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Mein Sohn (19) Motorradunfall Plexuslähmung

Hallo Hasi56,

das sind ja wirklich etliche Baustellen, auf der ihr zu kämpfen habt!

Hast du mal mit der Krankenkasse Kontakt aufgenommen und wegen Hausbesuchen durch Psychologen angefragt? Leider kenne ich mich da auch nicht aus ... Habe aber mal gegoogelt und einige Einträge von Psychologen gefunden, die Hausbesuche machen. Am besten schaust du auch mal nach unter "hausbesuche psychologe" - vielleicht ist ja einer in eurer Nähe dabei!

Wichtig ist sicher, dass euer Sohn einen Ansprechpartner hat - er hat jetzt viel zu verarbeiten! Evtl. gibt es ja noch Hilfsangebote über die Caritas/Diakonie/Kirchengemeinde in eurer Nähe? Dort sind ja auch Seelsorger u. Psychologen angestellt, die evtl. auch Hausbesuche machen würden? Berater findest du auch hier: http://www.weisses-kreuz.de/index.php?id=84 - Vielleicht wäre das eine Alternative?

Wichtig wäre es sicher auch, bei der Krankenkasse zu fragen, ob du eine Betreuung für deinen Sohn bekommen kannst, wenn dein Mann und du wieder arbeiten gehen müsst. Denn mit einem kaputten Bein und Arm kann er doch sicher nicht alleine zu Hause zurechtkommen, oder? Er braucht doch sicher Hilfe beim Essen, Waschen, Toilette usw.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

Viele Grüße, Rudinchen
 
Hallo Rudinchen
Wir haben eine Freundin die jeden Mittag kommt und essen kocht:)Alles andere versucht er selber:)Duschen machen wir dann abends wenn ich da bin.Ich glaube auch nicht das er fremde Hilfe haben möchte.Er ist ein Kämpfer und will sichund allen beweisen das er es alleine kann.Ich hab zwar Angst das er sich übernimmt aber ich will ihm auch keine Hilfe aufzwingen..Er hat so schon seelisch zu kämpfen mit allem da wollen wir ihm wenigstens seinen Willen lassen selbstständig zu sein.Ist halt ne blöde Situation aber wir versuchen das alles irgendwie hinzubekommen.Gerade hat er mich ancerufen.Er ist mit Rollstuhl mit seinem Bruder in der Stadt shoppen;-)Ich bin froh das er solche Dinge wieder anfängt;-)
Das mit dem Psychologen klär ich dann mal mit der Kasse,mal sehen was die sagen...
Gruss
Dagmar
 
Hallo Hasi56,

der Unfall von deinem Sohn tut mir sehr Leid, er wird in den nächsten Monaten sehr viel Kraft und Geduld brauchen.

Das was du machen kannst, sind auf jeden Fall, ihm die ganzen Behördenwege abzunehmen, denn damit wäre er jetzt vollkommen überfordert. Damit meine ich auch den Kampf bei der KK, um auch alle ihm zustehenden Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen.

Die Sache mit dem Psychologen solltest du aber nur in Angriff nehmen, wenn dein Sohn es wirklich auch will.

Auch in Foren ( für den Ist und Soll Zustand ) sollte dein Sohn sich selber belesen, das hilft schon sehr, wenn man Leidensgenossen findet.

Z.B. für Tibiakopffrakturen http://www.jacomet.ch/themen/board/viewforum.php?f=2

Ich saß auch 3 Monate im Rollstuhl ( meine Verletzungen waren aber noch lange nicht so Umfangreich ), ich kann es nachvollziehen wie er sich jetzt fühlt.

Ich wünsche euch viel Kraft und Geduld.

LG
Seidenpfötchen
 
Hallo hasi 56,
hatte Heute während meiner Ergo einmal bei meiner Therapeutin nach gefragt,wie es mit Hausbesuche von Psychologen ist.
Sie gab mir den Tipp,bevor Du Dich bei der Krankenkasse kundig machst,solltest Du Dich erst einmal bei Psychologen,die eventuell für Deinen Sohn in Frage kommen könnten,Nachfragen,ob Diese auch Hausbesuche machen.Du sollst Ihnen auf jeden Fall schildern,dass Dein Sohn wirklich nicht in der Lage ist in die Praxis zu kommen.
Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an,dass es auf jeden Fall Dein Sohn wirklich will.
Drücke Euch die Daumen,dass alles gut geht!

