Hallo miteinander,
wie auch bei einigen von euch wurde bei mir eine Instabilität der Kopfgelenke festgestellt. Genauer gesagt, kraniozervikale Instabilität sowie leichte Atlasinstabilität.
Erstmal 'kurz' zu meiner Geschichte:
Nach ruckartigem Anheben eines schweren Gegenstandes im Mai 2020, bei dem ich einen indirekten Schlag in den Nacken bekommen habe, fingen ca. 1-2 Wochen später im rechten Unterschenkel Muskelzuckungen an, welche sich im Verlauf der nächsten 1-2 Monate über den ganzen Körper ausgebreitet haben.
Hinzu kamen in den folgenden Wochen noch Kribbeln in den Fußsohlen und Fingern, Tinnitus, Sehstörungen (Augenflimmern, Sehen von schwarzen Punkten, Schlieren und Blitzen) sowie brennende Schmerzen am Übergang von HWS zum Schädel. Der Tinnitus ist heute kaum noch vorhanden, lediglich manchmal knackende Geräusche oder pulssynchrones Rauschen im linken Ohr. Schmerzen habe ich auch nicht mehr, nur eine Art leichtes Druckgefühl linksseitig an der oberen HWS/Schädel.
Weshalb ich ein neues Thema dazu eröffne, liegt daran, dass ich einige 'herkömmliche' Symptome wie Schwindel, Konzentrationsstörungen, Instabilitätsgefühl (nur anfangs ganz kurz) absolut nicht habe. Bei mir überwiegen deutlich vegetative Dysfunktionen, welche mich heute hauptsächlich plagen. Hier würde mich interessieren, ob es anderen ähnlich geht:
Angefangen mit einem erhöhten Ruhepuls kam es zur gelegentlichen Übelkeit sowie Hautveränderungen. Meine Haut am ganzen Körper wird gefühlt trockener und rötlicher, hauptsächlich am Bauch wird sie zunehmend marmoriert. Neben Zungen- und Mundbrennen habe ich seit einigen Monaten zunehmend Bauchgeräusche sowie Veränderung beim Stuhlgang (Frequenz, Beschaffenheit). Der Gastroenterologe nahm Blut ab und machte ein Ultraschall. Da alles unauffällig war, meinte er, eine Magen- oder Darmspiegelung sei unnötig. Eine Hausärztliche Blutabnahme ergab eine Veränderung im Differentialblutbild (Verringerte Neutrophile, erhöhte Lymphozyten), wobei sich die Differenz zum Normwert in den letzten Monaten immer weiter steigert. Dies wird nächste Woche vom Hämatologen abgeklärt. Hinzu kommen zunehmende Netzhautveränderungen wie Glaskörper-Adhärenzen, Hyperpigmentierungen, Schneckenspuren.
Im Prinzip habe ich einfach das Gefühl, dass mit meinem Organismus was absolut nicht in Ordnung ist, wobei die Beschwerden auch eher zunehmen.
Was ich zur Zeit unternehme: Physiotherapie, isometrische Übungen zu Hause, Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin D, B-Komplex, Folsäure).
Nach diversen Untersuchungen im INI Hannover (kann ich nur empfehlen) wurde gesagt, dass ein Nervenschaden ausgeschlossen werden kann und somit zumindest zur Zeit keine OP nötig ist. Was mir angeboten wurde, ist eine Cortison-Injektion an die gereizten Nervenstrukturen.
Falls es jemanden interessiert, hier ein paar Befunde:
CT von HWS sowie MRT von HWS, BWS, LWS unauffällig.
Upright-MRT:
Leichte Rotationsfehlstellung des Atlas in Richtung des Uhrzeigersinns.
Bei der Rotation der HWS beidseits deutlich eingeschränkte Drehfähigkeit des Axis.
Aufgehobener Pufferraum zwischen Ligamentum transversum und Myelon (Norm: 3-5 mm). In der Neutralstellung und auch unter Funktion permanenter Myelonkontakt.
Bei der Seitneigung der HWS beidseits Fixierung des Dens in Bezug auf die Neutralstellung. Eine physiologische Auslenkung zur Gegenseite findet nicht statt.
Bei der Anteflexion misst der CXA (clivoaxiale Winkel) 128 Grad und liegt unterhalb der Norm (Norm: Gleich > 135 Grad); kraniozervikale Instabilität.
Die Differenz des Horizontal Harris Measurement zwischen Anteflexion und Hyperextension beträgt 7 mm und liegt oberhalb der Norm (Norm: Bis 3 mm); kraniozervikale Instabilität.
