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Reitunfall / Verletzung der Wirbelsäule bzw. Kreuzbeinfraktur

Danke für all die Ratschläge an euch alle.

Sobald ich wieder fit bin, werde ich sicherlich auf den oder einen Pferd wieder steigen. Von diesem Unfall lasse ich mich nicht abschrecken. Jedoch habe ich nun ca. 6 Wochen (lt.Arzt) vor mir, die weniger mit Reiten zu tun haben werden.
 
Hallo Astoria,

Trab an der Lounge hat gut geklappt auch freihändig. Ohne Lounge habe ich bisher nur 2-3 Mal selbst angetrabt (nur für wenige Schritte, keine volle Bahn).
Ich kann jedoch nicht sagen, dass ich Angst vor neuen Schritten/neuem Gangart hatte. Eigent.dachte ich dass die kurze Einweisung reichen wird.
Jetzt bin ich schlauer (wie immer im nachhinein), diese kurze Einweisung war wohl nicht ausreichend, wie ich es schmerzhaft erfahren habe.
 
Hallo Nueve,

was für Anweisungen hast Du denn erhalten?
Ich sagen meinen Anfängern immer, am besten eine Hand vorne am Sattel die andere hinten und dann in den Sattel reinziehen. So hat man den besten Halt.
Aber Galopp ist halt echt nicht so einfach zu sitzen, es sei denn man hat ein Pferd, dass wie ein Sofa ist :)
Meine eigen Ponystute ist total untauglich um jemanden das Galoppieren bei zu bringen. Die ist derart unbequem, dass selbst ich die nur viel Anstrengung sitzen kann. Die katapultiert einem bei jedem Sprung richtig raus. Da gibt es echt wesentlich bequemere Pferde.

Aber lass dir bloß das Reiten nicht von einem Sturz verleiden. Es gibt keine schönere Sportart, und wenn man später nur im Schritt entspannt durchs Gelände zockelt.
 
Hallo Astoria,

die Anweisung lautete "sich im Sattel bequem zu machen d.h. in den Sattel reinziehen, Gewicht nach hinten zu verlagern und vorne am Sattel nach Möglichkeit sich festzuhalten". So bin ich los, jedoch nicht weit gekommen :)
 
Hallo

vor vielen Jahren habe ich in einem Urlaub bei "Club Aldiana, Side "einen -Reitkurs- gebucht.

Aufklärung : sind alles Araberhegste! Aufklärung: Dürfen sich nicht näher als drei Meter Abstand kommen.

Ich völlig unerfahren!

Kurz nach den ersten Schritten verfällt der Hengst in den Galopp.

Der Besitzer hatte sein Pferd (nach Zuruf) zu meinem großen Glück "voll im Griff" Der Hengst kam fast sofort zum Stehen.

Habe einen riesen Respekt vor diesen großen Tieren. Werde nicht mehr reiten.


Viele Grüsse

Meggy
 
Hallo Nueve,

die Anweisung ist ja klasse;)
"Nach Möglichkeit vorne festhalten"

Das Problem ist halt, dass man sich dann, eher aus dem Sattel rauszieht. Daher ist es immer Vorteilhaft, sich hinten festzuhalten mit einer Hand, das zieht automatisch in den Sattel rein und das Gewicht bleibt hinten.

Vor allem, vorne mit beiden Händen festhalten, wie und wo soll das gehen?
Unterm Vorderzwiesel, da kann man immer mit Mühe eine Hand unter bringen, oder am Mariahilfsriemen, aber der gibt nach und man kommt halt immer mit dem Gewicht nach vorne und kann den Stoß, der vom auffußen der Hinterbeine kommt und einen nach vorne aus dem Sattel schiebt nicht wirklich ausgleichen.

Schade, dass du durch diese unzureichende Anweisung gleich eine so schlimme Erfahrung machen musstest :(

Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und dann wieder rauf aufs Pferd und dann einfach hinten unterm Sattel(kissen) festhalten.
Und du kannst gerne immer bei mir nach Ratschlägen fragen.

