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Leidensweg bis zur Diagnose

röschen

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
1 Sep. 2010
Beiträge
218
Hallo Zusammen,

ich will Euch mal kurz von meinem Leidensweg mit Morbus Sudeck erzählen. Im Herbst 2006 hatte ich einen Wegeunfall, bei dem mir die Vorfahrt genommen wurde. Ich landete für 3 Tage im Krankenhaus und dachte mir, da habe ich ja noch einmal Glück gehabt. ABER die Schmerzen besonders in meiner rechten Hand wurden in den Wochen danach immer schlimmer. Vom Arzt bekam ich nur die Antwort, er habe auch Schmerzen. Bei weiteren Ärzten und Kliniken wurde alles mit "altersbedingt" abgetan. Zum Zeitpunkt des Unfalls war ich 58 Jahre alt und hatte bis dahin keine gesundheitlichen Probleme. Meine Finger der rechten Hand waren bereits sechs Wochen nach dem Unfall heiß, dick geschwollen und rot-blau verfärbt. Im Januar 2010 fuhr ich auf eigene Kosten in die Uniklinik nach Erlangen, wo schließlich die Diagnose Morbus Sudeck gestellt wurde. Die Ärztin konnte es nicht begreifen, dass man 3 Jahre lang nichts gemacht hat und mich als Simulantin hingestellt hatte. Wäre ich im ersten Stadium meines Sudecks behandelt worden, wären meine Finger nun nicht steif und krumm und die Schmerzen wären wohl auch besser.
Jetzt schlage ich mich mit der BG, der Krankenkasse, der Versicherung des Unfallverursachers herum. Ich bin es so leid. Es ist kaum zu glauben, wie man hier abgestempelt wird und was man alles anstellen muss, um zu versuchen, zu seinem Recht zu kommen.

Wie gut das es dieses Forum gibt, da fühlt man sich nicht so allein mit dem ganzen Mist.

Viele Grüße und bis bald!
Röschen
 
Willkommen im Forum Röschen,

deine Geschichte liest sich wie viele Geschichten aus dem Forum, und doch steckt hinter jeder Geschichte immer ein menschliches Schicksal mit viel Leid und Schmerzen.
Und erst wenn man betroffen ist weiß man was andere durchmachen. So ist es leider, die Ärzte wissen auch nicht alles, tun aber so, sie selbst sind ja nicht betroffen.

Es ist gut das du bei uns gelandet bist, so kannst du dir vieles anlesen was dir mit Sicherheit weiterhilft.

Wenn du Fragen hast stelle sie, es wird sich sicher jemand finden der sie dir beantworten kann, du hast bestimmt gesehen das es hier viele gibt die von Morbus Sudeck betroffen sind.


Viele Grüße
Gitti - Ironman's Ehefrau
 
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort,

mein Leiden geht noch weiter. Ganz abgesehen von den Schmerzen seit dem Unfall, die sich trotz Therapie seit JAnuar noch nicht wirklich verbesert haben, habe ich das ganze Theater mit den Versicherungen und Behörden am Hals.
Meine KRankenkasse hat mich zunächst gezwungen, eine falschen Reha anzutreten (für Rückenbeschwerden), obwohl ich sie mit dem Gutachten aus der Uniklinik Erlangen darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ich Morbus Sudeck habe und eine ganz andere Reha benötige, damit endlich etwas gegen meine Schmerzen gemacht wird. Darauf hat sich meine Kasse nicht eingelassen, ich musste sogar die begonnenen Therapien wie Ergo, KRankengymnastik und Akupunktur abbrechen, um dorthin zu fahren. Da habe ich dann meine 3 Wochen im wahrsten Sinne des Wortes abgesessen, da ich die meisten Behandlungen wie heiße Moorpackungen nicht mitmachen konnte. Als ich wieder zu Hause war, war alles schlimmer geworden.
die Krankenkasse hat mich nun auch noch in Rente gezwungen, da die 78 Wochen nun um seinen. Leider habe ich zu spät erfahren, da ich ja nun seit 3 Monaten Verletztengeld bekomme, dass dieses auch noch über diese 78 Wochen hinaus gezahlt werden kann. Die Rente ist sehr sehr niedrig, kann ich jetzt noch einmal von dem Rentenbeginn am 01.10.10 zurücktreten?
Abgesehen davon, hat mir die Krankenkasse immer noch nicht rückwirkend das Verletztengeld gezahlt wie es die BG im Juni schon angeordnet hatte.

