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LWK 1 Kompressionsfraktur mit Hinterkantenbeteiligung

Hallo lachmal,

dafür ist das Forum ja da ;)...und wir helfen gern, wenn wir können. Viele haben selbst leidvolle Erfahrungen gemacht, die man keinem anderen wünscht und viele wären froh über eine kompetente medizinische Diagnostik, Behandlung und Beratung gewesen, wurden jedoch von ärztlicher Seite hängen gelassen....mit teils schwerwiegenden Folgen...

Wenn Du uns mitteilen kannst, aus welcher Region Du kommst, können wir Dir eventuell Arzt-Empfehlungen geben. Hier im Forum sind viele mit Wirbelsäulenverletzungen, die Dir aus der Erfahrung heraus ggf. einen Spezialisten in Deiner Nähe benennen können.

Auch möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass vor allem auch Neurochirurgen sehr kompetent sind, was die Diagnostik und Behandlungsempfehlung von Wirbelsäulenschäden anbelangt. Man darf nicht vergessen, dass "Wirbelsäulenspezialist" keine geschützte Berufsbezeichnung ist und sich jeder Arzt, der mehr oder weniger mit der Wirbelsäule zu tun hat, sich so nennen darf - egal ob kompetent oder nicht. Natürlich gibt es in beiden Ärzte-Gruppen solche und solche Mediziner...es lohnt sich, in beiden Richtungen zu suchen.

...also, wenn Du Deine Herkunftsregion nennen kannst, können wir vielleicht versuchen, Dir eine Empfehlung zu geben.


Viele Grüße und allen einen hoffentlich beschwerdearmen Tag,
sachsblau
 
Ich wohne in Mitteldeutschland in Nordthüringen. Bin aber für jede Reise bereit.
Ich könnte Problemlos nach Leipzig, Erfurt, Hannover , Hamburg, Berlin etc.
Ich hoffe es wird nicht die berühmte Nadel im Heuhaufen
LG
und nochmals danke euch allen
 
Hallo lachmal,

ich glaube, dass ich Dir da ein paar Tipps geben kann.

- Dr. Andreas Schmitz, FA für Neurochirurgie, praktiziert einige Tage im Monat im MVZ in Weimar. Mitunter muss man auf einen Termin dort länger warten, aber wenn Du es an der Anmeldung dringend machst, wird man sicher versuchen, Dir zu helfen. Und auch im Wartezimmer muss man Geduld mitbringen, da sich der Arzt wirklich Zeit für den einzelnen Patienten nimmt. Früher hat er auch noch in Berlin und Jena praktiziert, da weiß ich aber nicht, wie der aktuelle Stand ist - vielleicht mal übers Internet suchen. Er hatte auch mal eine eigene Internetseite, die ich aber nicht mehr gefunden habe...

Hier der Link zum MVZ:
http://www.mvz-weimar.net/web/de/co...9&cty=&active_menu=99&hidden=true&detailID=18

Hier ist im Telefonbuch noch ein Eintrag zu Jena. Ob der noch gültig ist, kann ich nicht sagen.
http://www.dasoertliche.de/Themen/Fachärzte-für-Neurochirurgie/Jena.html



Eine sehr kompetente Anlaufstelle soll auch die Zentralklinik in Bad Berka sein, die sehr viel Erfahrungen mit der Behandlung von verschiedensten WS-Problemen hat:
Auch hier kann man einen ambulanten Vorstellungstermin vereinbaren:
https://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cms/zbb_2/deu/84690.html


Zu der nachfolgenden Adresse kann ich persönlich nichts sagen, da ich niemanden kenne, der dort vorstellig wurde:
- Waldklinikum in Gera - auch hier Anmeldung zur ambulanten WS-Sprechstunde möglich:
http://www.waldklinikumgera.de/medi...und-neurotraumatologie/ambulanz-sprechstunde/


Wäre nett, wenn Du weiter berichten könntest - das hilft auch immer anderen hier.

