Hallo an alle,
auch ich gehöre seit nun 11 Wochen zum Club der metallveredelten Sprunggelenkbesitzer und habe auch am Anfang in den Tagen nach meinem "kleinem" Unfall (Treppensturz zu Hause) schon fleißig hier gelesen, weil ich leider auch zu den ganz Ungeduldigen gehöre und unbedingt wissen wollte, wie lange ich denn nun damit leben muss, meinen Fuß erstmal nicht wie gewohnt zu benutzen.
Was ich hier teilweise gelesen habe, hat mich dann erstmal ziemlich entmutigt, zusammen mit der Tatsache, dass sich selbst die alltäglichsten Dinge ohne Hilfe nicht bewältigen lassen und der Angst vor der ersten OP meines Lebens bisher. Es hat mir aber auch geholfen, mir dessen bewusst zu werden, dass Knochen nunmal Zeit zum Heilen brauchen und man das ganze nicht unvernünftig angehen sollte. Auf jeden Fall hab ich hier den einen oder anderen guten Tipp oder Hinweis mitgenommen, also an dieser Stelle schon einmal ein großes Danke dafür an euch!
Die letzten Wochen haben sich wider erwartend ziemlich angenehm gestaltet, es ist zwar nervig und total wider meiner Natur, bei jeder Kleinigkeit nach Hilfe fragen zu müssen, aber was soll man auch schon großartig machen?
Meine OP verlief zum Glück ziemlich gut und unkompliziert, Schmerzen die Tage danach waren grauenvoll, aber wem erzähl ich das hier schon. Auch die Tage bis jetzt zu Hause waren schmerz- und komplikationsmäßig eigentlich total lächerlich und sehr erträglich, die Narben heilen/heilten wunderbar, Schmerzen seit Woche 3 quasi nicht mehr vorhanden, Schmerzmittel dementsprechend schon vorher nur sehr selten genommen und seit dem ganz weggelassen, mir fehlt lediglich die Bewegung (ich arbeite in der Gastro, also sind meine Füße normalerweise viel Bewegung gewohnt) und allmählich fällt mir die Decke auf den Kopf, aber das ist ja auch eher der allgemeinen Situation geschuldet.
Insgesamt 7 Wochen (nach OP, 8 nach Unfall) durfte ich mit Vacoped und 15 kg teilbelasten, nach Ziehen der Stellschraube dann langsam damit anfangen, mehr zu belasten, das hat sich am Anfang aber auf Weglassen des Vacoped und Laufen mit Krücken und 2 normalen Schuhen (ein Wunder, dass ich da noch/wieder reingepasst habe) beschränkt, damit sich Fuß und Muskulatur überhaupt erstmal an Bewegung gewöhnen können.
Ich hatte am meisten Sorge, dass mein Kopf da das größere Problem darstellen wird und das Rückkehren zu halbwegs normalem Gehen noch Ewigkeiten hinauszögern wird, aber letzten Samstag brauchte ich etwas, was 6 Schritte entfernt lag und stand auf einmal, ohne es wirklich zu realisieren, dort und hab mich erstmal gewundert, wie ich da denn nun hingekommen bin und wo meine Krücken dabei geblieben sind. Es hat funktioniert. Einfach so. Ohne groß darüber nachzudenken. Und vor allem - ohne jegliche Schmerzen!
Seit dem geht es gefühlt in monströsen Schritten voran. Zuerst ging das mit dem Gehen nur in Schuhen, weil meine Ferse beim Auftreten ohne einfach höllisch weh tat, und die Bewegung war auch noch meilenweit entfernt von normalem Gehen. Treppen waren einen Tag später dran, erstmal auch nicht mit beiden Füßen abwechselnd, sondern Stufe für Stufe. Abends ging Treppe hoch dann auch schon wie bei einem Mensch mit gänzlich heilen Füßen/Gelenken, als ob nie etwas gewesen wäre. Und heute, eine Woche später, ist der ganze Bewegungsablauf immer noch nicht komplett rund, es ist immer noch deutlich humpelig, aber es geht sowohl mit als ohne Schuhe, Treppe runter ist auch noch lange nicht normal, aber es wird mit jedem Tag besser. Hoffentlich passt sich die Schwellung diesem Tempo des Fortschritts dann auch irgendwann noch an und verschwindet mal etwas mehr.
Ich hatte da wirklich mit deutlich längeren Zeiten gerechnet, bis das alles auch nur wieder halbwegs funktioniert, und hatte mich da mental auch schon total drauf eingestellt, aber umso glücklicher bin ich jetzt damit, wie sich alles entwickelt!
Für das letzte bisschen Beschränkung bei der Beweglichkeit hoffe ich dann inständig auf Physio/KG, die Orthopädin hat bei der Nachkontrolle erstmal nur gesagt, dass sie da im Moment der Situation wegen lieber drauf verzichten würde mich auch noch da hin zu schicken, aber da bestehe ich dann jetzt doch einfach drauf, Hilfe schadet da vielleicht nicht.
Ab nächster Woche Freitag dürfen Restaurants hier wieder öffnen - ich versuche ab dann erstmal wieder arbeiten zu gehen. Jedenfalls dann, wenn nichts weiteres bis zum Donnerstag davor dagegen spricht, wenn doch, bin ich natürlich vernünftig genug, das doch nochmal bleiben zu lassen. Mit Sprunggelenken scherzt man nicht. Die sind wichtig. Persönliche Erkenntnis des Jahres!
Liebe Grüße