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LWS Fixateur, Cage Schmerzen

jette64

Mitglied
Registriert seit
28 Juni 2007
Beiträge
36
Hallo Zusammen,

ich lese oft die Berichte in diesem Forum um einen Leidensgenossen meines Mannes zu finden.

Leidensweg:
Mai 06 Sturz aus 3 Meter, Berstungsspaltbruch 2. LWK, 1.OP fixateur Intern von LWK 1 bis 3, 2.OP Cage in LWK 2.
Danach 3 Wochen Reha, 3 Wochen Verschlechterung, 3 Wochen stationäre Schmerztherapie und natürlich immer Befund schmerzfrei entlassen.
Schmerzen im linken Bein: kein Grund gefunden
taubes Dreieck in der Leistengegend: könnte von einem durchtrennten Nerv bei der OP sein, kann sich vielleicht regenerieren. Genauere Untersuchungen sind aufwendig und bringen wahrscheinlich kein anderes Ergebnis.

Es folgten 3 Monate ambulante Therapien und weiter Schmerzmittel. Im Dezember dann Arbeitserprobung Teilzeit und weiter Therapien. Da der Berufshelfer sich endlich meldete und die Krankphase viel zu lange dauerte, Abschlussuntersuchung und voller Arbeitseinsatz ab Februar 07.
Mein Mann ist auf dem Bau, vorher Mädchen für alles, zur Zeit Aufsicht (nicht mehr lange). Schmerzen verstärken sich von Tag zu Tag. Schmerzmittel zur Zeit Ibuprofen 400x4 und Tensgerät.
Sitzen nicht länger als ne Stunde, meist noch weniger. Ständiger Wechsel der Haltung. Schmerzen sind sogar im Liegen, durchschlafen war seit dem Unfall nicht mehr drin.

Gutachten im April 07 sagt 30%, Gutachterarzt der BG sagt 20% und auf länger reichen 10%. Nach Widerspruch durch Anwalt, hat er dies auf 20% korrigiert, da er jetzt auch die Röntgenbilder einsehen musste.

Klage bei der BG wird angestrebt, muss noch mal neu begründet werden, da jeder Punkt vorab geprüft und von der BG abgewiesen wird

Antrag beim Land wegen Erwerbsminderung: Die haben gleich mal die Prozente der BG übernommen, Schmerzen ? Begründen....

Klage bei Sozialgericht wurde eingereicht, wird noch vorab geprüft ob eine Klage gerechtfertigt ist.

Mein Anliegen: Hat jemand im Forum ähnliches Leiden? Schmerzen durch Fixateur oder Cage?

Laut Ärzten kann nicht sein, was nicht sein darf. Das Röntgenbild zeigt keine Auffälligkeiten. Keine Schraube locker, scheint auch alles stabil zu sein.

Wo kommen dann bitte diese dauerhaften Schmerzen her? Schmerzpegel liegt bei 6 ohne, mit Medikamente bei 3.
Aus chirurgischer Sicht ist kein Eingriff notwendig, sehr positiv, aber da bleiben immer noch die Schmerzen, die man auf dem Röntgenbild nicht sehen kann.


Gruß Jette64
 
Hallo jette64
aus deinen Schilderungen entnehme ich, dass sich bei deinem Mann ein
chronisches Schmerzsyndrom gebildet hat, das aber bei den vorherigen
und gegenwärtigen Untersuchungen bzw. Begutachtungen nicht berück-
sicht wurde.

Ich rate Dir, bei den jetzt vielleicht schon anhängigen Klagen, darauf zu
drängen, dass das erkennende Sozialgericht ein schmerzmedizinisches
Gutachten (nicht schmerztherapeutisches Gutachten) einholt. Ohne ein
solches "Schmerzgutachten" hast Du bzw. dein Mann keine Chancen bei
einem Antrag auf Erwerbsminderungsrente. Da die Leistungsträger bzw.
auch die Sozialgerichte in Rentenfragen oftmals nur eine rein "orthopä-
dische" Begutachtung durchführen lassen - wohlwissend, dass sie dabei
immer obsiegen werden - müsst ihr oder euer Anwalt darauf drängen, not-
falls mit einem 109er Gutachten, dass die psychische Belastung in Form
der Schmerzen (Schmerzsyndrom) in die Leistungsbeurteilung der Renten-
gewährung mit einfliesen. Die gilt genauso auch bei der BG.

Ein chronisches Schmerzsyndrom ist auf Röntgenbilder nicht erkennbar.
Liegt ein pathologisches Organkorrelat (Schmerzsyndrom) im LWS-Bereich vor, ist dieses nur durch eine MRT-Aufnahme (Kernspin) objektiv nach-
weisbar, in welchem Lendenwirbelbereich L2/L3, L3/L4, L4/L5 bis S1 wo genau das chronische Schmerzsyndrom sich manifestiert hat. Dabei
ist genau zu beobachten und zu lokalisieren wo genau es hin ausstraht.

