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Oberschenkelfraktur, Nagel, schlechte Heilung

papajo

Neues Mitglied
Moin,
am 28.06.2025 hatte ich einen Verkehrsunfall.
Der Oberschenkelknochen war gebrochen.
In einer "Not"-OP (KH Zams/Tirol) wurde ein Nagel mit 3 Schrauben eingebracht, um den Bruch zu stabilisieren.
Leider sitzen die Knochenenden nicht regelrecht aufeinander.
Am 30.10.2025 ist die nächste Röntgen-Kontrolle. Bisher wurde der Knochen mind. 4x geröngt. Das Knie hatte eine unauffällige MRT.

Mein Orthopäde empfahl mich beim Unfall-Chirurgen untersuchen zu lassen.
Der empfahl, dass die Schrauben und der Nagel wieder raus sollen, der Knochen von innen weiter aufgefräst wird, um einen dicker Nagel (14mm) einzubringen.
Derzeit ist ein 11mm Nagel drin. Gleichzeitig soll die "wenig" gebildende Knochenmasse wieder rausgenommen werden (zusätzlicher, seitlicher Schnitt).

Somit bin ich anschließend wieder bei Null.
In der Hoffnung, dass die dann besser aufeinander sitzenden Knochenenden besser zusammen wachsen.
Die Bruch teilt sich auf: 2/3tel oben, 1/3tel unten.

Die Bruchstelle soll wohl auch deshalb schlecht heilen, weil
a.) der Spalt zu groß ist und
b.) der Knochen an dieser Stelle schlecht durchblutet ist und somit wenig Knochenheilung (Kallus) stattfinden kann.

Alternativ werden die beiden knienahen Verriegelungsschrauben entfernt und von vorne eine Schraube in das dort befindliche Langloch verschraubt, um mehr Bewegung/Kompression/Mobilisierung zu erzeugen.

Ich bin mir unssicher, was ich machen soll. Habe auch Angst vor der großen OP.
Ende 10.2025 sind dann 4 Monate auf Gehstützen um.

Alle Röntgenaufnahmen und Berichte liegen mir vor.

Was meint ihr?
 
Hallo Papajo,

das sieht für mich als Laien aber sehr schief aus! Obwohl das keine Fachmeinung ist, sieht es für mich so aus, dass die Knochenspitzen ins Fleisch hineinragen und dort bei Bewegung Verletzungen erzeugen können?

Was sagt denn der Spezialist? Warum ist es so schief? Fehlerhafte OP? Irgendwie noch Mal gefallen und Knochen verrückt?

Wahrscheinlich ist es besser, das noch Mal zu operieren als später unter den Folgen zu leiden. Wenn du unsicher bist, hole noch eine Drittmeinung ein.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo Papajo

Ich bin auch kein Mediziner oder dergleichen, kann nur aus erlebten Schreiben.

Hat sich der Knochenbruch in den 4 Monaten von den Bildern her nicht verändert? Man sieht ja gar keine neue Knochenbildung, dies sieht am Anfang ein wenig so aus als ob der Knochen ne Art "Wolke" um die Bruchstellen bildet, die sich mit der Zeit in festen Knochen umbaut.

Hat einer der beiden Ärzte schon einmal das Wort Pseudarthrose in den Mund genommen? Pseudarthrose hat nix mit einer Arthrose in den Gelenken zu tun.
Von einer Pseudarthrose wird streng genommen erst ab 6 Monaten gesprochen.

Google mal den Begriff, es gibt sehr viele gute Seiten dazu. Bei Dir sieht es schon fast danach aus, aber wie gesagt nur allein anhand eines Bildes unmöglich etwas konkretes zu sagen.

Letzlich entscheiden viele Faktoren darüber ob ein Knochen heilt oder nicht zB Alter, Rauchen, Grunderkrankung, zu frühe zu starke Belastung usw....

Meine dringende Empfehlung, zumindest bei diesem Röntgenbild, such Dir eine Klinik mit Fachwissen bezgl. einer Pseudarthrose. Die Behandlung kann ein Kreiskrankenhaus schlecht leisten. Gut gedacht ist nicht gleich gut gemacht.
Einige Kliniken haben extra für eine Pseudarthrose Spezialsprechstunden.
Lieber zur Not 100km weiter in eine Einrichtung die sich darauf auskennt, als "einfach" drauf los und wird schon werden Prinzip.

So wie der Bruch auch verschoben aussieht, geringe Chance auf Heilung, wie soll sich der Knochen selber richten? Selbst wenn sich Kallus bilden sollte, wie viel soll der Köper bilden um die Enden knöchern stabil zu durchbauen.

Hast Du schon einmal Dein VitaminD Status überprüfen lassen? Vitamin D ist unter anderem Essentiel für die Nutzung von Kalzium im Körper.

Was unter Umständen noch helfen könnte ist eine sogenannte Stoßwellentherapie bei Pseudarthrose. Da weiß ich aber nicht ob dies auch bei einem so großen Bruch im Oberschenkel angewendet wird. Auch für erste Info Stoßwellentherapie Pseudarthrose in die Internetsuche eingeben.

