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Neuromodulation bei Schleudertrauma - Nervus occipitalis

sachsblau

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
5 Nov. 2009
Beiträge
1,406
Hallo liebe HWS´ler,

ich möchte Euch hier über eine Behandlungsmöglichkeit von Nervenschmerzen berichten, die für den ein oder anderen vielleicht interessant sein könnte.
Es geht dabei um Schmerzen, die durch Verletzung und / oder Reizung des Nervus occipitalis verursacht werden. Manchmal ist auch der Nervus trigeminus beteiligt.


Zum besseren Verständnis ein wenig Anatomie:

Der nervus occipitalis (auch okzipitalis geschrieben) entspringt in Höhe C1 / C2 und teilt sich dann am Hinterhaupt in zwei Äste - den Nervus occipitalis major und den Nervus occipitalis minor.

Bilder unter Punkt 3., Präparation:
http://www.google.de/imgres?q=nervu...p=57&ved=1t:429,r:4,s:0,i:84&biw=1887&bih=881

Die Äste des N. occipitalis sind hier dick (gelb) dargestellt:
http://teaching.thehumanbrain.info/praeparationskurs/img/kap4_abb_4-8.jpg


Auf dem letzten Bild ist gut zu sehen, dass die beiden Nervenäste weite und wichtige Bezirke des Hinterkopfes innervieren und dabei auch in engem Kontakt mit Gefäßen und anderen Nerven (N. trigeminus, N. vagus und auch N. phrenicus) stehen.
Gleichzeitig werden wichtige Muskeln und Muskelgruppen in der Schulter-Nackenregion von ihnen "versorgt". Das sind vor allem der Trapezius, der Sternocleidomastoideus sowie die tiefe Nackenmuskulatur.


Patienten nach Schleudertrauma oder Sturz:
Viele Schleudertrauma-Patienten oder solche, die einen Sturz erlitten haben, leiden, so wie ich, unter verschiedenen Formen von Kopfschmerzen. Diese sind oft nur schwer oder auch gar nicht behandelbar und eine tägliche Qual.
Besonders dann, wenn Nerven mit betroffen sind, geraten viele von uns an ihre physischen Grenzen und die Schmerztherapeuten wissen sich oft keinen Rat mehr.

Viele Betroffene haben gerade im Segment C1 / C2 Verletzungen, Instabilitäten oder Rotationsfehlstellungen...und später bildet sich unter Umständen eine Arthrose aus.
Da gerade in diesem Segment der Nervus occipitalis entspringt, kann dieser durch den Unfall entweder direkt geschädigt sein oder wird ständig gereizt, sodass es zu Nervenschmerzen kommt.

Nervenschmerzen des N. occipitalis verursachen vielfältige Symptome und sind äußerst hartnäckig. Oft verstärken sie sich im Laufe der Zeit.
Typische Symptome sind Schmerzen, die vom Kopf-Hals-Üergang ausgehen, über den Hinterkopf zu (meist einer) Seite (Schläfe, Ohr, Kiefer, Stirn Auge) oder / und nach oben zum Schädeldach und der Stirn und dem Augen ziehen. Oft besteht eine extreme Berührungsempfindlichkeit am Hinterkopf und ein starkes Brennen. Gleichzeitig können Schmerzen den Charakter haben, als würden sie von innen (dem Innern des Kopfes kommen) und in Richtung Schädeldecke gehen - so als würde einem ein Stab durch den Kopf geschoben werden. Auch Taubheitsgefühle treten häufig auf.
Dazu kommt, dass die durch die Nerven versorgten Muskeln in ständiger Anspannung sind und zusätzlich Schmerzen sowie Schonhaltungen verursachen.


Wie kann man herausfinden, ob eine Beteiligung des Nervus occipitalis vorliegt?
Hier gibt es einige Möglichkeiten.
Da wären zum einen erfahrene Physiotherapeuten mit osteopathischer Ausbildung. Diese stellen bei der Behandlung häufig fest, dass die Schädelknochen wie in Beton gegossen sind, sich schwer lösen lassen und teilweise eine deutliche Verschiebung gerade auf dem Oberhaupt zeigen.

