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Pflege!

biker

Nutzer
Registriert seit
4 Dez. 2006
Beiträge
15
Ort
Schauenburg
Website
motorradunfall-uwe-meister.com
Liebe Forumsmitglieder,
sicher kennt ihr meinen Fall, deshalb möchte ich auf eine Beschreibung verzichten.
Mein Problem ist seit dem Unfall u. a. der Pflegebedarf.
Nachdem ich vom Medizinischen Dienst von Pflegestufe II auf Pflegest. III eingestuft wurde, habe ich nach den letzten operativen Eingriffen der Pflegekasse mitgeteilt, dass ich glaubte, wieder in Pflegestufe II eingestuft werden zu können. Ohne weitere Untersuchung hat man dies sofort registriert und mich zurück gestuft. Das fand ich gar nicht so schlimm. Wie ihr wisst, ist der Pflegeanteil der Pflegekasse nur ein geringer Teil des gesamten Pflegeaufwandes. Meine Frau hat einen durchschnittlichen Arbeitstag von 8-10 Std. Für die Grundpflege habe ich Angebote einiger Pflegedienste, diese belaufen sich zwischen 3200,- und 3800,-€ monatlich.
Nun hat die gegnerische Versicherung vorgeschlagen, meiner Frau für die Pflege monatl. ca. 1600,-€ zu zahlen. Hiervon soll das Pflegegeld von 410,-€ abgezogen werden und die Summe aufgrund wiederkehrender Kosten um 25% reduziert werden. So würden lediglich ca. 1200,-€ als Restsumme monatl. verbleiben.
Ich halte das für eine 7 Tagewoche ohne Urlaub langfristig für unzumutbar. Nun könnte meine Frau eine Arbeitsstelle antreten. Hierbei hätte sie geregelte Arbeitszeit, 6 Wochen Urlaub, Urlaubsgeld etc. . Ich würde deshalb gerne die Pflegedienstlösung anstreben und mich zukünftig professionell pflegen lassen. Wo kann ich erfahren, ob mir eine professionelle Pflege zusteht und in welcher Form ich dies bei der gegnerischen Versicherung geltend machen kann.
Danke für eure Hilfe.

LG Uwe
 
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re. Antwort

Hallo Uwe,..

wenn die Einstufung durch die KK erfolgte, Begutachtung durch den MdK dann ist die Pflegekasse Deiner KK dafür zuständig. Da ja KK und Pflegekasse zusammenarbeiten.
Stelle einen Formlosen - Antrag bei der Pflegekasse auf Rundumbetreuung zu Deiner jetzigen Pflegestufe. Für eine Rundumbetreuung durch einen Sozialdienst. Die kommen dann auf Dich zu und unterbreiten Dir Pflegemodelle und Dienste.

Du hast jedoch auch die Möglichkeit an Deinem Wohnort selbst zu wählen, nach Absprache mit der Pflegekasse.

Ich werde auch durch einen Pflegedienst am Wohnort rund um versorgt. Der Pflegedienst / Sozialstation rechnet direkt mit der Pflegekasse ab, so das Du mit dem Schreibkram nicht in Berührung kommst. Das einzige was Du machen musst ist die Stundenblätter der Pflegekräfte am Monatsende zu zeichnen der geleisteten Pflegeeinsätze.

Doch Achtung;

Reicht die Zeit nicht aus die in der Pflege benötigt wird für Dich zu Deiner Pflegestufe, erhältst Du durch den Pflegedienst eine private Rechnung für die angefallenden Mehrstunden. Die dann auch durch Dich beglichen werden muss.

Tipp !
Oder Du beantragst eine Erhöhung der Pflegestufe mit dem Dienst, lässt sich an denen Ihren erbrachten Leistungen besser nachweisen, da ein tägliche Pflegetagebuch geführt wird.

