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Knieschaden, Versicherung zahlt nicht

lowmax

Neues Mitglied
Registriert seit
1 Okt. 2018
Beiträge
21
Hallo zusammen,

vor fast zwei Jahren habe ich ein Sportunfall gehabt, bei dem mein Knie schwer verletzt wurde. Letztes Jahr wurde ich dreimal am Knie operiert. Die letzte OP (Knorpeltransplantation) ist nun 12 Monate her. Allerdings habe ich nun immer noch Probleme im Alltag mit dem Gehen. Ich kann zwar ganz gut gehen, allerdings habe ich immer leichte Schmerzen im Knie. Die Schmerzen werden schlimmer, je weiter ich gehe. Wenn ich so rund 2km gehe, sind die Schmerzen so unangenehm, dass ich anfange zu hinken/humpeln. Da ich sehr gerne Wandere und auch früher viel gelaufen bin, habe ich nun Angst, dass es nie wieder besser wird. Ich bin auch erst in den 30ern, also noch relativ jung...
Jedenfalls habe ich die Sache meiner Unfallversicherung gemeldet. Sie gab mir eine DIN-A4-Seite, die mein Arzt ausfüllen sollte. Mein Arzt hat "Bewegungs- und Belastungsschmerz" eingetragen. Die Versicherung hat prompt geantwortet: Es handele sich dabei um eine "psychische Empfindungsstörung", die wären subjektiv und "medizinisch nicht messbar" und stellen somit auch keine "Funktionsbeeinträchtigung" dar!

Da ich mich nicht mehr so fortbewegen kann, wie vor dem Unfall, sehe ich sehr wohl eine Funktionsbeeinträchtigung. Wahrscheinlich ist diese auch "medizinisch messbar", wenn man mich beim Gehen beobachten würde. Nur kann ich ja jetzt schlecht meinen Arzt auf einen Spaziergang einladen... Ich bin ratlos, was soll ich jetzt unternehmen?
 
Hallo lowmax,
Hört sich nicht gut an mit Deinem Knie! Erstmal brauchst Du einen guten Orthopäden. Dann würde ich mir fortlaufend die Beschwerden aufschreiben. Bei Belastung usw. daraus kann man schon die Funktionseinschränkung sehen, Eine Ganganalyse kannst Du in einem Orthopädiefachgeschäft machen. Die sind recht gut und kosten so 50-100 Euro. Mit Video Analyse vom Gangbild usw. Denke daran dass Du den Schaden beweisen musst! Rechtsberatung würde ich Dir auch empfehlen! Die Antwort Deiner Versicherung hat nie ein Arzt so verfasst, das wäre höchst unethisch! Es heisst nämlich in der Medizin -'keine Diagnose durch Jacke oder Hose'-! Bestehe also auf eine persönliche Begutachtung!
Drück Dir die Daumen und gute Besserung!
Trollin68
 
Vielen Dank für die guten Hinweise! Ist denn gesichert, dass mich so eine Ganganalyse bei der Versicherung weiterbringt? Ich könnte mir vorstellen, dass die Versicherung erwidern wird, dass auch ein gesunder Mensch absichtlich humpeln kann oder mein Gang schon vor dem Unfall schlecht war... Wieso kann kein Freund oder Familienmitglied bestätigen, dass sich mein Gang verschlechtert hat.
Wieso sagt mir eigentlich nicht die Versicherung, was ich abliefern soll (z.B. eine Ganganalyse)?
Wie ist das gemeint, "bestehe auf eine persönliche Begutachtung"? Soll ich der Versicherung sagen, dass sie sich mit eigenen Augen überzeugen sollen?

Gibt es sonst noch Tipps? Kann ich jetzt schon etwas in die Wege leiten? Jedes mal wenn ich der Versicherung Infos liefere, kommt darauf die Ansage, dass sie jetzt noch das und das brauchen. Ich habe das Gefühl, dass sie die Uhr "runterspielen" wollen. Im Dezember ist die Frist um, und ich möchte vermeiden, dass sie sich dann melden, sie hätten noch die Sache XY gebraucht, aber nun sei es zu spät...
 
