Moin moin!
Das mit der Temperatur ist im Rahmen der Diagnose eines CRPS völlig korrekt. Und zeigt eigentlich, daß der Neurologe weiß, was er begutachten soll.
Im Rahmen des CRPS ist nach internationalen Kriterien u. a. ein Nachweis der Temperaturunterschied zwischen den Extremitäten.
Beweisend für ein CRPS durchaus auch bei normaler Nervenleitgeschwindigkeit gelten Unterschiede von 1°C ( je nach Literatur bis 3°C). Vorallem der Nachweis einer kälteren, erkrankten Seite. Manchmal ist es jedoch so, daß im "Ruhezustand" bei wenig Schmerzen diese Temperatur eben nur bei gerade mal 1°C liegt und damit schwieriger nachzuweisen.
Die Temperaturdifferenz wird im Rahmen von (starken) Schmerzattacken ausgeprägter. Da bei Schmerzattacken die Nerven reagieren und die im Rahmen des CRPS fehlgeleiteten Reaktionen (Schmerz, Kälte, Muskelzuckung etc.) damit auch ausgeprägter werden. Von daher ist es auch seitens des Neurologen völlig korrekt, nach der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und der verstärkten Schmerzen die Temperatur zu messen. Denn dann wird diese Temperaturdifferenz stärker.
Als Beispiel bei mir:
Vor der Nervenleitgeschwindigkeitsmessung hatte ich "nur" eine marmorierte Haut und eine Temperaturdifferenz. Während der Messung wurde die Hand so kalt, daß der Neurologe den letzten Nerv (er hatte alle 3 Hauptnerven gemessen) nicht sicher beurteilen konnte, da er nicht ausschließen konnte, daß die dabei ebenfalls vorhandenen Veränderungen auf Grund der Kälte und damit der Durchblutungsstörung eine veränderte Reaktion des Nerven verursacht hatten.
Gruß