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Reha - Nutzen?

Wie beurteilst du den Nutzen deiner Reha?


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Kai-Uwe

Gesperrtes Mitglied
Registriert seit
11 März 2007
Beiträge
3,037
Hallo,

in meinem privaten Umfeld sind Leute zu einer Reha geschickt worden, z.B. bei Herzinfakt, Tumorerkrankung, Unfall.
Ich selber war ja auch in einer Rehaeinrichtung, danach ging es mir viel schlechter als vor der Reha, weil jede Übung/Bewegung mir sehr viel Schmerzen bereitet haben.

In unserer Nachbarschaft hatte ein 48jähriger einen Herzinfakt, sehr schlimm...er war viele Tage auf der ITS.
Eine Woche war er zuhause und dann 3 Wochen zur Reha. Obwohl er sehr starker Raucher ist, wurde mit der Rauchentwöhnung erst nach 1 1/2 Wochen angefangen...was nix brachte. Er sagt selber, er hätte sich von einer Reha mehr versprochen. Viel Zeit haben alle nur vor der Einrichtung rauchend gestanden.

Meine Schwägerin 40 Jahre (Darmkrebs) hat ihre Rehaeinrichtung nach 2 Wochen auf eigenen Wunsch verlassen. Sie sagte es wäre einfach leere Zeit gewesen, der halbe Tag und das Wochenende war ohne Ansprache.

Auch hier im Forum höre ich selten etwas positives über eine Reha. Trotzdem geht bei der DRV nix ohne Reha.
Aber jede Reha kostet doch Geld und geht uns doch vom "Ganzen" verloren.

Nur aus Neugierde frage ich:
hat jemand positive Erfahrungen durch eine Reha gemacht?
Damit meine ich nicht die Schwerstverletzten die nach einem Koma oder einer Querschnittlähmung in eine Rehaeinrichtung kommen....da verstehe ich den Nutzen.

Gruß
Kai-Uwe
 
Hallo Kai-Uwe,

meine letzte Reha war 2005 und ich denke ich habe diese Zeit sehr gut genützt und genossen. Zum einen natürlich, dass es eine Art Clubferien war mit vollzüglicher Vollpension... und natürlich mit einem Kurschatten, mit dem ich bis heute in Kontakt stehe. Ich denke viel an die schöne Zeit zurück.

Ich denke, man muss sich dort aktiv entscheiden, was man dort will. Ich habe beispielsweise einen sehr guten Draht zu meiner Stationsärztin gehabt, die mich im Ausprobieren der Anwendungen sehr unterstützt hatte. Wenn mir etwas im Behandlungskonzept nicht gepasst hatte, dann habe ich das auch punktgenau geäußert (das war für mich alleine schon einen Durchbruch, nämlich nicht alles zu schlucken. Auch gegenüber tratschigen Mitpatienten...).

Für meine unfallbedingte Sache hat mir die Reha schon einiges gebracht, allerdings wurde der Sudeck dort zunächst verneint. Und in diesen allgemeinen orthopädischen Einrichtungen sind Handpatienten eher die Ausnahme. Die Ergotherapie war beispielsweise sehr gut.

Allerdings wirkt noch heute bei mir nach, dass ich dort gelernt habe, mich nicht mehr zurückzuziehen, was bei einer chronischen Schmerzerkrankung durchaus normal ist. Das wird hier vielen nicht gefallen, aber zum Gelingen einer Reha gehört nicht nur die Einrichtung dazu sondern auch der Patient selbst. Ich habe dort gelernt, dass ich mich auch in Zukunft um mich selbst kümmern muss, jemand anders kann und macht es nicht.

Ich kapiere nicht, warum der rauchende Herzinfarktpatient nicht selbst die Initiative ergreift, mit dem Rauchen aufzuhören (als ehemalige Raucherin kenne ich die Schwierigkeiten mit dem Aufhören, allerdings kann nur der Raucher selbst aufhören wollen), sondern wartet, bis ihm jemand sagt, dass es für ihn wichtig ist... Dann wird auch die Reha sicherlich nur bedingt Erfolg haben.

Insgesamt hat mir die Zeit sehr gut getan, aber ich hatte zu Beginn nicht zu hohe Erwartungen und wusste natürlich, dass meine Einstellung und mein Wille, selbstverantwortlich zu handeln, mit Sicherheit zum Gelingen beigetragen hat.

Liebe Grüsse von Cateye
 
Hallo Kai-Uwe,

ich muss Cateye hier Recht geben! Ich selbst war auch schon einige Male zur Reha und mir hat sie meist recht gut getan. Klar gab es auch Erlebnisse, welche ich nicht unbedingt wiedererleben muss (von komischen Ärzten bis unmögliche Therapeuten), aber diese hielten sich zum Glück in Maßen! Meist hatte ich zumindest das erreicht, was ich mir als Ziel gesteckt hatte und war hinterher oft auch etwas fitter und erholter.

