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Privater Hausunfall PUV-Bewertung

Pairk

Nutzer
Registriert seit
8 Juli 2015
Beiträge
1
Hallo
ich hatte im Oktober 2013 einen schweren Unfall.
Die Leiter rutschte weg, durchschlug ein Glasgefäss und ich durchschitt mir hierbei den linken Unterarm komplett (Muskeln, Sehnen, Nerven, Adern, usw).
In der ersten OP wurde in 7 Stunden alles was möglich war wieder zusammengenäht. Bei der 6. OP (innerhalb von 6 Wochen im Krankenhaus) wurde mir ein Hautlappen, inkl. Nerven vom rechten Oberarm entnommen und am linken Unterarm zur Deckung eingesetzt.
Das Ergebnis:
Die linke Hand ist immer kälter als die rechte; die Finger sind in Krallenstellung fast steif und können minimal bewegt werden. Der kleine Finger fast gar nicht, der Ring- und Mittelfinger nur zusammen, der Zeigefinger ca. 1.5 cm gerade nach unten, der Daumen gelangt gerade zum Zeigefinger (Spitze) und zum Mittelfinger in der Handwurzel. Ein Handschluss ist nicht möglich. Die Gelenke an der Fingerspitze sind aktiv nicht beweglich, ebenso wie die Gelenke in der Fingermitte. Lediglich das Gelenk an der Handwurzel kann ich wie oben beschrieben minimal bewegen.
Das linke Handgelenk ist in seiner Funktion eingeschränkt (links - rechts und oben - unten Bewegung). Der Unterarm ab der Narbe (ca. 7-8 cm unterhalb des Ellenbogens) und die Hand sind gefühllos.
Die rechte Hand ist durch die Lappenentnahme ab der Stelle im Oberarm bis zu den Fingerspitzen an der Oberseite gefühlsmässig sehr eingeschränkt bis ganz taub.
Nun hatte ich von meiner PUV (der ich den Unfall sofort gemeldet habe und auch Kranken- und Genesungsgeld bezahlt hat) eine angeordnete Untersuchung eines Gutachters. Dieser schätzte die Beweglichkeit der Finger und Hand, Röntgenaufnahmen wurden gemacht und eine Überweisung zum Neurologen.
Der Neurologe schloss sich bzgl. dem linken Arm der Beurteilung dem Wert des Orthopäden an (4/10 Armwert), macht aber noch zusätzlich 1/10 Armwert für den rechten Arm geltend (m.E. hätte er auch einen höheren Wert akzeptiert als 4/10).
Der Orthopäde und damit die PUV geben nun 4/10 Armwert an, die sie mir erstatten wollen.
Aus meiner Sicht ist dies viel zu wenig, da die linke Hand für Arbeiten (IT-Spezialist mit intensiver Schreibtätigkeit) und den alltäglichen Tätigkeiten (z.B. Anziehen, Essen mit Messer und Gabel, etc.) kaum zu gebrauchen ist. Das Handgelenk schmerzt bei jeder Bewegung, was mit tägl. Schmerztabletten bekämpft wird. Diesbezüglich wurde ich gestern auch am Handgelenk operiert.
Meine Fragen an die Gemeinschaft:
Was bedeutet die 10 bei der 4/10 Armwert Angabe ?
Kann und soll ich gegen das Ergebnis Einspruch erheben ?
Bekomme ich dann bis zur Entscheidung gar kein Geld ?
Hat jemand Erfahrung bei ähnlich gelagerten Verletzungen ?

Bin für jede Hilfe und Ratschläge dankbar
 
Hallo Pairk,

willkommen im Forum für Unfallopfer.

Antwort auf Deine 1. Frage
- was bedeutet die 10 bei der 4/10 Armwert Angabe -

Lt. der Gliedertaxe der meisten Unfallversicherungen
(in den eigenen Versicherungsbedingungen bitte nachlesen)
ist der

Armwert 70 % .........(Handwert 55 %)

10/10 Armwert wären 70 % Invalidität (bei Verlust oder völliger Funktionsunfähigkeit des Armes)

1/10 Armwert entspricht 7 % Invalidität
4/10 Armwert entsprechen 28 % Invalidität

Fast das gleiche Ergebnis erhält man wenn man 1/2 Handwert (5/10) annimmt, das wären 27,5 % Invalidität.

Bei einer Versicherungssumme von 50.000 € und 28 % Invalidität hätte die PUV 14.000 € zu zahlen.


Viele Grüsse und gute Besserung

Meggy
 
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