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Kopfgelenksinstabilität -Fehldiagnosen und Wirkungen

Jova

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
16 Nov. 2019
Beiträge
110
Ort
Hamburg
Oh, das wird jetzt aber eine interessante Diskussion. Da plaudere ich doch gerne aus dem Nähkästchen, denn ich bin die wandelnde Fehldiagnose, bis zum heutigen Tag. Tatsächlich sind die Möglichkeiten heute völlig andere als vor 30 Jahren, allein schon wegen der Verfügbarkeit von relevanten Informationen und Netzwerken. Vielleicht ergibt sich ja für Nora auch noch einiges, um da überhaupt wieder rauszukommen.

Eins vorneweg: Aus der Psychoschiene bin ich raus, dafür aber mehrfach chronisch krank durch Verschleppung von Behandlungen. Meine Lebensleistung besteht darin, trotz meiner Ärzte überlebt zu haben, während meine Bekannten Familien gegründet und berufliche Karrieren gemacht haben. Dafür sind einige schon seit geraumer Zeit tot. Ich habe eine 5-Jahres-Überlebensprognose von 19% und befinde mich am Ende des 5.Jahres. Das ist vor allem der Grund, weshalb ich mir inzwischen keinerlei ärztliche Schrägheiten mehr gefallen lasse. Zuletzt habe ich dem heutigen Weltärztepräsident eine entsprechende Mail auf seine Website geschrieben, die im UKE dann gehörig eingeschlagen hat. Die Hamburger Ärztekammer wollte evt. sogar ein Berufsordnungsverfahren gegen den betreffenden Arzt einleiten, woran ich aber kein Interesse hatte. Sie sollten lediglich ihre fehlerhaften Betriebsabläufe ändern, um Schaden von Patienten abzuwenden. Mir ging es nicht darum einen Sündenbock abzustrafen. Wäre ich damit an die Presse gegangen, dann wäre der Kontrastmittelskandal schon ein Jahr früher aufgeflogen. So konnten sie sich im UKE noch rechtzeitig aus der Schusslinie bringen. Bis heute gibt es keine Untersuchung, ob Patienten durch ungerechtfertige Röntgenkontrastmittelgaben geschädigt wurden. Das war sooooo cool! :cool:

Alles andere kommt in kleinen Häppchen. Jedenfalls verfüge ich über genug medizinisches und psychologisches Wissen, um meinen eigenen Weg zu gehen. Die letzten Untersuchungen in diesem Jahr haben mich im Nachhinein vollauf bestätigt. Und ich habe wenigsten einen Arzt, dem ich voll vertrauen kann, meinen Pneumologen, und so halbwegs wenigstens meinem Orthopäden, bei dem ich seit 25 Jahren bin. Das ist sehr, sehr wichtig fürs Überleben im System. Ansonsten aber muss man kämpfen, kämpfen, kämpfen, und das gerade dann, wenn man ohnehin keine Kraft hat und eigentlich auf Hilfe angewiesen ist.

Im Jahre 1989 ist mir während meiner Diplomarbeit meine Blutzuckerregulation zusammengebrochen, besser gesagt die sog. Stressachse im Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindensystem. Ich war nicht nur einfach unterzuckert, ich war es dauerhaft. Ich konnte Essen wie blöde in mich reinschaufeln, ich war am Flattern und habe eher abgenommen.

Mein Internist war ratlos, weil die Glukose-Toleranztests pathologisch waren. Mein BZ war dauerhaft zwischen 40-60, oft bei 50. Er hat mich dann zu einem Nervenarzt geschickt zum Gespräch. Mit dem habe ich mich ein Gespräch lang über meine Studien- und Krankheitssituation sowie meine Einschränkungen unterhalten. Am Schluss meinte er noch, die Internisten sollten sich mal mehr Mühe geben.

Über Untersuchungen in der Stoffwechselambulanz bin ich dann auf der Stoffwechselstation der Uniklinik gelandet. Jetzt ging es um Tumordiagnostik, speziell wegen eines Insulinoms. In der Zwischenzeit hatte ich schon selbst festgestellt, dass ich auf Zucker mit hefrtiger Insulinausschüttung reagiere, wobei mein basaler Spiegel eigentlich eher niedrig war. Später habe ich mir selbst Equipment besorgt und 3 Monate lang BZ-Tagesprofile erstellt. Da konnte ich dann sehen, dass mein BZ unabhängig vom Essen bis 180 hochging, bis dann exzessiv Insulin ausgeschüttet wurde und mein BZ 40 sauste. Offenbar waren meine B-Zellen im Pankreas wegen Überforderung im Sterben. Ich habe mich dann bemüht, diesen Mechanismus zu entlasten, weil ich keinen Diabetes riskieren wollte. Dafür wurde ich ausgelacht.

Es gab dann 2 Wochen Kampf, weil es gerade auf der Stoffwechselabteilung das lausigste und ungesündeste Essen gab. Morgens habe ich um ein Vollkornbrötchen gekämpft, mittags um Diabetikerkost, und nachmittags bin ich in eine Eppendorfer Bäckerei gelaufen, um mir Diabetikerkuchen zu holen. So langsam hatte ich mich dann auch wieder etwas stabilisiert.

Ärztlicherseits kam dann die rüde Anweisung, ich solle zum Psychiater "wegen einer Fehlschaltung" im Gehirn. Sagt man das einer "Fast-schon-Diplom-Psychologin"? Ich habe diesen Schrott natürlich abgelehnt, weil es einfach blamabel war, was Uni-Internisten da so von sich geben. Ich habe auf den Nervenarzt verwiesen, bei dem ich schon gewesen war.

