• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Mein Sohn (19) Motorradunfall Plexuslähmung

Ein trauriger Anlass Euch kennenzulernen

Guten Morgen,

Tante Google hat mich hierher gebracht. Schön dass es Euch gibt - wenn auch der Grund sehr traurig ist.

Mein Sohn hatte vor einer Woche einen schweren Motorradunfall. Am 30.3. wurde er in einer Kurve rausgeschleudet. Zuerst sah alles so harmlos aus, doch dann kam die fatale Diagnose: Plexusausriss. Sämtliche Armnerven sind an der Wurzel ausgerissen. Er ist 16. Seinen linken Arm kann er nicht mehr spüren. Nicht mehr bewegen. Alles weg.

Wie geht das Ganze jetzt weiter? Zur Zeit liegt er in der BG Unfallklinik Duisburg. Am Montag soll sein Fußknöchel operiert werden. Der ist gebrochen, aber eigentlich halb so wild, wenn man die andere Verletzung bedenkt.
Prof. Scholz von der Neurochirurgie am Klinikum Duisburg behandelt seinen Plexus. Und alles sieht so düster aus. Günzburg? Dort sollen die Spezialisten sein, die sich mit dieser Verletzung am Besten in Deutschland auskennen.

Wir eruieren noch die Situation. Für Rat & Hilfe, Erfahrungen sind wir dankbar.

Es grüße ein tief betroffener Vater.
Michael
 
Hallo Michael und Herzlich Willkommen hier im Forum für Unfallopfer!
Das ist ja wirklich übel für Deinen Sohn und es tut mir sehr leid.
Mit der Art der Verletzung kann ich Dir keine Ratschläge geben, aber vieleicht meldet sich noch ein anderer User zu Wort.
Ich hatte ebenfalls mit 16 einen schweren Moped Wegeunfall auf dem Weg zur Arbeit. Mit den Auswirkungen habe ich heute noch immer zu tun.
War es bei ihm auch ein Wegeunfall? Wurde dieser von der BG bereits anerkannt?
Auch wenn es jetzt hart klingt, etwas Trost gibt es mit der Tatsache, das Dein Sohn noch am Leben ist und nicht z.B. im Rollstuhl den Rest seines Lebens verbringen muß. Auch könnte sein junges Alter von Vorteil sein, wer weiß schon was die Zukunft in Richtung der Neuromedizin alles bringt.
Bei der Suche nach den besten Spezialisten wünsche ich viel Erfolg und

an dieser Stelle erstmal von Herzen alles Gute für Euch,

LG Lara
 
Hallo mikumg,

ich bin tief betroffen, was ihr jetzt durchmachen müsst. Aber gut, dass du dir Hilfe suchst und Austausch mit Betroffenen.

Ich denke, der eine oder andere wird dir noch antworten, wenn er deinen Beitrag liest. Leider kenne ich mich mit der Verletzung übehraupt nicht aus.

Weiter oben haben ja selbst Betroffene mit der gleichen Verletzung ihre E-Mail-Adressen eingestellt, vielleicht wäre es für dich hilfreich, dich direkt mit ihnen in Verbindung zu setzen, um einen direkten Austausch zu erhalten?

"Hallo Hasi,
ich komme aus Bonn und habe das gleiche Schicksal wie Dein Sohn.
Nach einem Mottorradunfall blieb mein Arm gelähmt. Ich lebe schon seit 30 Jahren damit und war genau so alt wie Dein Sohn. Ich könnte Ihm sicher in der ein oder anderen Frage weiterhelfen. Ihr könnt mir gerne schreiben meine Mailadresse ist tbbhg@gmx.de
Viele Grüße
Basket1"

" ...falls du oder vieleicht jemand anderes etwas schreiben möchte,
würde ich bitten direkt an meine e-mail adresse zu schreiben !
dernicker@gmx.net"

Wichtig wäre es sicher, Tipps für gute Kliniken und Ärzte zu bekommen ... Ich wünsche euch alles, alles Gute! Prima, dass du dich so für deinen Sohn einsetzt!

Viele Grüße,

Rudinchen
 
hi Michael,
jetzt warst Du mittlerweile so oft wieder online hier im Forum, dann hätte ich mich wenigstens mal über eine kleines Statement oder eine Rückmeldung zu der Begrüßung oder meinen Fragen gefreut....:rolleyes:

mfG Lara
 
Hallo Lara,

sorry, aber irgendwie warte ich noch auf Tipps mit denen ich etwas anfangen kann.

