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Pech gehabt, oder einer ist immer der Dumme....

Tropfen

Neues Mitglied
Registriert seit
10 Juni 2014
Beiträge
4
Kleine Brötchen backen, war das Motto der „Gründerjahre“! Das Auskommen mit dem Einkommen war immer ein bisserl schwierig. Von daher war es ein Lichtblick, als sich Anfang letzten Jahres eine Liefervereinbarung mit einem Generalunternehmer ergab, die eine monatliche Mindeststückzahl meiner Produkte vorsah.
Nachdem die Zollformalitäten mit Eori-Nr. und anderen, für Kleinunternehmen unvermuteten Schwierigkeiten beseitigt waren, konnte ich im April mit der Lieferung beginnen. Auch der Mai konnte gut abgewickelt werden….und im Juni, brach meine künstliche Hüfte! Damit war auch die Liefervereinbarung unterbrochen, da plötzlich die Fertigung ruhen mußte! Das Los des Klein- und Einzelunternehmers!
Unvorhersehbare Komplikationen ergaben mehr als vier Wochen Krankenhausaufenthalt und vier Wochen Anschlussheilbehandlung (Reha). In der Reha wurde mir geraten einen Schmerzensgeldantrag beim Hersteller zu stellen. Und Verdienstausfall einzufordern. Da das Bundesamt für Materialprüfung bereits beim Hüfthersteller angefragt hatte, kam man auf mich zu, um die genauen Daten der ursprünglich implantierten Hüfte zu erfragen.
Auf Nachfrage wegen Verdienstausfall und eventuellem Schmerzensgeld, wurde mir vom zuständigen Sachbearbeiter des Herstellers der Rat gegeben, einen unbürokratischen Antrag zu stellen! Beim Verdienstausfall habe ich mich auf den monatlichen Nettoverlust der (ausgefallenen Lieferung) bezogen und beim Schmerzensgeld bin ich mit meinem Antrag von 15.000 Euro deutlich unter der Grenze von ca. 25.000 Euro geblieben, die in Vergleichsfällen als Einstiegshöhe genannt wurden. Dadurch das ich vom Krankenbett aus, so manche Anfrage fürs Rutengehen absagen mußte, wurde der finanzielle Verlust nochmals erhöht.
Unerwartet, für mich zumindest, habe ich nicht vom Hersteller, sondern von einer Anwaltskanzlei ein Schreiben erhalten, in dem in rüden Ton, meinen Erwartungen eine Absage erteilt wurde.
Zudem ist eine Unfallversicherung vorhanden. Habe auch da einen Antrag auf Erstattung gestellt! Leider gab es auch da eine Absage, da die Hüfte gebrochen ist und ich dann erst gestürzt bin, war es kein Unfall im Sinne der Versicherungsbedingungen! Wäre ich gestürzt und wäre dann der Implantatbruch eingetreten, wäre es ein Unfall im Sinne der Bedingungen gewesen. 2 x leer ausgegangen, so bin halt ich der Dumme.....
 
Hallo Tropfen,

im Sinne der GUV wurde meines Wissens auch schon öfters geurteilt (wenn ich mich jetzt hier in diesem Pkt. nicht irre), dass auch ein schweres Heben - ein plötzlich von außen einwirkendes Ereignis ist.

Hast Du eine Rechtschutzversicherung? Nimm Dir einen fähigen Anwalt!

Viele Grüße

Kasandra
 
Produkthaftung

Hallo Tropfen,

Du hast ja im Tread "Pech gehabt....."

http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?p=251194#post251194

bereits geschrieben, dass Dich ein neutraler Gutachter angerufen und Dir geraten hat, gegen die Firma des Implantates wegen Produkhaftung vorzugehen.

Und da bleibt Dir nichts anderes übrig, als Dir selbst einen kompetenten Anwalt zu nehmen, denn ohne wirst Du keine Chance haben. So moralisch verwerflich das auch sein mag, die gegnerischen Anwälte tun nichts weiter, als ihren Job. Und der lautet Abwendung von Schadenersatzansprüchen gegen ihren Mandanten. Dazu sind sie nun einmal da und unser Rechtssystem sieht das auch so vor.