Die Jahre danach waren schrecklich, weil ich von einem Zuammenbruch zum nächsten getaumelt bin, ohne Hilfe zu bekommen. Die Woche im Anfallsstatus auf dem Stuhl war einer Hypocalcämie geschuldet, wie ich später selbst zufällig entdecken konnte. Ich lasse jetzt erstmal vieles aus. Jedenfalls kam dann Jahre später der Punkt, als ich vor Schmerzen kaum noch gehen konnte und eingerissene Mundwinkel bekam. Da fiel meinem dämlichen Internisten ein, dass das ja auch ein Eisenmangel sein konnte.

Ich habe dann 4 Wochen mit Fieber zu Hause gelegen, mit einem HB von angeblich 4,7 und einer fulminanten Neurodermitis - vom Scheitel bis zu Sohle, die gesamte Haut knallrot entzündet. Zu diesem Zeitpunkt bekam ich tatsächlich meine Arztbericht erstmal zu Gesicht, von Station und Ambulanz. Im Arztbericht der Station stand, dass alle internistischen Routineparameter im Normalbereich seien. Sie hätten mit meinem Nervenarzt gesprochen. Und der hätte angegeben, dass ich bei ihm schon länger wegen einer erheblichen neurotischen Fehlhaltung in Behandlung sei...

Hä? Die Diagnose gibts aber gar nicht im DSM. Und klar, danach hat mich kein Arzt noch untersucht, geschweige denn behandelt. Noch besser war der Wisch aus der Ambulanz, worin ein auffällig niedriger Eisenwert berichtet wurde, 1/3 des Normwertes. Diese Info hat es dann leider nicht bis auf Station geschafft.

Hier war ich mit meiner Geduld endgültig am Ende. Ich habe dem Internisten noch eine Kur abgetrotzt - in einer netten Allergieklinik in Inzell und nicht in der Klappse, wie gewünscht. Beim Eingangsgespräch mit dem Chefarzt habe ich gleich gesagt, dass ich an Unterzuckerungen leide und völlig erschöpft sei (ich hatte am nächsten Tag noch einen BZ von 53). Darauf sollten nur die nötigsten Untersuchungen gemacht werden und ich zusehen, dass ich mich erhole.

Das war voll der Traum und ich habe endlich wieder Boden unter die Füße bekommen. Ich habe eine anständigen Abschlussbericht bekommen ohne irgendwelche Psycho-Ausssagen. Die nächsten 2 Jahre war ich nur noch bei meinem damaligen Hautarzt zugange. Ansonsten habe ich jegliche Arztbesuche vermieden.

Zwei Jahre später ging es dann wieder rund, mit einer Art Rheumaschub. Als ich endlich in der Rheumaklinik gelandet war, konnte ich vor Schmerzen kaum auf meinen Füßen stehen. So ziemlich sämtliche Bänder im Körper hatten sich gelockert, ich war überall bandagiert und hatte das Gefühl, in 1000 Einzelteile auseinander zu fallen. Abgesehen von der HWS war das rechte Knie betroffen. Beim Gehen ist der Unterschenkel einfach zur Seite ausgeschert....

Dort habe ich dann die absoluten Abgründe medizinischer Heilkunst kennen gelernt. Auf dem Überweisungsschein stand dann noch etwas von Hypermobilität. Tatsächlich stand da im Arztbericht, dass eine Hypermobilität nicht beobachtet wurde. Die wussten noch nicht einmal, dass man das nicht sehen kann, sondern testen muss! Im Bericht steht dann auch noch, dass ich mich beschwert hätte, dass sie nix gefunden hätten. Dabei hätten sie mich doch nur aufgenommen, weil ich so einen Leidensdruck veranstaltet hätte. Ohne Worte...

Ich war schon drauf und dran, mir noch in der Klinik das Leben zu nehmen, zumal ich mit hochakut entzündeten ISG entlassen wurde. Die Woche darauf hat mich mein Orthopäde mit einer Cortisonspritze davon erlöst. Seitdem nehme ich auch regelmäßig ein NSAR (Indomethacin) in mittlerer Dosis, bei schweren Fällen auch zeitlich begrenzt in Höchstdosis. Danach habe ich meinen Wunsch nach einem Berufswechsel endgültig aufgegeben und bin einfach in meinem bisherigen Studentenjob als Krankengymnastin geblieben. Sooo wäre ich weder durch eine Einstllungsuntersuchung noch durch eine Probezeit gekommen.

Beide Berichte, den aus der Stoffwechselabteilung sowie den aus der Rheumaklinik, habe nie wieder Ärzten vorgelegt. Von da ab habe ich nie wieder Arztberichte ungelesen weitergeleitet. Zeitweilig habe ich ganz auf ärztliche Behandlung verzichtet, teils habe ich dann eher nebenher und allgemein von Stoffwechselproblemen berichtet.

Im Frühjahr war ich wegen meiner Schilddrüse wieder in der Stoffwechselambulanz. Herablassend wie immer ("Oh wie süß - Miniknötchen!). Da ich krankheitsbedingt inzwischen zugenommen hatte, wurde nebenbei der HbA1 bestimmt. Ergebnis Prädiabetes, hahaha! Hab ich doch schon vor 30 Jahren gesagt!

Dennoch gibt es immer wieder eine Steigerung des ganzen, wenn zb. ein 08/15 Radiologe fast die Richitge Diagnose gestellt hat, anstatt die immer wieder gleichen Textbausteine und dann im Nachhhinein den Befundbericht so umschreibt, damit keine Kosten verursacht werden, obwohl er wissen müsste,, dass seine Abänderung schlichtweg, er sich diese aus den Finger gesogen hat.
Das kann ich noch toppen: Beim letzten CT-Befund meines Aneurysma wurden plötzlich völlig andere Daten an völlig anderen Messorten als Vorbefund genannt, den ich so ja nicht vor mir hatte. Als ich Rabbatz gemacht hatte, hiess es, er hätte die vorherigen Bilder nochmal neu vermessen, weil ihm die Angaben seines Vorgängers nicht wissenschaftlich genug gewesen seien. Ich musste ihm erstmal mitteilen, dass er wissenschaftliche Standards und vor allem die Gütekriterien verletzt. Wegen des Kontrastmittels wollte er mich auch vergackeiern. Den Zahn habe ich ihm aber auch gezogen. Ich stehe nicht auf Fakenews...