Schmerztherapeuten und Chiropraktiker können die Nervenaustrittspunkte testen. Der erste Schritt ist, ob diese Punkte bei Druck deutlich schmerzhaft sind.
Test 2 erfolgt mittels Nervenblockade. Hier wird ein Lokalanästhetikum an die entsprechenden Nervenaustrittspunkte gespritzt. Tritt danach eine Besserung der Beschwerden ein, dann kann davon ausgegangen werden, dass der Nerv mitursächlich an den bestehenden starken Schmerzen und weiteren Symptomen ist.

Hier noch einige Erklärungen dazu:
http://www.google.de/imgres?q=nervu...57&ved=1t:429,r:16,s:0,i:121&biw=1887&bih=881

http://books.google.de/books?id=NUN...&q=nervus occipitalis major neuralgie&f=false


Eine Behandlungsmöglichkeit - die periphere Neuromodulation:
Die Neuromodulation ist schon länger bekannt und wird meist als sogenannte Rückenmarkstimulation eingesetzt.
Weniger bekannt ist noch die Stimulation peripherer Nerven, die jedoch in ähnlicher Weise erfolgt.

Ziel ist es, die Schmerzweiterleitung, zu dämpfen oder gar zu unterbrechen.
Hierfür werden die Nerven mit elektrischen Impulsen "gereizt". Diese werden von einer Elektrode abgegeben, die am Hinterhaupt (Occiput) implantiert wird. Sie reicht von der Nähe der HWS bis fast zum Ohr. Die Elektrode hat einen Durchmesser von ca. 1,3 mm und verfügt über 4 oder auch 8 Sonden, die entlang der Elektrode verteilt sind. Diese Sonden können einzeln programmiert werden und senden dann ihre elekrrischen Signale an die Nerven.

Ich habe versucht, im Netz ein paar verständliche Infos zu dieser Methode zu finden, was ziemlich schwierig war. Ich hoffe, die nachfolgenden Links können etwas helfen:

Das Video (ganz oben im Beitrag) ist sehr sehr informativ:
http://ck-wissen.de/ckwiki/index.php?title=Okzipitale_Nervenstimulation


Weitere Infos:
http://www.dmkg.de/dmkg/sites/default/files/einsatz-neuromodulierender-verfahren_2011_02.pdf

http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=rffe5mpnwjmm1h64&size=largest

http://www.sprechzimmer.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=1572

http://registration.akm.ch/einsicht...SPRACHE_ID=1&XNKONGRESS_ID=77&XNMASKEN_ID=900

http://gfi-online.de/artikel/58974/...rz:-okzipitale-nervenstimulation-kann-helfen-

http://www.gfi-online.de/artikel/47473

http://www.schmerznetz.at/Neurostimulation.phtml



Schmerzen des Nervus occipitalis gibt es auch als sogenannten Clusterkopfschmerz. Dieser ist durch Schmerzattacken gekennzeichnet. Diese Attacken fehlen bei uns Verletzten meist, aber die Behandlungsweise ist sehr ähnlich, da die Ursache am gleichen Nerven liegt.

Wer mag, kann sich hier noch weiter informieren:

http://www.bvdn.de/main/img_neuro.php?SID&datei_id=3567

http://www.abendblatt.de/ratgeber/g...-Qual-uebersteigt-jede-Vorstellungskraft.html


Erfahrungen mit der Methode:
Ich selbst habe mir diese Elektrode vor einiger Zeit implantieren lassen, da ich seit meinem Unfall unter therapieresistenten Nervenschmerzen litt, die in den letzten Monaten ein Ausmaß angenommen hatten, was man nicht beschreiben kann. Die Ursache liegen bei mir in einer Kopfgelenksinstabilität, einer Subluxationsstellung C1 / C2 sowie einer Arthrose, die sich inzwischen bei den ersten beiden Halswirbeln gebildet hat. All das führt zu einer ständigen Reizung des Nervus occipitalis.