LG xsilviax
 
Will er das?Im Krankenhaus war ein Psychologe da dem hat er gesagt ihm gehts gut.Dann eine Woche später kam ein Psychologin.Mit ihr hat er dann gesprochen.Ich denke mal das er sofort nein sagen würde aber irgendwie muss er mit dem Trauma fertig werden.Eer fängt oft an mit uns darüber zu reden aber irgendwann sitzen wir alle drei hier und weinen.Mein Sohn ist nicht der grosse Redner und in so einem Forum hätte er keine Lust zu schreiben:-(Ich würde gerne jemanden mit ihm zum Kaffeetrinken schicken.Ich glaube es täte ihm gut jemanden zu haben der ihm zeigt das das Leben weiter geht.
Ach es ist alles kompliziert.was ist falsch was ist richtigIch weiss es noch nicht:-(
 
Hallo hasi56,

ich denke, ihr macht das Beste, was ihr machen könnt! Es ist sicher schon sehr erleichternd, dass dein Sohn mit euch über den Unfall redet und dass ihr auch zusammen weint. Das hilft schon mal! Er weiß, er ist nicht allein!

Mein Sohn hat fast 2 Jahre gebraucht, um anzufangen, über den Unfall u. seine Gefühle zu reden - also sieh es als gutes Zeichen, dass dein Sohn das bereits kann. Auch wenn er kein großer Redner ist.

Um einen Psychologen kannst du dich nur kümmern, wenn dein Sohn damit einverstanden ist. Rede mit ihm und sprich mit ihm darüber. Du kannst ja von dir erzählen, dass du immer noch Albträume hast, weil du den Unfall gesehen hast und dass DU dir überlegst, einen Psychologen aufzusuchen, um den Unfall zu verarbeiten. Dann kannst du ihn ja fragen, ob er das auch möchte.

Erst wenn er ja sagt (es ist oft bitter, ein NEIN zu akzeptieren bei Sachen, die dir/euch sinnvoll vorkommen), kannst du dich auf die Suche nach einem Psychologen machen - die haben aber oft lange Wartezeiten. Deshalb: Evtl. ist dein Sohn schon wieder mobiler, bis er einen Termin hat.

Wie ist es denn mit Freunden? Mein Sohn wollte lieber mit seinem Freund reden als mit uns - die haben ihn auch im Krankenhaus und zu Hause besucht - das hat ihm immer gut getan.

Viele liebe Grüße, Rudinchen
 
Guten Morgen hasi 56
ich finde Du solltest Deinen Sohn jetzt auch zu nichts drängen.Er braucht vielleicht auch noch etwas Zeit,bis er erst einmal genau realisiert hat,was ihm widerfahren ist.Dass er ab und zu mit Euch darüber redet finde ich schon als einen kleinen Anfang,auch wenn dabei so manche Tränen fließen,das ist ganz normal und gehört einfach dazu.
Schließe mit Deinem Sohn doch einen kleinen Kompromiss,in dem Du Ihm den Vorschlag machst,einmal ein Gespräch mit einem Psychologen/in zu führen und dann selbst entscheiden kann,ob er weiter macht oder nicht.Es wäre einen Versuch wert,da er ja wie Du sagst im Krankenhaus mit einer Psychologin geredet hat.Vielleicht hatte er ja zu dieser Frau etwas Vertrauen gefasst,denn Vertrauen und Sympathie sind dabei das A.u.O !
Meine Tochter hatte auch etwas Zeit gebraucht,bis sie sich damals zu diesem Schritt entschied,als sie mit Panikattacken überrumpelt wurde.
Das wichtigste aber ist,dass Ihr eurem Sohn beisteht und versucht ihm Kraft und Energie zu übermitteln,auch wenn dabei Tränen fließen,das ist ganz normal.

LG xsilviax
 
Hallo Rudinchen
Es ist so wie es immer ist.Mein Sohn hatte viele Freunde.Er war der einzige in der Truppe der ein Auto hatte.Und jetzt liegt er da und kann keinen mehr rum fahren also warum sollte man sich bei ihm melden?
Er hat eine Freundin mit der er viel redet..nur das Problem ist sie war dabei.Hat mlt auf meiner Maschine gesessen.Sie muss auch erstmal verarbeiten.Wir werden ihm alle Zeit der Welt geben die er braucht und wenn er reden will kommt esvon selber.Gestern abend war auch wieder so eine schlechte Zeit.Er will wissen warum ihm das passiert ist..er will diesen blöden Arm(seine Worte)nicht anschauen und und und..ich habe lange bei ihm gesessen..Es macht ihn auch sevr traurig das seinbester freund sichnicht meldet..war zweimal bei ihm..ich hab ihm geraten ihn anzuschreiben und ihmmitzuteilen das er traurig darüber ist...
Ach manno ich will mich nicht bemitleiden aber ichbin sowas von kaputt:-(weiss nicht mehr womir der Kopf steht:-(Ich bin so müde und ausgepowert...Keine Luft mehr zum atmen:-(
 
Hallo hasi56,

ich kann dich gut verstehen - mir geht es die ganze Zeit genauso. Und trotzdem geht es weiter!

Du musst das Positive sehen: Dein Sohn kann drüber reden, seine Freundin kommt und redet mit ihm. Er ist nicht allein!

