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Medikamentenabhängig

Hallo derosa,

Hallo Sheep und Kaesi,

ehe ihr euch hier streitet, bis der Beitrag mal wieder gelöscht wird - hatten wir hier schon (Info für Kaesi) - wäre es aus meiner Sicht, wenn du, Sheep, auf die Frage explizit eingehen würdest, wie Schmerzpatienten mit Alternativen zu Schmerzmitteln nachhaltig geholfen werden kann.
Ich sagte doch schon, dass man das pauschal nicht beantworten kann. Das fängt schon damit an, dass es unterschiedliche Schmerzformen gibt: organische Schmerzen, Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, Knochen- und Gelenkschmerzen, psychosomatische Schmerzen... Weiter wäre es wichtig zu wissen, was die Ursache des Schmerzes ist, wie die Lebensumstände des Schmerzpatienten sind und was man bisher versucht hat, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen.
Ich könnte jetzt auch schreiben, was mir persönlich gut hilft. Allerdings ist es fraglich, ob das EUCH so viel weiter hilft. Zumal ich eh die Befürchtung habe, dass das wieder in Streit endet.

Dieses würde sicherlich jedem Schmerzbetroffenen sehr helfen.
Und das ist nämlich das Problem: Wenn ich z.B. schreibe, was gegen meine Muskel- und Nervenschmerzen im Bein und Gesäß hilft, dann hilft das sicher nicht dem, der unter Migräne leidet.

Gruß
Sheep
 
Und genau DAS habe ich mit Äpfel und Birnen gemeint.

Chronische Schmerzen gehören in die Hände von Schmerzärzten/kliniken.

Gruß
Kaesi
 
Hallo Kaesi,

Und genau DAS habe ich mit Äpfel und Birnen gemeint.
Dann frage ich mich, wieso wir dann diskutieren und wie du darauf kommst, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Denn ich habe hier nie alle Schmerzpatienten auf eine Stufe gestellt.

Aber gut, lassen wir zumindest das. Führt eh zu nichts...

Chronische Schmerzen gehören in die Hände von Schmerzärzten/kliniken.
Das bestreitet sicher auch keiner. Nichtsdestotrotz kann man sich als Schmerzpatient informieren oder als Schmerzpatient anderen Schmerzgeplagten Tipps geben. Ob man die Ratschläge annimmt, ist jedem selbst überlassen.
Und um noch mal auf den Threadersteller zurückzukommen: Ich hatte den Eindruck, nachdem was er schrieb, dass man alternative Behandlungsmethoden nicht richtig ausgeschöpft hat. Theoretisch hätte man z.B. auch erst mal eine andere Schmerzmittelkombination versuchen können. Man kann sich immer noch steigern und Opioide verabreichen, wenn andere Schmerzmittel und Behandlungsmethoden nicht richtig anschlagen. In den Kliniken, wo ich war, wurde das bisher immer so gehandhabt. Auch, wenn Opioide für viele sicher ein Segen sein mögen, sollte man die Risiken nicht unterschätzen. Sicher, nichts ist ohne Risiko, egal was man für Schmerzmittel nimmt. Aber Opioide sind dann doch ein anderes Kaliber. Dass das auch immer wieder zu Problemen führt liest man leider auch immer wieder - nicht nur in Foren. Daher bin ich auch ganz froh darüber, dass nach den steigenden Verschreibungen von Opioiden in den letzen Jahren, immer mehr von Ärzten und Forschung hinterfragt wird, ob Opioide überhaupt für so viele Schmerzpatienten sinnvoll und geeignet sind.
Am Ende muss aber jeder Schmerzpatient für sich selbst wissen, was das Beste ist.

Gruß
Sheep
 
Kaesi wurde wegen Mehrfachmitgliedschaft gesperrt.

K. probiert es halt immer wieder mal ins Forum zurückzukommen und wird dann doch entdeckt.
 
Hallo Sheep,

und genau deshalb empfehle ich Schmerzpatienten immer wieder, sich in die Hände von Schmerzärzten zu begeben.

Viele Grüße
Derosa
 
Es kann gar nicht sein, dass du von Tilidin körperlich abhängig wirst. Jedenfalls nicht in einem hohen Ausmaß. Als der Wirkstoff zum ersten Mal auf den Markt kam, hieß das Mittel "Valoron" von der Firma Goedeke. Das Mittel wurde auch fleißig in der Süchtigenszene gehandelt, weil es einen umgehauen hat und ein hohes Suchtpotential hatte.

Also ist die Fa. Goedeke hergegangen und hat dem Wirkstoff Tilidin einen Antagonisten beigegeben, das Naloxon. Dieses verhindert das direkte Andocken der Tilidin-Mokelüle an die Nervenrezeptoren, so dass in Zukunft keiner mehr abhängig von Valoron werden konnte.

Als das Patent der Fa. Goedeke ausgelaufen ist, kamen die Generika auf den Markt, z. B. Tilidin-Stada oder Radiopharm. Auch davon kann man nicht körperlich abhängig werden. Du spürst allenfalls ein wenig Unruhe, schläfst nicht so gut und frierst leicht. Das alles ist aber nur ein kleiner Hauch der Symptome eines Morphin- oder Heroinentzugs.

Ich würde mal so weit gehen zu behaupten, dass alles, was man darüber hinaus an "Entzugssymptomen" zu verspüren vermeint, psychischen Ursprungs ist und vermieden werden kann, wenn man einfach Ruhe bewahrt und sich nicht hineinsteigert in eine Angst vor dem Entzug.

Mein Tipp ist: Ruhe bewahren, ein paar Tage abwarten, sich zu nichts zwingen. Dein Körper sagt dir, was er braucht, wenn du nur auf ihn hörst.

Iphigenie
 
Hallo,

zur Medikation oder anderes kann ich auch einiges erzählen.
Meine Mum ist Patienten in einer Schmerzambulanz und sie hat auch einen hervorragenden Therapeuten,der sich bei jedem Termin richtg viel Zeit läßt.
Meine Mum nimmt am Tag 270 mg Morphin,Lyrika, Amitryptelin usw.
Sie hat auch schon versucht vom Morphin runterzukommen,aber 1.sind die Schmerzen dann wieder unerträglich und 2. Gibt es kein ädäquates Schmerzmittel das dafür zur Verfügung steht.
Sie war in einer Klinik in der sich der Arzt sich in den Kopf gesetzt hatte, meine Mum von den Morphinen zu befreien.
Als Morphinersatz ekam sie alle 3Std. eine Paracetamol-infusion,auch Nachts und das 5 Wochenlang. Da sie aber trotzdem starke Schmerzen hatte un die Entzugserscheinungen unerträglich waren, bekam sie doch noch Morphin.
Nach 2,5 Wochen wollte sie nach hause,aber der Arzt sagte, das er in Entlassungsbericht schreiben würde daß sie Behandlung,die gut angeschlagen hätte,auf eigenen Wunsch abgebrochen hätte und sie überhaupt nicht den Willen zur Therapie gehabt hätte. Dann noch der letzte Satz dieses Arztes...das macht sich doch bestimmt nicht gut bei der Forderung an die Vers.
Nach der Entlassung erzählte meine Mum ihrem Arzt was passiert war,bei der sofort angesetzten Blutuntersuchung und Ultraschall folgendes ergebnis...sehr stark erhöhter Leberwert und 2 Leberzysten.
Fazit...meine Mum ist lieber Morphunabhängig als nochmal so eine Tortur mitzumachen.

GlG
für Nessa
 
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