Bisher kann ich zum Erfolg noch nicht viel berichten, da die Feineinstellung der Elektrode sowie die Einheilung noch nicht abgeschlossen sind.
Was ich sagen kann ist, dass die Berührungsempfindlichkeit und der brennende Schmerz am Hinterkopf etwas nachgelassen haben. Da ich seit dem Unfall nur noch auf dem Rücken liegend schlafen konnte, stellten diese beiden Symptome erhebliche Schwierigkeiten dar, sodass ich niur noch halb im Sitzen ein wenig Schlaf finden konnte. Jetzt kann ich meinen Kopf wieder ablegen...


Ich werde immer mal wieder hier berichten, wie es mir mit der Neuromodulation weiterhin geht.
Gern versuche ich Fragen zu beantworten, wenn Ihr welche habt.

Sollte jemand von Euch ebenfalls mithilfe der peripheren Neuromodulation behandelt werden, würde ich mich über einen Austausch dazu sehr freuen.


Wünsche Euch allen einen hoffentlich erträglichen Tag.
Beste Grüße
sachsblau
 
Zuletzt bearbeitet:
Patienten mit solchen Verletzungen wie dargestellt werden als Simulanten denunziert

Hallo sachsblau,

Dein sehr anschaulicher Bericht über den Verletzungsbereich durch Trauma im Bereich Schädelbasis und oHWS ist aus der Sicht von Behandlungsmöglichkeit dargestellt.


Patienten nach Schleudertrauma oder Sturz:
Viele Schleudertrauma-Patienten oder solche, die einen Sturz erlitten haben, leiden, so wie ich, unter verschiedenen Formen von Kopfschmerzen. Diese sind oft nur schwer oder auch gar nicht behandelbar und eine tägliche Qual.
Besonders dann, wenn Nerven mit betroffen sind, geraten viele von uns an ihre physischen Grenzen


Ich möchte dazu die Sicht unserer speziellen pseudomedizinischen Gutachter darstellen, aus meiner Erfahrung und aus vielen Urteilsbegründungen zu entnehmen. Jeder kann sich nach der Lektüre Deines Vortrages dazu selbst ein Bild machen, über die Intentionen unserer speziellen pseudomedizinischen Gutachten.

1. Ein Psychiater mit Neurologie ist kein Experte dieser Neuroanatomie.
Aus dieser neuro-anatomischen Begebenheit werden bei den Traumatisierten die Beschwerden verursacht - uns sind bekannten Krankheitsbildern zuordenbar.

Wegen Ahnungslosigkeit und wegen Befangenheit zum brotgebenden Gutachtenauftraggeber wird von den Psychiatern immer behauptet, sie können die Befundberichte der Kollegen aus der Neuro-Anatomie/Manuellen Medizin nicht nachvollziehen. So ist das eben, bei Unwissenheitszuständen und Bildungsunfähigkeit. (geht vielen Schülern in Mathematik auch so, dass sie viele Aufgaben nicht nachvollziehen können, wie das der Lehrer vorrechnete.)

2. Was nicht sein kann, was nicht sein darf, wie einen ärztlichen Nachweis der Beschwerdevorträge, werden alle Neuro-anatomischen Begebenheiten, wie sie tatsächlich existieren einfach ignoriert, davon abgelenkt mit der Behauptung siehe Punkt 1. und weiter die Beschwerdevorträge als Psychische Deformationen beim Probanden behauptet und zur Not wird der Beschwerdevortragende Proband der Lüge bezichtigt und als Simulant abgestempelt. (Richter müssen bei Simulationsvorwurf dem Klägervortrag nicht mehr nachgehen – daher verstärkt die Simulationsforschung)

Wenn ein Richter nun nicht weiß, was Sache ist, auf Grund seiner fehlenden medizinischen Sachkunde, dann wundert es nicht, wenn er sich beeinflussen lässt von dem Vortrag eines Prof. -Titel -Trägers.