Bei der Hyperextension kommt es zu einem leichten linksseitigen Ventralversatz und rechtsseitigen Dorsalversatz der vorderen Begrenzung des Atlas gegenüber des Axis; funktionsabhängige leichte Atlasinstabilität.
Nebenbefundlich Tiefstand der Kleinhirntonsillen im Sinne einer Chiari-Malformation Typ I. Die kleinen Anteile überragen das entsprechende Basisniveau um knapp 6 mm.
Neurologe:
Muskeleigenreflexe an den oberen Extremitäten linksbetont lebhafter auslösbar.
An den unteren Extremitäten besteht eine leichte Fuß-, Großzehen- und Zehenheberschwäche links.
Muskeleigenreflexe an den unteren Extremitäten rechtsbetont gesteigert gegenüber links auslösbar, Fußklonus rechts sehr deutlicher als links, Patellarklonus links.
Unauffällige SSEP. Unauffällige Elektroneurographie motorisch und sensibel.
Transkranielle Magnetstimulation bei Ableitung an oberen und unteren Extremitäten beidseits unauffällig.
Unauffälliges Schädel-MRT.
Nährstoffe:
Folsäure-Mangel
Vitamin-D Mangel
Vitamin B12 grenzwertig.
Was mich persönlich noch ein wenig beunruhigt: Ich habe durchgehend dieses lokale Druckgefühl am Übergang HWS/Schädel linksseitig sowie eine Art Knacken/Knistern in dem Bereich. Mehrere Osteopathen und Physiotherapeuten meinen, dass dort 'etwas komisch sitzt', mir aber auch nicht wirklich helfen können. Dazu habe ich mal eine 3D-Rekonstruktion der CT-Aufnahmen angefertigt, welche dort meiner Amateur-Meinung nach auch etwas seltsam aussieht (zumindest anders als rechts).
Neurochirurgen sehen jedoch nichts auffälliges, wobei der ein oder andere mal sagt, dass dort die Struktur etwas verändert ist. Können jedoch nichts draus schließen.
Ok, das war mein kleiner Roman. Danke fürs Lesen und falls es jemandem in Bezug auf die vegetativen Symptome aka Magen-Darm-Probleme bzw. Änderungen an Haut/Netzhaut/Blutbild ähnlich geht, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.
Gruß, wundergeu
wie auch bei einigen von euch wurde bei mir eine Instabilität der Kopfgelenke festgestellt. Genauer gesagt, kraniozervikale Instabilität sowie leichte Atlasinstabilität.
Erstmal 'kurz' zu meiner Geschichte:
Nach ruckartigem Anheben eines schweren Gegenstandes im Mai 2020, bei dem ich einen indirekten Schlag in den Nacken bekommen habe, fingen ca. 1-2 Wochen später im rechten Unterschenkel Muskelzuckungen an, welche sich im Verlauf der nächsten 1-2 Monate über den ganzen Körper ausgebreitet haben.
Hinzu kamen in den folgenden Wochen noch Kribbeln in den Fußsohlen und Fingern, Tinnitus, Sehstörungen (Augenflimmern, Sehen von schwarzen Punkten, Schlieren und Blitzen) sowie brennende Schmerzen am Übergang von HWS zum Schädel. Der Tinnitus ist heute kaum noch vorhanden, lediglich manchmal knackende Geräusche oder pulssynchrones Rauschen im linken Ohr. Schmerzen habe ich auch nicht mehr, nur eine Art leichtes Druckgefühl linksseitig an der oberen HWS/Schädel.
Weshalb ich ein neues Thema dazu eröffne, liegt daran, dass ich einige 'herkömmliche' Symptome wie Schwindel, Konzentrationsstörungen, Instabilitätsgefühl (nur anfangs ganz kurz) absolut nicht habe. Bei mir überwiegen deutlich vegetative Dysfunktionen, welche mich heute hauptsächlich plagen. Hier würde mich interessieren, ob es anderen ähnlich geht:
Angefangen mit einem erhöhten Ruhepuls kam es zur gelegentlichen Übelkeit sowie Hautveränderungen. Meine Haut am ganzen Körper wird gefühlt trockener und rötlicher, hauptsächlich am Bauch wird sie zunehmend marmoriert. Neben Zungen- und Mundbrennen habe ich seit einigen Monaten zunehmend Bauchgeräusche sowie Veränderung beim Stuhlgang (Frequenz, Beschaffenheit). Der Gastroenterologe nahm Blut ab und machte ein Ultraschall. Da alles unauffällig war, meinte er, eine Magen- oder Darmspiegelung sei unnötig. Eine Hausärztliche Blutabnahme ergab eine Veränderung im Differentialblutbild (Verringerte Neutrophile, erhöhte Lymphozyten), wobei sich die Differenz zum Normwert in den letzten Monaten immer weiter steigert. Dies wird nächste Woche vom Hämatologen abgeklärt. Hinzu kommen zunehmende Netzhautveränderungen wie Glaskörper-Adhärenzen, Hyperpigmentierungen, Schneckenspuren.
