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Motivation bei fehlender Krankheitseinsicht nach SHT

Angehörige-Schwester

Neues Mitglied
Registriert seit
25 März 2013
Beiträge
4
Hallo!
Ich bin vor kurzem auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe schon einige Beiträge gelesen. Nun bitte ich auch um Hilfe.
Meine "kleine" Schwester (35 J.) hatte vor 14 Monaten einen schweren Verkehrsunfall mit Polytrauma, SHT dritten Grades mit Hirnblutungen und Tibia- und Calcaneusfraktur. Nach etwa einem Monat ITS ist sie direkt in die REHA gekommen. Dort nach weiteren vier Monaten, sie konnte auch wieder laufen, mit kleinen Einschränkungen, kam sie in eine Einrichtung für Eingliederungshilfe. Dort wird sie weiterhin gefördert mit dem Ziel das sie wieder selbständig leben und arbeiten kann.
Nun lehnt sie seit einiger Zeit die Therapien ab, vor allem das besonders wichtige Hirnleistungstraining. Ihr Langzeitgedächtnis ist fast vollständig wieder vorhanden. Mit dem Kurzzeitgedächtnis klappt es auch schon deutlich besser aber mit starken Einschränkungen. Leider sieht sie das nicht so ein und sagt immer "Warum muss ich noch hier sein, ich lerne hier doch nichts fürs Leben" Sie meint tatsächlich bereits wieder allein leben zu können und will unbedingt zurück in ihre Wohnung. Leider lebt sie nicht in unserer Nähe, meiner als Schwester und unserer Eltern.
Also ihr fehlt die Krankheitseinsicht und das es für sie wichtig ist die Therapien anzunehmen und mitzumachen.
Wie können wir sie denn motivieren? Ich hab schon soviel versucht aber bin langsam ratlos. Sie will immer dort kündigen und nicht wieder zurück.
Wir sind auf jeden Fall auch der Meinung, dass sie dieses Ziel erreichen kann aber noch ist es zu früh. Die Therapien würden ihr auf jeden Fall gut helfen.
Mittlerweile ist uns auch bewusst, dass man sich nach solch einer Verletzung Zeit geben muss und vor allem den Willen, dann kann man es auch schaffen. Dieser Wille war auch sehr deutlich als sie das Laufen lernen musste, es ging sogar ziemlich schnell. Nur jetzt fehlt ihr dieser Wille wenn es um das Training für Konzentration und Gedächtnis geht.
Ich freue mich über jegliche Tips. Vielleicht hat auch jemand Erfahrungen zum Thema Eingliederungshilfe.
LG Angehörige-Schwester
 
Hallo Angehörige-Schwester,

deine Probleme sind wirklich nicht einfach zu lösen. Aber magst du vielleicht mals hier im einem speziellen SHT-Forum schreiben?
http://www.unfallopfer.de/forum/forumdisplay.php?f=32
Dort sind SHT Patienten und Angehörige, die von ihren Problemen schreiben und sich auch mit Tipps und Tricks unterstützen.

Da wird dir sicher jemand was raten oder sagen können.
:)
 
Grund der nicht vorhandenen Motivation

Hallo Angehörige-Schwester,

ich glaube, der Schlüssel der fehlenden Motivation Deiner Schwester ist in der Umgebung, in der sie sich jetzt befindet, zu suchen.

Es könnte sein, dass sie sich dort, wo sie jetzt ist, nicht wohl fühlt und deshalb die weiteren Therapien ablehnt. Es kann natürlich auch sein, dass sie mit ihrer Genesung auf der Stelle tritt, soll heissen, sie spürt keine messbaren Erfolge..

Das solltet Ihr mal beleuchten. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Ihr damit auf der richtigen Spur seid.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Hallo Angehörige-Schwester,

wie Indianerin schon erwähnt hatte, sind die Probleme wirklich nicht einfach zu lösen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich kann mich wirklich in deine Schwester reinversetzen, weil ich es selber so „erlebt“ habe. Genau wie deine Schwester hatte auch ich ein Polytrauma mit SHT dritten Grades (weitere Details kannst du aus meinen weiteren Beiträgen entnehmen).

