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Laufen nach Weber C Fraktur - die II.

Wie waren bei euch die ersten Tage/Wochen nach der Entfernung der Stellschraube und was hat am meisten geholfen im Nachgang?

Ich sollte danach 2 Tage den Fuß noch schonen und dann in 20 kg Schritten Woche für Woche mehr belasten. Ich habe die ganze Zeit die Gehhilfen genutzt. Erst beide, dann eine. Im Haus bin ich dann ohne Gehhilfen gegangen und draüßen mit Gehhilfen. Ich konnte mich dadurch im Notfall abstützen bei unebenem Gelände im Garten usw. Außerdem konnte ich mir einen guten Gang angewöhnen, weil die Krücken das Gewicht mitgetragen haben. Zeitweise tut das Gelenk weh. manchmal auch nachts. Aber insgesamt gab es immer Fortschritte. Seit ca. zwei Wochen gehe ich auch draußen ohne Gehhilfen, allerdings noch langsam.

Ich hatte meinen Unfall am 10.6 und operiert wurde ich am 16.6. Es ist jetzt also 4,5 Monate her
Es dauert alles ....Die erste Op wurde noch am gleichen Tag gemacht. Ich habe alles gehört, was der Arzt beim Operieren geredet hat. Es war auch für ihn nicht einfach. Die zweite Op ist bei mir jetzt 13 Wochen her. Es wurde zweimal operiert im Abstand von zwei Wochen, weil die Kochenstellung nach der ersten Op nicht optimal war. Heute hat meine Physiotherapeutin die Fußsohlen in der Tiefe geknetet, um die Sehnen zu lockern. Das war sehr angenehm und fördert sicher die Beweglichkeit. Meine Haut massiere ich öfter mit Bepanthen. Anfangs wirkte sie wie am Knochen angwachsen. Nach und nach wird es besser.
 
Hallo, Andi,
Als ich die Stellschraube entfernt bekam, durfte ich erst mit max. 20kg belasten. Erst nach 1,5 Wochen röntgen mein Arzt nochmal und gab mir das ok, voll zu belasten. Für mich sehr deprimierend war folgende Situation:
Mein Arzt sagte, es ist alles sehr gut operiert und verwachsen und ich dachte, juhu, jetzt kann ich los laufen....... aber nichts ging...ich hatte mir viel zu viel vorgenommen, zu diesem Zeitpunkt hab ich grad mal ein Drittel dessen geschafft
Es dauerte noch sehr lange und es geht in ganz kleinen Schritten!!!!
L.G Anja
 
Hallo,

ich habe die gesamte Unterhaltung gelesen und würde auch gerne meine Erfahrung mit der Weber C Fraktur teilen. Ich hab mir am 30.8. die Verletzung zugezogen und wurde dann am 1.9. operiert. Danach 6 Wochen Gips (3 Wochen Spaltgips, 3 Wochen normaler Gips) mit absolut keiner Belastung bis zur Stellschraubenentfernung. Am 11.10. kam der Gips endlich ab, durfte dann aber bis zur Stellschraubentfernung am 13.10. weiter nicht belasten. Nachdem die Stellschraube dann draußen war, hatte ich vom Arzte sofort die Erlaubnis zur Vollbelastung. Funktioniert hat das nach 6 Wochen absoluter Ruhigstellung natürlich nicht, und ich bin erstmal mit Krücken unterwegs gewesen wie es mir von der Physiotherapeutin gezeigt wurde.

Als ich dann am 18.10. zum ersten Mal wirklich zur Physiotherapie ging, war die Therapeutin nicht sehr happy darüber, dass ich die Krücken noch so viel nutzen und nicht mehr belaste. Sie meinte die Belastung der Krücken bzw. Nutzung der Krücken muss schnell weniger werden. Eine Stunde später bei der Arztkontrolle, meinte der Arzt verwundert : "Sie gehen noch mit Krücken?"

Daraufhin habe ich noch am selben Tag begonnen meine ersten holprigen und doch noch ziemlich unangenehmen Schritte ohne Krücken in der Wohnung zu machen. Das ging mit dem jedem Tag besser und zur nächsten Physiotherapie, die dann leider erst am 28.10. war, ging es dann schon komplett ohne Krücken.