Liebe Grüße
astoria
 
Hallo,

Astoria, noch eine Pferdeverrückte hier - schön !


Du hast Glück gehabt, dass Du in all den Jahren keinen schweren Unfall gehabt hast. Statistisch sieht es leider ganz anders aus - Reiten führt da die Statistik an. Und irgendwo habe ich auch gelesen, dass jeder 5. Reiter einen schweren Unfall hat . Ich hoffe sehr, dass ich meinen Teild eiser Statistik schon erfüllt habe !

LG

Sabine
 
Hallo sab,

ja, bisher habe ich echt immer Glück gehabt. Allerdings habe ich auch lange geturnt und so vielleicht ein gutes Training, wie man sich abrollt.

Allerdings bin ich eben durch meinen Abflug damals, da war ich 15 oder 16 Jahre alt, auch nie mehr sehr Risikobereit, oder besser unüberlegt an Sachen ran gegangen. Damit kann man echt viele Unfälle vermeiden.

Aber wir Reiter und Pferdenarren sind einfach verrückt ;)

Lg
astoria
 
Hallo Astoria,

ich habe - bis zu dem Unfall 2009 - auch nie Probleme bei Stürzen vom Pferd gehabt. Bis dahin klappte es auch mit dem Abrollen prima. Ich bin auch schon von früh an immer mit Kappe geritten. Nun ja !

Was hast Du für einen Unfall gehabt ? Bei Dir ist auch noch ein Rechtsstreit anhängig, oder ?


LG

Sabine
 
Grüß Dich, Nueve,

ich bin ein alter Reitersmann und Anwalt, also sehen wir mal:

Unterscheide: (A) Die Haftpflichtversicherung des Vereines für das Pferd und
(B) Die Sportunfallversicherung des Landessportverbandes.


(A) Pferdehaftpflichtversicherung:

Diese Versicherung stellt den Verein als Halter des Pferdes von allen Ansprüchen frei, die Du gegen den Verein aufgrund des Unfalles haben magst. Das macht der Verischerer dadurch, dass er (hoffentlich) zahlt. Ob er zahlen muss, richtet sich danach, ob der Verein zahlen muss und/oder die Reitlehrerin. Anders als beim Auto, ist nicht gesagt, dass ein Pferd versichert sein muss. Es wäre aber sehr, sehr dumm, wenn ein Reitverein seine Pferde nicht versichern würde. Denn dann würde der Vorstand seinen Kopf in die Schlinge stellen. Ich glaube nicht, dass ein Verein so einen Wahnsinn macht.

Muss der Verein haften? Dazu unten.

(B) Die Sportunfallversicherung:

Viele Reitvereine sind Mitglied des Landessportverbandes. Dieser hat -zumindest der in Bayern- eine private Unfallversicherung. Diese funktioniert nach den gleichen Regeln wie eine private UNfallverischerung, die Du vielleicht abgeschlossen hast. ACHTUNG: Frist für Invaliditätsbescheinigungen: 15 Monate ab Unfall.


Zurück zur Haftpflichtversicherung: Für was muss der Verein aufkommen? Nur dann, wenn der Verein haftet, spingt die Haftpflichtverischerung ein.


(a)
Das Pferd des Vereines ist, wie oben richtig erkannt wurde, ein Nutztier. Es wird dem Halter einfach unterstellt vom Gesetz, dass er den Unfall verschuldet hat und dass er deshalb haftet. Wenn es dem Verein nicht passt, dann ist er verpflichtet, darzulegen und zu beweisen, dass er unschuldig ist. Gelingt ihm nicht, das Gericht davon zu überzeugen, so verliert der Verein den Prozess.

(b)
Was macht man im Prozess, wenn der Reitverein die Reitlehrerin als Zeugin aufbietet dafür, dass sie alles richtig gemacht hat? Dann verklagt man die Reitlehrerin mit, dann kann sie nicht mehr Zeugin sein.

(c)
Das, was bei (a) steht, gilt nicht, wenn der Geschädigte just der Reiter des Pferdes ist.