Alles Gute wünscht
sachsblau
 
Lieben Dank sachsblau,
ich halte euch selbstverständlich auf dem Laufenden und schildere euch
den weiteren Werdegang.
Ich hoffe ganz, ganz toll das man mir die Möglichkeit einer konservativen Therapie einräumt.
Vielen Dank nochmals für ALLES
LG
 
Hallo,



ich habe 2009 einen Unfall gehabt, bei dem es Kompressionsfrakturen an 5 Wirbeln gab, instabil. Ich bin NICHT operiert worden, wofür ich, ehrlich gesagt, noch bis zum heutigen Tage dankbar bin. Ich treibe sehr viel Sport, um Muskeln aufzubauen und zu dehnen. Ich würde an Deiner Stelle eine OP nur dann machen, wenn wirklich die Gefahr akuter Lähmungserscheinungen besteht. Bei den WS-Ops kann unheimlich viel schief gehen, ich kenne einfach viele Leute, denen es hinterher schlechter geht.

Also, hol Dir andere Meinungen und berücksichtige, dass an RückenOps richtig gut verdient wird.

Gute Besserung !

Sabine
 
Liebe Sabine,
hab vielen Dank für deine für mich momentan sehr wichtigen Zeilen und Infos.

Ich habe schon so einiges erlebt, aber die letzten 3 Tage nach dringender Empfehlung zur WS OP waren die schlimmsten in meinem Leben. Komplettes Gedanken- und Gefühlschaos. Total verunsichert und verängstigt bin ich seit letzten Montag. Dabei ging es mir körperlich megagut und ich hatte und habe keine Schmerzen. Zumal der neurologische Untersuchungsbefund lautet:
LWS mit normaler Lordose, FBA 0 cm, freie Beweglichkeit in allen Ebenen, kein Druck-, kein Klopfschmerz über der LWS, Lasegue bds. negativ, keine manifesten sensomotorischen Defizite, MER bds. lebhaft, keine PBZ

Mittlerweile habe ich auch Formulierungen im Net gefunden (Uni Halle) die lauten "temporär instabil". Kann dazu irgendjemand etwas sagen?

Lässt du deine 5 defekten Wirbel in Zeitabständen checken? Wenn ja in welchen?

Kannst du mir bitte sagen wie deine konservative Therapie detailliert aussah?

Diese sogenannte Nachsintern, geht das bis zum bitteren Ende oder hört das irgendwann auf?

Ganz liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

konservative Therapie bedeutete bei mir, das ich erst 3 Wochen komplett liegen musste, dann hat man vor dem Aufstehen noch mal geröntgt und dann konnte ich aufstehen und bin direkt in die Reha gekommen. Ich bin übrigens vermutlich nur deshalb nicht operiert worden, weil ich in der Provinz verunglückt bin...Ich habe damals meine Bilder noch meinem netten Orthopäden schicken lassen und der rief mich im KH an und sagte mir, ich solle mich nur operieren lassen wenn Lähmungen vorliegen würden.

In der Reha hat man mir erklärt, wie wichtig ANGEPASSTE Bewegung ist ; ich sollte viel machen aber z.B. mich auf keinen Fall bücken etc. (es dauert ca 3- 4 Monate bis Brüche verheilen). Ausserdem hat man mich dort auch ins Fitnessstudio an Geräte gesetzt und mir erklärt, dass es wichtig ist, dass ich meine Muskeln entsprechend trainiere. Ich war - trotz aller eher schlechter Prognosen, 5 gebrochene Wirbel sind einfach Mist - wild entschlossen, mein altes Leben wieder aufzunehmen und z.B. auch wieder aufs Pferd zu steigen (da haben mich die Ärzte echt mitleidig angelächelt).

Meine WS sieht inzwischen leicht gruselig aus, da stehen Keilwirbel hervor aber ich komme damit gut klar. Einschränkungen gibt es im Sitzen; ich kann nicht mehr stundenlang sitzen. Und ich muss mich tagsüber ab und an hinlegen, dass geht mit einem Bürojob gut, denn ich kann auf dem LapTop auch im Liegen arbeiten. Wenn ich diese sachen einhalte, bin ich schmerzfrei und sehr beweglich.