Ich habe außerdem einen Antrag gestellt, dass die Diagnose Morbus Sudeck bei meinem BEhindertenausweis mit aufgenommen wird. Auch dieses wurde abgelehnt. Der Orthopäde, zu dem ich hingeschickt wurde, stritt ab, dass ich Morbus Sudeck habe. Daraufhin habe ich über meinen Anwalt Widerspruch einlegen lassen, auch dieser wurde abgelehnt. Nun klage ich.

Das Gutachten durch die BG ist zwar schon erstellt, aber ich habe es noch nicht gelesen, ist wohl noch auf dem Weg zu meinem Anwalt. Aber mitlerweile glaube ich nicht, dass mal etwas zu meinen Gunsten ausfällt.

Bis demnächst

Röschen
 
Hallo röschen,

auch von mir ein 'Herzliches Willkommen'!

Schön das du uns gefunden hast! Ich habe mein CRPS (Sudek) auch schon ein paar Jahre - allerdings in der linken Hand/Arm.
Hier gibt es viele mit CRPS - es ist ein schönes geben und nehmen von Tips rund um Krankheit und Kostenträger bzw. Ärzten und lieben oder aufmunternden Worten wenn es einem schlecht geht!
Schlimm das es bis zu deiner Diagnosestellung so lange gedauert hat - wie hast du nur drei Jahre ohne Schmerztherapeutische Behandlung überstanden?
Was für Therapien machst du jetzt und welche Medikamente nimmst du?

Wie Gitti schon gesagt hat - Wenn du Fragen hast frag....aber wenn du durchs Forum und die Beiträge streifst und feststellst das du auch Fragen beantworten kannst - noch schöner ';)'

Gruß
Gertrud :)
 
Hallo röschen,

eine herzliches Willkommen hier im Forum.

Da ich selber auch CRPS in der rechten Hand habe, kann ich vollkommen nachfühlen, was du bereits durchgemacht hast.

Als ich gerade deinen Leidensweg gelesen hab, ist mir im wahrsten Sinne des Wortes, ersteinmal die Luft weggeblieben. Drei Jahre hat man dich mit deinen Schmerzen aus ärztlicher Sicht hängen lassen, ohne dass mal ein Arzt auf die Idee gekommen ist, das es sich um einen Sudeck handeln könnte

Wenn die ganze Sache nicht so schlimm wäre, könnte man denen glatt eine Medaille für Ignoranz verleihen.:mad:

Wichtig ist für dich jetzt vor allem, dass etwas gegen deine Schmerzen unternommen wird. Schmerzen sind leider der Nährboden für CRPS und müssen daher eingedämmt werden.

Daher wäre es ratsam, dass du dir so schnell wie möglich eine Schmerztherapie suchst, bei der man sich mit CRPS auskennt. Da wird man dir sicher in der Uni Erlangen behilflich sein, dass du eine in der Nähe deines Wohnortes findest.

Habe ich es deinem Beitrag richtig entnommen, dass die BG deine Krankenkasse angewiesen hat, dir Verletztengeld auszuzahlen? Bekommst du schon Verletztengeld? Hatte die BG deinen Unfall als Arbeitsunfall anerkannt? Wer hat das Gutschten erstellt - ein Arzt von der Vorschlagliste der BG - oder hattest du dir selber einen gesucht?

Die Fragen nur, damit wir wissen, wo wir mit unserer Hilfe ansetzten können.

Alles Gute

Derosa
 
Hallo euch,

Hallo Röschen,
auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum.
Deine Leidensgeschichte ist leider eine von vielen hier.
Was ich so unmoralisch finde ist, dass eine Situation in der man weiß Gott mit sich selber genug zu tun hat schamlos ausgenutzt wird.
Hoffentlich gelingt es dir dein Recht durchzusetzen.

Alles Gute
Thomas
 
Beschweren

Hallo,

den Leuten bei der Krankenkasse würde ich was erzählen:mad:!
Ich habe mal - als ich Aerger hatte, mich an den Vorstand persönlich (war die BKK Gesundheit) gewendet und wirklich ein irrsinniges Fass aufgemacht. Es ging um die Bezahlung einer speziellen OP. Ich habe dann innerhalb einer Woche erreicht, dass die Kosten zumindest teilweise übernommen werden.