Insgesamt bin ich mitterlweile bereits seit exakt 2 Wochen ohne komplett ohne Krücken unterwegs. Der Gang ist teilweise immer noch etwas holprig und viel aushalten tut der Fuß auch noch nicht. Auch die Mobilität in gewisse Richtungen ist noch sehr eingeschränkt bzw sehr unangenehm. Auch die allgemeine Schwellung ist zwar in den letzten Tagen zurückgegangen, ist aber immer noch vorhanden (einen ganzen Tag Socken tragen, ist nicht drin).

lg
Kathi
 
@kathi 92 und allen anderen,
genauso war es bei mir, die Stellschraube kam raus und laut Chirurg sollte ich am besten direkt die Krücken beiseite stellen. Es hat natürlich nicht sofort funktionieren aber in der 1. Woche danach mit Krücken, in der 2. nur mit einer, in der 3. Woche starkes Humpeln ohne Krücken und nun in der 4. Woche sieht es fast wie normales Laufen in langsam mit etwas humpeln aus. Schwierig finde ich, dass durch das Humpeln Fehlstellungen und Schmerzen in anderen Bereichen zunehmen. Wahrscheinlich soll das sofortige Laufen die Durchblutung anregen und das Gefühl des Laufens nicht so lange ausgesetzt werden.
Keine Ahnung.....fand es aber auch erst merkwürdig so auf Biegen und Brechen loslaufen zu müssen....auch muss man seinem Fuß erst einmal wieder vertrauen.

Liebe Grüße und allen gute Besserung
Jessy
 
Hallo Zusammen,
auch ich (männlich, 49 Jahre) gehöre zu den „glücklichen“ Weber-C Besitzern. Ich habe während meiner akuten Verletzungsphase zu ziemlich alles gelesen was ich über Weber C & B im Internet gefunden habe. Auch dieses Forum habe ich komplett gelesen (Part 1 die 115 Seiten und auch Part 2).

Im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen haben mich am Anfang die vielen Posts hier mehr verunsichert und weniger beruhigt. Ich fand hier für mich nur ganz wenige motivierende Posts, liegt wahrscheinlich auch daran das bei guten/schnellen Verläufen die Menschen nichts im Internet schreiben sondern einfach nur glücklich sind das es vorbei ist. Die wenigen, für mich, motivierenden Post sind in den vielen Seiten versteckt und berichten von schnellen, komplikationslosen Verläufen. An diesen wenigen Posts habe ich mich orientiert und alles andere ausgeblendet.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden auch einen positiven Bericht zu meiner Weber C Geschichte zu schreiben.

Natürlich ist jede Weber C Verletzung individuell und es kann immer zu Komplikationen kommen. Auch jeder Mensch und seine körperliche Konstitution ist individuell.

Ich hatte das Glück einen für mich komplikationslosen Verlauf zu erwischen.
In den nächsten Zeilen kommt chronologisch mein Weber C Verlauf bis zum 08.11.2021.
Der 08.11.2021 ist der letzte Tag meiner Physio gewesen und ich gelte als erst einmal austherapiert.
In 2022 kommt dann die Materialentfernung der ich sehr gelassen entgegensehe und von der ich dann hier nochmal berichten werde.