In der Praxis heisst das, dass ich 4mal die Woche im Fitnessstudio bin, Krafttraining mache und Yoga. Ersteres dient dem Muskelaufbau, letzteres der Dehnung. Und ja, ich sitze wieder fast jeden Tag im Sattel, klappt prima. Ich war gerade im Urlaub in Sardinien und bin am Strand langgagloppiert- ein herrliches Vergnügen ! Und ja, ich arbeite auch wieder voll, auch das klappt gut. ich halte allerdings mein Trainingsprogramm absolut durch, ich vermute nämlich, dass es mir sehr viel schlechter geht, wenn ich das nicht mache.

Mein Rat an Dich ist, Dir einen guten Physiotherapueten zu suchen. Gute Physios wissen meist eine Menge und haben finanziell gar nichts von Ops. Die sehen auch eine Menge und können Dir sagen, was für Chancen Du hast. Ich würde alles, alles alles tun, um diese OP zu vermeiden. Und Ärzte, die Dir zu der OP raten, sollen Dir genau erklären, was passiert, wenn Du es nicht tust. Da wird dann gerne gesagt, man lande im Rollstuhl- lass Dich nicht mit so einer pauschalen Aussage abspeisen. Es wäre auch gut, zu Fachärzten zu gehen, die nicht selbst operieren oder eine "Fangprämie" für OP-Überweisungen bekommen. Hör Dich rum, wer vertrauenswürdig ist, frag Deinen Hausarzt z.B.

Und nein, ich lass da nichts checken. Ich habe überhaupt keine Lust, mir Gedanken zu machen, ob sich da etwas verschlechtern könnte. Im Heute gehts mir gut, das zählt.

Gute Besserung, Kopf hoch !
Sabine
 
Liebe Sabine, recht herzlichen Dank für deine Mühe und die ausführlichen Erläuterungen. Das stimmt mich doch positiv und optimistisch.
Ich bin mittlerweile wieder in besserer Stimmung und zum normalen Alltag gekehrt.
Schmerzen habe ich keine.
Liebe Grüße
 
LWK1 Fraktur mit Hinterkantenbeteiligung auch bei mir :-(

Hallo lachmal, ich bin so froh über deinen Beitrag und auch die Antwort von Sabine, denn auch bei mir wurde o.g. Diagnose gestellt und zu einer sofortigen OP geraten. Da ich aber keinerlei neurologischen Beschwerden und auch nur mäßige Schmerzen hatte, habe ich mich dagegen entschieden. Da das für die Ärzte eine unverantwortliche Entscheidung war, haben die mich nach 5 Tagen ausbaden Krankenhaus entlassen und obwohl ich zu meinem Entschluss stehe, habe ich aber trotzdem Angst, damit einen Fehler zu machen.
Die Fraktur ist heute genau 3 Wochen alt und die Schmerzen mal mehr, mal weniger, aber wie gesagt, erträglich, ich muss keine Schmerztabletten nehmen. Noch liege ich sehr viel, und laufe hin und wieder ums Haus, nur sitzen traue ich mich noch gar nicht.
Eure Beiträge waren die einzigen im ganzen Netz, die ich finden konnte, in denen bei dieser Diagnose ( Hinterkantenbeteiligung) nicht operiert wurde und ich wollte mal hören, wie es dir mittlerweile geht und ob es für dich weiterhin die richtige Entscheidung war. Über eine Antwort würde mich sehr freuen.
LG Dani
 
richtige entscheidung aus jetziger Sicht

Hallo Dani,
aus jetztiger Sicht war mein Entschluss die OP abzulehnen die absolut einzig richtige Entscheidung. Mein Unfall ist jetzt ewtas über 3 Monate her und ich komme langsam zur Normalität zurück. Lege mich tagsüber immer wieder hin, das ist unvermeidbar, und irgendwelche Sachen heben bzw tragen vermeide ich auch strengstens. Jedoch kann ich Autofahren und war zwischenzeitlich schon wieder mit dem Flugzeug auf einem anderen Kontinent. Mehrfaches starten und landen ging gut.
Schmerzen habe ich geringfügig, aber ich denke das ist normal.
Auch werde ich keine weiteren Ärzte konsultieren, weil der Gesprächsinhalt mich immer wieder runterzieht und meinen Allgemeinzustand mental immens verschlechtert. Ich werde bzw würde an deiner Stelle nur im extremsten Fall einer OP zustimmen.
Ich hoffe meine Zeilen helfen dir ein wenig.
Ich war Mitte September sehr froh und glücklich dieses Forum hier gefunden zu haben.
Liebe Grüße und gute Besserung
 