Ich habe ihm dann auch mitgeteilt, dass ich auf weitere Untersuchungen dort keinen Wert mehr lege. Wie will man denn konkrete Aussagen machen, wenn zwischendurch die Ärzte wechseln und jeder einen anderen Messstandard zugrunde legt? Kann mann sich schenken.

Gruß Jova

Die Sache mit der Hypocalcämie hat dann dieses Jahr auch eine überraschende Wendung genommen.

Im März bin ich mit heftigen Hüftschmerzen gestrandet. 4 Orthopäden, 4 Diagnosen, obwohl sich wirklich alle Zeit und Mühe gegeben hatten. Der eine meinte Hüftarthrose, der andere Leistenbruch. Jedenfalls hat sich mein Ortho tatsächlich ein MRT aus den Rippen geschnitten. Und siehe da: Massive Knochenmarködeme im Scham- und Sitzbein, Ermüdungsfrakturen in beiden Knochen sowie ein heftiges Muskelödem in den Adduktoren.

Das sollte ich per Krankschreibung zu Hause aussitzen. Da ich aber Osteoporose habe, habe ich mich schnellstens in der Spezialambulanz des UKE (Osteologie) gemeldet, wo ich nur wegen der Frakturen noch reingerutscht bin. Die Laborwerte haben einen erhöhten Knochenabbau ergeben, das Kontroll-MRT nur eine geringfügige Besserung. Ich sollte dann einen Antikörper erhalten, der den Knochanabbau hemmt.

3 Tage nach dem MRT hatte ich dann eine Refraktur,die noch schlimmer ausfiel, weil offenbar auch die Gelenkpfanne durch war. Der nächste Orthopäde hat zwar auch geröntgt, aber nix gesehen (diese Schäden sieht man ausschliesslich im MRT).Mein eigener Ortho war stinksauer, dass ich bei den Osteologen war - ich sollte das wie jeder andere Kassenpatient gefälligst kostengünstig aussitzen.

Die Kontrolluntersuchung bei den Osteologen war erschreckend. Der Calciumwert war nur geringfügig erniedrigt, dafür das Parathormon und die alkalische Phosphatase regelrecht explodiert. Ich sollte sofort Calcium substituieren...

Hab ich gemacht und die Werte annähernd wieder in den Normalbereich gebracht. Danach durfte der Antkörper endlich gespritzt werden. Vorher hätte mir das das Licht ausgeblasen - da sind schon Patienten gestorben, weil das Calcium aus dem Blut in den Knochen eingebaut wurde.

Tja, und so hat man mir denn auch meine Hypocalcämie bestätigt, wegen der ich die Woche im Anfallsstatus auf dem Stuhl verbracht habe. Tatsächlich braucht es 30 Jahre, gebrochene Knochen und unzählige Ärzte, bis endlich jemand zum Calcium auch das Parathormon bestimmt, obwohl das schon lange Standard ist.

Grüße vom Oberneurotiker :p

Mein Pneumologe reisst nur noch die Augen auf, wenn ich die Arztberichte vorlege. Da muss ich nicht mehr kämpfen, gottlob. Der war auch echt fassungslos, dass ich damals Montgomery so eine wirkungsvolle Mail geschrieben hatte.

Aber ehrlich, der Typ ist wirklich korrekt, auch als Funktionärsfuzzi. Er hat eine schöne Website, auf der Patienten auffordert, ihm mitzuteilen, wo was im Gesundheitswesen schief läuft. Das habe ich auch prompt gemacht hinsichtlich seiner eigeen Hausabteilung, und das mit durchschlagenden Erfolg....:D

Nochwas für Nora:

Bitte achte bei Überweisungen/Einweisungen darauf, dass ja nicht "Ausschluss von..." steht. Die schließen aus, auf Biegen und Brechen, und alternativ kommt dann wieder Stress etc. ins Spiel. :eek: Entweder eine schon feste Diagnose oder aber "Verdacht auf..."

Ich sollte im Sommer nochmal ins Krankenhaus, mich wegen meiner Beinödeme "mal durchchecken lassen". Das habe ich rigoros abgelehnt. Ohne gezielte diagnostische Suchvorgaben geht bei mir gar nix. Da kommt bestenfalls eine 0815-Routinepalette, und wenn es keinen Zufallstreffer gibt, bin ich schneller draußen wie drin, und dann bestenfalls mit einer Fehldiagnose.

Es gibt noch eine Möglichkeit, die dir leider verwehrt ist, zumindest aktuell. Es gibt Zentren für Seltene Erkrankungen, an die man von Haus- oder Fachärzten überwiesen werden kann. Die verlangen aber leider, dass man keine psychischen Macken hat. Das habe ich mir erst gar nicht angetan, obwohl ich schon ziemlich Distanz zu den vorherigen Befunden eingelegt habe. Ich will gleich gar nicht auf diesem Gleis balancieren.

