Grüß Dich, Anna Bo!
Ich unterstelle, dass ein neues Kreizband (eine "Kreuzbandplastik") näher rückt. Dann bitte bohr gründlich nach, wie man die neurologische (!) Reha nach Kreuzbandriss durchführen kann, was man da alels machen kann, weil ja das Sprunggelenk Dich beim Gehen behindert.
"neurolgische Reha nach Kreuzbandriss? Ja....wozu denn das? Spinnt der Isländer?" (Diese Frage riskiere ich ungern, denn nicht selten kommt ein überzeugtes: "Ja, freilich! Habe ich schon immer gesagt!")
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Das Gehirn steuert die Bewegungen. Nur: Das Gehirn hat keine Ahnung, welches Körperteil gerade welche Stellung einnimmt. Das Gehirn sitzt im Dunkeln auf einem Wasserbett und kann nicht bei den Ohrne rausschauen!
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Aber: Über die sensorischen Fasern des Nervensystemes kommt das Gehirn schon die nötigen Informationen ins Hirn gemeldet, die Sensoren ermittelt haben. Deswegen sitzten an den unmöglichsten Stellen solche Meßfühler.
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Zum Beispiel im forderen Kreuzband. Ob es straff gespannt ist oder ganz entspannt ist, das wird nach oben gemeldet. Und das erlaubt dem Gehirn Erkenntnisse darüber: Knie angewinkelt oder nicht? Und wie stark? So: Jetzt kann sich das Gehirn Gedanken machen, was es machen soll.
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Ersetzt man das Kreuzband durch ein Stück Kunststoff, kann man die Meßfühler nicht vorher ausbauen und wieder anstecken. Aber immerhin: Vorn und hinten dort, wo das Band in den Knochen reingeht, da sind ja noch welche.
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Vor wenigen Jahren hat man erkannt: Die verbliebenen Sensoren kann man auf Hochleistung trainieren, und das macht die neurologische Reha. Dazu gehört entsprechendes an Übungen, und zwar schon im operierenden Krankenhaus.
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Man hat erkannt, dass mit diesem Training die Gefahr deutlich bekämpft werden kann, dass dann später im Ausheilungsstatus das Knie immer wieder versagt. Das heißt: Das Knie klappt einfach zusammen: Sturzgefahr.
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Daraus folgt für Dich:
(a)
Du brauchst einen Plan, wie Du diese Übungen trotz zusätzlicher Sprunggelenksverletzung hinbekommst. Wozu Du genau auf diesen Punkt alle Therapeuten, Operateure, den niedergelassenen Orthopäden ansprichst.
(b)
Dann aber auch: Gewissenhaft üben! Es dient Deiner Gehsicherheit später.
Was mich nur immer etwas ärgert: So etwas gehört in Ruhe mit den Patienten besprochen! Es ist ja auch ein Element, das die OP-Entscheidung beeinflusst: Immerhin: Zwar kann gut sein, dass bei der Verletzung bereits allerhand Sensoren im Kreizband kaputt gemacht wurden. Nur ist die Frage: Welche Wirkung hat das Herausschneiden des Kreuzbandes? Und da frage den Weißkitteln und Physiotherapeuten Löcher in den Bauch, auch, was sich noch zusätzlich empfiehlt dazu, damit Du auch bekommst, was Du brauchst!
Merke: "Bohren bringts", sprach der Holzwurm...!
ISLÄNDER