28.06.2021:
Sturz auf nassem Kopfsteinpflaster mit meinem MTB.
Diagnose: Suprasyndesmale Fibulafraktur rechts (Weber C) -> Übersetzung : Wadenbeinbruch oberhalb der Syndesmose (das Band welches Waden- und Schienenbein zusammenhält).
Vollgips und Schmerzmittel sowie Thrombosespritzen verschrieben. Krankschreibung für 4 Wochen.
OP Termin in 1 Woche damit die Schwellung runtergeht.
05.07.2021:
OP 1 mit Vollnarkose ein Platte mit 9 Schrauben und 1 Stellschraube wurde verbaut. Gips Schiene. 0 Belastung bis zur Stellschraubenentfernung in 6 Wochen. Beginn der 6 Lymphdrainage Einheiten Nr. 1
07.07.2021:
Entlassung aus dem Krankenhaus. Selbstständig die Schmerzmittel abgesetzt.
20.07.2021:
Entfernung der Wundklammern. Ab heute Airwalker bei Bewegung, Nachts und beim Hochlegen ohne.
23.08.2021:
OP 2 ambulante Stellschraubenentfernung. Belastung 30KG freigeben mit langsamer Steigerung bis zur Vollbelastung (10 Wochen nach OP 1)
Kein Airwalker mehr.
27.08.2021:
Belastungstest Waage 35 KG ohne Schmerzen
Letze Mal Thrombosespritze.
28.08.2021:
Beginn Physio (3x 6 Einheiten) und Lymphdrainage (Nr. 2 mit 6 Einheiten)
Beginn steigernde Spaziergänge mit den Gehilfen alle 2 Tage.
30.08.2021:
Belastungstest Waage 55 KG ohne Schmerzen
04.09.2021:
1. Testfahrt mit dem Auto auf dem Parkplatz inkl. Notbremsungstest.
05.09.2021:
Belastungstest Waage 75 KG ohne Schmerzen.
Beginn tägliches Indoor Radtraining
07.09.2021:
1. Gehstrecke indoor ohne Krücken
08.09.2021:
Belastungstest Waage 85 KG ohne Schmerzen
09.09.2021:
Beginn Schwimmtraining 1x die Woche
10.09.2021:
Belastungstest Waage 97 KG ohne Schmerzen /Vollbelastung da Körpergewicht
13.09.2021:
offizielle Freigabe der Vollbelastung durch Operateur, Gehilfen in den Keller gepackt.
08.11.2021: 133 Tag nach Unfall / 126 Tag nach OP 1 / 77 Tag nach OP 2 (Stellschraubenentfernung)
Letzte Physio, offiziell austherapiert. Nächste Kontrolle Januar 2022 wegen Metallentfernung.

Ich habe in meiner Chronologie nur die für mich wichtigsten Eckpunkte aufgelistet.
In all der Zeit gab es natürlich noch Kontrolltermine. Hier und da Zwacken, Ziepen und auch Schmerzen.
Jetzt bin ich schmerzfrei aber auch noch nicht bei 100%. Ich muss das Bein und den Fuss weiterhin regelmässig trainieren. Bin aber wieder voll alltagstauglich. Kann Treppen hoch und runtergehen, kurze Sprints über die Strasse (Joggen ist eh nicht mein Ding) und auf dem Fahrrad Gas geben.

Folgendes habe ich gelernt und hat mir geholfen:
- von Anfang an den Fuss bewegen (Kippbewegung) soweit wie es geht und vom Arzt freigegeben ist, sowohl im Gips als auch später ohne Gips.
- Gehilfen nur mit ergonomischen und weichen Griffen nutzen (Besser für die Handgelenke)
- Tagebuch schreiben während der gesamten Phase hat mir mental geholfen.
- Geduld haben, nix erzwingen aber trotzdem den Fuss fordern.
- Nicht alles was im Internet steht trifft auf einen selber zu, Alles und Jeder ist sehr individuell.
- Positiv bleiben auch wenn es manchmal schwer fällt. Aufgeben ist KEINE Option.
- Regelmässiges und stetiges Training nach der Freigabe zur Vollbelastung

Jetzt heisst es für mich weiter trainieren und am 10.01.2022 geht es zur Kontrolle mit Röntgen und der Entscheidung ab wann das Metall wieder rauskommt. Der Operateur bleibt bei seinem Jahr, mein Orthopäde und Physio gehen von April 2022 (Stand heute aus).

In diesem Sinne, haltet durch, gute Besserung.

Es geht aufwärts, mal langsam, mal schneller aber doch stetig. Die Verletzung ist keine Bagatelle, kein Sprint, sondern ein Marathon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle Leidensgenossen,
nach langer Zeit mal wieder ne message von mir. Hab meine berufliche Wiedereingliederung abgeschlossen und bin seit 2 Wochen wieder voll am arbeiten.
Es zwickt ab und zu hier und da, kann aber wieder normal treppen laufen normal gehen usw...Auf diesem Wege danke an alle in diesem Forum die mir Mut gemacht haben, besonders an Anja und Corika.
Außerdem möchte ich an alle die neu im Forum sind Mut und Hoffnung zusprechen.
Mein Unfall war am 24.06. und ich hab mir die Zeit genommen (aber auch viel dafür getan) wieder auf die Beine zu kommen.
Auch wenn Ihr es nicht mehr hören könnt: es braucht halt Zeit... Mach übermorgen meine letzte Physio. In ca. 1 Jahr Materialentfernung. Probleme macht im Moment eher mein Rücken; bin es nicht mehr gewohnt gewesen 9 Std. täglich im Laden zu stehen...LG an alle und gute Genesung wünscht euch Olli
 
Hallo liebe Genesende,

mein Respekt allen, die schon wieder arbeiten gehen!