Schade ist natürlich, dass seine Freunde ihn so im Stich lassen. Das ist auch eine bittere Erfahrung. Mein Sohn hat auch etliche Freunde (und seine Freundin!) nach dem Unfall verloren. Aber es sind zum Glück immer noch zwei übrig, die zu ihm halten, etwas mit ihm unternehmen und seine Einschränkungen akzeptieren.

Mach deinem Sohn Mut, positiv in die Zukunft zu schauen (so schwer es auch fällt). Ich wünsche euch, dass die bevorstehenden Operationen deinem Sohn Verbesserungen bringen.

Bis es so weit ist, erkundige dich genau, welche Klinik für die Operationen einen sehr guten Ruf hat und genau die anstehenden Operationen auch häufig durchführt (z. B. http://www.weisse-liste.de/).

Je häufiger solch eine Operation durchgeführt wird, desto größer ist sicher die Chance, dass die Erfahrung der Operateure groß ist und durch die OP der größtmögliche Erfolg erzielt wird.

Ich wünsche euch viel Kraft!

Rudinchen
 
Hallo hasi56,
ja es ist wirklich sehr traurig,aber wenn es einem wirklich sehr schlecht geht,lernt man seine Freunde erst richtig kennen.Meine Tochter wurde von Ihrem damaligen Freund verlassen,als sie ihn gebraucht hätte.
Wenn ich Dein Sohn wäre,würde ich auch seinem angeblich besten Freund nicht anschreiben,denn was bringt es ihm,wenn dann nur ein Pflichtbesuch gemacht wird.Hört sich vielleicht etwas brutal an,aber es ist so.
Wenn seine Freundin zu ihm steht,ist ihm mehr geholfen,als wenn Freunde auftauchen,die ihn dann mal besuchen,wenn`s denn sein muss.

Du kannst Dir hier ruhig auch Deinen Kummer von der Seele schreiben,das hat mit Bemitleidung nichts zu tun.Im Gegenteil,ein paar Zeilen zu schreiben,kann machmal auch helfen und Du wirst sehen,dass Du hier nicht allein gelassen wirst.

Lg xsilviax
 
Hallo hasi56,

durch mein Amt habe ich viel mit Menschen zu tun, die einen Unfall erlitten haben, natürlich auch mit ihren Angehörigen und Bekannten.

Sicherlich ist es für eine Mutter schwer, ihren Sohn so leiden zu sehn! Aber trotz allem mußt Du ihm postiv gegenüber stehn und ihn durch dein positives denken Mut machen.

In jeder Krankheit ist es leider so, dass "vermeintliche" Freunde Abstand nehmen. Allerdings kommen auch echte Freunde mit solchen Unfällen oft nicht klar, sind hilflos und gehen dadurch auf Abstand.

Erkundige dich bei der Polizei oder Feuerwehr nach einem Notfallseelsorger, die machen ihre Arbeit ehrenamtlich und haben Erfahrung für solche Fälle. Es ist wichtig, dass ihr darüber sprechen könnt und Euch gemeinsam kleine Ziele steckt, über die ihr euch bei erreichen gemeinsam freuen könnt.

Außerdem steht man einem Aussenstehenden anders gegenüber, wie der Familie oder Freunden.

Ich wünsche Euch alles Gute und ich denke, dass ihr gemeinsam die schwere Zeit übersteht, auch wenn man jetzt noch kein Licht im Tunnel sieht!


MfG :)
Artur
 
Hallo zusammen
ich danke Euch für die vielen Zusprüche.
Ja es ist schwer für uns alle.Aber mein Freund und ich werden stark sein.Wir versuchen auch nicht vor ihm zu weinen,aber immer gelingt uns das nicht:-(
Heute Nachmittag hatte er wieder einen guten Tag:) Mein Freund und er waren unterwegs nach einem Auto für ihn zu suchen.Wir möchten ihm so schnell es geht ein Auto hier hinstellem damit er was hat worauf er sich freuen kann:)
Das mit dem Seelsorger werde ich mal in Angriff nehmen.Ist bestimmt auch eine gute Sache.Bei den Therapeuten müssen wir auch ewig auf einen Termin warten:-(
Ich habe die letzten Wochen immer gesagt ich bin nicht wichtig.Bin bis an meine körperlichen Grenzen gegangen, weiss aber jetzt das ihm es auch nicht hilft wenn ich da liege.Ich nehm mir auch mal eine Auszeit und geh mal einen Kaffee trinken bei einer Freundin.Mein Leben besteht zur Zeit nur aus Sohn und Arbeitsstelle und das halte ich nicht länger aus.Und ich glaube ich bin keine schlechte Mutter wenn ich ihn versorgt habe und ihm sage jetzt nehm ich mir mal ne Std für mich,oder?
Es ist im Moment alles so viel..Anträge Schreiben Arbeiten ....ich muss einen Weg finden es alles ruhiger anzugehen und irgendwie geordneter.
So und jetzt geh ich mal schlafen.
Danke Euch allen
Gruss
Dagmar
 
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