Aus diesem Grund habe ich immer dafür plädiert, dass ein pseudomedizinisches Gutachten der Scharlatanerie mit einem wissenschaftlichen Gutachten aufgedeckt werden müsse.

Bei diesen "Betroffene haben gerade im Segment C1 / C2 Verletzungen, Instabilitäten oder Rotationsfehlstellungen" handelt es sich ja um schwerer Verletzte und chronische Fälle - und bei allen diesen ist sogar anhand von RÖ die Verletzung nachweisbar, HWK sind ja Knochensubstanz - auch wenn korruptionsanfälligen Ärzte behaupten, sie könnten nichts erkennen. "Nicht erkennen können", bedeutet noch lange nicht, dass da nichts zu erkennen sei.
Instabilitäten, allein durch Weichteilverletzungen, haben ihre eigene Art, Schmerzen hervorzurufen, die man von Rotationsfehlstellungen sehr gut abgrenzen kann. Allerdings fehlen den Pseudomedizinern dazu die Kenntnisse und Erfahrungen.

Jede schwerere Verletzung unterhalb der Schädelbasis ziehen posttraumatische Beschwerden nach sich. Allein diese Folgebeschwerden subjektiv von pseudomedizinischen Gutachtern nicht als Unfallfolge gelten zu lassen und somit die Unfallkausalität abzuweisen, das ist Unrecht und beabsichtigte Benachteiligung von Behinderten (klau von Entschädigungsrecht).

Das sind Gründe genug, einen Richter als Befangen zu verdächtigen, wenn er ablehnt oder dies sich als nicht aufgedrängt betrachtet, die Verursachung der Beschwerdevorträge von der Klägerseite aus der wissenschaftlichen Medizin, wie in Deinem Beitrag, detailliert anzuhören. Seit Jahrhundert bekannte Krankheitsbilder tauchen dabei plötzlich auf.
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=7612&highlight=Gespr%E4ch+Richter+Justiz
und Teil V. und VI., (23.07.2008, 08:44)
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=7234&highlight=Gespr%E4ch+Richter+Justiz

Gruß Ariel
 
Hallo Ariel,

Du hast natürlich Recht mit dem, was Du schreibst.
Die meisten von uns Betroffenen können von der fehlenden Fachkenntnis der Ärzte (oder auch dem wissentlich vorgetäuschten Fehlen) auf dem Gebiet der Neuroanatomie ein Lied singen. Immer und immer wieder fällt uns dieses dann negativ auf die Füße - egal ob bei ärztlichen Konsultationen oder auch Gutachtern.
Meine behandelnde Osteopathin hat beispielsweise mehr Wissen um all´ diese Zusammenhänge als alle bisherigen Ärzte, die ich als Wirbelsäulenspezialisten kennenlernen durfte.

Ich habe meinen Beitrag absichtlich rein aus medizinisch-anatomischer Sicht geschrieben und versucht, so viele Informationen und Zusammenhänge wie möglich aufzuzeigen. Damit bekommt vielleicht der ein oder andere einen kleinen Einblick, welche Auswirkungen eine Verletzung der oberen HWS haben kann - auch im Hinblick auf Nervenläsionen.
Auch Rechtsanwälte können damit "versorgt" werden, die z.B. gegen ein Gutachten ankämpfen müssen oder man kann auch besser mit seinem Schmerztherapeuten beraten, ob eine Nervenbeteiligung vorliegt und wie diese ggf. behandelt werden kann. Ich bin mir sehr sicher, dass gerade Nervenschmerzen sehr häufig nicht diagnostiziert werden, obwohl die Patienten über stärkste Schmerzen klagen und kaum eine oder gar keine Behandlung anschlägt. Genauso das habe ich selbst durch...über Jahre hinweg. Dieser Zustand ist unhaltbar für Patienten....und eigentlich ist die Diagnose-Stellung ganz einfach...wenn man weiß, wie es funktioniert....


Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo sachsblau, danke für deinen Beitrag. Möglicherweise habe ich ein Problem mit dem Nervus occipitalis. Ich gehe seit 12 Jahren von Arzt zu Arzt u. keiner kann mir helfen.

Mein Beschwerdebild: Ausstrahl v. Taubheit und Schmerz linksseitig an der Halsmuskulatur entlang zum linken Hinterkopf u. vom Schädel über die Stirn runter zur Gesichtshälfte.

Auch der Bereich um und unter dem Ohr (Musculus sternocleidomastoideus) ist betroffen.

Verspannung der Hals und Schultermuskulatur links. Schubweise schlimmer, je nach Stress u. Stimmungslage.

Zusätzlich hochtöniger Tinnitus links.

Ich wohne in Berlin.

Hast Du einen Rat für mich?


Gruss
Kaya
 
Hallo Kaya44,

lese Deinen Beitrag leider erst jetzt - sorry, für die verspätete Rückmeldung.

Einige Deiner Beschwerden würden zu einer Beteiligung des N. occipitalis passen. Gibt es irgend einen Anlass für Deine Beschwerden (Unfall mit HWS-Beteiligung, vielleicht schon länger zurückliegend; Sturz, degenerative Veränderungen, Rheuma)? Das wäre ganz interessant zu wissen.

Was sagen die bisherigen Ärzte zu Deinen Beschwerden? Gibt es gesicherte Diagnosen? Wo bist Du mit Deinen Schmerzen in Behandlung? Hast Du einen qualifizierten Schmerztherapeuten?

Ich habe ebenfalls eine sehr lange Odyssee hinter mir und aus meiner Erfahrung würde ich Dir empfehlen, dass Du Dir einen guten Algesiologen suchst und bereits im Vorfeld erfragst, ob dieser auch therapeutische Probeinfiltrationen durchführt. Mit der im obigen Beitrag beschriebenen Methode kann man eindeutig feststellen, ob der Nervus occipitalis verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich für die Schmerzen ist.
Über nachfolgende Seite findest Du vielleicht einen entsprechenden Arzt in Deiner Nähe:
http://www.schmerztherapeuten.de/pages/suche_plz.html

Wenn sich der Verdacht bestätigt, dann geht es darum eine geeignete Therapie zu finden und das ist leider das schwierige. Nervenschmerzen sprechen mitunter kaum auf Schmerzmedikamente an und da ist die Neurostimulation eine mögliche Alternative. Allerdings darf diese erst in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen nichtinvasiven Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Aber wenn Du schreibst, dass Du schon soooooo lange damit zu tun hast, dann erfüllst Du dieses Kriterium vielleicht.

Hast Du Dich schon in der Charité vorgestellt?
Ich weiß, dass einige der dortigen Ärzte Mitglied der Organisation sind, die unter dem Namen ECMT (European Continuing Medical Training) läuft.
http://www.ecmt-training.com
Da wären beispielsweise Herr Prof. Kupsch und Frau Prof. Andrea Kuehn.
Vielleicht hat die Charité eine qualifizierte Schmerzambulanz in der Du Dich vorstellen und über die Du dann hoffentlich an eine geeignete Therapie gelangst.
Ansonsten könnte ich anbieten mich umzuhören, wer in Berlin die Neurostimulationsverfahren anbietet und hier über die notwendigen Erfahrungen verfügt.
Da ich nochmal ins KH muss, kann es sein, dass ich nicht gleich antworten kann...aber ich melde mich, wenn ich die Möglichkeit dazu habe.


Hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Ansonsten einfach hier Deine Fragen stellen oder Du machst ein eigenes neues Thema auf.

Gute Besserung und viel Erfolg bei der Therapeutensuche wünscht
sachsblau
 
Hallo Zusammen.

