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Manipulierte Patientenakten nach Behandlungsfehlern

Sekundant

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Gerade dem Nachrichten-Ticker entnommen und beim SWR recherchiert:

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Presseinformation REPORT MAINZ, Dienstag, 25. September 2012, 21.45 Uhr im ERSTEN

Nach Behandlungsfehlern manipulieren Ärzte, Pflegekräfte und Klinikpersonal in vielen Fällen Patientenakten, um nicht haften zu müssen. Das berichtet das ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ unter Berufung auf Recherchen bei Verbraucherschützern und Patientenanwälten.

Wenige Tage vor Beginn der parlamentarischen Beratungen des Patientenrechtegesetzes im Bundestag fordern der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vbzv) und SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach im Interview Nachbesserungen am geplanten Gesetz, um die Fälschung von Krankenunterlagen künftig wirksamer zu verhindern.

Schwer, nach Arztfehlern zum Recht zu kommen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erklärte im Interview mit REPORT MAINZ, die nachträgliche Änderung von Patientenakten mache es Patienten in vielen Fällen schwer, nach Arztfehlern zu ihrem Recht zu kommen: "Die Manipulation von Patientenakten ist tatsächlich eine Unkultur, die mehr und mehr zunimmt. Es ist ein Trauerspiel, dass diese Praxis immer mehr um sich greift, und ich finde es auch erschreckend, dass sich immer mehr Gruppen daran beteiligen. Klinikträger und Anwälte manipulieren hier im Nachhinein, Versicherungen sind mit im Spiel, sowie Ärzte und Pflegekräfte. Die Manipulation der Akten macht die prozessuale Aufarbeitung des Geschehens zunehmend unmöglich."

Kritik am geplanten Patientenrechtegesetz

Das geplante Patientenrechtegesetz werde hier keinen wirksamen Schutz bringen, erklärte Lauterbach: "Auf jeden Fall werden die Patientenakten weiter gefälscht werden. Im Gesetz gibt es weder höhere Strafen, noch gibt es höhere Dokumentationspflichten, noch gibt es Alternativen für den Patienten, zu seinem Recht zu kommen, wenn die Unterlagen unvollständig oder manipuliert sind. An diesen Problemen ist gar nichts geändert worden." SPD-Politiker Lauterbach fordert daher einen Entschädigungsfonds von Krankenkassen und Ärzten, um Opfern ärztlicher Behandlungsfehler schnell zu helfen. "Man kann die Fälschung der Patientenakten so gut wie nicht verhindern, daher ist die Lösung, dass der Patient schon beim dringenden Verdacht durch einen Entschädigungsfonds früh zu seinem Geld kommt."

Manipulation - unterschätztes und sehr gravierendes Problem

Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) sieht die nachträgliche Manipulation von Patientenakten bei Behandlungsfehlern als großes Hindernis für Patienten zu einer Entschädigung zu kommen. Die Referentin für Gesundheitspolitik des vzbv, Susanne Mauersberg, erklärte gegenüber REPORT MAINZ: "Wir gehen davon aus, dass die Manipulation von Patientenakten bei Behandlungsfehlern ein unterschätztes und sehr gravierendes Problem ist. Die Beweislast liegt in der Regel zu 100 Prozent beim Patienten, während die Beweismittel, also die ärztliche Dokumentation, zu 100 Prozent auf Seiten des Arztes sind. Und wenn ein Behandlungsfehler vorgekommen ist, dann überlässt man den Tatort erst mal dem Täter, dass der all seine Spuren beseitigen kann, und danach kommt erst die Spurensicherung."
Mauersberg kritisierte, der Entwurf des Patientenrechtegesetzes gehe darauf nicht angemessen ein: "Für das Problem der gefälschten Patientenakten bietet das Gesetz, so wie es jetzt ist, noch keinen ausreichenden Schutz. Da muss nachgebessert werden. Wir wollen keine Papierdokumentation mehr, weil da die Manipulationsmöglichkeiten einfach groß bleiben. Wir brauchen ganz dringend eine fälschungssichere elektronische Dokumentation, und das muss im Patientenrechtegesetz verbindlich vorgeschrieben werden."

