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Optimale Versicherung?

Paro

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Registriert seit
3 Nov. 2006
Beiträge
1,294
Wie stellt ihr Euch eine optimale Versicherung vor und wie soll sie finanziert werden?
Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung, die € 1.500/Mon bis zum 60. zahlt, kostet lt. google zwischen € 80,48 bis € 180,49.
Ich kenne die Versicherungsbedingungen nicht.
Aber unter Zusammenschluss aller Versicherungen, die ein Mensch bezahlt, KK, BG, private Unfallversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Krankenhaustagegeld etc.
Es fliesst also viel Geld ins Versicherungswesen und "kaum" was raus.
Wie sollte unter Zusammenfassung all der Gelder die "Volksversicherung" und ihre Beiträge aussehen?
 
Es müsste eine Versicherung sein die zumindest einen Großteil der Bevölkerung abdeckt.
Das heißt auch die allein erziehende Frau /Mann muss sich so eine Versicherung leisten können
Nun sind rund 135 Euro eine ganze Menge Holz (z.B. 400 Euro-Job)! Bei 80 Euro gibt es zu oft große Einschränkungen der Leistungen.
Das heißt es sollte eine Versicherung sein in der Prozentual eingezahlt wird nach dem Leistungsvermögen der Menschen! Eine Art Schweizer Modell, keine Beschränkung wie in Deutschland nach oben (schon bei ca. 3200 Euro)
Wobei eine Frau die bedingt durch Ihre Kinder nur einen 400 Euro-Job machen konnte einen Ausgleich vom Staat bekommen müßte.

Da ihre Kinder ja unsere Sozialstaat wieder stützen!


Ich fürchte aber das Geschrei werde Riesen groß, dabei wäre die FDP wie immer vorn!

Nun weis ich nicht ob sich irgendjemand einmal die Mühe gemacht hat und die Frage gestellt hat was sparen wir?
Wie alt wurde ein Mann mit Asbestose oder eine Frau die in einem Lager gearbeitet hat wo gerade frisch behandelte Baumwollwäsche angekommen ist?
Ich fürchte sie haben selten etwas von Ihrer Altersrente (wenn sie nicht weit vorher schon sterben) und die Frau wird von ihren Gutachtern und Ärzten nicht selten gehört haben dass ja alles nur Psy. bedingt ist!

Das heißt auch eine richtige ärztliche Betreuung hat bei Ihr nie so richtig stattgefunden! falls sie nicht mit viel Glück einen entsprechenden Gutachter usw. gefunden hat!

Also auch da wurde gespart.


Jetzt weis ich nicht ob Ärzte und Gutachter einschätzen können, wie lange ….leben.
Es müsste also eine Versicherung sein die solche Menschen auch mit berücksichtigt.

Nun es gab Fälle wo betroffene Menschen den kl. Rest ihres Lebens kämpfen mussten.Wo dann die Witwe / Witwer dann erst einen entsprechenden Bescheid bekommen haben!
 
Hallo paro, hallo Joachim,

ich denke, unser Versicherungsproblem krankt (u.a.) daran, dass jede Versicherung ihre eigenen Definitionen für Leistungen kreiert, z.B.:
- BG:
a) bei Verletztengeld: Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Arbeits-/Wegeunfalls/Berufskrankheit im aktuell ausgeübten Beruf,
b) bei Verletztenrente: (abstrakte) Minderung der Erwerbsunfähigkeit aufgrund eines Arbeits-/Wegeunfalls/Berufskrankheit

- GKV (gesetzliche Krankenversicherung):
Arbeitsunfähigkeit im aktuell ausgeübten Beruf - egal welcher Ursache -

- Agentur für Arbeit:
Arbeitsunfähigkeit in allen (theoretisch) ausübbaren Berufen

- private Unfallversicherung:
Invaliditität aufgrund eines erlittenen Unfalls, wobei Invalidität ungleich Arbeitsunfähigkeit oder Minderung der Erwerbsfähigkeit oder Minderung der Erwerbsfähigkeit im Sinne der BG

- gesetzliche Rentenversicherung:
Erwerbsminderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, wobei Erwerbsminderung i.S. der DRV ungleich Minderung der Erwerbsfähigkeit im Sinne der BG oder ungleich Arbeitsunfähigkeit i. S. der GKV oder ungleich der Invalidität der PUV oder ...

... private BU-Versicherung mit eigenen Definitionen
... private Krankenversicherung mit eigenen Definitionen

Wir sehen also: jeder Versicherer kocht sich ein eigenes Süppchen ohne jeweils die "Anerkenntnisse" des anderen Versicherers zu würdigen oder in seine eigene Entscheidungen pflichtweise zu übernehmen, da man ja "unterschiedliche Definitionen des Leistungsfalls hätte". Formaljuristisch mag dies korrekt sein, mit einem Sozialstaat, der einem im Fall der Fälle unter die Arme greifen (sollte), hat dies jedoch nichts zu tun: jeder Versicherer bezieht sich auf seine eigenen Bedingungen, fließenden Leistungsübergang gibt es defacto nicht. Man berücksichtige z.B., dass private Berufsunfähigkeitsversicherungen (Anmerkung: müssen i.d.R. leisten, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausgeübt werden kann) noch nicht einmal leistungswillig sind, wenn seitens der DRV eine vollständige Erwerbsminderung (= am allgemeinen Arbeitsmarkt kann keine Tätigkeit über 3 Stunden ausgeübt werden) anerkannt wurde.

