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Mydocalm (Tolperison) + HWS-Instabilität

HWS-Schaden

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Registriert seit
2 Nov. 2012
Beiträge
5,291
Hallo,

ich weiß, hier wird kein medizinischer Rat gegeben, aber:

Hat jemand, der HWS-instabil ist und (dadurch) sehr starke, verhärtete Dauerverspannungen hat/hatte,
auch schon einmal das Medikament Mydocalm (Wirkstoff Tolperison) eingenommen?
Ich nehme es seit 9 Tagen ein und habe das Gefühl, ich kann meinen Kopf ganz schlecht halten, ich zieh dauernd die Schultern (bes. rechts, das ist meine betroffene Seite) hoch, damit der Kopf mehr Halt hat.

Kennt ihr das? Mydocalm gehört zu den Muskelrelaxantien.

Zu den Nebenwirkungen hab ich viel gelesen (auch hier), es geht mir gerade nur um das oben Beschriebene.

Ich danke euch für eure Zeit und vielleicht sogar Hilfe.
Liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo HWS-Schaden,

bei mir wird eine HWS-Instabilität (atlantoaxiale Instabilität) vermutet (weitere Diagnostik folgt noch).

Ich hatte in der Vergangenheit sowohl Tetrazepam als auch Ortoton eingenommen, beides Muskelrelaxantien. Tetrazepam hatte ich sehr sparsam eingenommen (maximal 1 Tablette am Tag, nicht länger als 3 Tage am Stück), da ich mir über die Gefahr der Toleranzbildung und Entzugsschwierigkeiten bei Benzodiazepinen bewußt bin.

Da Ortoton nicht zu den Benzodiazepinen gehört und auch keine ähnlich dämpfenden Eigenschaften hat, habe ich dieses Medikament über ca. ein dreiviertel Jahr jeweils bei beginnenden Beschwerden (Schmerzen, Muskelverspannungen, Schwindel) eingenommen - im Endeffekt ca. jeden dritten Tag. Eine Zeitlang bin ich damit ganz gut über die Runden gekommen, konnte die Beschwerden eindämmen und konnte arbeiten gehen, was ohne die Medikamente an solchen Tagen in der Vergangenheit oft nicht möglich war.

Dann kam eine Phase, in der meine Muskulatur über mehrere Wochen hinweg extrem verspannte und auch auf die Medikamente nicht mehr reagierte, gefolgt von einer Phase mit gefühlter extremer Instabilität (unter anderem auch dem Gefühl, den Kopf nicht halten zu können).

Ich habe für mich daraus gefolgert, dass ich in Zukunft vorsichtiger mit den Muskelrelaxantien umgehen werde. Es mag sein, dass die Verspannungen Schwindel und Schmerzen verstärken, aber sie haben bei mir ganz offensichtlich auch eine Schutzfunktion. Und die Alternative des Gefühls der totalen Instabilität, mit wiederholtem starken Stechen im Kopfgelenksbereich, starkem Unwohlsein, Blutdruckanstieg, Gesichtsfeldausfall, wiederholten Koordinationsschwierigkeiten der Extremitäten... hat sich für mich potentiell bedrohlich angefühlt.

Das ist aber nur mein ganz persönlicher Erlebnisbericht. Mein Fazit ist, dass ich die kleinen Signale meines Körpers ernster nehmen will. Was tut wirklich gut, was nicht? Was können die Gründe dafür sein?

Viele Grüße und alles Gute Dir,

odyssina
 
Ich habe für mich daraus gefolgert, dass ich in Zukunft vorsichtiger mit den Muskelrelaxantien umgehen werde. Es mag sein, dass die Verspannungen Schwindel und Schmerzen verstärken, aber sie haben bei mir ganz offensichtlich auch eine Schutzfunktion. Und die Alternative des Gefühls der totalen Instabilität, mit wiederholtem starken Stechen im Kopfgelenksbereich, starkem Unwohlsein, Blutdruckanstieg, Gesichtsfeldausfall, wiederholten Koordinationsschwierigkeiten der Extremitäten... hat sich für mich potentiell bedrohlich angefühlt.

Das ist aber nur mein ganz persönlicher Erlebnisbericht.

Hallo Odyssina,
vielen Dank für die Weitergabe deiner Erfahrungen!
Liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo HWS-Schaden,

ich habe gerade gesucht, wo wir das Thema schonmal ausführlich mit mehreren Erfahrungsberichten hatten, konnte es aber leider nicht finden, um Dir den Link einzustellen.

Verspannungen in der Schulter-Nacken-Region gehören zu den häufigsten Symptomen bei Beschleunigungsverletzungen.
Ein Erklärungsmuster (für meine vorliegende Kopfgelenksinstabilität die Logischste) besagt, dass es sich dabei um Schutzspannungen handelt. Durch den Unfall sind die normalen Haltestrukturen der HWS geschädigt (z.B. durch Bandverletzungen u.a.) oder zumindest irritiert und können ihre Aufgabe nicht mehr wie gewohnt erfüllen. Die Muskulatur versucht nun durch ihre Daueranspannung, diese Halte-Arbeit zu übernehmen und für mehr Stabilität zu sorgen.

Werden einem dann sogenannte Muskelrelaxantien verordnet, dann wird dem System die Kompensation genommen, denn die Muskeln können diann diese Halte-Arbeit nicht mehr leisten, da sie "zwangsentspannt" werden. Das wiederum führt zu einer größeren Instabilität, die sich entsprechend bemerkbar macht.
Auch Massagen können den gleichen Effekt haben. Sie sind zwar für den Moment wohltuend, weil die brettharte Muskulatur etwas gelockert und entspannt wird, hat jedoch oftmals zur Folge, dass anschließend die Beschwerden um so heftiger ausfallen weil dann auch hier die stabilisierende Funktion der Muskeln fehlt. Das Ganze geht dann so lange, bis sie ihre Schutzspannung wieder aufgebaut haben.
..."Schutzspannung" deswegen, weil sie versucht, die HWS vor weiteren Verletzungen / Schäden durch z.B. die Instabilität zu bewahren.


Wenn ich die früheren Beiträge noch finden sollte, stelle ich den Link dorthin ein. Du kannst aber auch selbst versuchen, sie über die Forensuche aufzustöbern.


Alles Gute und gute Besserung wünscht
sachsblau
 
mydocalm machte mir so schlimme mundtrockenheit, dass ich laufend würgereize hatte, die meine halswirbelsäule mit reizten.
tetrazepam macht nicht nur süchtig sondern ganz konkrete selbstmordgefahr, .... was auch in den nebenwirkungen steht.
wirklich gute effekte habe ich mit keinem medikament gehabt.
ich habe sie deswegen abgesetzt nach dreivierteljahr erst 2x2 immer weniger genommen, freiwillig und ohne große entzugserscheinungen aber mit mehr blockaden und muskelschmerzen ..... und der notwendigkeit einer zweiten feldenkraisgruppe, ...
weil mich sonst die fehlspannungen aus der statik ziehen, dass es kracht

zum ablegen des kopfes habe ich die wasserkissen vom aldi gekauft. - seitdem ist er tagsüber weniger schwer und ich muss ihn beim ablegen weniger halten und kann seither mehr als bis zur nächsten bewegung ruhen.

lg au-tschi
 
Mir hat Mydocalm geholfen.
Hatte auch keine Nebenwirkungen.
Habe jetzt Myoson.
Da ich von Mydocalm täglich 6 Stück genommen habe und die Packungen nach zweieinhalb Wochen aufgebraucht waren.
 
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