Hallo Ellen
Heftiger Unfall, bei dem sowohl HWS als auch Kopfgelenke längst hätten untersucht werden sollen.
Es standen bisher bestimmt die anderen Schäden im Vordergrund.
Weißt du noch, wer deine
Röntgenaufnahme durch den Mund veranlasst hat? und warum?
Das wäre evtl. aufschlussreich.
Hast du die Aufnahmen und den Bericht dazu?
Es gibt spezielle Aufnahmen durch den Mund, die ein Teil der Diagnostik von Schäden an Kopfgelenken sind. Diese heißen "Sandberg" Aufnahmen osä. Du findest Bspe. davon im www und kannst evtl sehen, ob deine Bilder
Sandberg Aufnahmen sein könnten. Mir wurde gesagt, dass nur wenige Radiologen diese Aufnahmen gut machen, weil sich nur wenige damit auskennen und weil sie eher selten gefordert würden. Ich habe sie zweimal machen lassen müssen.
Welcher Facharzt könnte sich auskennen?
Schau mal, ob du in deiner Region einen Arzt / Dr für Manuelle Medizin findest, das sind meist Orthopäden (ein Facharzt Orthopädie reicht meist nicht für Kenntnisse in den Kopfgelenken - so meine Erfahrung), manchmal haben sie zusätzlich auch einen Facharzt für Sportmedizin. Achte auf Manuelle Medizin (nicht M. Therapie).
Dann frage tel. nach, ob der Dr sich gut auskennt mit Kopfgelenken, bevor du einen Termin abmachst.
Wenn ein entsprechender privatärztlicher Facharzt der Richtige zu sein scheint und es finanziell drin ist, dann ziehe den in Erwägung - sooo teuer ist eine privatärztliche Konsultation nicht, wenn die MRT-Befundberichte vorliegen. (Ich nehme an, dass du gesetzl. versichert bist.)
Untere / obere HWS
Ein Schaden in der unteren HWS (= ab C3 abwärts)
= HWS kann ebenso ein Kribbeln in bestimmten Fingern / Missempfindungen und Muskelverhärtungen hervorrufen wie ein Schaden in der oberen HWS (= Kopfgelenke, oberhalb von C3)
= Kopfgelenke und es kann sogar noch andere Ursachen geben, auch Schädigungen durch mehrere Ursachen gleichzeitig sind denkbar.
HWS
Ein Schaden in der HWS im Bereich ab C5 und abwärts kommt als Verschleiß-Bereich am ehesten infrage, das ist anatomisch bedingt, hier, bes. bei C7 ist eine "Schwachstelle". (Training präventiv!)
- Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten, viel lesen sind tendenziell häufiger betroffen (geneigter Kopf ... anzunehmen, dass gesellschaftl. gesehen die Schäden wegen viel-Smartphone-Nutzung zunehmen werden ...).
- Auch Menschen, die den Kopf (zB beruflich bedingt) viel in den Nacken legen / nach oben schauen müssen, sind häufiger betroffen.
- Lastenträger (BK, ggf. selber suchen im www) gehören m.W. offiziell in D eher der Vergangenheit an, aber ob die Arbeitsleben-Realität das auch weiß?
Im Privatleben sollte man m.M. n. darauf achten, wie man hebt, trägt, Lasten schultert und Menschen, die aufgrund häufiger (berufl. bedingter) Belastungen stärker "gefährdet" sind, sollten die präventiven Übungen in ihren Alltag einbauen.
@elster999
Je nach Alter (evtl. auch Beruf) wird es schwierig sein, einen Schaden der unteren HWS als Unfallfolge anerkannt zu bekommen.
Ein normales MRT zeigt vor allem, ob ein BSV (Bandscheibenvorfall) vorliegt und auch, ob / wie weit der Kanal eingeengt ist, in dem die Hauptnerven verlaufen.
Das normale MRT der HWS (ab C3 abwärts) stellt manchmal auch Einblutungen dar. Wenn der Unfall schon ein paar Jahre zurückliegt, sind die - nach meinem Laienkenntnisstand - nicht mehr zu erkennen.
Einblutungen erleichtern m.W. den Nachweis einer Unfallkausalität, aber sooo gut kenne ich mich nicht aus.
Wenn ein BSV in der HWS "entdeckt" wird, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Schmerzursache und Quelle anderer Beschwerden damit gefunden ist. Solange er keine Nerven bedrängt u. der Kanal nicht eingeengt wird, wird es oft etwas Zeit und Therapie brauchen und der akute Schmerz abklingen. Der Bereich wird eine Schwachstelle bleiben und braucht wohldosierte Übungen.
Übungen HWS ohne schwerwiegenden BSV o.ä.
Massagen bei BSV sind tabu.
Einrenkversuche sind tabu (Arzt, Therapeut, Eigenversuche, ...).
Im www nach "isometrische Übungen" schauen. Langsam und vorsichtig ausführen.
Beim "Durchbewegen" den Kopf nicht kreisen lassen, sondern von einer Schulter zur anderen mit der Nase geradeaus, dann mit der Nase nach oben, dann Ohr zur re / lin Schulter etc - Kopf nicht kreisen. Langsam und vorsichtig ausführen.
Schultern beide gleichzeitig hoch und runter bei Kopf geradeaus mobilisiert auch.
Übungen zeigen lassen, um auch die BWS zu mobilisieren. Langsam ausführen.
Manche Orthopäden besitzen ein Gerät zum Strecken, eine Liege mit einer Art Halterung für Schädel/Kinn, ein Mechanismus streckt. Meine Erfahrung: nicht gut. Die Maschine ersetzt nicht einen geübten Manuellen Therapeuten, der spürt, was sein Tun bewirkt.
Kopfgelenke
Ein umfassendes Thema, ich schreibe ggf. ein anderes Mal mehr dazu. Du hast schon einige Antworten dazu erhalten.
Ich stimme zu, dass deine geschilderten Beschwerden recht gut (auch) zu Schäden (auch) an den Kopfgelenken passen (können).
Ein Upright-MRT in Hannover wäre m.A.n. für dich empfehlenswert.
Evtl. kann zB bei Platzangst auch der D-Arzt eine Überweisung ausstellen, aber das ist eine Seltenheit. Ratenzahlung ist evtl. möglich.
Neurootologie
In welchem zeitl. Abstand zum Unfall wurde der Neurootologe hinzugezogen? und warum? (Schwindel? Verlorene Schwindelfreiheit? Übelkeit?)
Hast du Messergebnisse? Hast du den Bericht?
Auch hieraus lassen sich evtl. Rückschlüsse ziehen.
LG