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Lebenspartnerin eines Unfallopfers benötigt Hilfe

Registriert seit
9 Sep. 2007
Beiträge
2
hallo zusammen,
ich bin (oder war Weiß es leider im Moment nicht wirklich) Lebenspartnerin eines Unfallopfers. Mein Freund hatte am 30.12.2006 einen sehr schweren Autounfall in Kroatien. Sein Auto hat sich auch überschlagen, der Unfallgegner hat Unfallflucht begangen und mein Freund hatte große Wunden am Kopf und hat Glück gehabt, daß er eine halbe Stunde später gefunden wurde. Sonst wäre er verblutet. Er hatte sein Becken auf der linken Seite insgesamt 5x gebrochen. 2 OPs wurden in Deutschland gemacht. Nach 8 Wochen kam er aus dem krankenhaus und hat seiddem immer Schmerzen und einen tauben Oberschenkel. Für mich stellte sich nie die Frage, ob ich für ihn dabin. Ich dachte mir, es schweisst zusammen. Seit gestern ist er in REHA (er durfte erst REHA machen, wenn er 100% sein Becken/Beine gelasten darf). Seit dem Unfall hat er immer Schmerzen.Ich nehme sehr viel Rücksicht auf ihn, aber er ist immer mehr ungerecht. Er fragt sich, warum er so einen Unfall hatte- und warum "jemand" für ihn entschieden hat, daß er so weiterleben muß. Ich bin sehr positiv denkend und (versuche) ihm diese guten Gedanken weiterzugeben. Das will er nicht;ich dringe nicht in ihn vor. Wir streiten uns nun nur noch, eine Partnerschaft ist das lange nicht mehr- er sieht für sich keine Zukunft, er weiß,daß er nicht mehr richtig laufen kann usw. Warum hat er solche Gedanken Ich habe schon physische Hilfe angesprochen, auch das nimmter nicht an. Kann mir jemand einen Rat geben jemand, der in gleicher Situation ist/war ? Vielen Dank
 
Hallo Sonnenblume,
Herzlich Willkommen hier im Forum.
Was Dein Partner gerade erlebt, ist sehr normal. Er hat den Unfall bisher nicht verarbeitet und ich hoffe, in der Reha gibt es einen vernünftigen Psychotherapeuten, der sich seiner annimmt. Vielleicht kannst Du Ihn noch ein ganz klein wenig in diese Richtung schubbsen.
Gib ihm noch ein wenig Zeit und die Möglichkeit, sein Leben als Chance zu begreifen. Selbst wenn er es während der Reha nicht schafft, dann schicke ihn einfach mal auf unsere Seiten. Hier haben einige es noch viel schwerer als er und er wird sich darüber austauschen können.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Sonnenblume

Kann Dich gut verstehen,aber Dein Freund hat mit einer Situation zu kämpfen die wir uns gar nicht vorstellen können.
Er weiß nicht wie es weiter geht,er hat Schmerzen und hat bestimmt auch Angst vor dem was noch kommt.
Außerdem ist er ein Mann und will als solcher nicht bedauert und bemuttert werden sondern stark und cool sein.
Ist nicht gegen alle Männer keine Panik meine Lieben ihr seid nicht alle so,also nicht gleich schimpfen.
Ich weiß es nur wie es bei uns ist.
An wem soll er denn Seinen Frust auslassen? An Menschen die er liebt und von denen er weiß dass sie ihn deshalb nicht im Stich lassen.
Es wird auch wieder besser werden aber lass ihm bitte Zeit,die braucht er jetzt.
Der Unfall ist noch nicht wirklich lange her und er muß sich damit erst mal abfinden und die Situation akzeptieren.
Diese Zeit braucht er wirklich und bevor er das nicht durch hat wird er keine Hilfe annehmen.

Lass den Kopf nicht hängen,das hilft nichts.
Ihr schafft das schon

Liebe Grüße
michisma
 
hallo Seenixe,

danke für deine Antwort. Ich denke genauso, wie du - aber bekomme ihn leider nicht in diese Richtung.

LG Sonnenblume

hallo Michimas,
danke für deine Nachricht. Ich verstehe und weiß, daß Männer es noch schwerer haben, weil sie anders ticken. Aber müsste nicht irgendwann der Frust weniger werden- denn damit kann man(n) auch nichts ändern.
Er kann seine Situation nicht annehmen bzw. akzeptieren und fragt immer, nach dem "warum". Wie lange kann er Zeit brauchen
LG
sonnenblume
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Sonnenblume,

ich kann dir nur raten, auszuhalten. Da er jetzt endlich REHA macht, wird für ihn sicherlich gut sein auch mit den Psychotherapeuten zu reden und auch mit anderen REHA Teilnehmern.