Deine gesundheitliche Versorgung ist gelinde gesagt lausig. Ich weiss nicht, wo du lebst und wie deine Versorgungsstrukturen vor Ort sind. Ich habe in Hamburg einfach rigoros die Ärzte gewechselt, bis es einigermaßen passte. Das ist bei Hausärzten jetzt fast nicht mehr möglich, weil überall Aufnahmestopp ist. Auf alle Fälle hast du Anspruch aber auf hauswirtschaftliche Versorgung, da du ja nicht selbst Einkaufen und Kochen kannst, vom Putzen abgesehen. Eine 70jährige Mutter darf da nicht als Alibi gelten. Zumindest sollte diese auch finanziell entschädigt werden, wenn sie dir entsprechend hilft.

Du hast Anspruch auf Hilfsmittel wie einen Badewannensitz, Duschhocker oder auch Rollator, was der Arzt nur verordnen muss. Auch kannst du dich um einen Schwerbehindertenausweis bemühen, da es ja doch längere Zeit dauern dürfte, bis du wieder einigermaßen fit bist. Damit kannst du Rundfunkgebühren sparen, Fahrtkosten im ÖPNV etc. Infos dazu findest du schon im Rheumaforum. Oder aber im Webauftritt deiner Behörden vor Ort.

So, das war jetzt das Wichtigste auf die Schnelle. Frag gerne nach, wenn du mehr wissen möchtest.

Grüße Jova
 
So, jetzt noch ein paar Handlungsmöglichkeiten. Wer noch Ideen hat, kann das gerne ergänzen:

  • Ansprechpartner können die Beschwerdestellen der örtlichen Ärztekammern sein. In Hamburg gibt es ein regelrechtes Beschwerdemanagement, das gut funktioniert hat. Allerdings konnte ich alle meine Kritikpunkte belegen und habe mich rechtzeitig genug gemeldet, so dass sich die Oberärzte noch erinnern konnten.

  • Neue Ärzte gucke ich mir erstmal auf Jameda an, ob es berechtigte Kritikpunkte gibt, an denen ich mich auch stören würde. Man kann auch selbst Kritiken abgeben, positiv wie negativ. Das Gleiche gilt für das Portal "Klinikbewertungen". Irgendwann trennt sich dort dann die Spreu vom Weizen. Ein Kardiologe hat recht bös gejammert, weil ich Recht bekam. Abgesehen von Larifari-Untersuchungen hat er mich ohne weitere Maßnahmen mit dem Aortenaneurysma herablassend nach Hause geschickt. Das käme schließlich vom Rauchen, und das hätte ich ja inzwischen eingestellt. Therapie und Kontrolle daher unnötig.

  • Ferner gibt es entsprechende Stellen bei den örtlichen Verbraucherzentralen. In Hamburg sitzt dort eine Patienteninitiative als Nachfolgerin des Gesundheitsladens, die aus der Bernbeck-Initiative entstanden ist.

  • Es gibt inzwischen viele fachspezifische Foren (so wie hier), die qualifizierte Hilfestellungen bieten können. Der Erfahrungsschatz ist unübertroffen.

  • Was speziell ungerechtfertigte Psychiatrisierungen betrifft, würde ich z.B. entsprechende Patientenorganisation empfehlen, z.B. den Hamburger Verein "Irre menschlich". Einfach mal googeln mit entsprechenden Stichworten. Es geht da zwar hauptsächlich um Psychiatriepatienten. Gerade deshalb ist deren spezifischer Erfahrungsschatz aber echt wertvoll.

  • Und dann gibt es auch spezielle Anwälte für Patientenrechte, falls regelrechte Klagen erforderlich und wünschenswert sind.

Grüße Jova
 
Hallo,

Ich möchte euch mal auf diese Webseite hinweisen, wo es viel Wiisensweres über die instabile HWS gibt:


Vielleicht bekommt ihr ein paar Infos, die ihr nutzen könnt.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo,

ja, den Link kenne ich schon, auch die Veröffentlichungen vieler Betroffener, z. B. hier:


Leider gibt das alles sehr wenig Raum für Hoffnung. Ich konnte bisher auch keinen einzigen Kopfgelenkskranken finden, dem es wieder wirklich gut geht, nach welcher Therapie auch immer. Was man in verschiedenen Foren liest, ist niederschmetternd. Teilweise haben sich die Leute über lange Zeit immer wieder teuren Maßnahmen (Stammzellen, Prolo) im Ausland unterzogen, mit keiner oder kaum Verbesserung.

@Jova

Die ärztliche Versorgung hier in der Region ist zumindest für Kassenpatienten eine einzige Katastrophe. Ich lebe in einer Region, die mit die größte Millionärs- und Reichenquote der ganzen BRD aufweisen kann. Noch dazu extremes Ballungsgebiet. Dementsprechend praktizieren die meisten Fachärzte, und auch viele Hausärzte, rein privat. Bei den übrigen Fachärzten hast du als Kassenpatient monatelange Wartezeiten, egal, mit welchen Beschwerden. Hausarztwechsel unmöglich, da alle kassenärztlichen Hausärzte völlig überlaufen sind und niemanden mehr annehmen. Wobei ich über den Hausarzt normalerweise nicht meckern kann. Jedenfalls wird nur sehr ungerne überhaupt irgendwas verschrieben oder verordnet. Ich hatte z. B. noch nie Physio auf Rezept... ! Eigentlich ist es so, wie von dir geschrieben: Es wird drauf gebaut, dass ich brav alles daheim aussitze und als Kassen-Untermensch doch bitte keine Kosten verursachen soll. Mich verwundert ja sehr, dass man Leuten wie uns nicht gleich das sozialverträgliche und kostenneutrale Frühableben nahelegt.

