Hallo, zur Erklärung:
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) ist eine chronische, nicht-entzündliche Erkrankung, die sich durch weit verbreitete Schmerzen in der Muskulatur und den Sehnenansätzen und erhöhte Empfindlichkeit an den "Tender-Points" (Schmerzdruckpunkte) charakterisiert und nicht psychisch bedingt ist. Der Begriff "Tender-Points" bezieht sich auf erhöhte Schmerzempfindlichkeit in präzise lokalisierten Arealen die sich im Nacken, Rücken, Schultern und Hüften finden. Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, berichten auch oft über Schlafstörungen, Müdigkeit, Morgensteifigkeit, Symptome eines Colon Irritabile, Angst und anderem - bis über 100 ! - Symptomen.
Wie viele Menschen leiden unter Fibromyalgie?
Laut einer der US-Regierung vorliegenden Studie haben 2% der Bevölkerung eine gesicherte Diagnose Fibromyalgie. Auf Deutschland bezogen sind dies mindestens 1,6 Millionen Betroffene. Anderen Schätzungen nach sollen sogar 3-5 % der Bevölkerung betroffen sein. In erster Linie findet man darunter Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch Kinder ( ab dem 4. Lebensjahr ) und Senioren (auch über das 65. Lebensjahr hinaus !). Das Verhältnis Frauen zu Männern ist 9:1.
Was verursacht Fibromyalgie?
Obwohl die Ursache der Fibromyalgie unbekannt ist, haben Forscher einige Theorien hinsichtlich ihrer Ursache und Entstehung entwickelt. Einige Wissenschaftler glauben, dass Fibromyalgie durch eine Verletzung bzw. ein Trauma, bzw. durch Operationen ausgelöst wird. Dieses Trauma wirkt sich eventuell auf das Zentralnervensystem aus. Fibromyalgie ist mit großer Wahrscheinlichkeit assoziiert mit Veränderungen im Muskelstoffwechsel, zum Beispiel im Sinne einer Mangeldurchblutung und mangelnden Sauerstoffversorgung, welche Müdigkeit und Schwäche verursacht. Andere Forscher glauben, das Fibromyalgie durch eine Infektion verursacht wir. (Vergleichbar mit dem Chronischen-Erschöpfungs-Syndrom-CFS) Aber ein solches Virus konnte bisher nicht identifiziert werden.
Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?
Fibromyalgie lässt sich nur schwer diagnostizieren, da ein Großteil der Symptome andere Erkrankungen imitieren. Die Symptome der Fibromyalgie betreffen ca. 16 ärztliche Fachgebiete.
Weitere mögliche Erkrankungen bei Symptomen der Fibromyalgie können sein:
Chronisches Erschöpfungs-Syndrom (CFS)
Dermatomyositis
Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS)
Polymyalgie rheumatica
Der untersuchende Arzt bezieht sich dabei auf die Anamnese und stellt seine Diagnose, basierend auf der Geschichte von chronischen, weit verbreiteten Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten.
Das American College of Rheumatology (ACR) hat 1990 Diagnosekriterien für die Fibromyalgie entwickelt, an denen sich die Ärzte orientieren können. Nach Angaben des ACR hat eine Person dann Fibromyalgie, wenn sie weit verbreitete Schmerzen in Kombination mit mindestens 11 der 18 Tender-Points aufweist.
Fibromyalgie = Weichteilrheuma?
Oft wird der Terminus "Weichteilrheumatismus" mit der Fibromyalgie gleichgesetzt. Eine solche Betrachtungsweise ist natürlich verwirrend und vermehrt die Möglichkeit der Fehldiagnosen.Wir unterscheiden ja aus didaktischen Gründen in der Rheumatologie im weiteren Sinne zwischen Erkrankungen der Gelenke, der Wirbelsäule und der Weichteile, oder auch in kombinierter Symptomatik, wobei jeweils entzündliche und nichtentzündliche Erkrankungen vorliegen können. Weichteilerkrankungen umfassen also eine Vielzahl von Erkrankungen. Damit kann "Weichteilrheumatismus" nicht als Synonym für die Fibromyalgie gelten.
Hier die Seite der Deutsche Fibromyalgie-Vereinigung
http://www.fibromyalgie-fms.de/
Gruß von der Seenixe