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leicht Verletzte haben auch Probleme

  • Ersteller des Themas emmabootse
  • Erstellungsdatum
Hallo emmabootse

Ich habe den Unfallverursacher am Unfallort noch gefragt wie es ihm geht und auch mit den Eltern geredet.
Mein damals gerade 15 jähriger Sohn lag im Krankenwagen und der Notarzt und die Sanitäter haben um sein Leben gekämpft und auf den Hubschrauber gewartet.
Ich wußte,dass er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben würde und bin trotzdem hingegangen und habe geredet.
Ich habe ihm nie einen Vorwurf gemacht,sein Bruder ist ein Freund meiner Söhne und ich bin zu dem Jungen wie vor dem Unfall.
Mein Sohn ist seit dem Unfall schwerbehindert und wird nie wieder richtig gehen können.
Er lag fast 9 Monate im Krankenhaus und in der Reha.Da hätte man doch mal einen Besuch machen können.
Die Zeit in der Michi im Koma lag ausgenommen.
Ich habe den Verursacher zweimal getroffen und habe ihn gefragt wie es geht.
Er hat nie nach meinem Kind gefragt,ich werde ihn auch nicht mehr ansprechen,mir reichts.Im Gegenteil,er hat Behauptet der Roller wäre auffrisiert,Michi hätte was getrunken usw,dabei war er viel zu schnell in der geschlossenen Ortschaft.
Lachhaft,der Staatsanwalt ist an die Unfallstelle gekommen und hat alles beschlagnahmt,keine Mängel.Blutprobe hat ergeben 0%.
Weißt Du ich hätte bestimmt auch ne Therapie gebraucht,aber wann?
Ich war nur im Krankenhaus und sein Zwilling hatte auch einen riesen Schock und brauchte mich dringend.
Es ist nicht einfach,auch jetzt nicht.
Wenn ich darüber rede oder wie jetzt schreibe dann weine ich und ich kann das nicht ändern es ist ein schrecklicher Unfall gewesen und Michi wird die Folgen sein Leben lang tragen

Liebe Grüße
michisma
 
Hallo,

auch bei uns hat sich die Unfallverursacherin bislang nicht gemeldet. Sie hat während der Fahrt den Autoatlas studiert und übersehen, daß vor ihr die Autos stehen. Im Nachhinein hat sie bei der Versicherung angegeben, daß sie unseren Wagen nicht berührt hat. Erst 4 Monate später kam von ihrer Seite das Eingeständnis, daß doch ein Anstoß stattgefunden hat.

Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, das viele Unfallverursacher, insbesondere bei schweren Verletzungen, hinterher ernsthafte psychische Probleme haben und sich oft nicht trauen, mit dem Verletzten Kontakt aufzunehmen.
Bei Etlichen überwiegt jedoch die Arroganz und die sind auch nach dem dritten Unfall noch der Meinung, daß immer andere Schuld haben.

LG

CHEVY
 
Mir fällt bei der Durchforstung der Seiten häufig auf, dass hier viele stark Geschädigte schreiben und den Unfallgegner als Verbrecher hinstellen.Das stößt mir doch ein bischen auf.

Hallo Emma,

wie du inzwischen gelesen hast, kommt es auch auf die Begleitumstände an, die Hintergrund für die Beiträge auf den Seiten im Forum sind.
Deine Gefühlslage als Angehörige ist völlig einleuchtend und es ist gut, wie die Unfallbeteiligten in eurem Fall miteinander umgehen.
Du selbst schreibst, dass du (verständlicherweise) mit deiner Freundin mitleidest.

Nun stell dir aber einmal vor, wie sehr du leiden würdest, wenn sie schwere Behinderungen durch Fahrlässigkeit eines anderen erlitten hätte. Wenn dieser noch Lügen über das Verhalten deiner Freundin verbreiten würde und sich nicht im Entferntesten dafür interessieren würde, wie es dir/euch geht... sh. z.B. michisma.
Würden deine Beiträge nicht vielleicht ähnlich derer sein, die dir aufstoßen?

Viele UO kommen mit ihren Fragen, ihrem Frust, ihren schlechten Erfahrungen erst nach einiger Zeit hierher... wenn die Nerven schon blank liegen, wenn die Existenz schon in Gefahr ist, wenn sie Demütigungen durch Gutachter und Vers./BG etc erlebt haben. Hier schreiben Menschen mit Emotionen und oftmals täglichen Schmerzen. (Ich konnte mir früher nicht vorstellen, wie das ist).

Es gab auch schon Beiträge von Unfallverursachern - wenn auch wenige, die sich Vorwürfe machen. Soweit ich mich erinnere, wurde ihnen hier ebenso Rat oder Anteilnahme entgegen gebracht wie Unfallopfern.

Ich hatte einen Freizeitunfall und die Schuldige hat mich mit schwerer WS-Verletzung 1/2 Std. im Dreck auf einem Reitplatz liegen lassen, sich geweigert einen Krankenwagen zu rufen, weil es Aufsehen erregt hätte, teils fremde Menschen haben mich zu einem PKW geschleppt etc. pp. Im Gerichtssaal hat sie in meinem Beisein ebenso dreck... gelogen. Erst in einer späteren Verhandlung hat 'ihre' Zeugin der Mut für weitere Lügen verlassen und die grobe Fahrlässigkeit kam ans Tageslicht. Ich hätte sie auch noch wegen unterlassener Hilfeleistung anklagen können.
Ihre Versicherung läßt mich am ausgestreckten Arm verhungern.
Jeden Tag komme ich in Situationen, die mich daran erinnern - seit Jahren.

Hätte sie nur einmal gesagt: es tut mir leid....