Die Taktik, den Pfusch öffentlich zu machen, ist zwar gut, birgt aber auch Risiken (Verleumdungsklage usw.)

Trotzdem viel Glück bei Deinem Kampf.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Moin moin!

Wie es im privaten Unfallsektor ist, dazu kann ich dir nichts sagen.

Im gesetzlich unfallversicherten Bereich (also BG etc) ist es definitiv so, daß auch Bewegungen wie Heben, Tragen etc. respektive dabei passierende Unfälle als Unfall versichert sind.

Von daher lohnt es sich ggf, falls sich hier keiner unserer Spezialisten meldet, im Forum oder im Netz einmal zu suchen.

Gruß
 
Hallo Tropfen,

beschreibe doch einmal ganz kurz bei welcher Tätigkeit oder in welchem Zusammenhang es zum Implantatbruch kam.

Nur so kann man eventuell etwas zur PUV sagen.

LG Rajo
 
Beim Rasenmähen ist der Bruch passiert!

Wie schon erwähnt, habe ich (mit Vorankündigung) einen Pressebericht eingegeben und am Freitag (OP-Tag) erscheint der zweite!
Wieder mit Vorankündigung von vier Wochen (Anfang Mai 2014), damit hatte der Hersteller genug Zeit, sich einen Vergleich zu überlegen!

[URL="http://www.newsmax.de/hueftimplantat-gebrochen-pressemitteilung37390.html"]

Da ich Tatsachen beschreibe, wird es schwierig werden für den Hersteller mir eine Verleumdungsklage anzuhängen!

Bester Gruß,
Tropfen
 
Hallo Tropfen,

mir ging es um den Sachverhalt mit der privaten Unfall. Es wird schwierig sein. Wenn Du allerdings nachweisen kannst, das es ein Materialfehler war, der zum Bruch führte, dann könnte es unter Umständen sein, das die PUV leisten müßte. Denn dann wäre meiner Meinung nach der Unfallbegriff erfüllt.
(Plötzlich, Unerwartet, von Aussen - hier liegt der Haken, mit Körperschädigung einhergehend)

Das sollte aber ein Fachanwalt prüfen.

LG Rajo
 
Hallo Rajo,

das mit der privaten Unfallversicherung hat sich mittlerweile auch gegeben!

"Glücklicherweise" (so seltsam es klingt) ist mir beim einschleusen eine Rissquetschwunde zugefügt worden!

Es hat zwar gedauert, da die PUV zuerst dies dem Implantatbruch zuschieben wollte, aber nach dem ich mir die Statuten genau durchgesehen habe, kamen sie nicht mehr aus....!

Allerdings hat es dann gedauert bis ich die nötigen Unterlagen zusammen hatte, aber die kleine Summe kam zu diesem späteren Zeitpunkt gerade richtig....
 
Hallo Tropfen,

bei dem anderen kann ich Dir leider nicht so viel helfen. Aber gut, das die Unfall wenigstens teilweise anerkannt hat.

Wir führen selbst einen Haftungsprozess und haben in erster Instanz verloren, weil das Gericht eine Einwilligungserklärung als ausreichenden Hinweis einer umfassenden Aufklärung betrachtet, die fehlende Anamnese (gutachterlich festgestellt) nicht beachtet, Befunderhebungsmängel so dirigiert wurden, das man auch noch abwarten könnte und man angeblich nicht einmal eine fehlerhafte Behandlung sehen könnte, wenn ein angeblicher Meniskusriss operiert wurde und sich ein florider Infekt verwirklicht, der dann nicht abgeklärt wurde - denn Pathologen schreiben das immer so....

Das was Du durch machst wird bestimmt noch viel besser, ironisch gemeint :mad:

LG Rajo
 
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