Ich glaube auch das ich eine Okzipitalneuralgie habe.
Das hier zu lesen macht mir dolle Angst, es muss doch was dagegen geben.
Ich laufe nun schon 1/2 Jahr mit den Schmerzen rum.
Auslöser war eine Chirotherapeutin die mich rechts versuchte zu entblockieren mir aber eine Kopfgelenkblockade machte ( Blockade C0/C1 ).
Nach 13 Wochen wurde das erst festgestellt und behoben aber die Symptome blieben.

- rechts eine drückende Stelle am hinterhaupt von daher geht ein Druck aus der wenn er akut ist über die rechte Kopfhälfte geht
- wenn der Druck schlimmer wird Kieferschmerzen
- Kopfhaut rechts ist Berührungsempfindlich

Jeder Arzt sagt was anderes, ich werde nicht wirklich ernst genommen.
Psychische Probleme beginnen jetzt langsam, Angst breitet sich aus.

Ich hatte jetzt einen Arzt gefragt ob man darauf behandeln kann. Er meinte das bekommt man mit Procain+ Kortison weg.
Freitag erfolgte die erste Spritze. Nachdem die Spritzenbeule da war breitete sich ein Druck im Kopf aus.
Jetzt ist es so schlimm das ich Dauerkopfschmerzen habe und Kieferschmerzen, was vorher nur wellenförmig auftrat.

Was hat das zu bedeuten? Ist das jetzt ein Hinweis das der Nerv mir ärger macht?
Der Arzt heute wimmelte mich wieder ab und meinte nur so kann man es testen.. aber was ist mit meinen akuten Schmerzen.
Ich wachte in der Nacht davon auf und schrie vor Schmerz. Mein Freund konnte mich kaum beruhigen.
Schmerzmittel helfen auch nicht.

Was haltet ihr von Botox? Ich hab gelesen das einige damit 3-6 Monate Ruhe haben.
Kann man das auch ausprobieren?

Ich würde mich über eine Antwort freuen. LG
 
Hallo NineJa

willkommen hier im Forum.
Lass dich von deinem Arzt nicht abwimmeln!
- Er muss dir helfen!
- kann er dir nicht helfen, muss er dich zu einem Facharzt überweisen
- macht er das nicht, dann ist das unterlassene Hilfeleistung!
- er hat etwas zu vertuschen
- je früher du wieder zu Ihm Digest desto besser für dich!
-
 
Hallo Zusammen. Ich hoffe das dieses Forum noch aktuell ist. Ich habe leider ebenfalls massive Schwierigkeiten im Bereich Nervus Occipitalis. Ursprung des Ganzen war ein Sportunfall im Fitness Studio, bei dem der Nacken involviert war. Ich leide ebenfalls an starken Schmerzen im Hinterkopf ( so wie jetzt gerade ) und klage teilweise parallel über Übelkeit. Manchmal sind sogar die Arme betroffen und fühlen sich " federleicht " an. Ich war 2 mal im Krankenhaus, doch man fand weder im CT noch im MRT etwas. Erst nach 6 Monaten Schmerzen kam meine neu gewählte Hausärztin darauf, meinen Hinterkopf abzutasten und fand somit die Ursache des Ganzen heraus. Ich habe mir bis dato keine Spritzen geben lassen und wäre für einen Hinweis äußerst dankbar, ob diese bei der Behandlung schmerzhaft sind. Ich habe zu den oben genannten Symptomen noch zusätzlichen Schwindel und kann ebenfalls seit Monaten nicht auf dem Rücken schlafen. Ich habe des Weiteren die Befürchtung, dass ich beim Setzen der Spritze ohnmächtig werde. Dies ist mir noch nie passiert, doch ich stand aufgrund der teilweise versehentlichen Berührungen am Hinterkopf mehrfach kurz davor. Auch als meine Hausärztin mich am Hinterkopf berührte und diesen abtastete, dachte ich, dass ich jeden Augenblick vom Stuhl kippe und quer im Behandlungszimmer liege. Für einen Tipp bzw. eine Info wäre ich äußerst dankbar. Viele Grüße
 
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Hallo Nineja. Das klingt ja horrormäßig. Vor allen Dingen NACH der Spritze. Ich dachte das diese Linderung bringen würde und nicht zusätzliche Schmerzen :-( Ich habe übermorgen auch einen Termin um mir eine Spritze geben zu lassen und frage mich jetzt nachdem ich die Reaktion bei dir gelesen hab, ob es das Richtige ist. Viele Grüße
 
Hallo Markus2903,

tut mir Leid, dass es dich auch so übel erwischt hat!