Was ich da von deiner Schwester lese, erinnert mich ganz stark an mich selbst. Ich habe bei den Therapien immer über die Ärzte gedacht: „Was wollt ihr denn alle von mir. Ich bin doch fit.“ Rein körperlich war es auch sicherlich so. Ich habe mich beim Hirnleistungstraining immer so gefühlt, als ob ich beweisen musste, dass sich die Therapeuten irren. Aber was das SHT bei mir ausgelöst hat, habe ich erst gemerkt, als ich wieder eine kurze Zeit lang Vollzeit gearbeitet habe. Da kam es dann wie ein Schlag auf den nächsten. Erst da habe ich gemerkt, dass mein Kopf nicht mehr so rund läuft und ich bin total zusammengebrochen, weil ich mich stark überfordert habe. Ich habe halt nicht wahrgenommen, dass ich Einschränkungen habe. Das ist kein ungewöhnliches Verhalten nach einem SHT. Man nimmt seine Einschränkungen erstmal selbst überhaupt nicht wahr. Bei mir kam es halt dadurch, als ich diese richtige „Bauchlandung“ gehabt hatte. Erst dann habe ich gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich habe mich massiv mit dem Thema SHT auseinandergesetzt, um es besser zu verstehen.

Ich bin mir sicher, dass deine Schwester mit der Zeit erkennen wird, dass sie noch krank ist. Ich wünsche es ihr aber auf keinen Fall so, wie ich es erlebt habe. Ich wünsche niemanden, wie ich ins kalte Wasser gestoßen worden bin, obwohl von ärztlicher Seite schon klar war, dass ich überfordert sein werde!

Auch das deine Schwester diesen deutlichen Willen und die Motivation hatte, als sie Laufen lernen musste, erinnert mich stark an mich. Mich haben die Verbesserungen, meiner körperlichen Verletzungen, auch total motiviert. Das kommt daher, dass man diese Verbesserungen sehen, bzw. besser einschätzen kann. Das sind sogenannte „sichtbare“ Folgen eines Unfalls. Aber wenn es um Konzentrations- bzw. Gedächtnisstörungen geht, sind das „unsichtbare“ Folgen einen Unfalls. Diese kann man deswegen nicht so gut einschätzen.

Sobald sie merken wird, dass sie sehr viel schneller an ihre Grenzen kommt, wird sich ihre Krankheitseinsicht auch verändern. Man kann es nicht erzwingen. Auf sie einreden, bringt da leider nicht viel. Aber du hast Recht. Fehlende Krankheitseinsicht behindert die Therapien außerordentlich. Man muss es annehmen und akzeptieren! Aber das ist ein langer Prozess. Leider :-(

Ich bin mir sicher, dass sie in der Eingliederung ihre Grenzen präsentiert bekommen wird. Ich will dich nicht erschrecken, aber das könnte für sie sehr „schmerzhaft“ werden. In der Eingliederung wird sie erkennen, was geht und was nicht mehr so. Dann wird sie sich selbst besser einschätzen können.

Wie schon erwähnt. Du kannst nicht auf sie einreden. Sie wird ihre Erfahrungen machen. Dann wird ein Umdenken stattfinden. Eine wichtige Aufgabe hast du auf jeden Fall. Für dein Schwesterchen da sein und sie unterstützen! Damit wirst du ihr sehr viel helfen. Auch in der Therapie ist eine Einbindung der engsten Angehörigen sehr wichtig. Nicht nur für deine Schwester ist es sinnvoll, sondern auch für dich selbst.

Solltest du noch weitere Fragen haben, nur her damit :).