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Zitate gegen Quellenangabe frei
Bei Rückfragen rufen Sie bitte in der Redaktion REPORT MAINZ an
unter: 06131/9293-3351
Der Text als pdf-Datei unter: http://www.reportmainz.de
http://www.swr.de/report/presse/-/id=10361890/property=download/nid=1197424/s2inpz/index.pdf


Gruss

Sekundant
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sekundant,

allerbesten Dank für Deine Recherche und die Pressemitteilung. Endlich wird thematisiert, wovon immer keiner was wissen bzw. hören will. Ein sehr schwieriges Thema, dessen Nachweis für uns Patienten fast unmöglich ist...


Da es aus Deinem Beitrag nicht ganz ersichtlich wird, hier noch der Hinweis: das Thema wird heute in der ARD thematisiert:
21.45 Uhr, ARD, Report aus Mainz
http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=56BC772449E6CC4B17D0317A4656C298
http://www.swr.de/report/-/id=233454/sgpaia/index.html


Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo Sekundant!

Es werden nicht nur
Akten bei Behandlungsfehlern gefälscht/verändert
sonder auch die der BG Unfallverletzten.

Ich kannte meine Akte,
denn ich musste sie selbst innerhalb des Krankenhauses UKB zum
Schmerzarzt mitbringen.

Als ich sie dann anforderte-waren Seiten verschwunden
und 2 Arztbriefe verändert worden,
die ich selbst und mein H-Arzt bekommen hatten.

Auf der Seite war BEARBEITET raufgestempelt worden.

Verändert wurde der Text
und die Unterschriften
Vorher hatte der Stationsarzt unterschrieben


Bei dem Bearbeiteten Brief
war vom Klinikleiter Herrn Eckernkamp und einer Ärztin
die ich nie gesehen hatte,
unterschrieben worden.

Für die fehlenden Seiten waren diese Briefe mehrfach kopiert
worden.

So läuft das-weswegen ich nicht viel davon halte,
sich Akten schicken zu lassen.

Wie hätte ich das , ausser natürlich die beiden Briefe,
beweisen sollen.

Und bei den Arztbriefen-naja hätten sie sich
herausreden können-das der Stationsarzt etwas falsch bewertet hat
was man aber nicht hätte beweisen können-weil ja die Seiten der Berichte gefehlt haben.

So läuft BzW lief das bestimmt auch in vielen Fällen-der UO.

Übung haben sie ja tagtäglich"- würde ich so was nennen.

Ein Sportarzt -den ich das erzählte sagte mir das, dass UKB und anderen BG Kranken-
häuser USUS ist und sich kaum ein niedergelassener Arzt traut
etwas anderes -"herauszufinden".

Er wollte auch kein Gutachten für mich erstellen.

Schimpfen ja-anlegen nein.

Immer dasselbe und in welchem Sinn?

Nicht mal die KK legen sich mit der BG an.

Stillhalteabkommen

Meine KK hat mich damals immer wieder genervt -
ich sollte unbedingt klagen.

Natürlich -sie wollten Ihr Geld wiederhaben-
mit dem sie in Vorkasse getreten waren.
Angeboten habe ich der KK ich würde klagen -wenn
sie Nebenkläger sind-danach endete unser Gespräch immer.

viele Grüsse
maja
 
hallo!

schau mir das gleich an ! war über 24 jahre krankenschwester,davon 14 jahre im intensivbereich tätig! in dieser zeit ist niemand an mich herangetreten mit der bitte patienten akten zu manipulieren,geschweige dessen hat man im stationsalltag für sowas gar keine zeit möchte hiermit einfach eine lanze für meinen berufsstand brechen mag sein das es das gibt aber davon will man sich distanzieren ! im gegenteil ,ich und viele meiner kollegen waren eher der anwalt am bett haben behandlungsfehler von unerfahrenen ärzten verhindert wofür wir nicht bezahlt wurden ! das pisst mich grad ein bisschen an

lg riesling
 
Hallo maja,
das ähnliche vermute ich auch .
Ich denke das alle irgend wo zusammen arbeiten.
Krankenkasse, BG und die Ärzte.
Die Ärzte haben unheimlich angst sich mit der BG anzulegen.
Ich denke das die manipulation nicht in der Klinik statt findet,
sondern irgend ein Sacharbeiter von eíner Institut tätig wird.
Die haben irgend wo eine Abmachung wo sich alle da dran halten.
 