Ist denn mal durch einen guten Manualtherapeuten festgestellt worden, ob die Wirbel verschoben sind? Vielen HWS-Geschädigten hilft auch Osteopathie.

CT und MRT können nur Schäden aufzeigen, wenn sie in Funktion (Vor-, Rück- und Seitbeugen der Halswirbelsäule) gemacht wurden. Sind diese Aufnahmen bei dir so erfolgt?

Wenn bei deinen Kopfschmerzen Übelkeit mit im Spiel ist, kann es auch auf Migräne hindeuten. Ist das mal abgeklärt worden? Man kann ja Läuse und Flöhe haben ...

Lies mal hier nach:

"Nach aktuellen Untersuchungen ist das Geschehen (= Migräne) vermutlich auf eine Störung des Gleichgewichtszustandes von Schmerzzentren im Hirnstamm zurückzuführen. Mit Hilfe spezieller bildgebender Verfahren (Positronenemissions-Tomografie) konnte nachgewiesen werden, dass im Gehirn ein Bereich – das so genannte Migräne-Zentrum im Hirnstamm (periaquäduktales Grau) – aktiviert und verstärkt durchblutet wird. Dieses „Migräne-Zentrum“ reagiert über-empfindlich auf Reize. Man geht heute daher davon aus, dass eine Migräneattacke mit einer Überaktivität von Nervenzellen im Hirnstamm beginnt (neurovaskuläre Theorie). Zwischen den Blutgefäßen des Gehirns und den Nervenzellen des Gesichtsnervs (Nervus trigeminus) besteht eine wichtige Verflechtung. Feinste Verästelungen des Trigeminus-nervs befinden sich in den Wänden aller Blutgefäße im Gehirn. Die Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm führt dazu, dass die (C-)Fasern des Trigeminusnervs Schmerz-signale an das Gehirn senden (über den trigemino-thalamischen Trakt). Dies hat auch eine vermehrte Ausschüttung so genannter Botenstoffe (vasoaktive Neuropeptide) zur Folge, die eine Dehnung der Blutgefäße bewirken und die Gefäßwände für Blutflüssigkeit durchgängig machen (Extravasation) und bestimmte Blutbestandteile (z.B. entzündliche Eiweißstoffe) freisetzen. Es kommt zu einer Aufschwemmung und einer Art Entzündung des Hirngewebes und der Hirnhäute. Diese so genannte neurogene Entzündung verursacht wiederum Schmerzimpulse, welche ausstrahlen und den Migränekopfschmerz bewirken. Eine solche Entzündung steigert die Schmerzempfindlichkeit derart, dass die Pulsschlagwelle des Blutes als pulsierender Schmerz empfunden wird."

http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/ursachen/

Ich denke, dass ein Schleuder- und/oder SHT mit einer Schädigung im Hirnstamm (mit-)verantwortlich für Migräneattacken sein könnte. Der Hirnstamm ist ja im Nacken und die Migräneattacken können sowohl den Nerven entlang hoch in den Kopf steigen, aber auch Beschwerden abwärts in Hals und Schulter hinein verursachen.

Ob es wirklich "nur" von der Halswirbelsäule kommt bzw. ob eine Migräne (mitverantwortlich) ist, kann man relativ einfach austesten, indem man bei einer Schmerzattacke mit Übelkeit einmal ein Migränemittel (Triptan) einnimmt und ausprobiert, ob es dadurch besser wird.

Ich denke, da sind bei dir noch Sachen abzuklären. Nutze hier auch mal die Suchfunktion im Forum mit den Begriffen "Schleudertrauma", "instabile HWS" ua. und du wirst viele hilfreiche Tipps bekommen (2. blauer Balken von oben unter "Suche").