Es war ein Freizeitunfall mit dem Motorrad an einem Sonntag. Also hat die BG hier nun nichts mit zu tun. Deshalb kümmert sich nun die private UV um den Vorfall und die PKV wegen der Behandlung. Wir warten auf eine Rückmeldung aus Günzburg und hoffen, dass unser Sohn dort weiterbehandelt wird.
Gestern ist sein Fuß operiert worden und da ist schon mal alles soweit gut gelaufen.

LG
Michael
 
Hallo Michael,

willkommen!

Bitte nicht auf Rückmeldung warten, sondern täglich in Günzburg anrufen und explizit den Arzt verlangen!
Bring den Facharzt der deinen Sohn grade behandelt dazu in Günzburg anzurufen, ausserdem kannst du über die Krankenkasse auch Anfragen stellen lassen.
Erzeuge "Druck"!

Viel Glück
Aramis
 
:) Warum sollte ich Druck erzeugen

Diese Verletzung braucht Geduld und ein genaues hinschauen, wie wann und wer operiert. Und nachdem in der vergangenen Woche die Bilder vom MRT nach Günzburg geschickt wurden, kam heute grünes Licht - mein Junge wird dort operiert werden und die bayrischen Spezis mit dem griechischen Namen werden versuchen ihn wieder fit zu bekommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nun ist es aber so bei diesem Krankheitsbild, dass es Monate braucht, ehe die OP erste Wirkungen zeigt. Und dann braucht es nochmals viele Monate, um mit Physiotherapie und Reha und so manches neu zu erlernen.
Mein Wissenstand hinsichtlich der Fachlichkeiten und der zu ergreifenden Maßnahmen ist in den vergangenen Tagen enorm gewachsen. Und mein Gefühl ist - wir sind auf einem guten Weg, das Bestmögliche für meinen Sohn daraus zu machen :):):)

Günzburg - wir freuen uns auf Euch.
 
Hallo,

ich bin froh, hier gelandet zu sein. :)

Mein Sohn hatte vor sechs Wochen ebenfalls einen Motorradunfall, und nun hat er eine Plexuslähmung am rechten Arm. Er liegt in der BG-Klinik in Tübingen. Eigentlich wollten ihn die Tübinger letzte Woche am Arm operieren. Es wurde eine Zweitmeinung in Günzburg eingeholt. Die Klinik in Günzburg rät zum jetzigen Zeitpunkt von einer OP ab. Die meinen, die Nerven könnten sich evtl. wieder von alleine erholen. Mein Sohn hat einen dicken Bluterguss in der Schulter, der evtl. auf die Nerven drückt. Ob die Nerven an der Wurzel ausgerissen sind, kann man noch nicht sagen - lt. MRT nicht! Die Nerven können auch an anderer Stelle gerissen sein. Nun geht man einen Kompromiss ein und operiert ihn in zwei Wochen. Bei der OP soll der große Bluterguss entfernt und nachgeschaut werden, wo die Nerven gerissen sind. Eventuell sollen aus dem Bein Nerven entnommen und transplantiert werden.

Fast noch mehr Sorgen, als der gelähmte Arm, machen mir die fürchterlichen Schmerzen im Arm, die mein Sohn ertragen muss. Er bekommt total viel Schmerzmittel. Mittlerweile will er auch gar keinen Besuch mehr - außer von der Familie -, da ihn entweder die Schmerzen ausschalten oder die Schmerzmittel.

Ich wollte nun einfach mal hier nachfragen, was sich bei euren Kindern in den letzten Wochen und Monaten nach dem Unfall so getan hat.

Michael, war die OP in Günzburg für deinen Sohn erfolgreich?

Ich weiß nicht, ob Hasi56 hier noch reinschaut. Der Unfall ihres Sohnes ist ja nun schon ein paar Jahre her. Wie hat sich das mit den Schmerzen entwickelt?

Wie gestaltet sich für die Betroffenen das Berufsleben? Kann man arbeiten gehen, auch wenn man starke Schmerzen hat bzw. man mit Schmerzmitteln vollgepumpt ist?