Hi Riesling,
hier bin ich für Einzelfallprüfung. Ich bin auch Krankenschwester und habe ebenfalls nie gefälscht. Allerdings habe ich wohl ab und an mitbekommen wie vor-und nachdatiert wurde (wenn z.B. eine Depotspritze vergessen war) oder wenn eine Medigabe vergessen wurde.
Wenn eine Testung nicht geschafft wurde stand auch schon mal in der Akte: "Pat. lehnte Testung ab".

Als ich nach meiner OP die Akte anforderte war ich völlig platt als ich die Doku las. Die Schwestern hatten ständig notiert (Pat. ok, hat keine Beschwerden...)
Dabei bin ich fast aus dem Fenster vor Schmerzen.
Die Nachtschwester schrieb täglich ein, wenn ich nachts wach war, ich wolle nix zum schlafen......sie hat mich nie gefragt!
Oder: "verträgt Essen gut" - ich habe in der Klinik überhaupt nichts vertragen........
Dazu habe ich Zeugen............ob das reicht weiss ich nicht.

LG
 
Hallo Riesling!

Solange die Akte auf der Station war-
waren es immer die gleichen Blätter.

Erst als ich sie angefordert habe-
es waren immerhin drei wochen ehe ich sie, natürlich kopiert bekommen
habe fehlten ein paar Seiten.

Der/diejenige, welcher kopiert hatte,
kopierte auch die Arztbriefe mehrmals und sie waren
nicht hintereinander, sondern an verschiedenen Stellen eingeheftet worden,
wusste genau was er/sie macht.

Ich denke nicht, das Stationsschwestern angeforderte Akten kopieren,
Arztbriefe neu schreiben unterschreiben lassen
und BEARBEITET raufstempeln,-dafür haben sie doch sicherlich Sachbearbeiter-

Oder musstest Du schon angeforderte Akten kopieren und abschicken.

Ich denke dafür haben Stationsschwestern keine Zeit und
sind ausserdem auch zuviel Mitwisser.

Vllt läuft so etwas auch direkt über die BG;
wo dann der Sachbearbeiter bestimmt was oder was
nicht reinkommt.

Ich weiss Verschwörungstheorie-aber es war nun mal
meine Akte und die war verändert worden!

Die Arztbriefe von meinen 2 Aufenthalten hatte ich ja
als Beweis und auch mein H-Arzt.

Ach ich meine nicht die Doku von den Schwestern die waren alle drin-es ging um Schmerzarzt-Besuche und
Arzteinschätzung
um 2 Operationen die ich unbedingt machen sollte-und die Begründungen
dafür .
Hatte sie erst abgelehnt und wollte sie dann doch -
war aber nach der 26 Woche -die BG hatte Kostenübernahme verweigert
und die Ärzte meinten dann ich bräuchte sie nicht mehr.
VG
maja
 
hallo maja!

ich bestreite ja gar nicht das so was passiert ! solche sachen gehen auf höheren
instanzen ab ! nein ,solche akten musste ich nie kopieren,meine aufgabe war es am bett zu stehen und auch meine tätigkeit zu dokumentieren,was übringens sehr zeitintensiv war . das ging wieder am patienten ab! weiss aber auch das solche akten mitunter wochen auf den ärztentischen liegen ,und wegen zeitmangel nicht bearbeitet weden können! als patient ist man heut zutage nur eine nummer,so schlimm ich das auch finde,aber es ist so, kann dir über sachen berichten, die klinik intern wärend meiner beschäftigung gelaufen sind, die mitarbeiter betreffen, die einfach nur ihre arbeit richtig machen wollten , wenns der klinik leitung nicht passt oder die begebenheit wäre kein aushängeschild für selbige gewesen , dann legt man dir nahe zu gehen! das ist kein witz! hab mir den beitrag angeschaut,und finde das ist wieder völlig medial gemacht . "die schwestern haben mich fallen gelassen" ,aber kein wort warum oder wieso!

lg riesling
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallole,

jaua….die Aktenfumelei ist uns natürlich auch von der lieben BG bekannt:rolleyes:.