Ich wünsche dir und deiner Schwester sehr viel Kraft! Nicht den Kopf hängen lassen (total wichtig).
LG
Meo78
 
Hallo Angehörige-Schwester,

aus eigener erfahrung in meinem Umfeld kenne ich das Problem, wenn man immer ein eigenbestimmtes Leben gewohnt war, kann man sich als betroffener mit einer solchen Situation nur schwer anfreunden.

Zum einen braucht es für SHT Verletzungen/Erkrankungen sehr viel Zeit und Geduld, dafür hat man nach 14 Monaten aber nicht mehr den Nerv, weil man einfach nachhause möchte.

Das Umfeld kann noch so gut sein, wenn das Heimweh einen auffrist, dann nützt alles zureden nichts. Habt ihr schon mal daran gedacht eine Pause einzulegen, damit deine Schwester mal etwas Abstand von der ganzen Geschichte bekommt.

Grüße

Metty21
 
Hallo Angehörigen Schwester,

gibt es nicht die möglichkeit Hirnleistungstrainig zu machen an / mit Sachen die ihr spaß machen.

Gibt es die möglichkeit eines Betreuten Wohnen / oder eine Art von Reha,
wo sie mehr alleine machen muss. Ggf. merkt deine Schwester das es ihr mehr Probleme macht als sie es dachte.

möglich ist aber auch das Sie mehr schaft als ihr es für möglich haltet.

Alles gute für euch
Grüße Michi
 
Hallo!

Danke für die Anregungen und Tipps.

Ja, sie spricht am meisten davon wieder in ihrer eigenen Wohnung leben zu wollen und dort auch zu arbeiten. Da wir als Familie (und Betreuer) leider nicht in ihrer Nähe wohnen, fällt uns der Gedanke schwer sie dort allein zu lassen. Ich war vor kurzem schon mal mit ihr zusammen für eine knappe Woche dort. Grundsätzlich hat sie sich immer total auf mich verlassen, sei es wie wir irgendwo hinkommen, welche Bahn wir nehmen müssen. Oder wenn es ums Einkaufen geht.

Sie war auch in ihrem Job, da gab es viel was sie beherrschte wie immer. Nur hat sie dort mit Kunden zu tun und ist dabei noch sehr unbeherrscht. Impulskontrollstörung, sagt halt alles, auch was man sich lieber nur denkt. Leider ist sie Sachen die ihr Probleme bereiten, gekonnt ausgewichen. So musste sie es sich nicht eingestehen.

Ich denke mal optimal wäre vielleicht eine ambulante Therapie und ambulantes betreutes Wohnen in ihrer Wohnung. Leider habe ich noch keine richtige Beratungsstelle gefunden, die einem da weiterhelfen kann.

Als Alternative besteht nur einige Zeit bei unseren Eltern zu wohnen. Aber ich weiss nicht ob die das dann durchstehen, sind auch nicht mehr die jüngsten. Und es ist auf Dauer ziemlich anstrengend. Meine Schwester wiederholt vieles, zum Teil weiß sie das auch. Sie redet überhaupt sehr viel und will irgendwie auch immer beschäftigt werden.

Morgen steht ein Termin mit ihrem Neurologen an, mal sehen wie er die Situation einschätzt und ob er uns was empfehlen kann, wie es weiter gehen kann.

Und dann lassen wir erst mal Ostern werden, letztes Jahr waren wir mit ihr im Rollstuhl und Freunden im Zoo. Leider gibt es hier zur Zeit nur eisige Temperaturen und Schnee, bleibt nur noch vorm Kamin sitzen oder Kino?

Liebe Grüße
Angehörige Schwester

Indianerin: Ich schau mir das SHT-Forum auch noch an, danke.
 
Grüß Dich, Angehörige-Schwester,

01
vom Thema "Motivation" hätte ich folgende Vorstellung:

Für Folgen eins SHT ist typisch, dass sich die Geschädigten irren, was den SChadensumfang betrifft. Sie schreiben sich eine viel höhere Leistungsfähigkeit zu als die, die da ist. Das liegt daran: Das Gehrin kann begreifen, wenn ein Daumen fehlt. Das kann man bewerten. Sich selbst kann das Gehirn wenig überprüfen.

