• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Motorradunfall & seine Folgen

Kawa2013

Nutzer
Registriert seit
13 Aug. 2013
Beiträge
1
Hallo liebe Gemeinde,

auch ich habe einen schweren Motorradunfall gehabt, mir wurde die Vorfahrt genommen, somit war ich Unfallopfer und bin nun zu 60% Schwerbehindert.
Das Problem ist, da ich nichts mehr schmecke und riehe und meinen Linkenarm nicht mehr bewegen kann, kann ich meinen Arbeitsplatz nicht mehr antreten.

Nun muss ich mich nach einen anderen Arbeitsplatz umschauen, da meine erste Frage:

- Bekomme ich meinen Lohn trotzdem fortgezahlt, auch wenn ich weniger in einen anderen Job verdiene?

Dann hat ein guter Bekannter von mir, mir ein Angebot gemacht und meinte ich könnte selbständig bei Ihm anfangen, so nun komme ich zu meinen Fragen:

- Wie erfolgt dort die Lohnfortzahlung, da ich jeden Monat mit anderen Zahlen rauslaufe, aber die Gegnerische Versicherung muss mich ja gleich stellen oder?
- Wie gehen die Versicherungen hier vor, dass ich meinen Lohn bekomme?
- Da ich dann selbständig bin, wie ist es dann mit einer Privaten Krankenversicherung, da ich sehr viele Schäden habe und diese sehr teuer für mich wird, übernimmt die gegenerische Versicherung diese?

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könnt. Ich weiß nämlich echt nicht weiter.....:(
 
Unfallentschädigung

Hallo Kawa2013,

herzlich willkommen hier im Board.

Die Frage mit der Krankenversicherung lässt sich ganz einfach lösen. Du bist doch momentan noch bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Dort kannst Du auch als Selbstständiger freiwillig versichert sein. Wird in Deinem Fall auf jeden Fall preiswerter, als eine Private Versicherung. Mal abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass Private Krankenversicherungen dich ablehnen bzw. einen hohen Risikozuschlag verlangen würden.

Was deine Pläne der Selbstständigkeit angeht, würde ich vorsichtig sein, nicht dass es sich als eine sogenannte "Scheinselbstständigkeit" herausstellt.

Die gegnerische Versicherung muss alle durch den Unfall sich ergebenen Schäden decken (falls der andere tatsächlich zu 100% Schuld hat), allerdings bist Du andererseits zur Schadenminderung verpflichtet.

Soweit erst einmal von mir.

Herzliche Grüße vom RekoBär
 
Hallo Kawa 2013,

herzlich willkommen im Forum.

Um deine Fragen beantworten zu können, müsstest du ein wenig mehr von dir schildern:

Wer ist für den Unfall haftbar? Hattest du einen Wegeunfall auf dem Weg von oder zur Arbeit?

Wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer den Unfall verursacht hat, ist i.d.R. seine Haftpflichtversicherung für den Verdienstausfall zuständig.

Hast du einen Rechtsanwalt eingeschaltet?

Hast du eine private Unfallversicherung?

So, wie es sich anhört, hast du ja noch deine Anstellung bei deinem alten Arbeitgeber. Warum willst du dort kündigen? Gibt es dort keine Arbeit, die du mit deiner Behinderung machen kannst?

Hast du bereits eine Reha gemacht? Wurde dir da evtl. zu einer Umschulung geraten? Bist du im Kontakt mit dem Arbeitsamt/Behindertenberater wegen einer behindertengerechten Arbeitsstelle?

Da du schwerbehindert bist, hast du auch Anrecht auf Beratung und Betreuung beim Integrationsamt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Integrationsamt

http://www.integrationsaemter.de/Aktuell/72c/index.html

Wenn du jetzt noch bei deinem Arbeitgeber in Lohn und Brot stehst, würde ich diese Stelle auf jeden Fall nicht für eine unsichere Selbstständigkeit aufgeben.

Auch wird es dann schwer, Lohnschwankungen abzufangen. Du musst dich selbst krankenversichern, entweder bei einer privaten Krankenversicherung oder auch bei deiner gesetzlichen Krankenversicherung (freiwillige Pflicht-Versicherung), z.B.:

http://www.tk.de/tk/versicherung-un...willige-pflichtige-krankenversicherung/353148

Was für dich besser passt, musst du entscheiden (lass dich von versch. Versicherungsvertretern beraten).

Ich wünsche dir gute Berater bei all deinen Entscheidungen und denke, dass du noch den einen oder anderen Tipp bekommst.

Wie gesagt: Wenn du noch in einer sicheren Stelle bist, würde ich diese unter den gegebenen Umständen nicht kündigen... Gerade wenn du auch noch nicht weißt, wie es beruflich weitergehen soll.

Lass dich auch beraten von der Arbeitsagentur (Behindertenberater), vom Integrationsamt und von deiner Rentenversicherung - das wird dir sicher bei einer Entscheidung weiterhelfen:

http://www.deutsche-rentenversicher.../01_servicezentren_beratungsstellen_node.html

Viele Grüße, Rudinchen
 
Mal abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass Private Krankenversicherungen dich ablehnen bzw. einen hohen Risikozuschlag verlangen würden.

Es gibt seit einigen Jahren den Basistarif in den Privaten Krankenversicherungen - PKV -. Der kostet aber im Monat ca. 550 €

Für diesen Tarif dürfen die PKV Niemanden mehr ablehnen oder einen Risikozuschlag verlangen oder bestimmte Erkrankungen ausschließen.