Man muss echt nach ganz oben gehen! Mit der Presse hatte ich denen auch gedroht

Ausserdem könntest Du die Haftpflicht vom ARzt verklagen, der die falsche Diagnose (kein CRPS) gestellt hat. Wenn Du das Geld nicht hast oder keine Rechtschutz - da gibt es auch Beratungs- und Prozesskostenhilfe.

Man darf sich nicht alles gefallen lassen. Klingt sicher etwas zu einfach, aber am Ende - wenn der Partner mithilft, dann kann man einiges bewerkstelligen.

Gruss
Frida
 
Hallo Zusammen,

es ist ja toll wie schnell die Antworten von Euch kommen.

Nun zu den Fragen:
Ja, die BG hat den Unfall als Arbeitsunfall anerkannt und die Krankenkasse aufgefordert, rückwirkend Verletztengeld zu zahlen, nur meine Krankenkasse weigert sich seit 3 Monaten hartnäckig. Mein Anwalt ist auch schon an dieser Sache dran.

Der Gutachter für den MdE war von der BG-Liste. Ich war in Bochum, Bergmannsheil. Wir haben allein schon 3 Stunden warten müssen trotz Termin, bis ich endlich dran war. Den Arzt sah man nur hin und her laufen, hatte anscheind nicht viel zu tun. Aber ich hatte zuvor schon gehört, dass das die übliche Taktik ist, wir haben uns nicht unterkriegen lassen.

Ich werde mir nun allerdings auch einen anderen Schmerztherapeuten suchen, den der, bei dem ich jetzt bin, hat anscheinend keine Ahnung von Morbus Sudeck. Bei meinem letzten Besuch meinte er mit beweisen zu müssen, dass ich gar keinen Sudeck habe. Er hat die Temperatur meiner beiden Hände gemessen, war doch unterschiedlich, hat dazu dann nichts mehr gesagt, will aber dennoch neu diagnostizieren mit CT. Das habe ich nicht nötig, es ist festgestellt worden, und der Uniklinik und den Ärzten dort vertraue ich mehr, immerhin haben die mit Sudeck sehr oft zu tun. Dieser Schmerztherapeut ist auch einer von den Ärzten, die es abgelehnt hatten, mich in Richtung Sudeck zu untersuchen, obwohl ich sie schon auf Sudeck hingewiesen hatte.

Die Schmerzen sind echt heftig, und das Problem ist, das der Sudeck bei mir schon gewandert ist, die linke Hand fängt auch schon an.:mad:

Man kann echt wütend werden, wenn man sich vorstellt, dass der Unfallverursacher (Stoppschild überfahren) weiterhin gut lebt und nur eine kleine Summe an einen gemeinnützigen Verein zahlen musste. Ich weiß vor Schmerzen teilweise nicht mehr wohin, von Lebensqualität einmal ganz abgesehen. Meine Woche richtet sich allein nach den Terminen für Ergo, Krankengym. und Akupunktur sowie Arztterminen. Außerdem entstehen Kosten für die Behandlungen und Medikamente, die mir bis lang auch noch nicht erstattet wurden. Es ist zum Verzweifeln.:mad::mad::mad:

Schöne Grüße

Röschen
 
Hallo Röschen,

also ich verstehe nicht, mit welcher Begründung Deine KK die Verletztengeldzahlung verweigert? Mach dort mal Telefonterror und nebenbei schreibst Du einen "netten" Brief, dass sie Dir bis (Datum) das geld auszahlen sollen, ansonsten Du zum Gericht gehst...

Also ich würde aber die Rente definitiv laufen lassen! Was Du hast - hast Du! Und arbeiten geht ja eh nicht!
Wenn bei Dir eine MdE über 20 festgestellt wird, bekommst Du diese ja dann auch parallel!
Ich glaube eine andere Möglichkeit ist auch, die Rente ruhen zu lassen, Verletztengeld bis zum Behandlungsende und dann GA. Aber bei Dir scheint ja das GA schon gewesen zu sein... Und bei Sudeck gibts doch eigentlich kein Behandlungsende, außer ein Wunder geschieht!:rolleyes:

VG Santafee
 
Hallo Röschen,

bei der Einstellung, die dein Schmerztherapeut dir gegenüber zeigt, ist es ratsam, so schnell wie möglich einen neuen zu suchen. Zum Glück gibt es mittlerweile einige, so dass man auch eine Wahl hat.