Die Folge: Nach schwerem SHT setzt sich ein Mangaer, 4 Monate nach dem Unfall wieder an den Schreibtisch, jetzt gehts los! Er sieht sich bestens erholt. Schauen wir uns das an! Er liest einen Brief. Den hat er noch vor dem Unfall selbst ditkiert. Aber nach einer dreiviertel Seite fällt es schwer, weiter zu lesen. Die Konzentration ist am Ende. Die Buchstaben verschwimmen. Der Mann reibt sich die Augen. Was hat eigentlich im letzten Absatz gestanden? Er kann's nicht sagen.

"Ist das ein freundlicher Brief oder ein eher sachlicher, ein kritischer oder ein warmherziger?"

"Hmmm...tja...na ja....ehem...vielleicht kritisch?" (Stimmung im Brief kann schlecht erfaßt werden.)

"Na gut: "Was erwarten Sie aufgrund dieses Schreibens?"

"Wie? Erwarten?" (Planerisches Denken eingeschränkt?)

Der Mann wird nach einer Stunde ebenso schweißüberströmt wie entsetzt gehen.

So, und jetzt wirds so richtig spannend. Der Mann muss sich selbst einmal neu definieren. Auch das gehört zur neuropsychologischen Rehabilitation. er muss ich selbst organisieren und erfahren: "Was geht? Was nicht?"

An diesem Punkt schient die Schwester noch nicht angekommen zu sein. Nun: Dann müssen wir es sie mal ausprobieren lassen, wie sie allein selbst zurecht kommt. Das muss erst mal erlebt werden, bevor es verstanden wird. Also: Die Lektion muss sie erst mal erlernen. Sie wird es sich eingestehen müssen: Wenn sie damit so konfrontiert ist, dass sie nicht ausweichen kann! Und das ist Voraussetzung dafür, dass sie mehr im Leben bewältigt. Dann muss sie halt lernen, dass es ohne ausführlichen Einkaufzettel nicht klappt mit dem Einkaufen, so dass sie, wenn sie zum, fünften Mal im Laden steht ("Da war doch noch was außer Butter, was war denn das?"), dass es so nicht geht!.


02
Zum Neurologen? Ich bin vielmehr der Ansicht, das gehört in die Hand eines klinischen Neuropsychologen. Da gibt es die GNP, die Gesellschaft für Neuropsychologie. Die ist im Internet. Suche sie auf und sieh Dich nach einem klinischen Neuropsychologen um. Das schaut doch sehr nach Stufe D und E der neurologischen Rehabilitation aus!
(Ich bin nebenbei Dozent an einer neuropsychologischen Akademie, deshalb komme ich darauf. Ich bin aber nicht Psychologe, sondern Jurist!)

03
Es gibt ein wirklich gutes Buch, das Euch weiter hilft. Wolfgang Fries und andere: "Teilhabe!", erschienen im Thieme-Verlag. Denn eines wird klar: Auch Du musst viel erfahren, wie man mit einem Menschen umgeht, der ein SHT hinter sich hat. Das ist uns ja auch nicht gerade in der Volksschule gesagt worden.


04
Die Überlegung, bei den Eltern unterzuschlupfen, geht vielleicht kruzfristig. Langfristig ist das nicht tragfähig. Gefährlich ist es auch, wenn Du Dir allein diese Aufgabe auflädst. Das wird wahrscheinlich zu viel. Es hat keinen Sinn, so eine Last, unter der man über kurz oder lang zusammenbricht.


05
Ganz andere Frage: War der Berufsunfall eine Wegeunfall (Auf dem von zur Arbeit oder von ihr), falls ja: War an dem Unfall ein anderer schuld? Dann sehe ich nämlich weitergehende Möglichkeiten.