Ist dein Lebenspartner Kroate? Ich frage, weil die kroatische Männer noch schwieriger zu sprechen sind wenn es um Themen wie Psychotherapie geht.

Ich kann dir nicht sagen, wie lange er noch Zeit braucht, aber ich denke, das viel Reden (auch wenn es manchmal schwer fällt die Fassung zu bewahren) doch hilft.

Ich wünsche dir, dass ihr das schafft.

Viele Grüße,
Hela
 
Hallo Sonnenblume

Zeit ist relativ,es geht bestimmt nicht schnell.
Mach Dir mal keine falschen Hoffnungen aber es wird bestimmt besser.
Wenn er jetzt auf Reha ist dann sieht er Fortschritte und das baut ihn auf.
Wenn es einem schlecht geht,vergeht die Zeit nicht und er will das alles doch nicht.
Er will,dass es so wie früher ist und das zu akzeptieren fällt schwer.
Bei Michi ist es drei Jahre her und es fällt ihm immer noch so schwer zu akzeptieren und anzunehmen.
Das Schlimme ist eben es zu begreifen,dass es nie wieder so wird wie vorher und sich eben alles verändert.
Halt zu ihm,zusammen ist man stark.
Es ist nicht immer nur schlecht,es wird auch wieder aufwärts gehen.
Das schafftst Du schon.
Kopf hoch
Liebe Grüße
michisma
 
Hallo Sonnenblume,

auch ich war in aehnlicher Situation, habe das Polytrauma zu spueren bekommen, habe mich zunehmend "meinen" Lieben gegenueber verschlossen und wurde letztendlich depressiv. Auch jetzt, nach ueber einem Jahr, bin ich noch lange nicht drueber weg.

Aber ohne fachliche Hilfe waere ich jetzt wahrscheinlich schon ueber den Balkon drueber weg. Der Psychotherapeut gab mir beim ersten Gespraech ein Schriftstueck zu lesen. Nach der Lektuere begriff ich so langsam die Ursachen fuer mein Verhalten - das Schriftstueck war ein "psychischer Spiegel" meiner selbst. Es war aber genauso wichtig, dass meine Leute das auch gelesen haben. Sie konnten nun ebenfalls die Situation und meinen Zustand besser einschaetzen und darauf auch "richtig" reagieren.

Zumindestens "blinzele" ich jetzt ab und zu und immer oefter mal in die Zukunft - fast ohne Angst und Panik und innere Unruhe und Herzsausen usw. Allerdings geht es bei mir noch nicht ohne Medikament als Ergaenzung.

Auch ich moechte deinem Freund Mut machen sich fachlich helfen zu lassen. Ihr koennt es aber wohl nur gemeinsam schaffen.

Liebe gruesse
frank
 
Hi Sonnenblume,

also ich hatte ja auch ein schweres Polytrauma durh einen Verkehrsunfall, mit künstlichen Darmausgan/Rollstuhl/Krücken zig OP`s zig REHA`s,
also ich selber bin in Psychologischer Betreuung wegen einem Posttraumatischen Stress Syndrom (PTBS oder sowas :>)

Also ich habe erst ca. 8 monate nach meinen Unfall gemerkt, das ich Fachliche Hilfe brauche, als ich auf einmal realisierte, das ich bei jeder Gelegenheit, egal wer um mich herum war und mich nur beim lesen eines Zeitungsartikels unterbrochen hat, dermassen in Wut und Rage geraten war das ich in diesem moment immer total sauer war und all das, wenn dann noch so tolle kommentare kamen wie: du hast dich verändert, was ist nur los mit dir, du brauchst hilfe, argh da bin ich wirklich fast ausgerastet, innerliche wut die immer grösser wurde, so habe ich auch das verhältnis gegenüber meinen engsten mitmenschen belastet, einige habens durchgestanden, andere haben sich von mir abgewandt.

Was ich eigentlich damit sagen will, bricht mit deinem freund/mann, nichts über den kamm !

Ich möchte damit betonen, entspann Dich und wenn Du merkst er will mal seine ruhe haben, lass ihn und bohr einfach nicht nach und mach dir keinen Kopf.

Wahrscheinlich muss er selber für sich noch ein paar Dinge realisieren aber es wird dir garantiert keiner einen zeitpunkt nennen können wann er das mit sich ausgemacht hat.

Ich würde dir vlt. ans herz legen wollen zu schauen ob es selbsthilfegruppen für angehörige gibt, ich denke da kann man sich gut austauschen untereinander.

Aber das allerwichtigste! : Wenn Du ihn liebst, dann liebe ihn auch !
Das ist das wichtigste was er braucht und was ihm Kraft gibt.

So genug gefaselt, hoffe es hilft ein bisschen weiter.
 
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