Liebe Grüße an Deine Frau, In diesem Sinne, sam ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo sam,
genau dies ist mein Problem! 9 Stunden wurden veranschlagt. dies ist ein Betrag von ca. 200,-€ täglich. Ich meine ja, dass die gegnerische Versicherung für den fehlenden Betrag zuständig ist. Die Schuldfrage ist ja geklärt. Die versicherung hat 100 anerkannt! Sicher ist es falsch, dass ich überhaupt der Pflegekasse auf der Tasche liege. Die Versicherung meint, dass mit dem Pflegegeld alles abgegolten ist. Meine Frau, Kinder u. Verwandte haben bereits 5 Jahre alles übernommen. bei Kosten von 200,-€ pro Tag haben wir dieser Bande bereits mehrere 100.000,-€ eingespart. Nun wollen sie mit einem Taschengeld davon kommen. Es muss doch jemanden geben, der die Gesetze kennt und denen klar machen kann, dass dies so nicht geht. nach Ostern werde ich in einen Hungerstreik treten. Ich kann dir versichern, dass ich dies bis zum bitteren Ende durchziehe. meine familie ist mit dem ganzen Scheiß so belastet, dass mittlerweile alle schlapp machen.
LG. Uwe
Mir reicht es auch! ich bin bereits 5 Jahre im Käfig. ich will diesen Sommer nich noch einmal so verbringen. ich kann nur liegend transportiert werden. Das ist manchmal fast gefährlich. Ein passendes Auto haben wir nicht.
Also bleibt mir nur, dass ich in meiner Zelle bleibe. Mit dem Rollstuhl geht auch nicht, denn jede kleinste Erschütterung macht große Schmerzen.
Ich habe jetzt einfach die Schnauze voll.
L.G. Uwe

Hallo Luise,
leider erkennen diese Herren das einfach nicht an!
L.G. Uwe
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
re, Antwort

Lieber Uwe,

ich kann mir Deine Situation sehr gut vorstellen, auch ich lebe seit Jahren in diesem Teufelskreis unter diesen Bedingungen, nur mit einem anderem Träger.
Kein Mensch kann ermessen nicht einmal im Ansatz was es bedeutet immer eingesperrt zu sein und das 24 h am Tag, 365 Tage im Jahr. Ich weiß was es heißt, denn auch ich lebe so wie Du und das schon Jahre, weil mein Träger eine andere Auffassung zum Arb - Unfall hat.

Nur das Verfahren - SG erbringt das Gegenteil in den Gutachten zum § 109, das es sehr wohl aus dem Arb - Unfall kommt und das die Schäden ein Lebenlang verbleiben werden,.....
Uwe ich bin genau so stark geschädigt aus einem Unfall wie Du, doch ich werde einen Teufel tun und die Geschichte beschleunigen,...

Ja ich gebe Dir recht auch ich habe Tage, an denen ich kämpfen muss und auch ich mich Frage, was kommt da noch,...

Es bringt gar nichts', nicht Deinen Kinder, Deinem Frauchen, Deinen Freunden, Menschen die Dich Lieben... nein Uwe so niemals,...egal wie unsere Situation ist, Sie lieben uns so wie wir sind, Sie haben uns bis hier her begleitet, getragen und so eine Dummheit ich nenne es mal so, darf nicht sein das hast Du nicht verdient,.. doch all die anderen auch nicht.

Und nun Kopf hoch, auch wenn es uns so verdammt schwer fällt, doch es ist der Glaube an die Hoffnung in uns lieber Uwe, - der uns und auch unsere Lieben täglich die Größe gibt die andere Menschen nicht besitzen,... und nun sei bitte ganz ehrlich ist es nicht gerade das,.. was wir an Ihnen lieben und schätzen und Sie an uns,... In diesem Sinne, Lg sam
 
Hallo Uwe,

zu dem Vorschlag der gegnerischen Versicherung, Deiner Frau für die Pflege monatl. ca. 1600,-€ abzüglich Pflegegeld von 410,-€ zu zahlen, möchte ich zu folgendem Gedankengang anregen:

In einem vom BGH entschiedenen Fall ging es um die Frage, ob Leistungen aus einer Krankentagegeldversicherung vom zu erstattenden Erwerbsschaden abgezogen werden können.

