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Produkthaftung Medikamente Schaden: Diabetes Mellitus

Hollis

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
6 Sep. 2006
Beiträge
995
Ort
Raum Ludwigshafen/Mannheim
Hallo,

im Rahmen meiner Arbeitsunfälle erhielt ich ein Medikament mit dem Wirkstoff Amisulprid (Psychopharmaka). Durch das Medikament bekam ich einen De Novo Diabetes Mellitus, der chemisch induziert wurde. Zusätzlich schrumpfte mein Penis mehr als um die Hälfte.
Diese Nebenwirkungen wurden nicht auf dem Beipackzettel aufgeführt. Also greift hier die Produkthaftung.
In der Schweiz wird auch der Diabetes als Nebenwirkung aufgeführt!

Meine von mir beauftragte Rechtsanwältin rief mich gestern an, und teilte mir mit, daß meine Rechtschutzversicherung anfragte wieviel Schadensersatz ich haben möchte.

Meine Frage ist wieviel kann man hier ansetzen, wenn man bedenkt der Diabetes wurde ausgelöst und läßt sich nicht mehr wegbekommen. Ich habe schon versucht das Medikament wegzulassen, dies hatte allerdings zu nichts geführt. Der Dr. med. des Pharmaherstellers meinte auch, da der Diabetes nun da sei, würde der nicht mehr verschwinden.

Wieviel Schadensersatz kann ich unter der Berücksichtigung der Spätfolgen des Diabetes verlangen und ich muß zukünfig bis an mein Lebensende zu den Behandlungen. Mein Penis besitzt nun auch keine Funktionalität mehr.

Ich würde mich für Eure Vorschläge für den Schadensersatz bedanken!

gruß

Hollis
 
Hallo Hollis,

mich hat das, was Du schreibst, sehr bertroffen gemacht. Das sind Schäden, der eigentlich nicht wieder gut zu machen sind...

Ich kann Dir leider keine Summe nennen, die Du in Deinem Fall ansetzen könntest, ich kann Dir nur schreiben, was ich vielleicht machen würde.

Das Diabetes-Risiko bei der Einnahme von Medikamenten mit Amisulprid ist bekannt. Das ist zumindest ein Vorteil für Dich. Auch wenn es nicht auf dem Beipackzettel stand, so gibt es ausreichend Informationen dazu in Ärztezeitungen (auch online) sowie im Internet.
Ich denke, da solltest Du vielleicht zuerst recherchieren und diese Fakten sammeln, Dir ausdrucken und Deiner Rechtsanwältin übergeben....dabei immer dran denken, Dir selbst eine Kopie aufzubewahren.
Du solltest eventuell drauf schauen, wann die ersten Warnungen zu dem Wirkstoff öffentlich wurden und wann Du Dein Medikament bekommen hast. Unter Umständen hätte Dein verschreibender Arzt davon wissen müssen...

Außerdem kann man schauen, ob es bereits anhängige Klagen dazu gibt - das weiß ich jetzt nicht.

Zur Bezifferung der Schadenssumme kann Dir vielleicht Deine Rechtsanwältin helfen. Es gibt Schadenstabellen wo man nachsehen kann, welche Summen in vergleichbaren Fällen angesetzt wurden.

Eventuell findest Du im Internet Selbsthilfegruppen oder eine Seite, wo sich andere Geschädigte austauschen. Hier könnte man sich ebenfalls Rat holen.

Ggf. trägt der Arzt, der Dir das Medikament verordnet hat eine Mitschuld. Das wäre ev. zu prüfen.

Ansonsten wären die Patientenberatungsstellen noch ein Anlaufpunkt, um sich Rat zu holen bzw. auch Deine Krankenkasse.


Ganz sicher melden sich noch andere mit Tipps oder eigenen Erfahrungen.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg und bitte berichte doch, wie die Angelegenheit weiter gegangen ist.
Toi toi toi und alles Gute
sachsblau
 
Hallo Hollis,

ich glaube nicht, dass hier jemand eine Summe nennen kann. Der Versuch dir Schmerzensgeld anzubieten wird wohl darauf hinauslaufen dir eine Summe zu geben und fertig.