Hallo liebe Lachmal,
ich habe mir am 17.11. in Thailand auf einem Speedboot auch eine LWK 1 zugezogen. Vor Ort habe ich neune Tage im Krankenhaus gelegen, ehe ich transportfähig war. Ein Korsett bekommen. Neurologische Ausfälle nur kurz im rechten Bein. Die Hinterkannten sind nur sehr leicht betroffen.
Hier angekommen, gleich ins Krankenhaus. Sofort OP, hieß es. Nach ca. 18 Stunden auf den Beinen mit schmerzen, wollte ich nur noch schlafen. Mit Absprache des Arztes durfte ich dies zu Hause tun. Vier Tage später sollte ich zur OP Besprechung. Ein anderer Arzt vor Ort berichtete mir, nach Akteneinsicht, er würde nicht sofort operieren. Erklärung folgte. Wieder nach Hause mit Korsett. Hab dann einen weiteren Wirbelsäulenspezialisten aufgesucht. Seine Meinung, nach dem sich der Wirbel auch noch weiter gesenkt hat. OP mit Versteifung und Aufbau des Wirbels. Könnte unter ständiger Kontrolle Weihnachten abwarten. Letzte Woche war ich wieder zur Kontrolle. Wieder hin. Wirbel ist stabil geblieben. Neuer Arzt und neue Meinung. Er würde bei dieser Fraktur keinen Handlungsbedarf einer OP sehen. Ausheilen lassen und Kontrolliere der Wirbelsäule in geregelten Abständen. Ich war total Platt. Was nun? Muss noch erwähnen, dass ich sehr viel Sport treibe ( getrieben habe ) und dies auch in irgendeiner Form weiter machen möchte.
Auch seelisch verarbeite ich den Unfall nicht so gut. Habe Albträume, Ängste, schweißnasses Erwachen,...Nun hab ich Privat Anfang Januar einen Termin beim Oberarzt dieser Spezialklinik in München vereinbart. Ich hatte bis jetzt noch kein MRT. Nur Röntgen und ein CT in Thailand. In Thailand bekam ich auch Calzium zum Knochenaufbau und der Arzt dort riet mir, hier eine Knochendichtemessung vornehmen zu lassen. Hier will keiner etwas Wissen davon.
Ich bin sehr verunsichert. Fühle mich nicht ernst genommen. Was kann ich noch tun?
 
Hallo Kerstin1,

zunächst einmal willkommen hier im Forum.
So wie Dir, geht es vielen anderen Patienten mit Wirbelsäulenproblemen - fragt man drei Ärzte, bekommt man vier Meinungen. Und dann soll man als Betroffener wissen, was der richtige Weg ist und eine Entscheidung treffen...

Die wichtigsten Frage bei WS-Frakturen ist immer, ob die Fraktur als stabil oder instabil eingestuft wird und ob es neurologische Ausfälle gibt. Wie ist das bei Dir, gibt es neurologische Auffälligkeiten?

Ich würde es zuerst immer mit einer konservativen Therapie versuchen. Stabile Frakturen heilen in vielen Fällen komplikationslos aus, sodass anschließend ein normales Leben möglich ist, auch Sporttreiben. Der operative Weg bleibt Dir, falls der konservative versagen sollte, dann immer noch offen. Eine Versteifung mit all´ ihren Konsequenzen und möglichen Folgeproblemen (z.B. Anschlussinstabilität angrenzender WS-Abschnitte) will sehr gut überlegt sein.
Schmerzen sind ganz normal. Allerdings sollten diese von einem qualifizierten Arzt behandelt werden, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Es gibt speziell Schmerztherapeuten oder FÄ für Anästhesie, zu denen man sich diesbezüglich überweisen lassen kann.

Was Deine Ängste und Albträume angeht, so solltest Du diese Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und abklären lassen. Es könnte eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) dahinter stecken. Dein Hausarzt kann Dich diesbezüglich sicher beraten und Dich an Fachkollegen überweisen.


Alles Gute und gute Besserung,
sachsblau
 
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