Wie gesagt, hier schreiben viele UO und jeder hat seine Erfahrungen gemacht - und nicht wenige seit vielen vielen Jahren.

Kann es sein, dass du dich mit deinem Anliegen nicht ernst genug genommen fühltest? Dies war sicher nicht der Fall.

Alles Gute für euch,
Cindy
 
Ich möchte zum Abschluss dieses Forums für mich noch mal was sagen:
Ich bin hierher gekommen um ein Gespräch zu suchen. Aber leider habe ich mich mehr aufgeregt und werde deshalb dieses Forum nicht mehr besuchen. Meine Freundin war einmal auf Eurer Seite und fühlte sich hier nicht aufgehoben, weil sie das Gefühl hatte angegriffen zu werden. Ich war da doch bis gestern positiver gestimmt aber leider muss ich ihr recht geben.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zu einigen Usern und ihren Antworten.


„Johann A. schreibt:
Klar hast du Probleme. Das möchte ich nicht bestreiten.
Aber verglichen mit den Folgen des Unfalles beim Unfallmitbeteiligten deiner Freundin doch eher gering.“


Lieber Johann,
ich bin 42 Jahre alt und habe schon einige Unfälle erlebt. Eigene sowie von anderen. Ich habe seit einem Unfall Knieprobleme und vor 10 Jahren hatte meine Freundin einen schweren Autounfall mit einer Straßenbahn, weil ihr ein anderer PKW Fahrer die Vorfahrt genommen hat und Fahrerflucht beging. Sie hat wochenlang im Krankenhaus gelegen und ist seitdem Epileptikerin. Mein bester Freund hat eine Frau totgefahren, wurde freigesprochen und ist seitdem in psychologischer Behandlung.
Und um all das ging es mir nicht bei meiner Suche nach jemandem mit dem ich reden wollte. Also maß Dir nicht an über andere zu entscheiden ob etwas gering ist oder nicht.

“Du schreibst:
Wenn hier von Unfallgegnern geschrieben wird, wird zumeist etwas anderes gemeint, als das, was du zu verstehen glaubst. Vielleicht wirst du später auch uns Unfallopfer verstehen.“
Ich verstehe „Euch“ Unfallopfer bei weitem mehr als duvielleicht Unfallverursacher
verstehst. Urteile nie über Menschen die du nicht kennst. Du weißt nichts von mir und glaubst ich weiß nicht wie es „Euch“ Unfallopfern geht. Dieses Forum ist nicht nur für Leute da die sich mit der BG oder Versicherungen auseinander setzen. Dieses Forum , so habe ich es im Inhaltsverzeichnis verstanden, soll auch für den Austausch und die Sorgen und Nöte da sein, sonst würdest Du nicht so viele Berichte lesen.


Du schreibst:
Du bist Angehöriger eines Opfers, du bist der Freund eines Unfallopfers und ist in eurem Fall noch nicht ermittelt, wer schuldig oder unschuldig an dem Unfall war. Erst dann fangen die Probleme erst richtig an.“

Wie Du oben lesen konntest weiß ich was die Zeit nach dem Unfall bedeutet, wenn es um Ansprüche geht. Aber eines sollte hier niemand vergessen: Jeder der hier eine Geschichte reinschreibt lebt. Jeder der sich hier selbst (bitte Ansprüche für tote Angehörige ausgenommen) mit BG,PKV etc. auseinander setzt lebt !

„Du schreibst:
Ich möchte dir keine Angst machen, aber richte deine Gedanken auch einmal an den jungen Mann. Weißt du wie schwer er geschädigt wurde. Kann er einmal den Beruf ausüben, für den er gelernt hat.“

Ja darum geht es doch. Es gibt im Moment nichts wichtigeres als diesen Jungen! Aber darum ging es in meinem Anliegen nicht. IN MEINEM ANLIEGEN ging es um eine Gesprächsperson und Du fängst hier mit Dingen an die gar nicht außer Frage stehen. Und genau das ist dein Problem. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Der eine mehr , der andere weniger. Aber ich finde jeder sollte hier sein Anliegen äußern können ohne dass einer wie du kommt und beurteilt ob es schlimm genug ist oder nicht.

Du schreibst:
Du siehst ihn als Unfallgegner. Er ist nicht euer Gegner, sondern auch Opfer. „
Natürlich ist er Opfer!

„Du schreibst:
Und du hast deinen Beitrag geschrieben, weil auch ich einen Beitrag geschrieben habe?“

Ich habe keinen Beitrag geschrieben weil Du einen geschrieben hast.


„Du schreibst:
Du hast deinen Beitrag also nicht geschrieben, weil du mit dem Problem deiner Freundin nicht zurecht kommst?
Vielleicht erläuterst du mir erst einmal die von mir gestellten Fragen. Mir ist der Grund, weshalb du dich an uns wendest noch nicht ganz klar.“


Wenn Dir der Grund immer noch nicht nicht klar ist bist du nicht der richtige Gesprächspartner für mich.


Wünsche allen Unfallopfern und Unfallverursachern alles erdenklich Gute.

Emma
 
Hallo Emma,
Ich verstehe Deine Probleme nicht so ganz. Wir sind hier ein Forum zur Selbsthilfe, aber keine Psychotherapie. Wir tauschen uns als Betroffene aus, damit nicht alle die gleichen Fehler machen müssen. Für Deine Fragen ist ein Gesprächskeis, wo sich die Betroffenen anschauen können viel besser geeignet. Manchmal macht hier ein Wort in gutgemeintem Zusammenhang einen ganz anderen Sinn. Was Du suchst können wir nicht leisten.

Gruß von der Seenixe
 
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