Beim Lesen stelle ich fest, dass die Herangehensweisen der Ärzte doch unterschiedlich zu sein scheint. z.B. was die Verwendung von Gips oder Oped Schuh betrifft.
Ich hatte z. B. von Anfang an nur den Oped Schuh und habe ihn auch beim Liegen in den ersten 3 Wochen ausgezogen bis auf nachts. Die lange Liegedauer war bedingt durch die zwei erforderlichen Operationen. Ich habe anfangs sehr viel Lymphdrainage bekommen auch im Rahmen des Entlassmanagements und danach noch 6 Termine. Scmerzmittel brauchte ich nur zwei Tage, habe aber Bromelain, Reparil und Vitamin D erhalten.

Mit den Gehhilfen fühlte ich mich sehr unsicher und ich habe eher den Rollstuhl benutzt , zusätzlich Gymnastik und bisher 14 Einheiten Physiotherapie. Ich laufe seit der Stellschraubenentfernung erst mit Gehhilfen und nach 4 Wochen ohne. Ich gehe jetzt die Treppen hoch und runter und auch auf unebenem Gelände, fahre Auto und kaufe ein oder arbeite im Garten. Taschen Tragen ist kein Problem. Tanzen auch nicht. Die Beweglichkeit wird immer besser. Ich habe noch zwei Einheiten Physiotherapie vor mir. Dann ist erstmal Schluss damit. Ich werde zunächst noch Kompressionsstrümpfe tragen. Sie helfen, wenn ich lange auf den Beinen bin.
Das Vitamin D kann ich nun reduzieren, weil die Knochendichtemessung doch noch recht positiv für mich war. Ich musste beruflich viel im Büro sitzen, dazu lange Strecken pendeln und hatte Schlimmeres befürchtet.

Ich bin 73 Jahre und gemessen an der sehr schweren Verletzung sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf, auch wenn ich noch langsam gehe und das ganze Metall-Innenleben zwickt und scheuert.
 
C-hot72...
Danke fur deine Zusammenfassung.
Ich habe anfangs auch alles hier durchgelesen. Mir war aber bewusst, dass sich natürlich viele hie rmedlen, die einen eher schwierigen und komplizierten Verlauf haben, sonst sucht man ja eher nicht im internet um Rat, wenn alles erstmal gut läuft. Ich wollte mich generell informieren, die Probleme und auch die normalen Dinge, die so eine Verletzung mit sich bringt, haben mich ganz gut auf meinem weiteren Genesungsweg unterstützt. Sehr viele Sachen erwähnt ein Arzt ja gar nicht. Meiner meinte ja auch, dass ich direkt wieder los laufen sollte. Dass es so einfach nicht funktioniert hatte ich hier gelesen und war deshalb schon wesentlich entspannter. Kleinigkeiten konnte man hier immer erfragen, deswegen bin ich froh um die Gruppe.

Meine physio ist nun auch vorbei, dens Trumpf trage ich nicht mehr und habe auch kaum noch eine Schwellung. Ich hoffe mal, dass das Metall nächsten Frühjahr schon raus kann, das nervt ab und zu schon.
Nur mein Nerv ist noch gereizt/ vlt irreparabel geschädigt. Das sind aber nur kleine Missempfindungen am Fussrücken , die von mir aus auch bleiben könnten, wenn das alles wäre, was ich von meinem Unfall behalten werde.
 
Hallo Ihr Lieben,

ich arbeite wieder voll seit 4 Wochen ohne Wiedereingliederung. Die ersten Tage waren echt hart mit der Schmerz- und Belastungsgrenze. Ich dachte ich sterbe vor Schmerzen. Ich habe es enorm gesteigert von der Beweglichkeit und auch Belastungsgrenze. Eher Schmerzgrenze.

Es macht keinen Unterschied in meinem Fall, ob ich noch länger krank gemacht hätte. Ich habe das für mich beschlossen und wenn der Arbeitgeber mitspielt - kein Thema. Bei beiden Beinen war die Reha ne tolle Sache. UND, da ich Übergangsgeld bekommen habe, mußte ich keine Pauschale von 10 € /Tag zahlen für die Reha.

Das finde ich toll mal eben 210 € erlassen bekommen zu haben :) 4 Wochen Reha abzüglich 7 Tage Klinik wegen Op.