Du hast noch ein wenig Zeit, nur je früher gezielt und Umfassend, unter Umständen mit einer Zusätzlichen Knochenanlagerung (Spongiosa) behandelt wird, desto besser sind die Chancen.

Grüße
Biggimaus
 
Danke. Ich lese mal etwas dazu. Mein Frau hatte sich bzgl. Pseudarthrose informiert. Das sollte ich mir mal ansehen.
Deine Empfehlung bzgl. Kliniken werde ich mal ins Auge fassen.
Herzlichen Dank.

Das habe ich gefunden:


Morgen habe ich die 4. Röntgenkontrolle und werde es mal mit meinem Orthopäden durchsprechen.

Hallo Papajo

1. Hat einer der beiden Ärzte schon einmal das Wort Pseudarthrose in den Mund genommen?

2. Hast Du schon einmal Dein VitaminD Status überprüfen lassen? Vitamin D ist unter anderem Essentiel für die Nutzung von Kalzium im Körper.

3. Was unter Umständen noch helfen könnte ist eine sogenannte Stoßwellentherapie bei Pseudarthrose. Da weiß ich aber nicht ob dies auch bei einem so großen Bruch im Oberschenkel angewendet wird. Auch für erste Info Stoßwellentherapie Pseudarthrose in die Internetsuche eingeben.


Grüße
Biggimaus
zu 1. nein
zu 2. nein
zu 3. besspreche ich mit dem Doc

Danke
 

1.) Obwohl das keine Fachmeinung ist, sieht es für mich so aus, dass die Knochenspitzen ins Fleisch hineinragen und dort bei Bewegung Verletzungen erzeugen können?
2.) Was sagt denn der Spezialist?
3.) Warum ist es so schief? Fehlerhafte OP?
4.) Irgendwie noch Mal gefallen und Knochen verrückt?

5.) Wahrscheinlich ist es besser, das noch Mal zu operieren als später unter den Folgen zu leiden. Wenn du unsicher bist, hole noch eine Drittmeinung ein.

Viele Grüße

Rudinchen
Danke für deine Fragen.
zu 1.) Schief erkennt jeder, der die Bilder sieht. Man hat mich so im HK Zams (Tirol) entlassen.
zu 2.) mein Orthopäde (Dr. Cramer/Westerstede) hat seit dem ich in D bin immer in die Röntgen-Kontrolle gegeben. Es gab keine Aussage, wie z.B.: das man da nochmal ran müsste, um es zu begradigen. Die 2. Meinung von einem anderen Orthopäden war ähnlich. Er sagte aber auch, dass er erstmal die unteren Verriegelungsschrauben entfernen lassen würde, bevor man die große OP anstrebt. Er sagte, dass die Bruchstelle ungünstig für eine normale Heilung ist, weil wenig durchblutet.
Die Überweisung vom 1. Orthopäden zum Chirurgen wurde ja deshalb ausgelöst, weil er aufgrund der mangelnden Heilung (Kallus-Bildung) eine weitere Meinung haben möchte.
Diese sah dann wie folgt aus: a.) die unteren 2 Schrauben entfernen lassen, um mehr Dynamik reinzubringen. Von oben in ein Langloch eine Schraube einbringen, damit es keine Torsion gibt. b.) alles wieder raus, Knochen aufbohren, um einen dickeren Nagel einzubringen.
zu 3.) ich weiß es nicht. Möglichweise war das das Maximum, was man zum Zeitpunkt direkt nach dem Unfall rausholen konnte. Das Bein war stark geschwollen. Damit kann/will ich die Operateurin nicht in Schutz nehmen. Alle Laien, die die Bilder sahen, stellten die gleiche Frage.
Zur Zeit überlege ich, ob die Klinik auf Schmerzensgeld verklagt werden kann. Dafür bräuchte ich einen Spezialisten, der mir unterschreibt, dass die Ausgangssituation "nach der OP" nicht in Ordnung ist.
4.) ja. Ob der Sturz ein Verschieben verursacht hat, kann ich nicht sagen.
5.) die Überlegung verfolgt mich die ganze Zeit. Morgen, 05.11.2025, habe ich eine weitere Untersuchung in Oldenburg (ev. KH, Dr. Pieske), um eine 2 bzw. 4 Meinung zu bekommen.

Lieben gruß von Jo
 
Hallo,

dann viel Erfolg! Ich hoffe, dort bekommst du eine Erklärung und Empfehlung, die du nachvollziehen kannst.

Letzten Endes wirst du überlegen müssen, was du am Sinnvollsten findest oder wem du vertraust - und dann dementsprechend handeln ...

Alles Gute

Rudinchen
 
Hallo,

dann viel Erfolg! Ich hoffe, dort bekommst du eine Erklärung und Empfehlung, die du nachvollziehen kannst.

Letzten Endes wirst du überlegen müssen, was du am Sinnvollsten findest oder wem du vertraust - und dann dementsprechend handeln ...

Alles Gute

Rudinchen
Hi.

Ich habe heute (05.11.2025) um 9 Uhr meinen 2. Beratungstermin mit einem Chirurgen aus dem ev. KH Oldenburg gehabt. Es war zwar nicht der mir empfohlene Arzt, jedoch einer aus der Gruppe/Abteilung.