Du musst wohl oder übel klagen. Denn weißt du schon heute, was der Diabetes noch alles mit dir anstellt und welche Nebenerkrankungen davon kommen? Außerdem ist dein Sexualleben eingeschrãnkt. Wieviele Jahre musst du noch damit leben?

Eine Rente auf Lebenszeit sollte wohl drin sein. Denk mal an Contergan was damit war. Man hat dort auch ohne Rücksicht auf Verluste das Zeugs gegeben.

Studiere doch mal dieses hier: www.dimdi.de

Vielleicht findest du dort weitere Infos.
 
Hallo Hollis,
sicher hast Du Amisulprid gegoogelt, das ist kein Warmwasser!
Sicher hat Dich dein Arzt/Therapeut über die Nebenwirkungen aufgeklärt.
Oder nicht, dann hättest Du einen Grund zu Klage.
Auch meiner ist nach der Prostatakrebsoperation 2 cm kürzer, doch das interessiert nicht, da er funktioniert und nicht inkontinent ist.
Hollis, man kann nicht alles haben, Beschwerdefreiheit und einen langen P****.
Ein zufriedener
Paro
 
Hallo,

bislang habe ich mit dem Landgericht Frankenthal telefoniert, die Dame gab mir die Auskunft, das der Schadensersatz vom Alter abhängig ist. Bin seit letztem Monat 43. Ebenso meinte sie in den USA erhielte man mehr, z.B. für einen Daumen bekäme man 5.000 €. Sie gab mir noch den Tipp, da das Medi noch mehr Leute nehmen mich in einem Forum zusammen zu tun, um darauf aufmerksam zu machen.

Amisulprid (Solian seit April 2002 von Sanofi-Aventis (3. größter Pharmahersteller), Amisulpridlich von Winthrop seit September 2005) hilft mir gegen die Konzentrationsstörungen die von den HWS-Traumen kommen, hatte mehrere innerhalb von 2 Jahren.

Die Ärztin die mir das Medikament verordnete klärte mich nur über die Nebenwirkungen Gewichtszunahme (waren 25 KG konnte aber zwischenzeitlich wieder 10 KG verlieren) und Impotenz auf. Ferner wurde die falsche Diagnose Schizophrenie, später Hebephrenie und paranoide Schizophrenie gestellt. Hier wäre also noch ein Arzthaftungsprozeß möglich!

Zwischenzeitlich tendieren ich und meine Hausärztin zur Anpassungsstörung durch den einen Arbeitunfall mit Schädel-Hirn-Trauma (Leiter sturz) und in den Zusammenhang reaktiven Depressionen. Eindeutige Falschdiagnose Schizophrenie.

Morgen nochmals Termin beim Urologen wegen dem Ding zwischen den Beinen, er hat mir Blut abgenommen zur Hormonbestimmung, Sexualhormon, Prolaktinbestimmung (eigentlich nur für die Frau) und PSA (prostata). Mal sehen was herauskommt.

Ich habe mir ein Buch "Meine Rechte als Patient, 1990) gekauft, da erhielt jemand für die Unterstellung der Schizophrenie 250.000 DM. Allerdings wurde er noch mit Elektroschocks behandelt. Wäre also auch noch interessant zu klagen, die haben mir zwar keine E-Schocks verpaßt, der Wert bezieht sich aber vor 1990. Der Wert liegt heute deutlich höher auf Grund der Inflation, so auch die Aussage meiner Rechtsanwältin.

Allerdings möchte ich erst wegen der Produkthaftung klagen!

@ Sachsblau,

Zitat von Sachsblau:
Zur Bezifferung der Schadenssumme kann Dir vielleicht Deine Rechtsanwältin helfen. Es gibt Schadenstabellen wo man nachsehen kann, welche Summen in vergleichbaren Fällen angesetzt wurden.