Er geniest nicht die eben beschriebene Beweislastumkehr. Das heißt, der normale Reiter muss dem Verein nachweisen, dass er (und seine Helferin, also die Reitlehrerin) etwas falsch gemacht hat. Ob das der Fall war, ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich hast Du einfach nur die Balance verloren. Ein wenig fragwürdig kommt es mir schon vor, schon nach 10 Stunden Galopp zu üben, eine interessante Frage ist auch: Ich würde ein Longenpflerd mit einem solchen Sattel ausstatten, der vorn einen Lederriemen zum festhalten hat, so etwas ist durchaus gebräuchlich. Ob man es als fahrlässig bemängeln kann, einen Sattel ohne Riemen in dieser Lage einzusetzen, ist sehr die Frage. Ich würde es eher bejahen.

Bis zu diesem Punkt bin ich mir sicher. Im bin gerade nicht in der Kanzlei, ich kann nicht nachschauen, aber ich habe düster im Hinterkopf, dass diese Ausnahme(= Reiter geschädigt) zu Deinem Glück vielleicht wieder nicht gilt, wenn ein Reitschüler Anfänger ist. Das ist bei Dir der Fall. Reiten lernt man nicht so schnell wie Autofahren. Ich muss folgendem Gedanken nachgehen: Der Reitlehrer war, so ähnlich wie der Fahrlehrer, der "Reiter im Sinne des Gesetzes". Immerhin hat er vom Boden aus das Pferd gesteuert mit der Longe, ein Kommando gegeben und das ist umgesetzt worden. Da könnte es sein, dass der Reitlehrer als "beherrscher der Szene giltm Sinne der o.a. Ausnahme gewesen bist.

Das interessiert mich selbst. Das schaue ich mal nach und damit melde ich mich.


(B)
Völlig unabhängig davon ist die Sache mit der privaten Unfallversicherung. Die zahlt insbesondere, wenn Dir ein Dauerschaden verbleibt. Sie bezahlt nicht auf konkrete SChäden (Reithose zerrissen, Verdienstentgang usw), das machen nur die Schadensverischerungen. Das ist aber keine. Die private Unfallverischerung ist eine Summenversicherung. Wer einen Unfall hat und einen dauernden Körperschaden, der bekommt die Invaliditätssumme so, wie es im Versicherungsvertrag steht. Ob an dem Unfall ein anderer schuld war oder nicht, ist egal.

Ich ünsche gute Besserung!

ISLÄNDER
 
Hallo,


es gibt noch einen Aspekt, der auch geprüft werden sollte, nämlich die Frage, ob die Reitlehrerin ihre Sorgfaltspflicht nicht verletzt hat. Welche Qualifikation hat sie (Bereiterin oder einen Trainer-Schein oder gar nichts ?). Und wie war das Pferd ausgerüstet, war es ausgebunden oder mit einem ähnliche Hilfszügel versehen ? Das würde ich auch noch mal abklären.

Im Übrigen, warst Du schon bei einem Anwalt mit Deinem Fall ?


LG

Sabine
 
Hallo Sabine,

da ich erst vor kurzem mein Studium abgeschlossen hab und ins Berufsleben eingestiegen bin (mitlerweile Festanstellung), konnte ich bisher kein Geld für div.Versicherungen ausgeben. Auch kein für Rechtschutzversicherung (dieser Aspekt war erst in Planung). Ich habe mich aber informiert, was die Erstberatung bei einem Rechtsanwalt (auch bewandert in Reitsportverletzungsaspekten) kosten würde. Wenn alleine die Erstberatung zw. 250-350 € kostet, will ich nicht wissen welches Geld ich noch ausgeben muss, bis ich zu einem Ergebnis komme.
Ich muss wohl die Sache ruhen lassen, gesund werden und wieder arbeiten gehen. Die ausstehenden Rechnungen zu zahlen ist günstiger.

Was mich freut... ich werde wohl (Arztuntersuchung heute) keine bleibenden Schäden von diesem Sturz davon tragen. :)

VG
nueve
 
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