Hallo lowmax,
Die Ganganalyse ist schon aussagekräftig mit weiteren passenden medizinischen Befunden dazu! Denke auch daran die Unfallschäden nach spätestens 15 Monaten vom Arzt bestätigen zu lassen! Sonst hilft Dir gegen die leistungsvermeidende Versicherungstaktik nur ein versierter Rechtsanwalt.
L.g.Trollin68
 
Hallo Iowmax, willkommen im Forum.

Wenn die Probleme auftreten, nachdem du eine längere Wegstrecke gegangen bist (2 km?), würde ich vor Untersuchungen und vor der Ganganalyse diese längere Wegstrecke (teilweise) vorher zurücklegen, damit die Probleme erkennbar sind.

Die (private) Versicherung muss dir keine Tipps geben.
Du musst den Schaden nachweisen. (Dazu kannst du auch zu einem privatärztlichen Kniespezialisten gehen. Wenn keine teuren Untersuchungen gemacht werden, ist das möglicherweise zu überlegen.)

LG
 
Hallo,

Auch ein Kassenarzt oder ein Termin in der Kniesprechstunde einer Uniklinik kann neue Aufschlüsse geben. Einfach Mal eine Zweit- oder Drittmeinung einholen. Zusätzlich zur Ganganalyse. Es gibt auch Sportärzte, die eine Ganganalyse anbieten.

Ich denke, du musst einfach einen Arzt finden, der mit dir die Ursache deiner Beschwerden finden will. Ich wünsche dir dazu viel Glück.

LG, Rudinchen
 
Wieso nach 15 Monaten? Im Dezember sind 18 Monate um... So wie ich verstanden hab, liegt da die Frist?!
 
Hallo,

lies dies bitte genau in Deinen Versicherungsbedingungen nach. Hier gibt es sehr viele von einander abweichende Regelungen. Es gilt jeweils nur das, was in Deinen Vertragsbedingungen festgehalten ist.

Gruß von der Seenixe
 
Es gibt Neuigkeiten... nachdem ich letzte Woche beim Radiologen war, um nochmal einen MRT zu machen, war ich heute bei meinem Arzt/Orthopäden, um die Bilder durchzusprächen. Der Radiologe hat in seinem Bericht wohl eher ein positives Résumé gezogen, allerdings sieht mein Arzt die Lage nach Begutachtung der Bilder nicht ganz so rosig. Er sieht keine vollständige Heilung und durchaus auch Schäden am eingepflanzten Knorpel. Er hat dann nochmal mein komplettes Bein geröntgt und hat dabei ein O-Bein festgestellt. Dadurch wirken die Kräfte/Belastung nicht zentral im Knie, sondern leicht verschoben, nämlich dort wo der neue Knorpel ist. Das ist natürlich denkbar ungünstig für den Heilungsprozess. Für die PUV bekomm ich die Tage nochmal schriftlich, dass aus seiner Sicht durch den Unfall ein dauerhafter Schaden entstanden ist.

Ich persönlich sehe nun zwei Hebel, wo die PUV ansetzen könnte:
1. Der positive Bericht des Radiologen.
2. Das O-Bein, denn das war ja wohl schon vor dem Unfall, und sorgt ja nun wohl dafür, dass die Genesung nicht erwartungsgemäß voranschreitet.
Wie seht ihr das? Worauf muss ich mich wohl als nächstes gefasst machen?
 
Hallo,

die PUV wird unbedingt auf dem Vorschaden und Mitwirkung der O-Beine bestehen. :-(
Halte uns auf dem Laufenden.

Gruß von der Seenixe
 
Soll das heißen, dass ich am besten einfach aufgeben und keine Mühen mehr verschwenden soll?

Der Arzt scheint auch nicht so richtig motiviert zu sein. Jedenfalls hat er mir das ausgefüllte Formular immer noch nicht zugeschickt. Telefonisch kann ich dort auch schon seit Tagen niemanden erreichen.
 
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