Ohne klare Definition "was bedeutet was und was beinhaltet was" (dies lief früher mal unter der ungeliebten Mengenlehre an Grundschulen) kommen wir also keinen Schritt weiter und im Zweifel bleibt der Geschädigte der Dumme, da die eine Definition (scheinbar, und dies in erster Linie unter juristischen Auslegungskriterien) nichts mit der anderen zu tun hat.

Erst wenn sich die Politik bemüht, wirklich ein Sozialsystem zu entwerfen, dass sowohl auf gesetzlicher wie auch privater Versicherungsebene greifen könnte, rentiert es sich über Preise oder Versicherungsbedingungen zu reden.

In der aktuellen Situation sind die angebotenen gesetzlichen oder privaten Versicherungssysteme eine Farce - der eine versteckt sich hinter dem anderen oder windet sich aufgrund o.a. "Definitionsunterschiede" aus seiner Leistungspflicht heraus. Wie so oft ist der Geschädigte der Dumme. Bei viel Pech erhält der Geschädigte von niemandem etwas, die Versicherungen dürfen jedoch ohne Skrupel ihre Beiträge weiter einfordern und dürften nach derzeitiger Rechtslage z.B. im Fall einer fehlenden Prämienzahlung vor jedem deutschen Gericht Recht bekommen.

Gruß
Joker
 
Hallo,
ich denke und hoffe das so eine Volksversicherung nicht kommen wird. Das wäre dann wieder so ein riesen Topf, mit riesen Verwaltungsapparat und Bergen von Vorschriften und Regularien, die auf kurz oder lang alle vor Gericht geklärt werden müssen.
Wenn du Nichtraucher bist brauchst du das Risiko nicht versichern und den Zuschlag bezahlen. Gleiches gilt für Nichtsportler, Nichtautofahrer u.s.w.
Das sind alles Faktoren die solche Universalversicherungen einkalkulieren müssen.
Weiterhin sind nicht alle Mitbürger gleich. Die mit Aktiva benötigen einen anderen Schutz als die ohne Aktiva. Junge einen anderen Schutz als Alte u.s.w.
Sich individuell abzusichern ist eigentlich nicht so kompliziert. Es gibt seit vielen Jahren einen unabhängigen Versicherungstester, der gerade auf die Versicherungsbedingungen immer besonderes Augenmerk legt und ganz klar sagt gut oder schlecht. Er bietet auch individuelle unabhängige Analysen. Einfach mal www.test.de in den Browser eingeben.
Viele Grüße!


Micha
 
Hallo....,

ich nehme auch an, dass sich an den derzeitigen Zustand gar nichts ändern wird.
Will man den Medien glauben werden dann halt weitere Leistungen privatisiert!
Ja und damit die Beiträge gesenkt.
Das heisst es geht in Richtung Grundversicherung und die IGeL-leistungen werden halt immer mehr Alltag!
Ich bin mir nicht so sicher ob solche "Tester" wirklich so unabhängig sind
Was den Verwaltungsapperat angeht, wenn man die Verwaltungskräfte der über 250 gesetzlichen Krankenkassen zusammenzählt sind dies auch nicht gerade wenig!
Was die Vorschriften und Regularien angeht - ich war wieder einmal bei meiner KK wegen den Zuzahlungen auf 1 Prozent (für chronisch Kranke).
Nun hätte für eine Rechnung ein kurzer Anruf genügt. Man hat meinen Antrag also abgelehnt.
Das heisst die Therapeutin wird mir jetzt etwas dazu schreiben damit die KK zufrieden ist.
Die Therapeutin verlangt für Büroarbeiten (Berichte usw.) eine Therapiestunde das heisst das ich zum Schluss wieder der ....bin!

Ja und wenn es schon bei Kleinigkeiten zu Problemen kommt wenn man alle Jahre einmal etwas von der KK will ist dies auch nicht so gut!
Die Folgen des AU bezahlt ja die BG insgesamt!

mfg Joachim
 
@ alle
ich wollte nur mal rundfragen. was "sinnvoll" wäre.
Nun alle sind mit der jeweiligen Versicherungsform über Kreuz. Aber keiner will mir sagen, wie wir es besser machen können/wollen.
Ich könnte mit z.B. eine eine BG/GKV Operative vorstellen. Ich könnte mir auch vorstellen, das PUV's und GKV's kooperieren, natürlich nicht zum Nachteil des Patienten.
Dumm, wie ich bin, glaube ich an das "Gute" in irgendwelchen Systemen.
Eine Zusammenfassung all der "gutgemeinten" Intensionen in einem System. wäre doch von Vorteil für alle? Die "Wenigen", die abrutschen, hätten dann nur "einen" Gegner!
Na ja, ich bin im Nirwana der Versicherungen, aber vorstellbar dürfte doch so etwas sein oder ist das absurd?
 
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