Der Chirurg hat die große OP empfohlen. Es ist zu wenig Heilung passiert. Also will man die Schrauben und den Marknagel entfernen, den Knochen erweitern/auffräsen und einen dickeren Nagel (14mm) einbringen.
Scheinbar hat man standardgemäß nur 11mm Nägel vor Ort. 14mm Nägel müssen erst bestellt werden.
Das kann auch der Grund sein, dass in Österreich diese OP "regelgerecht" durchgeführt wurde, weil kein anderer Nagel vorlag und es eine Not-OP war.
Ein "Poller", der dann die Knochenenden näher aufeinander setzt, wurde auch empfohlen bzw. kann sinnvoll sein. Der neue Marknagel soll dann vom Knie aus eingebracht werden.
D.h.: 2 weitere neue Narben.
 
Hallo,

ich hoffe, das gibt dir Sicherheit für deine Entscheidung? Hauptsache ist, dass du später beschwerdefrei laufen kannst. Und das wünsche ich dir sehr.

Dass der Nagel nicht vorhanden war, kann sein. Es gibt aber auch einfach unterschiedliche Operationstechniken/-Stile und Standards.

Mein Sohn hatte im nahe gelegenen Krankenhaus eine Knie-OP, die leider nicht gut verlaufen ist - und anschließend in einer spezialisierten Klinik wiederholt wurde. Dort wurde dann gefragt, ob die Schrauben aus dem Baumarkt wären. Bei ihnen würden diese OPs ganz ohne Fremdmaterial ( mit einem vorher entnommenen Knochen- und Sehnenstück) ausgeführt. Allerdings war eine Vor-OP nötig, um die alten Schrauben rauszunehmen und die Bohrlöcher zu verschließen. Die anschließende "richtige" OP hat dann zum Erfolg geführt.

Deshalb, wenn du jetzt eine solche OP machen lassen willst, dann suche dir eine darauf spezialisierte Klinik aus, die genau solche OPs häufig machen. Dann hast du auf jeden Fall bessere Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang.

Viele Grüße

Rudinchen
 
a.) Dort wurde dann gefragt, ob die Schrauben aus dem Baumarkt wären. Bei ihnen würden diese OPs ganz ohne Fremdmaterial ( mit einem vorher entnommenen Knochen- und Sehnenstück) ausgeführt. Allerdings war eine Vor-OP nötig, um die alten Schrauben rauszunehmen und die Bohrlöcher zu verschließen. Die anschließende "richtige" OP hat dann zum Erfolg geführt.

b.) Deshalb, wenn du jetzt eine solche OP machen lassen willst, dann suche dir eine darauf spezialisierte Klinik aus, die genau solche OPs häufig machen. Dann hast du auf jeden Fall bessere Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang.

Viele Grüße

Rudinchen
Hi Rudinchen, danke für die Info.

zu a.) denke ich, dass solch eine Aussage, gerade im Wettbewerb, schon mal getätigt wird. Finde ich trotzdem krass: "Baumarktschrauben" :oops:
Woher nimmt man das "Verschlussmaterial"?
Eigenes Knochenmaterial aus dem Hüftkamm/-becken?
Wie lange soll das dann zuwachsen, bis eine neue OP gemacht werden kann?

Schön zu lesen, dass die weitere OP zum Erfolg geführt hat.:)

zu b.) kann ich noch nicht viel sagen. Tatsächlich müsste ich das auch erst in Erfahrung bringen.
Nun ist mein Bruch und die unerwünschten Probleme sicherlich auch nichts, wo man sagen könnte "hatten wir schon 100x dieses Jahr".
Und woher weiß ich, ob der Eingriff bei beiden Kliniken ein rountinierter ist? Klar ich frage und der Chirurg antwortet.
Aber wie bei deinem Sohn kann auch etwas schief gehen, was man vorher nicht einsehen konnte.

Meine OP in AT war scheinbar auch eine Routine-OP. Dort hätte man auch mit einem Poller arbeiten können. Hat man aber nicht.
Finde mal einen Spezialisten, der sagt:"das haben die nicht gut operiert" und lass dir das auch noch schwarz auf weiß geben.
Da hat bisher keiner der 4 Orthopäden/Chirurgen eine negative Aussage getätigt.
 
Hallo papajoe,

du wirst dich selbst schlau machen müssen, welche Klinik für dich infrage kommt. Generell sind das z. B. Sportkliniken, große Unikliniken usw. Du kannst auch bei deiner Krankenkasse nachfragen und Vergleichsportale nutzen wie z B. Startseite | Bundes-Klinik-Atlas

Generell werden die wenigsten Ärzte - wenigstens offiziell - nichts Negatives über die Arbeit der Kollegen sagen. Du könntest höchstens bei deiner Krankenkasse einen Antrag auf Überprüfung wegen Fehlbehandlung stellen - aber dann wird es auch schon schwierig, weil ein anderes Land involviert ist. Da müsstest du Fragen.

Viele Grüße

Rudinchen
 
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