie gesprochen. Das kam... wie erwähnt... dann von ganz allein.

Da ich aus einer anderen Ecke komme, kann ich niemanden bei Euch empfehlen. Logo.
 
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