Im Prinzip habe ich einfach das Gefühl, dass mit meinem Organismus was absolut nicht in Ordnung ist, wobei die Beschwerden auch eher zunehmen.
Was ich zur Zeit unternehme: Physiotherapie, isometrische Übungen zu Hause, Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin D, B-Komplex, Folsäure).
Nach diversen Untersuchungen im INI Hannover (kann ich nur empfehlen) wurde gesagt, dass ein Nervenschaden ausgeschlossen werden kann und somit zumindest zur Zeit keine OP nötig ist. Was mir angeboten wurde, ist eine Cortison-Injektion an die gereizten Nervenstrukturen.
Falls es jemanden interessiert, hier ein paar Befunde:
CT von HWS sowie MRT von HWS, BWS, LWS unauffällig.
Upright-MRT:
Leichte Rotationsfehlstellung des Atlas in Richtung des Uhrzeigersinns.
Bei der Rotation der HWS beidseits deutlich eingeschränkte Drehfähigkeit des Axis.
Aufgehobener Pufferraum zwischen Ligamentum transversum und Myelon (Norm: 3-5 mm). In der Neutralstellung und auch unter Funktion permanenter Myelonkontakt.
Bei der Seitneigung der HWS beidseits Fixierung des Dens in Bezug auf die Neutralstellung. Eine physiologische Auslenkung zur Gegenseite findet nicht statt.
Bei der Anteflexion misst der CXA (clivoaxiale Winkel) 128 Grad und liegt unterhalb der Norm (Norm: Gleich > 135 Grad); kraniozervikale Instabilität.
Die Differenz des Horizontal Harris Measurement zwischen Anteflexion und Hyperextension beträgt 7 mm und liegt oberhalb der Norm (Norm: Bis 3 mm); kraniozervikale Instabilität.
Bei der Hyperextension kommt es zu einem leichten linksseitigen Ventralversatz und rechtsseitigen Dorsalversatz der vorderen Begrenzung des Atlas gegenüber des Axis; funktionsabhängige leichte Atlasinstabilität.
Nebenbefundlich Tiefstand der Kleinhirntonsillen im Sinne einer Chiari-Malformation Typ I. Die kleinen Anteile überragen das entsprechende Basisniveau um knapp 6 mm.
Neurologe:
Muskeleigenreflexe an den oberen Extremitäten linksbetont lebhafter auslösbar.
An den unteren Extremitäten besteht eine leichte Fuß-, Großzehen- und Zehenheberschwäche links.
Muskeleigenreflexe an den unteren Extremitäten rechtsbetont gesteigert gegenüber links auslösbar, Fußklonus rechts sehr deutlicher als links, Patellarklonus links.
Unauffällige SSEP. Unauffällige Elektroneurographie motorisch und sensibel.
Transkranielle Magnetstimulation bei Ableitung an oberen und unteren Extremitäten beidseits unauffällig.
Unauffälliges Schädel-MRT.
Nährstoffe:
Folsäure-Mangel
Vitamin-D Mangel
Vitamin B12 grenzwertig.
Was mich persönlich noch ein wenig beunruhigt: Ich habe durchgehend dieses lokale Druckgefühl am Übergang HWS/Schädel linksseitig sowie eine Art Knacken/Knistern in dem Bereich. Mehrere Osteopathen und Physiotherapeuten meinen, dass dort 'etwas komisch sitzt', mir aber auch nicht wirklich helfen können. Dazu habe ich mal eine 3D-Rekonstruktion der CT-Aufnahmen angefertigt, welche dort meiner Amateur-Meinung nach auch etwas seltsam aussieht (zumindest anders als rechts).
Neurochirurgen sehen jedoch nichts auffälliges, wobei der ein oder andere mal sagt, dass dort die Struktur etwas verändert ist. Können jedoch nichts draus schließen.
Ok, das war mein kleiner Roman. Danke fürs Lesen und falls es jemandem in Bezug auf die vegetativen Symptome aka Magen-Darm-Probleme bzw. Änderungen an Haut/Netzhaut/Blutbild ähnlich geht, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.
Gruß, wundergeu