Nun benötige ich zwar bis jetzt die von dir genannten Hilfsmittel nicht, hatte aber schonmal über Beantragung eines SB-Ausweises nachgedacht. Hier ist dann nur wieder das Problem, anhand welcher Diagnose? Die Instabilität würde als Grund sicher nicht anerkannt, Gleiches bei CFS. Bei Letzterem wird auch vom Neurologen schon wieder fleißig versucht, das als psychosomatische Erscheinung zu klassifizieren und mich deshalb in eine psychosomatische Reha mit "Aktivierung" abzuschieben, was ja in D üblich ist. Da müsste ich also in erster Linie auf die chronische Depression setzen, was ich aber nicht möchte, da ich es ja gerade ablehne, in diese Ecke geschoben zu werden und mich nicht selbst auf dem Psycho-Abstellgleis sozusagen einzementieren will. Es ist auch so, dass ich keinen Rundfunkbeitrag zahle, weil meine Wohnung keine im Sinne des Gesetzes abgeschlossene ist; somit zahlen meine Eltern die Rundfunkgebühr und beide Haushalte nutzen es. ÖPNV sind für mich wegen der Erschütterungen nicht mehr nutzbar. Und ich arbeite im Kleinbetrieb mit fünfeinhalb Wochen Urlaub und ohne Überstunden... da brächte mir, soweit ich weiß, der Ausweis keinen Vorteil... Steuermäßig, weiß ich nicht. Zusammengefasst ist fraglich, ob sich der Kampf um einen GdB für mich lohnt. Bis 40% bringt es einem ja ohnehin nicht viel. Ähnlich wäre es dann wohl, wenn ich einen Pflegegrad haben wollte, damit meine Mutter entschädigt wird. Ich habe keinen irgendwie ärztlich attestierten Hilfsbedarf - beim Hausarzt und Orthopäden steht z. B. in den Akten, ich habe ein "HWS-BWS-Syndrom" und solle Sport und Entspannungsübungen machen - und könnte den Bedarf wahrscheinlich auch nur "herbeiführen", wenn ich auf die Diagnose Depression setze. Anspruch auf eine EU-Rente habe ich aus gewissen Gründen so oder so nicht.

Ich hatte auch an diese Zentren für seltene Erkrankungen gedacht, aber die Depression reicht ja, damit ich da sofort ausselektiert werde. Diskriminierung lässt grüßen - als könnte jemand mit einer Depression nicht z. B. trotzdem einen Lupus haben. Das ist auch wieder so ein menschenverachtender und eigentlich verfassungswidriger Schwachsinn. Mein Hass auf dieses Land wächst jedenfalls immer mehr. Deine Berichte haben meine Erfahrungen ja bestätigt. Gut, ich denke, meine Diagnose steht inzwischen, so dass mir so ein Zentrum vermutlich auch nichts Neues mitteilen könnte. Unklar ist nur noch, ob eine unentdeckte Grunderkrankung, bspw. RA, existiert. Das sollte aber eigentlich auch ein normaler Rheumatologe feststellen können, zumal ich jetzt MRTs habe. Außerdem ist übrigens mein Herz umfangreich untersucht worden, da ist nichts festzustellen, was auch wieder gegen EDS spricht. Die gelegentlichen Herzrhythmusstörungen werden offenbar zentral ausgelöst. Kein Wunder, wenn das Myelon und der Hirnstamm durch die Instabilität geärgert werden.

Zum Thema unverschämte Ärzte: Meine Mutter war mal hier bei einer Hautärztin, um ein Muttermal entfernen zu lassen. Erstmal über 2 Monate Wartezeit, da Kassenpatientin! Dann wurde sie in der Praxis frech und herablassend behandelt. Eigentlich mache man ja fast nur noch IGeL-Leistungen. Eigentlich fast nur noch Privatpatienten... Die Kassenzulassung will diese verlogene Ärztin aber behalten, um in ihrer tollen mondänen Großpraxis billig Jungärzte, die direkt von der Uni kommen, ausnutzen zu können. Sie hat meiner Mama dann noch das benötigte Material (Desinfektionsmittel, Faden usw.) in Rechnung gestellt! Diese geldgierige Ärztin würde ich auch am liebsten bei der Ärztekammer anschwärzen. Solche Ärzte verdienen es, auf Dauer ihre Zulassung zu verlieren und überhaupt nicht mehr praktizieren zu dürfen. Solche Leute haben im Arztberuf mangels charakterlicher Eignung überhaupt nichts verloren.

LG, Nora
 
Hallo Nora,

dieses Ballungsgebiet kenne ich möglicherweise. Während der Kur in Inzell wurde ich in Arztpraxen nach Traunstein transportiert - im Eingangsbereich ein rosa Marmortresen von ca. 7 m Länge. Der Arzt war allerdings ok. Anders bei besagtem Kardiologen am Jungfernstieg mit einer Residenz über der Spielhalle. Ich war halt der Kassenproll, der nix zur Finanzierung beitragen konnte. Netterweise bekommt man vor dem Arzt einen mehrseitigen Anamnesebogen zu Gesicht, in dem man dann ankreuzen darf, ob man zu Privatleistungen jenseits der GKV bereit ist. Ich habe dort lediglich ein Fragezeichen hinterlassen, was schon zum Aussortieren reichte. :rolleyes:

Den Aufnahmestopp bei Hausärzten kenne ich auch. Inzwischen bin ich bei einer HÄ, die sich wohl erkennbar Mühe gibt, aber fachlich nicht viel drauf hat außer Krankschreiben und Pillenverordnen. Ergiebiger ist da mein Pneumologe, der mitdenkt, mich nach meinem Befinden fragt und Fremdbefunde aufmerksam durchliest.