BGH AZ: IV ZR 307/00 und VersR 01/1100

Bei der Krankentagegeldversicherung (KTV) handelt es sich um eine freiwillige Versicherung.

Die Leistungen aus der KTV können nicht auf den Erstattungsanspruch des Geschädigten hinsichtlich seines Erwerbsschadens angerechnet werden.

Dies würde zu dem unhaltbaren Ergebnis führen, dass der Geschädigte ohne freiwillige KTV seinen vollen Erwerbsschaden ausgeglichen erhält, der Geschädigte der eine KTV abgeschlossen hat, jedoch lediglich seinen Erwerbsschaden unter Abzug der Leistungen der KTV.

Der Versicherungsabschluss erfolgte ausschließlich im Interesse des Geschädigten, der dem Umstand vorbeugen wollte, dass er aus sonstigen Gründen arbeitsunfähig werden konnte. Hierfür hat er Prämien gezahlt und nicht zur Entlastung eines Schädigers.

Mein Gedanke: Hast Du freiwillig in eine Pflegeversicherung eingezahlt oder hat Dich der Gesetzgeber verpflichtet in eine Pflegeversicherung einzuzahlen, damit ein Schädiger entlastet wird? Oder weiter gedacht, hast Du Deine Frau geheiratet (bzw. Deine Frau Dich) geheiratet, damit einer, der Dich zum Krüppel gefahren hat, von seiner Entschädigungspflicht entlastet wird? Hat der Unfallgegner in eine Haftpflichtversicherung eingezahlt, damit die Herren ein Leben in Saus und Braus führen können und ihre versprochenen Leistungen nicht erfüllen?


Sicher ist es nicht besonders angenehm auf die Hilfe fremder und wechselnde Personen angewiesen zu sein. Aber mach es! In Dir ist der Gedanke gereift, Sam hat Dir eine Möglichkeit aufgezeigt und nach meiner Meinung ganz, ganz wichtig für Dich: Du bekommst regelmäßig Besuch in deinem „Käfig“, und kannst, wenn auch jeweils nur kurz, mit anderen Menschen reden und Deine Frau kann einen Job annehmen, weniger zum Geld verdienen, als ebenfalls dem wahnsinnig machenden Kreisel zu entfliehen.

Noch einen schönen und sonnigen Sonntag!

Gruß
Luise
 
Hallo,
danke an alle! ihr habt recht und ich werde mich wieder aufraffen. ab mai lasse ich mich von einem pflegedienst pflegen. 200,.€ täglich werden diese herren schon munter machen. manchmal gehen mir einfach die nerven durch.
ich wünsche euch allen schöne ostertage.

l.g. uwe
 
re. Antwort

Hallo Uwe,..

ich grüße Dich ganz herzlich aus der Ferne und wünsche Dir & Deinen Lieben, ein ganz besonderes Osterfest. Möge die Sonne besonders warm scheinen und so wenig Schmerzen wie es geht für Dich,..
In diesem Sinne,.. sam :)
 
Hallo Uwe, da haste deiner Versicherung aber ein schönes osterpresent zukommen lassen.

Was Luis und Sam bereits mitteilten, ist zusätzlich der Besuch und die Entlastung die ihr dadurch erfahrt. Deine Fam. und du wirst es zu schätzen wissen,wenn sich der arbeitsaufwand auf fremde hilfe delegieren läßt.

Deine Frau darüber haben wir ja schon gesprochen, kann sich nach all denn jahren der staken belastung endlich selbst regenerieren. Und vermeidet dadurch das ihr nicht schlappmacht .

Man muß diese banditen zum glück zwingen, an den eiern werden sie lange schlucken.

200 eier hochgerechnet , das Uwe tut ihnen weh!

Solltest bei dennen vieleicht noch mehr leistungen in dieser richtung beantragen, die schmerzschwelle für die kann nicht hoch genug sein, grins.

dir und deiner fam. nun schöne ostern, und den besten pflegedienst auf kosten deiner versicherung.


lg natascha
 
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