Vielleicht hilft dir auch die Injektion weiter. Ich würde noch mal versuchen, deine Fragen mit einem Facharzt abzuklären.

So können wir leider nur im Trüben fischen - wie viele Ärzte übrigens auch.

Viele Grüße,

Rudinchen
 
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Hallo NineJa,

wenn dein Arzt dir nicht weiterhelfen kann, wende dich doch einmal an ein Schmerzzentrum in deiner Nähe oder lass dich in eine Schmerzklinik ambulant anweisen (einfach mal googeln). Ich hoffe, dass dir da geholfen werden kann.

Schreiend vor Schmerzen aufzuwachen und keine Hilfe zu bekommen und anscheinend nicht ernst genommen zu werden, ist der reine Horror.

Vielleicht findest du hier was:

http://www.schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/vor-und-nachsorge/

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen. Ich bin gerade etwas überwältigt, was die Flut an Informationen anbelangt. Selbstverständlich meine ich dies zu 100 Prozent positiv. Mein Hausarzt, bei dem ich 20 Jahre lang war, speiste mich stets mit einem Medikament für Kopfschmerzen und einer AU ab. Auch im Krankenhaus wurde ich lediglich in Geräte gesteckt ( CT / MRT ) doch nicht ein einziges mal abgetastet. Lumbalpunktion war unauffälig und die Untersuchungen an den HW wurde so durchgeführt, wie du sie oben beschrieben hast.

Ich habe mir gerade direkt etliche Notizen gemacht. Die einzige Hilfe die ich bekomme, ist eine Physiotherapie. Dabei wird primär der Nacken und der Schulterbereich massiert. Dies 2 mal pro Woche. Osteopathie habe ich noch nie in Betracht gezogen und wurde bis dato auch noch von keinem erwähnt. Die Physio musste ich 3 Wochen lang unterbrechen, da ich vor lauter Schmerzen am Hinterkopf nicht einmal die 4 Kilometer bis zur Praxis kam. Von Triptan habe ich bis dato auch noch nie etwas gehört. Ich habe jedoch eben gelesen, dass dieser Wirkstoff die Blutgefäße verengt und man dies nicht nehmen soll, wenn man Bluthochdruck hat. Ich bin 46 Jahre alt und habe leider etwas Bluthochdruck. Dagegen habe ich ein entsprechendes Medikament und bin auf Diät. Ich habe zwar noch etwas Übergewicht, aber das kann man als "Speckröllchen".

Erschwerend hinzu kommt bei dem Ganzen, dass ich alleine lebe. Es ist für mich extremst schwer die normalen Dinge zu erledigen. Wenn ich mal einige gute Tage hab, dann versuche ich alles schnellstmöglich zu erledigen. Selbst Einkäufe im Supermarkt sind hierbei teilweise schwierig. Ich leide mittlerweile seit 6 Monaten darunter und diese Zeit war mehr als schwer. Auch der Schwindel war mitunter so stark, dass ich im Real Supermarkt vielleicht gerade mal 100 Meter schaffte. Anschließend musste ich sofort raus, da ich das Gefühl hatte, jeden Augenblick umzukippen. Das Ganze ist ein Schwank - Schwindel und fühlt sich teilweise so an, als ob ich alkoholisiert wäre. Da ich leitender Angestellter bin, erschwerte mir dies die Arbeit zusätzlich, da ich es auf keinen Fall verantworten konnte, dass mich ein Mitarbeiter schwankend und torkelnd laufen sieht. Dies hätte entsprechende Rückschlüsse nach sich gezogen.

Ich bin hier ehrlich für jeden einzelnen Tipp dankbar und würde gerne noch wissen, wer denn ein Facharzt wäre. Ein Neurologe ? Bis man einen Termin bekommt, dauert es teilweise 3 Monate. Viele Grüße und vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Tipps
 
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