Sorry, dass ich euch gleich am Anfang mit so vielen Frage bombardiere, aber ich mache mir große Sorgen.

Gruß Wallis
 
Hallo Wallis,

herzlich willkommen im Forum. Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das alles sehr belastet. Die Schmerzen, die ein Kind durchleiden muss, erlebt man als Elternteil immer mit!

Ich denke, dass der Bluterguss (zusätzlich zu den evtl. vorhandenen Verletzungen) der Auslöser für die schlimmen Schmerzen sein könnte. Warum soll der erst in zwei Wochen entfernt werden? Ergüsse machen unheimlich große Schmerzen, weil sie auf das umliegende Gewebe drücken. Wenn der Erguss länger drin bleibt, drückt er ja auch länger ... Was ist die Erklärung dafür?

Ich hatte mal einen Erguss im Kniegelenk - wirklich furchtbare Schmerzen! Der wurde mir zeitnah mit einer Spritze rausgezogen und ich spürte eine rasche Schmerzlinderung. Allerdings dauerte es noch einige Wochen, bis ich das Knie wieder relativ normal belasten konnte. Eine Instabilität ist mir allerdings bis heute geblieben!

Hier mal eine Info zum Thema:

http://gesundpedia.de/Bluterguss

"Ist das ausgetretene Blut in einen Gelenkzwischenraum gelangt, benötigt man einen Verband, der die betroffene Stelle ruhig stellt. Bewegung schmerzt und wird oft unwillkürlich ausgeführt; außerdem könnte das gerissene Blutgefäß erneut aufreißen und den Bluterguss noch schlimmer werden lassen, wenn es überlastet wird. ... Große Blutergüsse können sich auch negativ auf die Funktionsfähigkeit von Gelenken und Muskeln auswirken. Ein solcher Bluterguss muss dann operativ behandelt werden. ... In der Regel lassen sich Hämatome heutzutage gut behandeln, indem sie entweder entfernt oder medikamentös aufgelöst werden. Wichtig ist, dass sie so schnell wie möglich verschwinden, damit sie die Funktionen der Organe nicht länger beeinträchtigen und der Mensch ohne Folgeschäden wieder gesund werden kann."

Ich würde noch mal genau nachfragen, warum dein Sohn zwei Wochen warten soll und warum nicht sofort operiert wird! Gerade, da er so große Schmerzen hat!

Viele Grüße, Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

ich denke nicht, dass die Schmerzen vom Bluterguss kommen. Es handelt sich wohl eher um Phantomschmerzen. Mechanische Reizung spürt mein Sohn in dem Arm nicht. Die Günzburger meinen, die Nerven könnten sich irgendwie von alleine wieder finden und eine OP berge ziemliche Risiken. Aus dem Grund haben die empfohlen, mindestens zwei Monate abzuwarten.

Nächste Woche wollen die Ärzte wieder irgendwelche Tests machen - mit Nadeln und Strom (keine Ahnung) - und schauen, ob irgendwas bei den Muskeln ankommt.

Der Bluterguss soll wohl kinderfaustgroß sein. Das wäre natürlich megaklasse, wenn es wirklich nur der drückende Bluterguss wäre und mein Sohn nach der Entfernung den Arm wieder bewegen könnte, und vor allem, wenn die Schmerzen endlich aufhören würden.
 
Moin moin!

Nervenschmerzen können durchaus ein extremes Schadium haben. Vorallem wenn der Nerv durch eine (Teil)Abriß sozusagen blank liegt.

Laienhaft vergleichbar, stell dir das wie ein Stromkabel vor - und nichts anderes ist ein Nerv - das defekt ist. Aus dem funkt es bei jeder Kleinigkeit und ohne das der Strom angeschaltet wurde.

Nichts anderes passiert am Nerv. Er funkt unlustig vor sich her.
Das Gehirn hat dann 2 Probleme. Zum Einen bekommt es vom Nerv eine nicht normale Dauermeldung. Und zum Anderen eine in der Art nicht normale Dauermeldung, da der Nervn normalerweise anders meldet.

Das Gehirn ist einfach gestrikt. Da kommt etwas an, was es nicht kennt. Was es nicht kennt, kann nicht gut sein. Damit "übersetzt" das Gehirn diese Meldung als Schmerz. Um damit seinen Besitzer sozusagen mitzuteilen, es soll mal gefälligst etwas gg. diesen nicht-nomalen und damit "gefährlichen" Zustand tun.