Ich habe mir beide Sprunggelenke gebrochen und möchte allen Mut machen...

LG
Sandra
 
Nachdem ich mir hier nun alles durchgelesen habe, wollte ich auch mal von meiner Geschichte erzählen. Ich stecke quasi noch mitten drin und bin super happy das Forum hier gefunden zu haben, jeder Arzt/Physio sagt irgendetwas anderes, es ist anstrengend.

01.09 - Verkehrsunfall + Fixateur

Ich war mit dem Rad von der Arbeit aufm Weg nach Hause als mir ein rechtsabbiegendes Auto die Vorfahrt genommen hat und ich ein paar Meter über die Motorhaube geflogen bin. Ich hatte sofort sehr starke Schmerzen und wurde vom RTW abgeholt, habe im RTW Fentanyl IV bekommen, welches gut geholfen hat gegen die Schmerzen.

Angekommen in Krankenhaus#1 hat mir der behandelnde Notarzt den Fuß "eingerenkt", das war trotz Schmerzmittel super schmerzhaft und irgendwie traumatisierend.

Nachdem sich herausgestellt hat dass mein Unfall ein BG-Unfall ist, wurde ich in ein anderes Krankenhaus verlegt. Dort fing der Horror erst richtig an. Ich wurde dort auf andere Schmerzmedikamente gestellt, welche absolut 0 geholfen haben. Ich hatte durchgehend sehr starke Schmerzen.

Am selben Abend wurde ich operiert und bekam einen Fixateur Externe. Die Post-OP Schmerzen waren kaum auszuhalten, leider gab es ein Organisationsfehler, welcher dafür gesorgt hat dass ich postoperativ stundenlang auf Station vergessen wurde und dementsprechend auch keine Schmerzmittel bekommen habe. Die Stationsschwestern dachten ich wurde bereits abgeholt und verlegt.

Die Tage bis zur eigentlichen OP waren die Hölle, die Fixateur und Weichteilschmerzen waren kaum auszuhalten, trotz Schmerzmedikation.

Diagnose: offene trimalleoläre OSG Weber-C Fraktur + Weichteilschaden Grad II(laut Arzt kurz vor Kompartment)


08.09 - Metalleinsetzungs-OP


Nachdem die Schwellung halbwegs abgeklungen ist wurde operiert. Ich wurde an beiden Gelenkseiten + auf dem Gelenk vorne aufgeschnitten.
Die Schmerzen nach der OP waren stark aber bei weitem nicht so stark wie die Fixateur Schmerzen. Mir wurde eine Stellschraube eingesetzt.

Die Wundheilung verlief super, so dass ich am 14.09 entlassen wurde.

01.10 - Revisions OP

Als die Wunden gerade zu waren und die Schmerzen einigermaßen auszuhalten waren ist dem Assistenzarzt im Kontroll-CT aufgefallen, dass der Operateur eine Fehlstellung übersehen hat. Also durfte ich wieder zur OP antanzen.

Auch hier war das Schmerzlevel leider wieder sehr hoch. Ich habe nun eine vierte Narbe am Gelenk. Nach 5 Tagen Aufenthalt wurde ich nach Hause entlassen.

Da mir eine neue Stellschraube eingesetzt wurde, ist mein Gelenk wieder für einige Wochen komplett ruhig gestellt.

18.10 - Beginn Physiotherapie

Da ich nur mit 15kg belasten durfte und die Schmerzen nach wie vor sehr stark waren, belief sich die Physio auf 3x/Woche Lymphdrainage + leichte Massagen der Narben und der Achillessehne.

11.11 - Rehaplanungstermin mit Unfallchirurg + BG-Vertreter

Ich war beim Rehaplanungstermin in einer anderen Klinik, dort hat sich ein Gelenkspezi meine Unterlagen angeschaut und Rehaempfehlungen für die BG ausgesprochen.

Er hat mein Volkmann-Dreieck als Volkmann-Pünktchen bezeichnet und mir dauerhafte Folgeschäden attestiert.

16.11 - Stellschraubenentfernung

Mir wurde die Stellschraube ambulant unter lokaler Betäubung entfernt. Das war schon sehr gruselig aber ich hatte keine besonderen Schmerzen dabei.

Ich soll den Fuß noch 14 Tage schonen und dann vollbelasten.