Unbedingt gehört zu so einer Reha, der eigene Wille zu Veränderung und Kraftanstrengung, genauso wie der Mut auch mal "nein" zu sagen, wenns zu viel wird oder etwas einzufordern, was einem gut tut!

Wichtig ist auch, dass die gesteckten Ziele nicht zu hoch angesetzt sind und die Reha-Ziele auch die eigenen sind! Spass gehört aber logischer Weise auch dazu! Von meiner 1. Reha kann ich einige lustige Dinge erzählen...:D ...dies war für mich auch meine "beste"/erfolgreichste Reha:rolleyes:!

VG Santafee
 
Hallo ,

meine erste reha war ok . aber da habe ich selbst einen antrag gestellt . meine zweite die ich vor kurzem machte , war die reinste hölle - diese reha wurde von drv bestimmt .
fachlich völligst da neben , anwendungen bei einem hws problem waren ua. manuelle therapie die nix an der hws gemacht hat , hws gruppe die ich nicht vertrug , und rückenschwimmen wo ich mir einen arm unter den kopf legen musste ,damit ich mich einigermaßen ohne schmerzen fortbewegen konnte .
...lymphdrainage erhielt ich nur eine rückenmassage und alle anwendungen wurden sparsam auf drei wochen verteilt .
diagnosen wurden schlecht weg diagnostieziert , und andere erst gar nicht festgestellt ... aber was soll ich sagen ich bin ein agravastist und kann mehr als sechs stunden arbeiten gehen ... nur das ich als ich aus der reha kam einen gehwagen benötigte um ich einigermaßen fortbewegen zu können .:mad:
das grenzte echt schon an körperverletzung was da ab ging .:mad::mad:

pinki
 
Von mehreren Rehas hat mir eine einzige geholfen. Bei den meisten kam ich schlechter raus als rein. Ich erlbe immer wieder, dass die Ärzte und Therapeuten auf meine Erfahrungswerte nicht hören und mir die falsche Therapie verorden, eben Schubladenmässig. Und da die Kostenträger immer weniger Geld haben, wird halt überall mehr gespart. D.h. es werden maschinelle Therapien bevorzugt, die keine Betreuung benötigen und es werden Gruppentherapien gemacht, die nicht auf eine Erkrankung abgezielt sind. So z.B. bei mir Bewglichkeitsübungen der HWS in der Gruppe, Wassergymnastik auf dem Bauch, Massagegerät, gegen das ich mich mit aller Gewalt gewehrt hatte. Beides hat mir Verschlechterung gebracht. In der letzten Reha zwangen sie mich nicht zur Beweglichkeitsübung, aber ich sass halt da, ohne was zu machen. Im Bericht stand dann aber diese Therapie....
Ich denke eine Reha, die sich an die Anforderungen des Patienten anpasst, ist hilfreich!
 
Hallo Kai-Uwe,

ich war 4 Wochen in einer orthopädischen Klinik und es hat mir wirklich genutzt.
Ich konnte viel mehr als vorher und das, was ich dort gelernt habe, wende ich noch heute täglich an.
Der Stationsarzt hat sich viel Zeit genommen (kann sein, dass das in REHA- Kliniken normal ist, aber für mich war das einfach Klasse – eine Stunde Zeit zu haben und Gefühl, nicht kurz zu kommen).
Die Physiotherapeuten waren alle wirklich super kompetent und entgegenkommend, die Behandlungen abwechslungsreich (aktiv, passiv usw.)
Also für mich war das eine positive Erfahrung.

Viele Grüße,
Hela
 
Hallo,

Danke für Eure Antworten.
Leider sieht es ja so aus das mehr als 3/4 Reha´s für die Katz sind.
Dabei ist der Abschlußbericht einer Reha für fast jeden sehr wichtig und kann eben auch das Aus für eine Rente oder weitere Behandlung bedeuten.

Ganz richtig und wichtig ist, daß man bei einer Reha auch selber sehr viel mitarbeiten muß und gleich klar sagen was man kann und was nicht. Auch immer wieder selber den Kontakt zur Physio und den Ärzten sucht.

Und auch ich sehe es so das ein Herzinfarktkranker selber wissen sollte das er mit dem Rauchen aufhören muß.
Wenn dann aber sein Reharazt zu ihm sagt "ach das ist nicht so wichtig, da gehen wir später drann" dann ist das Öl in sein (Raucher-)Feuer.

Ich kann ja noch verstehen das die DRV (und der Kranke) Hoffnung hat das eine Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt wird, aber was macht ein Mensch der einen Infarkt bekommen hat in einer Reha, wenn es nicht hauptsächlich ums Rauchen geht.
Und gerade dieser Punkt wird sehr spät angesprochen. (Die Frau des Nachbarn hatte ihre ganze Hoffnung darauf gesetzt, aber mein Nachbar raucht fast mehr als vorher)

Ich habe das Gefühl das es zu 90% einfach eine Rehamaßnahme gibt oft ohne genauen Weg, eben nur ...nach dem Krankenhaus eine Reha.

Sollte ich noch eine Reha bekommen werde ich mir ganz genau Gedanken machen (vorher) was mir helfen wird. Und wo mir geholfen werden kann.