Wenn dann dazu noch echte Schmerzreize durch den Nerv/die Umgebung ans Gehirn kommen, rastet es sozusagen aus. Und gibt damit auf höchster Stufe Warnsignale als Schmerzreiz ab.

Dieser Nadel-Test mißt den Strom. Also die Menge und die Stromkurve. Er sit einer von einigen Test um die Strombahn Nerv zu überprüfen.
Wie bei jeder Kurve lassen sich damit gewisse erste Rückschlüße über den Funktonszustand des Nerven treffen.

Zu Günzburg kann ich dir zumindest aus der Zeit als ich da vor etwa 6 - 7 Jahren als Privatpatient war nur sagen, damals waren sie in der Handchirurgie sehr gut.

Sie haben mir zwar nicht helfen können, weil bei mir der Nervenschaden zu spät erkannt und behandelt wurde - es gibt etwa einen Zeitraum von 6 Monaten, in dem eine gute Chance besteht einen Nerv soweit als möglich zu heilen und ich war leider drüber als mal ein Arzt auf die Idee kam ich wäre dann doch nicht psychosomatisch erkrankt - aber die Diagnostik und der Umgang mit mir als Patient war klasse.

Zu den anderen Kliniken kann ich dir nichts sagen, da ich mit ihnen keine Erfahrung habe. Und damals keine Option zur Vorstellung waren.

Was ich dir raten würde, ist mit den Ärzten vor der OP noch einmal zu reden. Sie auf die Beurteilung von Günzburg ansprechen. Und sie fragen, warum sie der Meinung sind anders zu handeln.

Und laß dir dieses dann in die OP-Aufklärung auch schriftlich reinschreiben!
Wenn sie es nicht, dann mache es selber. Sprich, wenn die Operationsaufklärung erfolgt, dann ergänze selber handschriftlich, daß nach einem Gespräch zu den Ergebnissen von Günzburg dir mitgeteilt wurde, daß aus den und den Gründen es besser sei anders zu verfahren.
Und daß du darum gebeten hattese, dieses auch in die Op-Aufklärung zu formulieren, dir dieses aber verweigert wurde. Daher deine handschriftliche Ergänzung.

Mach dies im Beisein des Arztes. Und unterschreiben direkt darunter und dann erst die OP-Aufklärung. Und verlange eine sofortige Kopie oder mach ein Handy-Photo. Falls das Teil später verschwindet.

Wenn der Arzt dann meckert und eine neue Aufklärung holen will, weise ihn daraufhin, daß mit schon mit deiner Unterschrift dieses ein Dokument ist. Und er gerne ein Neues holen kann, du aber genau das gleiche schreiben würdet nur dieses Mal mit dem Hinweis, daß daß alte Dokument genau wg. diesem Zusatz vernichtet werden soll.

Man wird dich dann ggf. als uneinsichtie, schwierige, penetrante Mutter betitulieren und ggf. mit dann mit nicht-Op drohen. Nun, dann freundlicher Hinweis, daß du dich an die KK wenden wirst und ihr den Vorfall melden.
Den Vorfall der unterlassenen Hilfeleistung.

Warum der Aufstand? Was ist, wenn es sich später zeigt, es war eine Fehlbeurteilung. Und die Op an den Nerven hat das Ganze verschlimmert.

Beweis dann mal ohne o. g., daß es den Ärzten hätte bewußt sein müssen. Und sie ggf. hätten vorher weitere Abklärung und ggf. sogar Rücksprache mit Günzburg hätten hanlten müssen.

Ich wünsche deinem Sohn, daß es wirklich nur der riesen Bluterguß ist der auf den Nerv drückt. Und vllt. ein paar kleine Nervenverletzungen die von selber und auch dann ohne massiven Eingriff abheilen.

gruß
 
Oh mein Gott,
mein Beileid...
ich bete für ihn das es wieder wird im Februar :)
Um deine Fragen ordentlich zu beantworten bräuchte man ein paar mehr Informationen.
Wo, eigenverschulden, fremdverschulden, was sagen die Ärzte etc

gute Besserung !
 
Top