Physiotherapie bekommt man noch ehesten bei Fachärzten. Hast du keinen Orthopäden? Für die Larifari-Diagnose HWS-BWS-Syndrom könnte man locker 3 x 6 Behandlungen erhalten. Selbst der komische Neurochirurg, bei dem ich mit der HWS dann war, hat KG empfohlen sowie dieses Zentrum für Osteologie, in dem ich derzeit gelandet bin. Du bist doch aktuell bei einem Neurochirurgen zur Diagnostik - kannst du den denn nicht mal becircen? Soll er sich halt eine "Arbeitsdiagnose" einfallen lassen, die für eine Therapieverordnung ausreichend ist. Willige Ärzte sind in dieser Hinsicht echt kreativ. ;)

Tatsächlich habe ich inzwischen ein Jahr lang KG verordnet bekommen - zuerst vom Durchgangsarzt für meine Schulterverletzung und dann vom Orthopäden für die Beckenfrakturen. Ich wurde schon Jahre vorher zur KG "beordert" wegen Entzündungen in der anderen Schulter, musste das aber abbrechen, weil die Kollegin mich regelrecht massakriert hat und meine Schmerzen explodiert sind. Hausärzte braucht man da in der Regel nicht zufragen, was bei meinen Patienten aber auch anders ist.

Auf jeden Fall hast du recht, wenn du nicht auf die Depressionsdiagnose baust. Damit schießt du dir ja selbst ins Bein. Du kannst aber ausloten, bei wem was geht. Bei deinem MRT-Befund sollte eigentlich eine solide Kassenverordnung über KG/MT möglich sein. Wie hast du das denn sonst finanziert? Warst du mit Privatrezepten als Selbstzahler unterwegs? Das ist ja auf Dauer kaum bezahlbar.

Gib nicht auf, auch wenn du die Nadel im Heuhaufen finden musst. Es gibt sie jedenfalls. Wartezeiten bei Fachärzten sind nervig, das stimmt. Ist man dort erstmal gelandet, wird es aber mit Folgeterminen schon besser. Es sind nicht alles Bonzendiener, auch wenn man manchmal verzweifeln könnte. Die letzten 4 Jahre habe ich mich z.B. durch die Spezialsprechstunden der Uniklinik geackert, mit jeweils mindestens 6 Monaten Wartezeit. Dafür wurden dann aber auch Untersuchungen gemacht, die normale Hausärzte auch gar nicht abrechnen können und dürfen. Genau dafür sind diese Spezialisten nämlich auch gut!

Liebe Grüße Jova :)
 
Hallo

Dass du, Jova, problemlos 1 Jahr Physio verordnet bekamst, hat vermutlich mit der Akuterkrankung (Fraktur) zu tun. Bei bestimmten Krankheiten ist dies problemlos möglich, insbesondere auch für Hausärzte, jedoch wissen nicht alle HÄ davon.
Hier die Liste https://www.kvsa.de/fileadmin/user_...ung/Heilmittel_Diagnoseliste_Februar_2019.pdf
Auch außerhalb des Regelfalls (also bei Diagnosen, die so nicht in der Liste stehen) bestehen Möglichkeiten.
Hier ein paar Threads aus dem Forum dazu: Das Ergebnis der Suchanfrage: Langfrist
Am besten scheint mir, die Liste durchzusehen, ob eine der genannten Diagnosen zutrifft. Falls ja, ist die Verordnung m.E.n. bei fast keinem Arzt ein Problem.

Nova, ich lese die Schilderung deiner Beschwerden und Diagnosen mit Interesse mit, bin selber betroffen und stelle einige Ähnlichkeiten fest, zum Beispiele die von dir oben erwähnten unverträglichen „Erschütterungen im ÖPNV“, die bei mir Schmerzverstärkung, Schwindel, Übelkeit verursachen, Bus ist schlimmer als Bahn. Meine Diagnose ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass klar ist, dass eines der Lig. Alaria betroffen ist - durch einen Unfall.
Bei dir ist der Auslöser der vernarbten Bänder ja unklar, siehe dein Thread Kopfgelenksinstabilität ohne Unfall, rasante Verschlechterung.
Leider habe ich keinen Rat, an wen du dich wenden könntest für eine gründliche Diagnostik. Ich erlebe Arztbesuche und Würde des Patienten ähnlich wie von euch geschildert. Am ehesten geholfen haben mir Therapien bei einem sehr guten Osteopathen und ein (Privat)Mediziner in Hamburg mit der Zusatzfachrichtung Manuelle Medizin. Upright-MRT und Neurootologie waren bei mir diagnostisch hilfreich.

Jova, wenn du beruflich mit „im weitesten Sinne“ ^^ Physiotherapie zu tun hast: Ist dir die Laserpointertherapie bekannt, bei der nicht mit Laserstift behandelt wird, sondern ein Laserstift auf dem Kopf getragen wird und das auf die Wand gestrahlte Licht durch Augenbewegungen versucht wird zu steuern?
Bei Kopfgelenkproblematik könnte dies je nach Schwere der Ausprägung eine Option sein, um einige Beschwerden zu verbessern - wenn sich ein Anbieter finden lässt. Vielleicht hast du aus fachlicher Sicht dazu mehr Informationen?

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Jova und HWS-Schaden,

HWS-Schaden, ich glaube, du wolltest oben mich ansprechen anstatt N(J)ova? Egal, ich antworte dir einfach: Bei mir sind Bus und Bahn auch am schlimmsten. Das mache ich gar nicht mehr, geht nicht. Schmerzen, Tinnitus, Übelkeit. Bei mir eben beide lig. alaria, sowie atlantum deutlich vernarbt und verdickt. Autofahren ist mit so einem Gartenliege-Polster und weicher Halskrause halbwegs erträglich. Fahrten mit dem ICE komischerweise fast kein Problem. Beim Gehen muss ich inzwischen auch schon aufpassen, habe mir so ein elfenhaftes Schweben angewöhnt, um Erschütterungen zu vermeiden. Ist bei dir der Unfall auch länger her oder ging es unmittelbar danach los? Ich habe halt nur Unfälle zu bieten, die 17-30 Jahre und mehr zurückliegen (alles Sportunfälle).