Das ist ja das Problem meine Rechtsanwältin hat nur die ADAC Schmerzensgeldtabelle, da wäre Diabetes etc. nicht aufgeführt. Ferner noch eine Tabelle - dort ebenfalls nicht! Deswegen beauftragt sich mich ja mal in Foren usw. reinzuschreiben.

gruß


Hollis
 
Hallo Leute,

war gerade beim Urologen, nachdem er mir die Hormone nahm, stellte sich heraus, daß das männliche Sexualhormon niedriger als der Referenzbereich/Normbereich liegt.

Der Prolaktinspiegel ist erheblich erhöht. Mir wächst eine weibliche Brust und falls ich Regelblutungen hätte würden diese aussetzen. Habe als Mann selbstverständlich keine Periode gehabt.

PSA - Prostata ist extrem niedrig - wenigstens eine frohe Botschaft dies wird sich jahrelang so halten - laut Urologe!

Er stellt mich jetzt beim Endikrinologen, da er auch nicht weiterweis. Im Umkreis von 50 KM gibt es keinen. Zufälligerweise suchte er mir meinen Diabetologen in Mannheim raus, da er der einzige im Umkreis wäre, bei dem ich eh am Montag einen Termin habe zur Abklärung des medikamentös-chemisch induzierten Diabetes. Man hat eben nicht nur Pech im Leben. Bin glücklich wenigsten über die Umstände.
Zitat von Diagnose/Verdachtsdiagnose:
V.a. Gynäkomastie und Penisatrophie Zusammenhang mit Amisulprid?
Bitte endokrinologische Diagnostik/Therapie

Den Urologen würde das auch interessieren, sagte er!

Von meiner Rechtsanwältin erhielt ich heute den Vorschlag nach vorliegender BGH Rechtsprechung Schadensersatz den ich anstrebe: 100.000 €. Ist das zuviel oder zuwenig. Lieber fordere ich mehr, weil die Haftpflichtversicherung eh nichts zahlen möchte bzw. so wenig wie möglich! Dann können wir uns ja in der Mitte treffen, wie beim feiltschen bzw. auf dem Basar!

Hier die erste routinemäßige Reaktion von Sanofi-Aventis.
Sei angemerkt sanofi stellt sehr viel präparate gegen Diabetes her. Also sind medis die Diabetes verursachen, ein sehr lukrativer Geschäftszweig. Weil man kann gleichzeitig Medis gegen Diabetes herstellen. Doppelt verdient hält länger kann man da denken.

gruß

Hollis
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Hollis,

man da hat es dich aber echt böse erwischt !
Also 100 000 € halte ich als erste Forderung für zu wenig,zumal falls deine Ansprüche zu recht bestehen es fast immer auf einen Vergleich hinaus läuft.
So wie ich dich "kenne" hältst du mit deiner Meinung eh nicht hinterm Berg,wie wäre es also wenn du dich gleich an folgende Adresse wendest:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
53175 Bonn

Viel Glück,Paul
 
Hallo,

hier habe ich noch was gefunden:

http://www.augsburger-allgemeine.de...hen-durch-das-Diabetes-Mittel-id20128356.html

Aus Profitgier starben zwischen 500 - 2000 Menschen in Frankreich!


http://www.heilpraxisnet.de/naturhe...liches-diabetes-mittel-vor-gericht-901050.php