Was der BG nicht passt, wird versucht passend zu machen, vielfach gedeckt von der Politik und Rechtsprechung:eek:.....:p



12jannis05 (Richterin)
Allerdings - dies muss ich zur Ehrenrettung der Ärzteschaft sagen - es ist nicht so, dass jeder Arzt, der von der BG / UK angeschrieben wird, er solle eine Stellungnahme abgeben, automatisch zum Verräter wird. Aber so mancher Arzt würde sich wundern, wo denn seine Stellungnahme geblieben ist, wenn er die Akte mal wieder in die Finger bekommt.

Akten von UV-Trägern, die ich beigezogen habe, waren nicht selten geschönt. Es fehlten ganze Aktenteile. Und - falls hier einer von den BG´s / UK´s mitliest: Ich bin nicht blind. Da war ansonsten jeder Schnipsel drin, jeder Abrechnungs-/Auszahlungsbeleg, jede Notiz, nur nicht BG/UK-ungünstige ärztliche Stellungnahmen, obwohl sie hätten drin sein müssen. Manchmal hat man sich noch nicht mal die Mühe gemacht, die Paginierung zu ändern. Wenn ich dann die BG / UK aufgefordert habe, die vollständige Akte vorzulegen, kam zurück: Die Akte sei vollständig.

Ich wusste gleichwohl, dass bestimmte Ärzte in der Sache eine für die BG/UK negative Stellungnahme abgegeben haben, die ich aber nicht in den Akten fand. Erst wenn ich hierauf konkret hinweisen konnte, erhielt ich auch diese, natürlich mit dem Hinweis, dass diese für das Verfahren nicht verwendet würde, weil die Stellungnahme schließlich fehlerhaft sei, verbunden mit einer weiteren, diesmal BG-günstigen Stellungnahme. Die Entschuldigung: Wir haben gedacht, dass das Gericht das nicht braucht.

Quelle:
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?p=145724&highlight=SMD+V%C4D#post145724


Grüße

Siegfried21
 
Also ich denke das die Versicherung so schnell wie möglich versucht den fall ab zu schließen.

Meine Erfahrungen was ich gemacht habe.

Die zugelassenen D-Ärzte hatten wärend Ihrem Studium oder der Assistenz Arzt Tätigkeit mit der BG zu tun. Daher kommt die gute Koperation zustande.

Bei BG-Fälle wird fast immer ähnlich vorgegangen.
Es sind fast immer ähnliche Befund Formilierungen.

Die BG-(Fall)berabeiter bekommen eine Prämie für jeden erfolgreich abgeschlossen Fall.
 
@ riesling
meine aufgabe war es am bett zu stehen und auch meine tätigkeit zu dokumentieren,

Deine getätigte Dokumentation wird oder wäre von Dir oder anderen im gegebenen Fall auf fehlerbehaftetheit überprüft- und ggf. korrigiert worden. Ist u.U. sehr aufwändig aber dem Grunde nach kein Problem und lohnt sich ggf., sofern Regressansprüche oder gar staatsanwaltliche Ermittlungen anstehen.

Grüße
 
Was sie in der gleichen Sendung auch gebracht haben: wie ein Assistenzarzt für eine Ausländerbehörde falche Gutachten schreibt, damit der/diejenige abgeschoben werden kann. War natürlich ein Aktengutachten, das vorne und hinten nicht gestimmt hat. Angeblich soll es Schulungen für solche Gutachter geben, aber diese geschulten Gutachter werden von den Ausländerbehörden nicht genommen: dann lieder den, der ein für sie positives Gutachten schreibt, auch wenn er nicht mal Facharzt ist. Das ist doch soooo skandalös. Überall Unwahrheiten: im Krankenhaus oder beim Arzt fängt es an, da lässt man was aus oder man verfälscht es. Später ziehen sich diese Unwahrheiten fort, in Gutachten, bei Gericht....
traurig, traurig. Wo bleibt denn unsere christliche Moral in unserem Land Mit der Wahrheit nimmt man es nicht mehr so genau.
 
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