Allerdings mögen die PKV den Tarif nicht und bieten ihn daher nicht freiwillig an. Man muss gezielt nachfragen.
 
Grüß Dich, Kawa 2013,

(A)
schön, dass Dein Kompass Dich zu uns gebracht hast!

(B)
Dein Beitrag zeigt: Beim Thema "Was steht mir zu?" steht Du noch völlig im Wald. Das darf Dir niemand vorwerfen. Denn das Thema ist durchaus verzwickt, wer beruflich bis dahin Krankenpfleger, Schlosser oder Computerspezialist war, der kann sich kaum auskennen. Woher auch? Aber dazu sind wir ja im Forum!

(C)
Keine Angst. Du bist weder der erste, noch der letzte, den so etwas trifft. Du bist nicht allein. Aber in einer ernst zu nehmenden schwierigen Lage, aus der Du nicht mit ein, zwei kurzen Hinweisen wieder rauskommst.

(D)
Deine Lage sieht, soweit man das jetzt sagen kann, nach "durchaus beherrschbar" aus. Es ist nicht so, dass Du mit Deinem Boot derartig in einen Orkan geraten bist, dass Du nur noch beten kannst und auf ein kleines Wunder hoffen musst, sonst "Höllenfahrt". So ist es nicht. Du bist aber in einen Sturm reingeraten, mit Entschlossenheit und Geschick kommen wir da schon durch, alte Seebären können das. Zähigkeit und Kampfesmut einerseits, allerhand Know-How muss aber schon investieren.

Das sage ich deswegen, weil Du Dich darauf einstimmen muss: "Wie groß und wie schwer ist, was Dir bevorsteht?" Zuversicht zu fassen ist das wichtigste, was Du jetzt tun kannst. Das zweitwichtigste ist Besonnenheit.

(E)
Zur Sache jetzt endlich!

01
Rudinchen und Rekobär haben bereits richtige Fragen gestellt. Auch ich bitte Dich, sie zu beantworten, sonst können wir Dir wenig raten.

02
Der Hinweis mit den Risiken der Selbständigkeit sind sehr berechtigt. Danke, Rekobär! Bevor Du das riskierst, müssen wir wissen, ob das der richtige Weg ist ("Machbarkeitsstudie"). So z.B. müssen wir Dich davor schützen, dass etwas passiert, was ungefähr dann so aussieht:

Du hast einen Verdienstentgang, weil Du in Deinem bisherigen Job nicht mehr arbeiten kannst. Dann fängst Du an, in einem anderen Beruf zu arbeiten, aber nicht mehr als gelernter Huf- und Wagenschmied wie vorher, sondern als angelernter Handelsvertreter für Hufeisen. Das müsstest Du gar nicht, auch nicht, um Deine Pflicht zu erfüllen, den Schaden mit zumutbaren Mitteln klein zu halten. Denn Dir ist ein Abstieg von einer gelernten Tätigkeit in eine angelernte Tätigkeit gar nicht zuzumuten. Also müsstest Du diese Arbeit gar nicht annehmen. Aber es gibt Versicherer sagen: "Wenn Du sie dennoch annimmst, dann zeigt das ja, dass das Dir eben doch zumutbar war", und ziehen deswegen ab, was Du als Handelsvertreter verdienst: Was eigentlich nicht gehen dürfte, das es ja die Frucht einer unzumutbaren Anstrengung war!

Das muss man also VORHER klären, BEVOR man so etwas anfängt, nicht HINTERHER. Wenn Du dieses Risiko nicht vorher bearbeitest, so dass es dort ist, wo es hingehört, nämlich zur gegnerischen Versicherung, dann kann es so weiter gehen.


03
Was hast Du vor dem Unfall beruflich genau gemacht? Worin soll Deine Arbeit künftig bestehen, wenn Du selbständig wirst? Wie hast Du die Qualifikationen für die neue Tätigkeit errungen? Wir müssen das wissen, um zu sehen, ob das überhaupt eine tragfähige Idee wird.

04
Wir müssen Risiken bekämpfen, nicht dass etwas passiert, was ungefähr so ausschauen kann:

Du wirst (ich bleibe im Beispiel!) also Handelsvertreter für Hufeisen. Dann verdienst Du, vielleicht am Anfang sogar ganz gut. Dann kommt ein Konkurrent mit den neuen Patenthufeisen, mit denen die Pferde gleich um 20 cm höhere Hindernisse springen kann, die kaufen jetzt alle, und Du schaust in die Röhre. Der Versicherer sagt: "Was können wir dafür, dass ein neues Patenthufeisen rausgekommen ist? Das ist keine Folge des Unfalles!" Und schon sitzt Du in einer verdammt interessanten Klemme, aus der man nur schwer wieder rauskommt.

(Agfa und Kodak und Polaroid, alles bärenstarke Konzerne: Alle pleite wegen der digitalen Kamera!)

Dieses Risiko kann man auf nahezu Null reduzieren. Aber dazu darfst Du nicht einfach so in die Selbständigkeit stolpern. Und darauf steuerst Du zu. Vorbeugen heißt es da!

05
Du, wirklich: Du kannst Dir die Finger ablecken vor Vergnügen und Glück bis zum Ellbogen hinter, dass Du jetzt damit daherkommst, bevor das Kind in Brunnen gefallen ist, das war ganz super! Das bietet Die ein kräftige Chance, Dir unheimlich viel Ärger einzusparen.


ISLÄNDER
 
Zuletzt bearbeitet:
Top