Momentan habe ich mal angefangen, mittels reinen Augenbewegungen zu "üben". Selbst das verursacht schon Beschwerden...

Jova, ich war bei insgesamt drei Orthopäden, die alle kein großes Interesse zeigten und kein Rezept ausstellen wollten. Meine Probleme seien mit regelmäßigem Sport und Ibuprofen (natürlich ohne Rezept!) in den Griff zu kriegen. Ja genau. Und Donald Trump hätte auch freiwillig auf die Präsidentschaft verzichtet. Im neuen Jahr habe ich nun einen Termin bei einem Orthopäden, den ein Nachbar als gut und menschlich empfiehlt. Mal sehen.

Ich hatte auf Betreiben des Hausarztes hin auch eine umfangreiche Herzuntersuchung, da ich, seit das alles anfing mit der HWS, Herzrhythmusstörungen habe und ich EDS angesprochen hatte, denn da gibt es ja häufig Veränderungen am Herzen. Aber das Herz hat überhaupt nichts, kerngesund, was auch gegen EDS spricht. Die Herzrhythmusstörungen werden offenbar zentral ausgelöst, was ja wieder zur Theorie von der Hirnstammirritation durch Instabilität (Kuklinski hatte glaube ich dazu publiziert) passen würde.

Ich war die letzten Jahre mit Privatrezepten als Selbstzahler unterwegs, ja. Kannst dir ja vorstellen, was da so zusammengekommen ist - ein nicht niedriger fünfstelliger Betrag. Finanziert habe ich das aus Ersparnissen, die jetzt weg sind, und aus meinem laufenden Einkommen. Im Prinzip arbeite ich bloß noch, um meine Gesundheitsausgaben (Privatärzte, Nährstoffe, Physio usw.) zu bestreiten. Teilweise haben meine Eltern mir finanziell geholfen und sogar mein Chef. Hätte ich nicht viele liebe Menschen, wäre für mich längst Endstation gewesen, siehe Pseudonym. Seit letzter Nacht ist anscheinend auch noch mein Trigeminusnerv links unten gereizt und sendet schmerzhafte Stromschläge. Zum Kotzen.

LG, Nora
 
Moin ihrs,

@HWS-Schaden
Nun die Sache mit dem Durchgangsarzt war gar nicht so ohne und auch der Grund, warum ich mich hier im Forum angemeldet habe. Ich konnte mich aber alleine "durchbeissen". Bei ersten Doc bin ich gleich rückwärts wieder raus, den zweiten konnte ich in Ruhe auflaufen lassen, als er seine Machtspielchen probierte. Ich habe mich immer gleich postwendend bei der BG beschwert und hatte dort keinerlei Probleme. :cool:

Meine HWS-Beschwerden sind glücklicherweise wesentlich geringer, da meine HWS muskulär gut stabilisiert ist. Probleme gabs im ersten akuten Schub, als ich beim Zähneputzen Kopfschmerzen bekam. In der Rheumaklinik bekam ich eine Vertretungsmasseurin, die zu heftig in die Nackenmuskulatur gegangen ist. Folglich stand ich mit heftigen Sehstörungen, Magenschmerzen und Schwindel vom Tisch wieder auf. Die Docs haben das auf meinen Kreislauf geschoben, weil mein Blutdruck bei 100/60 war. Die Episode taucht auch nicht im Arztbericht auf. Dabei war das damals mein normaler Blutdruck, und auch heute bin ich bei solchen Werten absolut beschwerdefrei.

Probleme habe ich heute lediglich, wenn die muskuläre Stabilisierung aufgehoben ist. Das ist beim Schwimmen der Fall und beim Umdrehen im Bett. Schwimmen als Freizeitsport geht jetzt gar nicht mehr, und beim Umdrehen muss ich halt meine Nackenmuskeln bewusst anspannen, damit es nicht zu Verschiebungen und Höllenschmerzen kommt. Bekannt durch MRT sind da auch diverse Bandscheibenprotrusionen.

Die Laserpointertherapie kenn ich nicht, das ist aber auch nicht mein Arbeitsgebiet. Ich bin ambulant tätig im Bereich Geriatrie/häusliche Pflege mit vorwiegend älteren und multimorbiden Patienten. Kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Eine frühere Patientin hat mir mal spezielle Übungen gezeigt, die ihr bei ihrer heftigen Schwindelsymptomatik vermittelt wurden. Das sind dann jeweils sehr spezielle Fachgebiete.

@ Nora:
Hier muss ich denn doch mal einhaken. Was für Sport stellen sich denn die Orthopäden vor? Mensch, wir haben Corona, und alle Sport- und Freizeiteinrichtungen sind open end geschlossen! KG-Praxen bleiben aber geöffnet, da sie systemrelevant sind.

EDS-Ausschluss per Kardiologe ist reiner Bullshit! Das hatte ich auch bezüglich Marfan. Was man im Herzecho sehen kann, dass ist dann eine Erweiterung/Aneurysma der Aorta ascendens. Bei mir kam das Aneurysma später, und dann im Bereich der A.descendens, die per Ultraschall gar nicht einsehbar ist. Den abdominellen Teil des Aneurysmas hat eine Internisten zufällig im Ultraschall entdeckt, als ich mit einer Magenblutung in der Notaufnahme war, den thorakalen ebenfalls zufällig beim CT der Lunge. In der Aortensprechstunde des UKE habe ich dann eine Gesamtaufnahme machen lassen.