06
Ich wünsch Dir ganze Ströme an Kraft!

ISLÄNDER
 
Antriebsstörung

Mir kommt annähernd jede deiner beobachteten nicht nur bekannt sondern als IST vor.
Das von dir geschilderte liest sich wie eine rechtsseitige Hirnschädigung.....Frontallappen und Schläfenlappen.
Da sie wieder gearbeitet hat scheint keine Aphasie vorzuliegen.
Schützt sie vor allzuviel Stress.
Keine Arbeit.....Impulskontrolle steigert Stress bei mangelnder Kontrolle. Vorsicht...rechtsseitige Hirnschädigung mit alllzuviel Stress könnte Epilepsie zur Folge haben. Hier den Neurologen befragen, Anzeichen erläutern lassen. Bindet sie ein aber lasst ihr die Kontrolle.
Kontrolle ist megawichtig für sie.


Mir hat als traumatisierter unglaublich in jedem Punkt meiner Erkrankung als Folge geholfen dass ich eingesehen habe an folgender Erkrankung leide.
Störung der Exekutivfunktionen.

Wie sah ich ein krank zu sein.

Ich erkannte den Neglect...Wahrnehmungstörung nach links.

Ich las ein Buch / Heft.

Eine Zusammenfassung liest du hier. Bestellen kann man es dort auch.
Ich habe es auch als pdf. Datei käuflich erworben.

Also, ich habe es " ;-) "

http://www.schulz-kirchner.de/cgi-bin/sk/rezension.pl?E=1176&B=333918


Solltest du es erwerben dann sei bitte vorsichtig damit.Stelle dir die Frage wem du es gibst.

Vielen macht es Angst zu erfahren was den Traumatisierten nun beeinträchtigt und ziehen häufig falsche Schlüsse.
Mache auch du dich auf einiges befremdliches gefasst.
Nimm auf, regiere, agiere, helfe, unterstütze, aber lasse dir Zeit, ihr Zeit, euch Zeit.

Versucht bewusst zu machen und versucht Parallelen zu früher herzustellen.
Alles von früher ist allgegenwärtig.
Alles Neue ist nicht existent.muss neu erlernt werden.

Deine Schwester muss " erkennen" nicht gesagt bekommen. Das sieht sie eh nicht ein.

Alles reden hilft ihr nicht, es zieht sie nur weiter runter, ärgert sie, macht sie müde.

ich kann dir nur das Thema

SHT - Wie heht es euch als Betroffene und Angehörige empfehlen. Dort findest du unglaublich viele Informationen für dich und deine Schwester.

Vielleicht bindest du deine Schwester mit in deine Recherche ein....selbst finden, selbst erkennen. Hilf ihr damit du dir hilfst.

Habe Mut und ganz ganz viel Kraft.
Das wünsche ich dir.

Lies vielleicht meine Beiträge.....könnte einiges zumindest dir schon mal helfen um zu verstehen und dadurch bestimmt auch deiner Schwester.

Kopf hoch.
 
Hallo Isländer!
01
vom Thema "Motivation" hätte ich folgende Vorstellung:
Deine Geschichte mit dem Manager passt bestimmt. Ihre Ergotherapeutin hat uns erzählt, dass meine Schwester Probleme hat, wenn sie z. Bsp. die Anleitung für ein Spiel lesen und verstehen soll. Dann lehnt sie lieber das Spiel ab, als zuzugeben das sie die Anleitung nicht versteht oder um Hilfe/Erklärung zu bitten. Und bei der Arbeit konnte sie praktische, altbekannte Abläufe gut aber das Ablegen von Unterlagen - also geistige Arbeit - bereitete deutliche Schwierigkeiten.
02
Zum Neurologen? Ich bin vielmehr der Ansicht, das gehört in die Hand eines klinischen Neuropsychologen.
Da werde ich mich bestimmt mal informieren.