29.11 - Beginn EAP - Reha

Unteruchungen ergaben dass ich einen 10° Spitzfuß und ein 99.7% Kraftdefizit im betroffenen Fuß aufweise. Der D-Arzt hat mir nun EAP verschrieben. 5x/Woche 2h pro Tag. Ich habe das Gefühl dass die 1h KG + 1h Medizinisches Training zu wenig sind.

Ich habe beim auftreten sehr starke Schmerzen in der Ferse. Diese Schmerzen machen die Reha fast unmöglich, da ich keine Übung gescheit ausführen kann.

Dazu kommen dann so komische Übungen der Physios, welche ich im Traum niemals machen kann. z.B. "Stell dich mal auf ein Bein(also auf das Betroffene)" oder "Stell dich mal auf Zehenspitzen". Das verwirrt mich doch sehr, ich kann ja nicht mal auf zwei Beinen ohne Krücken stehen.

Ich habe seit der Fixateur-OP Nervenschmerzen im gesamten Unterschenkel oft sticht, reißt oder brennt das gesamte Bein. Die Ärzte sagen "Da müssen Sie jetzt durch". Geht aber mittlerweile schon 13 Wochen und ist sehr zermürbend.

Bis heute 03.12 bin ich mit Krücken unterwegs und kann nur unter sehr starken Schmerzen auftreten, an Abrollen ist gar nicht zu denken. Alle Chirurgen haben mir bestätigt, dass ich Folgeschäden davon tragen werde. Wie stark diese ausgeprägt sein werden, wird sich in den nächsten Wochen EAP rausstellen.


Alles in allem ne echt beschissene Lage. 2 Monate nachm 30. Geburtstag irgendwelche permanenten Folgeschäden diagnostiziert zu bekommen fühlt sich einfach mies an.


Ich werde euch aufm Laufenden halten, mir hat es sehr geholfen hier eure Geschichten zu lesen, vielleicht kann ich mit meiner Geschichte ja auch jemandem helfen.
 
Die ersten Tage waren echt hart mit der Schmerz- und Belastungsgrenze. Ich dachte ich sterbe vor Schmerzen. Ich habe es enorm gesteigert von der Beweglichkeit und auch Belastungsgrenze. Eher Schmerzgrenze.
Hallo Sandra,

ich bin jetzt auch viele Stunden am Tag aktiv, allerdings langsam. Mein Schmerzgefühl ist anfangs recht stark und der Fuß wirkt auch unbeweglich. Aber kurz danach merke ich nicht mehr viel von Schmerzen. Ich gewöhne mich daran, dass das Gelenk innerlich verschraubt ist und akzeptiere da so wie es ist. Ich sollte allerdings mehr die KG Übungen zur Förderung der Kraft und Bewglichkeit des Fußes machen. Denn ich gewöhne mir einen Schongang an und dass scheint Folgen für Knie und Hüfte zu haben. Generell sind meine Beine durch das lange Ausruhen schwächer geworden.
Zurzeit bin ich erkältet und habe zu tun mit Grippe und Covid Impfung. Danach werde ich mal mit dem Fahrradtraining starten, damit die Beinmuskulatur wieder besser wird. Schwimmen und Wandern möchte ich auch langsam beginnen.
LG Christine
 
Hallo Henning,

wenn medizinisch Folgeschäden festgestellt werden, wirst du vermutlich eine Rente bekommen. Vielleicht auch eine Umschulung, falls berufliche Probleme zu erwarten sind.

Vielleicht verbessert sich dein Zustand aber auch noch sehr. Ärzte können auch nicht in die Zukunft sehen. Deine Natur wird einen Weg finden. Bei mir waren die Schmerzen in den ersten Tagen auch sehr stark. Der Fuß brannte sehr und die Haut fühlte sich auch taub an. Kein Wunder, die Knochen, Bänder. Kapsel und Muskulatur sind kaputt gegangen bei meinem heftigen Sturz. Es wurde Granulat verwandt und jede Menge Metall , um das Gelenk wieder halbwegs in Form zu bringen.
Ich kam mit den Krücken garnicht zurecht und habe sie dann nur genommen, als ich schon mit beiden Füßen auftreten konnte. Ich habe mich überhaupt nicht drängeln lassen. Mein Vorteil dabei war vermutlich das Alter. Da sind die Erwartungen der Profis nicht so hoch.
LG
Christine
 
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