Aus Profitgier den Tod hunderter Patienten in Kauf genommen?
Dem Angeklagten Chef des Pharmaherstellers Servier wird im Rahmen des Prozesses nun vorgeworfen, in betrügerischer Absicht das Diabetes-Medikament weiter angeboten zu haben, obwohl ihm die Gesundheitsrisiken lange bekannt waren. Mediator wurde nicht nur zu unmittelbaren Behandlung von Diabetes, sonder auch als Appetitzügler verordnet. Dabei habe das Unternehmen fahrlässig die Tötung oder zumindest die schwerwiegende gesundheitliche Schädigung der Kunden in Kauf genommen, so der Vorwurf der Anklage. Bis zuletzt hatte das Pharmaunternehmen jegliche Verantwortung von sich gewiesen und einen Zusammenhang mit den Todesfällen ausgeschlossen. Allerdings kam Anfang letzten Jahres plötzlich Bewegung ins Spiel nachdem absehbar war, dass die Anklage gegen den Konzern zugelassen wird und eine Verurteilung durchaus wahrscheinlich ist. Der zweitgrößte französische Pharmahersteller bot daraufhin die Einrichtung einer Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro an. Doch auch hiermit löste das Unternehmen bei den Betroffenen mehr Verärgerung als Zustimmung aus, da bei erfolgreicher Klage ein Schadensersatz von insgesamt 200 Millionen Euro - also der zehnfachen Summe des Angebots - im Raum steht. (fp)
@ ilka und paul,

kannst doch irgendeinen Wertvorschlag machen. Der Urologe sagte, mein Penis wird nicht mehr und wird so bleiben.

Penisatrophie bei Wikipedia. Prostatbehandlung bekam ich noch nie - chemische Kastration dennoch möglich! Hormone stimmen nicht! okay, wird noch abgeklärt beim Endokrinologen.

Laut Dr. med. Jüngst von Sanofi wird die Diabetes mit all seinen Spätfolgen bleiben. Wir sind 6 Geschwister, ich der 2 jüngste, keiner bekam Diabetes nur ich. Diabetes mit all seinen Spätfolgen. Die Diabetes muß ja bis zu meinem Lebensende behandelt werden. Insulin kann ich nicht ansetzen, sonst nehme ich noch mehr zu!

Ich habe gestern Tiere, Menschen und Doktoren gesehen. Dort wurde ein Hengst in stehen kastriert. Bei mir kamen auf einmal Kastrationwünsche auf. Weg mit meinen Hoden - dies muß allerdings eine psychische Reaktion auf. Ist schon blöde irgendwie!

Irgendwie muß ich schon eine gescheite Summe da Zustande kommen.

gruß

Hollis
 
@ all,
manchmal frage ich mich, ob die Leute nicht lesen können.
Diabetes 2 ist eine bekannte Krankheit, für die es bewährte Medikamente gibt.
Keinem ist es verwährt auf diese zu vertrauen, weil Tausende damit meist positive Erfahrungen haben.
Nur wer sich von Heilsversprechen über neue Medikamente verleiten lässt, wird zum "Versuchstier".
Kein Medikament kann besser als bei der Anwendung von "Vielen" getestet werden.
Probanden sind meist gesunde junge Männer!
Patienten sind meist alte, multimorbide Patienten. In keinem klinischen Versuch, können alle Situationen, Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten, geprüft werden.
Wenn ich also auf der Behandlung mit den neusten Produkten der Pharmaindustrie bestehe oder überredet werde, bin ich selbst schuld!
Pharma-Konservativer
Paro
 
Halli Hollis,

hast du vielleicht mal meine Beiträge gelesen und die Links dazu angesehen?
Dann wärst du jetzt schon schlauer.

"
§ 88 Höchstbeträge

Der Ersatzpflichtige haftet 1.im Falle der Tötung oder Verletzung eines Menschen nur bis zu einem Kapitalbetrag von 600.000 Euro oder bis zu einem Rentenbetrag von jährlich 36.000 Euro,
2.im Falle der Tötung oder Verletzung mehrerer Menschen durch das gleiche Arzneimittel unbeschadet der in Nummer 1 bestimmten Grenzen bis zu einem Kapitalbetrag von 120 Millionen Euro oder bis zu einem Rentenbetrag von jährlich 7,2 Millionen Euro.
Übersteigen im Falle des Satzes 1 Nr. 2 die den mehreren Geschädigten zu leistenden Entschädigungen die dort vorgesehenen Höchstbeträge, so verringern sich die einzelnen Entschädigungen in dem Verhältnis, in welchem ihr Gesamtbetrag zu dem Höchstbetrag steht."

aus




http://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__88.html

Gruß
indi
 
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