Hi,
bei mir gabs ne OP über 2 Fachbereiche - 2 Operateure -Gynäkologe und Chirurg.
Also auch 2 Gutachten. (vom MDK auch 2 - beide positiv für mich)
Gebärmutterentfernung ohne Grund - gesundes Organ entfernt - dann noch am Gedärm ne Naht..
Schlussendlich sind mir sämtliche Innereien verrutscht..(grob gesagt)
Das chirurgische Gerichtsgutachten war voller seitenweiser Literaturangaben.. alles Fachliteratur - englisch
Die Interpretationen waren in deutsch - ich bat die Anwältin das Gutachten prüfen zu lassen,
- weil ich das mit der Fachliteratur nicht konnte..
Ich konnte zwar sagen was inhaltlich nicht stimmt - konnte auch Texte zum Thema liefern..
aber die Richterin sagte, dass das internet keine ordentliche Quelle ist..
obwohl ich zeitgemäße Fachliteratur angegeben habe..
in der Gutachteranhörung fragte ich auch warum er das so interpretiert - wo es doch anders geschrieben ist in Leitlinien..
da sagte er nur - das "trifft in dem Fall nicht zu".. das wars.. der Richterin reichte das.. er müsse es wissen, er ist der Sachverständige!
Dass der Gutachter vom Operateur abgeschrieben hat und die abgeschriebene Diagnose falsch war - juckte sie nicht..
Sie sagte zwar, dass diese Diagnose nun nicht mehr verwendet wird - das wars ..das Gutachten blieb gültig.
Ich bat die Anwältin nochmals das Gutachten prüfen zu lassen.... nix..
Dann eine kurze Nachfrage an den Gutachter- zu den verwendeten Fäden... die Richterin redete ihn mit "mein lieber" an in der Mail..
Darauf dann eine sehr kurze spontane formlose Antwort per Mail, die ausnahmsweise korrekt war...
Das passte der Richterin wohl nicht, denn sie bedankte sich für die "schnelle spontane Antwort" und bat, dass er bitte dazu nochmal sorgfältig recherchieren soll als Zusatzgutachten..
.....er bekam auch nochmal 500€..
Recherche kam - natürlich revidierte er die vorher richtige "zu spontane Antwort" so wie die Richterin das suggerierte...
Diesmal aber sehr kurz, überschaubar und nur mit 4 Quellenangaben in englisch..
Und in der Überschrift dieser 4 Artikel konnte ich 1 Wort sofort übersetzen.. da ging es immer um Bauchwand - Nähte !
Meine Nähte waren aber inwendig!
Nun ist mir klar, dass man verschiedene Gewebe anders nähen muss und dass man nicht Bauchnähte mit Nähte in den Eingeweiden vergleichen kann.
Ich organisierte mir 3 Artikel (an einen kam ich nicht ran).. übersetzte sie mit meinem Sohn.. und da stellte sich raus, dass er nicht nur ein total unpassenden Vergleich der Gewebearten zog, sondern diese Studien die er anführte hatten auch noch das gegenteilige "result" als das was er schlussfolgerte - genau entgegengesetzt!
Er hat also darauf gesetzt, dass ich das alles nicht lesen kann...und sehr krass gelogen... sehr krass..
und das in jedem Punkt
Als wir dieses Zusatzgutachten zerlegt hatten, haben wir uns noch das gyn Gutachten vorgenommen - das ist kleiner als das große chirurgische.
Dieser Gutachter ist aus der gleichen Klinik wie der Chirurg.
Er hatte auch die falsche Diagnose vom Operateur abgeschrieben - die ja bereits als unzutreffend entlarvt war.
Er hatte auch die Anamnese nicht geprüft - da verwies er auf die Arbeit des Chirurgen (der ja auch vom OPerateur abschrieb).
Und - auch da haben wir die Literaturangabe besorgt.. und ebenfalls - hahnebüchen!
Im Artikel geht es um den "abgeknickten graviden Uterus" - Gebärmutter in der Schwangerschaft!
Und ich bin ne alte Frau, war also nicht schwanger zum Zeitpunkt der OP.
Er verschwieg auch, dass es 2 Formen der Abknickung gibt - die mobile und die feste Form.
In dem angeführten Artikel steht, dass die mobile Form nie operiert wird und die feste Form bei Beschwerden evtl entfernt werden könnte... aber eigentlich würde auch das keiner tun..
Da ich nachweislich nie Beschwerden hatte - habe ich mit Sicherheit auch nicht die feste Form gehabt...
Und auch da - die Aussage der angegebenen Literatur war entgegengesetzt der Interpretation des Gutachters.
Er schrieb nämlich, das es eine mögliche OP-Indikation gab - und also kein Arztfehler zu erkennen ist.
Nun hatten wir also auch dieses Gutachten "überführt" .. als ganz krassen Betrug..
Das schickte ich dann der Anwältin - und dachte, dass es gestern beim Termin Verwendung findet - Pustekuchen.
Es war nur Zeugenanhörung... nix zu den Gutachten.. das sei bereits abgehandelt - das sei zu spät.
Anwältin sagt, sie macht es schriftlich... aber sie hatte ja schon dagegen geschrieben... ohne Erfolg..
Nun allerdings ist das Gutachten ja zerlegt und als Betrug überführt und jedes Wort übersetzt.
Evtl ist das nun gewichtiger als wenn man nur schreibt "stimmt nicht weil es anders ist..?
Natürlich nehmen wir uns nun auch das große Gutachten vor... mit seitenweisen Quellenangaben..
das wird bissel dauern..
Der Chirurg ist übrigens Professor an ner Uni....
Wie beruhigend zu wissen was unsere nächste Arzt-Generation so lernt.. und von wem...
Aber evtl schaff ich es ja das Thema:
"UniProfessor erstellt Falschgutachten zum Krähenschutz"
an den Mann zu bringen.... ?
Ich finde das wäre ne Schlagzeile wert - Unregelmäßigkeiten an ner Uni kommen immer gut.
Die Klinik an der beide arbeiten... beide sind da Chefärzte... evtl auch ne Möglichkeit sich zu bedanken?
Jedenfalls bin ich noch wie gelähmt von gestern... ich hatte den Impuls sämtliche BTM zum Abendessen zu verspeisen...einfach damit der Kopf zur Ruhe kommt.
LG