03
Es gibt ein wirklich gutes Buch, das Euch weiter hilft. Wolfgang Fries und andere: "Teilhabe!", erschienen im Thieme-Verlag.
Davon hatte ich schon in diesem Forum gelesen, steht schon auf meiner Einkaufsliste. Wenn Du es jetzt auch empfielst bin ich mir auch sicher es zu kaufen.

04
Die Überlegung, bei den Eltern unterzuschlupfen, geht vielleicht kruzfristig.
Genau, ich glaube die Wochenenden mit ihr reichen aus.

05
Ganz andere Frage: War der Berufsunfall eine Wegeunfall.
Weder noch, dann wäre vieles glaube ich einfacher. Sie war nach einem Wochenendbesuch bei mir und unseren Eltern auf der Heimfahrt und es war niemand weiteres am Unfall beteiligt. Unser Glück war, das ihr PKW noch auf den Nebenwohnsitz bei unseren Eltern angemeldet war und wir dadurch sofort informiert waren.

06
Ich wünsch Dir ganze Ströme an Kraft!
Danke kann ich gut gebrauchen, habe erst mal Urlaub ganz allein geplant.

Ich hoffe das ich über Ostern mal etwas Zeit habe weiter in diesem Forum zu stöbern. Ich war zuerst etwas vorsichtig, da ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich bin selbst Sehbehindert und war lange krank. Da hab ich auch eine Zeit in einem Forum gelesen, aber dort wurde einem alles viel schwarzer gemalt als es eh schon ist. Hier fühle ich mich besser aufgehoben, denn was ich bisher gelesen habe, passt auch ganz gut ins Bild und hilft mir besser zu verstehen.

Die Psychologin meiner Schwester schätzt zumindest meine Handlungen als richtig ein. Ich versuche von Anfang an meine Schwester auch nach wie vor als die Person zu sehen die sie vorher war. Ihre alten Vorlieben zu beachten und auf sie zu reagieren. Von Anfang an finde ich es am einfachsten mit ihr allein zu sein, dann kann ich mich auf sie konzentrieren und muss nicht noch an die Befindlichkeiten anderer Beteiligter eingehen. Das wird zu anstrengend.


Hallo Aebby!

Nimm auf, regiere, agiere, helfe, unterstütze, aber lasse dir Zeit, ihr Zeit, euch Zeit. Versucht bewusst zu machen und versucht Parallelen zu früher herzustellen.Alles von früher ist allgegenwärtig.
Alles Neue ist nicht existent.muss neu erlernt werden.

Das trifft es genau, ich denke, dass ich das schon gut hinbekomme. Unsere Mutter fällt immer wieder in die Mutter/Kleinkindrolle mit ihr, tue dies so, mach dies nicht. Wenn ich ihr das sage, ist sie auch noch beleidigt und glaubt es nicht. Meine Mutter redet nur leider nicht wirklich über die Situation mit jemandem. Ich habe sehr verständnisvolle Menschen um mich denen ich mich guten Gewissens anvertrauen kann. Das hilft mir ungemein.

Deine Schwester muss " erkennen" nicht gesagt bekommen. Das sieht sie eh nicht ein.

Stimmt! Aber ich glaube das versucht sie zur Zeit noch zu blockieren oder nur langsam an sich ran zulassen. Gibt es zumindest nicht zu.

Eine Therapeutin hat mal eine neue Strategie ausprobiert und nicht Termine mit ihr gemacht, da konnte sie sich nicht vorher mit dem Gedanken daran beschäftigen und es ablehnen. Sie wurde einfach gefragt ob sie jetzt bei der jeweiligen Sache mitmachen wollte und es hat geklappt. Sie hat sogar zum Teil viel länger durchgehalten.

Ich danke Euch für die tollen Anregungen und wünsche schon mal ein tolles Osterfest - bei mir schneit es gerade mal wieder :mad:!

LG Angehörige Schwester
 
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