Da lt. deiner Schilderung, der Unfall deines Mann sich bereits im Mai 2006
ereignet hat, ist sehr wahrscheinlich von einer Chronifizierung des
Schmerzes auszugehen. Hierbei wäre anzuraten, dass er sich speziell in
eine schmerztherapeutische bzw. schmerzmedizinische Behandlung be-
gibt, wie z. B. eine reine schmerzmedizinische Reha beantragt, die auch
in einer speziellen Schmerzklinik durchgeführt werden muss. Der dann
mögliche Hinweis des Leistungsträgers, dass bereits eine dreiwöchige
Reha stattgefunden hätte, ist dergestalt auszuhebeln mit dem Hinweis
eurerseits, dass es sich nur um eine rein orthopädische aber nicht um
eine spezifische Schmerztherapie gehandelt hätte. Solltet ihr noch weitere
Info`s brauchen, kontaktiere mich unter PN.

MFG
kbi1989
 
Hallo Jette 64,
Ich hatte ähnliche Probleme allerdings am BWK 12, mit Intern fixateur. Hatte auch starke schmerzen bekommen, da durch die versteifung die andren Wirbel überlastet waren. Bei mir kam glücklicherweise der Fixateur nach 9 Monaten raus und schlagartig waren die Probleme am 12 BWK vorbei. Obwohl mir vorher gesagt wurde das die Schmerzen nichts mit dem Fixateur zutun hätten. Ich nehme die gleiche Dosis Ibu. Aber mir wurde sofort gesagt das das nicht sein darf, Dosis ist zu hoch, zuviele weitere Risiken.
Kann Dir zwar nicht helfen, aber kann es Deinem Mann sehr gut nachempfinden. Wünsch Euch viel Erfolg bei Eurem weiteren "Kampf" und viel Kraft.
Gruß GrisouFlbg
 
Hallo kbi1989,

danke für die schnelle Hilfe. Bisher war alles auf orthopädischer Sicht. Da kann man auch keine Abhilfe schaffen, da alles medizinisch notwendige getan wurde. Jetzt werde ich mich schnellstens um die Sachen kümmern, wie du beschrieben.
Mein Mann hatte in der Uni-Klinik Tübingen 08.06 schon eine Schmerztherapie. Wir konnten keinen Unterschied zu der ersten Reha finden. Im Prinzip musste man dem Arzt sagen, was er machen soll, welches Medikament man haben möchte.
Ansprechpartner Arzt, mit Anmeldung und keine Antworten auf die Fragen.
Sie erreichen immer das was sie möchten, der Patient gibt genervt auf und findet sich mit seinem Schicksal ab.

Kennst du eine Klinik, wo man so eine Schmerztherapie machen kann? Gutachter für das 109Gutachten finde ich am schnellsten wie und wo?

Jede Hilfe kann ich gut gebrauchen. Sollte ich den vorab aus eigener Tasche ordern, oder hab ich ne Change über die Klage was zu erreichen.
Unsere Hausärztin hilft auch, aber ohne Wissen, was und wie, steht man schon blöd da.

Gruß jette64
 
Hallo jette64,

dass die Behandlung und Therapie bei deinem Mann nur orthopädisch
stattgefunden hat, habe ich mir schon gedacht.

Um weitere Schritte wie - insbesondere eine akute Schmerzbehandlung
bzw. -therapie - abzustimmen, ist es erforderlich zu wissen, inwieweit
euer Verfahren schon gediehen ist. Steckt ihr noch im Feststellungsver-
fahren bei BG und RV? oder seit ihr schon am Sozialgericht.

Das nach § 109 SGG genannte Gutachten, kann erst in einem anhängi-
gen Gerichtsverfahren beantragt werden. Die dafür anfallenden Kosten
müssen von Euch zunächst bei Gericht vorgelegt werden (oder aber im
Fall einer Rechtschutzversicherung werden die Kosten von dieser über-
nommen). Bei Obsiegen werden die Kosten von der Gerichtskasse zurück-
erstattet.

Spezielle Schmerzkliniken können übers Internet (Google:Schmerzkliniken)
erfahren werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass eure Hausärztin
einen Antrag auf Leistungen zum Arbeitsleben (LTA) schmerzmedizinisch
dahingehend mitbegründet, dass aufgrund eines chronisches Schmerz-
syndroms eine akute Eilbedürftigkeit besteht, die den Regelfall aussetzt.

Weiter würde ich empfehlen, die medizinischen und juristischen Schritte
mit Arzt(in) und RA strategisch abzustimmen, damit man sich kein Eigen-
tor leistet.

Trotzdem ein frohes Osterfest und Alles Gute.
kbi1989
 
hallo jette64,

ich wünsche euch ein frohes und vor allem gesundes jahr 2010.
hat sich bei euerm problem noch etwas neues ergeben ?
ich hatte 2007 einen ähnlichen unfall wie dein mann. bei mir ist alles nicht so
gut ausgegangen wie es von den medizinern vorrausgesagt wurde. es giebt
eben keine garantie. ich habe ständig schmerzen nehme starke schmerzmittel
und leide dauernd unter den nebenwirkungen der medis.

viele grüße schlowi1
 
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