Lieben Gruß
Kai-Uwe
 
Hallo Kai-Uwe,

ich habe nochmal drüber nachgedacht und habe meinen Artikel wohl etwas subjektiv und aus dem Gefühl heraus geschrieben... Im Grunde hat mir also die Reha immer gut getan, aber ich glaube, das meintest Du nicht? !

Deshalb will ich noch folgendes anmerken:
1. Also auch ich bin immer als "nicht arbeitsfähig" entlassen worden!
2. berufliche oder Rentenberatung fand nicht einmal statt!
3. Zwar erfolgten manchmal Vorträge zum Krankheitsbild, aber ärztliche Beratung/ Aufklärung fand nicht statt! Ebensowenig Befunderhebung bei Problemen (außer Röntgen, Blutabnahme, Wiegen, Blutdruckmessen und das übliche halt)
4. Vorbeugung weiterer Schäden oder Hilfsmittelanpassung - Fehlanzeige!

Also was ich sagen will, im Grunde hast Du wohl doch Recht! Denn meine aufgezählten Punkte sind ja schon neben der Wiederherstellung oder Konditionierung die wichtigsten! Wahrscheinlich habe ich meine "Anforderungen" schon so weit runtergeschraubt, dass ich diese vergaß:eek:.

VG Santafee:confused:
 
Hallo
ich finde, das es in einer Rubrik die Umfrage heißt, zu jeder Frage auch eine Umfrage geben sollte. Ich habe mir deshalb erlaubt hier eine Umfrage hinzuzufügen.
Ihr könnt das übrigens auch selber machen wie es geht steht hier.

Viele Grüße


Micha
 
Reha

Hallo!
Ich war vom 03.07.08-30.07.08 In der Hufeland-Klinik in Bad Ems zur REHA .Mir ist sie gut bekommen,da ich voriges Jahr nach meiner Lungen OP
schon dort war und wusste die ganzen Abläufe.Habe dem Arzt alles gesagt
was ich vertrage und was nicht.Demnach habe ich auch meine Anwendungen bekommen.In Bad Ems ist kein RAMBOZAMBO zu erwarten.
Mir hat die Ruhe gut getan,deshalb keine 3 sondern 4 Wochen.Ich
werde versuchen nächstes Jahr wieder dort hin zu kommen.

Gruss Sammy1
.
 
Hallo

Ich hatte im April 2004 eine Wirbelsäulen OP nach einem sehr ungeschickt gelegenen Bandscheibenvorfall und die OP ist in der Hinsicht dann dumm gelaufen das ich danach auf Intensiv wach geworden bin und mein rechtes Bein "fehlte". Teilquerschnitt. Zwar kam die Bewegung schnell wieder, aber das Gefühl blieb weg und ich konnte kaum laufen. Schmerztechnisch war auch nix gewonnen worden. Also satt nach hinten los gegangen. Nach 6 Wochen im chicken Korsett dann zur Reha. Fing schon seitens der Rentenversicherung gut an das die Reha Teilstationär gemacht wurde wo ich nicht mal Autofahren und gescheit laufen konnte.

In der Reha dann hieß es immer nur das ich Ruhe brauche... nicht wie von der Klinik vorgegeben Muskelaufbau (wegen Korsett = Muskelabbau der relevanten Muskeln) und Lauftraining (neu laufen lernen). Interessierte keinen dort. Eine Woche vor Ende rutschte ich dann im Becken bei der Wassergymnastik aus und der Rücken brüllte wieder richtig. Interessierte erst recht keinen dort. Der Stationsarzt spritzte mir dann "Schmerzmittel". Nachdem es mir richtig übel ging danach hakte ich nach was das bitte war... toll: Das was auf der Kartei ganz oben unter "Allergie" stand.

Bei der Entlassung ging es mir welten schlechter als vorher. Mein Arzt und die Klinik schlugen die Hände über den Kopf zusammen. Ergebnis: Durch den Sturz im Becken ist in der OP Stelle wieder ein Bandscheibenvorfall rausgedrückt worden. Zum Glück ohne weitere OP bei rausgekommen... Alle Rehaziele wurden dann über Physiotherapie erreicht. Chronische Probleme sind geblieben, leider.

Reha war ein voller Satz in den Sandkasten.

Meine heutige Freundin kam zur Reha in die selbe Rehaklinik (später) und hat auch nur Mist erlebt. Das liegt letztlich an der Rehaklinik, meine ich zu behaupten ;) ... da wir uns über ein Forum kannten besuchte ich sie in der Rehaklinik (sie war stationär dort).... und Ende vom Liede... heute wohnen wir und sind schon 4 Jahre zusammen..

Reha bei mir = schlecht
Reha bei ihr = schlecht
Rehaklinik = schlecht

Aber ihre Reha hatte was verdammt gutes :D
 
Hallo Ingrimmsch,

somit hat die Reha Euer Leben doch sehr positiv;) bereichert:D.

Lieben Gruß
Kai-Uwe
 
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