Da die BG deinen Arbeitsunfall anerkannt hat, solltest du dich nun ausschließlich auf deren Kosten behandeln lassen. Damit fallen für dich Praxisgebühren, Medikamentenzuzahlungen usw. weg. Ausserdemm solltest du dir von Ärzten und Therapeuten Fahrtkostenbescheinigungen ausstellen lassen, da diese dir die BG erstattet.

Bei deinen nächsten Begutachtungen mache bitte von deinem Vorschlagsrecht Gebrauch und schlage der BG selber einen Gutachter vor. Da wir Sudecker hier im Forum zahlreich vertreten sind, wird es dir dann nicht schwer fallen, einen geeigneten zu finden.
Gerade die BG-Klinik Bergmannsheil in Bochum ist dafür bekannt, dass sie ganz im Sinne der BG arbeiten und es ihnen egal ist, wenn der Patient mit ihren Gutachten große Schwierigkeiten hat.

Das Wichtigste für dich ist jetzt jedoch, dass du endlich eine Diagnose für deine Beschwerden hast und somit gezielt behandelt werden kannst. Ich mag garnicht daran denken, wie viele Weißkittel dir noch zusätzliche Schmerzen zugefügt haben...

Wurde bei dir diagnostiziert, dass der Sudeck nun auch in deine linke Hand gewandert ist? Ich würde dir wünschen, dass es sich "nur" um eine Überbelastung handelt. Allerdings gibt es leider, wenn auch selten, die Fälle, bei denen der Sudeck wandert.

Alles Gute

Derosa
 
Hallo Derosa,

vielen Dank für Deine Anteilnahme. Leider ist es so, dass der Sudeck in die linke Hand gewandert ist. Ich hoffe, dass es dort aufgrund der nun laufenden Behandlungen nicht so schlimm wird wie in der rechten. Aber schmerzfrei werde ich wohl nicht mehr werden - echt tolle Zukunftsaussichten!

Mit der Klinik in Bo Bergmannsheil habe ich ja dann wohl genau die schlimmste und schlechteste erwischt, jetzt weiß ich auch, warum die ganz oben auf der Liste stand. Bin ja wirklich gespannt, was in dem Gutachte steht, bin aber mitlerweile auf alles gefasst.

Muss ich die Kosten, die aufgrund dieses Arbeitsunfalls entstanden sind, weiter vorstrecken, oder wie läuft das? Bislang hat mir die BG noch nichts erstattet. Wie kann ich denn die Fahrtkosten erstatten lassen? Bislang hat mich meine Tochter immer zu den Terminen gefahren und wieder abgeholt. Kann ich das auch geltend machen oder zählt nur eine Taxifahrt?

Viele Grüße

Röschen
 
Hallo Röschen,

naja, einen Vorteil hat die Bergmannsheil, man weiss, was CRPS ist und wird es hoffentlich auch bei dir nicht zu sehr verharmlosen.

Nein, wenn du dich jetzt auf Kosten der BG weiter behandeln lässt, musst du keine weiteren Kosten mehr langfristig vorstrecken. Daher mein Rat, teile deinen Ärzten und Therapeuten mit, dass dein Unfall von der BG nun anerkannt ist. Die rechnen dann direkt mit der BG ab und du brauchst dann auch nichts mehr bei deinen Medis zuzahlen.

Wenn dich deine Tochter fährt, bekommst du diese Fahrten erstattet. Lass dir von Ärzten und Therapeuten eine Bescheinigung ausstellen. Taxifahrten werden dir nur erstattet, wenn du einen Transportschein vom Arzt hast.

Das mit deiner linken Hand hört sich wahrlich nicht gut an. Nur ist der Sudeck darin noch nicht so alt, als dass er nicht mehr austherapiert werden kann.

Ansonsten wird es dir leider nicht besser gehen, als uns Allen. Aber, man kann damit leben. Auch, wenn einem die viele Arzt- und Therapiebesuche so manches Mal nerven.

Viele Grüße

Derosa
 
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