Neben dem Beighton-Test, den du bereits erwähnt hast, sind eine Reihe genetischer Untersuchungen erforderlich, um ein EDS zu diagnostizieren bzw. auszuschließen. Auch dafür gibt es Spezialsprechstunden an Unikliniken. Mannomann - da kriegt man ja immer die dollsten Bären aufgebunden...:mad:

Nun, das alles kam jetzt nicht von alleine. Ich habe meine Hausärztin schlichtweg genötigt, mir die Überweisungen für die Ambulanzen der Uniklinik auszustellen. Für die erste Überweisung habe ich erst einen Termin klargemacht und dann die Überweisung gefordert. Gab etwas Zoff, hat aber geklappt. Dann habe ich mir auch ein Messgerät zu Gerinnungskontrolle erkämpft, weil meine Gerinngswerte schon lebensgefährlich schwankten. Per regelmäßiger Selbstmessung habe ich meine Werte jetzt stabil im Zielbereich. Zum Orthopäden und zum Pneumologen gehe ich ohne Überweisung, und wenn es irgendwo kritisch wird, dann bin ich von selbst in der Notaufnahme des nächsten Krankenhauses. Beim Pneumologen habe ich mich jetzt für ein DMP eingeschrieben. Dann kriegt er auch etwas mehr Geld für seine Arbeit, die er ohnehin macht.

Ich glaube, du bist immer noch viel zu geduldig. Bei mir ist 2012 der Kragen geplatzt, als ich mich mit einer lebensbedrohlichen Lungenembolie nicht zum Arzt/Krankenhaus getraut habe, weil ich befürchtet hatte, dass man mich wieder nicht ernst nimmt. Seitdem ist vieles anders, und mein Geduldsfaden recht kurz geworden, was Ärzte betrifft.

Nora, jetzt wünsche ich dir erstmal gute Besserung und weniger Schmerzen. Wenn es zu doll wird mit den Schmerzen, dann fahre in die nächste Notaufnahme oder Notfallpraxis. Evt. musst du dort etwas länger warten, aber du bekommst auf jeden Fall Hilfe.

Grüße Jova
 
Hallo Jova,

bei mir ist es so, dass ich keine Kraft mehr habe, um mich bei den Ärzten durchzusetzen. Zumindest habe ich auch hausärztliche Überweisungen in die Uniklinik-Ambulanzen inklusive Neurochirurgie bekommen zwecks Abklärung, aber da ist bis jetzt eben nichts herausgekommen außer HWS. Vor Corona hatte mich meist meine Mutter zum Arzt begleitet und die Dringlichkeit der Sache verdeutlicht, aber wegen der Vorschriften darf ich sie nun nicht mehr mitnehmen. Das mit dem Sport, den ich laut Orthopäden machen soll, war größtenteils auch noch vor Corona bzw. in der Anfangsphase, als hier noch keine Maßnahmen ergriffen wurden. Im Sommer dann hieß es, ich solle doch bitte schwimmen. Freibad war ja trotz Corona offen, ich gehe auch für mein Leben gerne ins Freibad, musste aber feststellen, dass die HWS das aktive Schwimmen überhaupt nicht mehr toleriert. Die Erschöpfung würde schon ein paar Bahnen erlauben, aber die HWS nicht. Habe mich also fast nur auf dem Rücken treiben lassen können oder irgendwo im Nichtschwimmerbecken zwecks Abkühlung im Wasser gesessen oder am Rand gehangen. Habe mir dann so einen Alligator besorgt, um damit ein wenig herumpaddeln zu können, ohne die HWS zu bewegen. Mit Sport hatte das jedenfalls nichts zu tun. Der ist auch schlicht nicht möglich.

Sag mal, du kennst dich ja anscheinend etwas aus: Ich muss bald die Angiographie mit Kontrastmittel machen. Hatte jetzt gelesen, dass Gadolinium bei instabiler HWS Gift sei und sowieso Schäden anrichten könnte. Dann habe ich gelesen, die Zusammensetzung des Kontrastmittels sei 2018 geändert worden, so dass es nun weniger kritisch ist. Weißt du da irgendwas drüber? Ich habe Angst meinen Zustand noch zu verschlechtern...

LG, Nora
 
Hallo Nora,

irgendeine Spezifität bezüglich der HWS ist mir bei Gadolinum nicht bekannt. Ganz allgemein kann es sich aber im Gehirn ablagern, wobei die Langzeitwirkungen auch noch nicht bekannt sind. Ablagerungen sind vor allem bei mehrmaliger Kontrastmittelgabe bekannt.

Warum aber ein MRT? Zur Gefäßdarstellung ist ein Angio CT mindestens genau so gut, wenn nicht überlegen. Da ich wegen meiner Mastozytose möglichst kein Kontrastmittel erhalten sollte wurde meine letzte Angiographie sogar nativ, also ohne Kontrastmittel durchgeführt. Für die Bestimmung des Durchmessers ist das auch völlig ausreichend. Kontrastmittel ist hilfreich, wenn es um die Beurteilung der Gefäßwände geht.

Das würde ich vor der Untersuchung nochmal abklären. Wenn ich mich richtig erinnere gibt es hier im Forum sogar einen Thread zu Gadolinum. Auf alle Fälle gibt es im Internet ein Forum dazu:

https://www.gadolinium-vergiftung.de/

Grüße Jova
 
Hallo,

ich weiß nicht, warum sich für ein MRT entschieden wurde statt für ein CT. Auf dem Upright waren wohl irgendwelche Gefäßanomalien im Kopf-Nackenbereich ansatzweise erkennbar. Die Rede war von Arteria-vertebralis-Syndrom (auf der Überweisung steht auch "V. a. auf Arteria-vertebralis-Syndrom, Subclavian-Steal". Gesprochen wurde außerdem von möglichen "Ableitungen" durch Falschgefäße, irgendwelchen Malformationen und von Stenosen.

LG, Nora
 
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