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Knieprothese defekt und keiner sagt oder informiert die Betroffenen

seenixe

Super-Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
31 Aug. 2006
Beiträge
8,846
Ort
Berlin
Hallo,

seit fast zwei Jahren habe ich Probleme mit einer jetzt 3 Jahre im Knie befindlichen Prothese. Jeder Arzt sagt, "da stimmt was nicht", selbst die Herren des Unfallkrankenhauses möchte eine Revisions-OP durchführen. (Nur meine Verwaltungs-BG sieht kein Bedarf zu handeln, aber dies ist ein anderes Thema) Deshalb bin ich auf der Suche nach einer vernünftigen Klinik. Dabei mußte ich erfahren, dass mein Prothesensystem natürlich nicht überall verwendet wird. Auf der Suche nach geeigneten Ansprechpartnern, um zu erfahren, in welchen Kliniken das System verwendet wird, stellte ich auf dieser Infoseite für Fehler fest, dass es mit meinem Prothesensystem im fraglichen Zeitraum Probleme gab und ein "freiwilliger Rückruf" erfolgte. Trotz meiner Besuche bei einer Vielzahl von Ärzten informierte mich keiner über diese Problematik.

Was soll man davon halten? Muß jetzt jeder sich über alles und jedes Produkt informieren?

Welche Konsequenzen hat das für den Einzelnen?

Werde nun mal mit meinem Anwalt darüber sprechen.

Gruß von der Seenixe
 
Ersatzteile

Hallo Seenixe,

hört sich makaber an, aber uns hat mal den Tipp gegeben, wir sollten uns
sogar die Typennummern unserer "Metalleinsätze" besorgen. Weil wegen der unterschiedlichen Einkaufadressen Ausland etc.

Und für den Fall, dass man ja eventuell Produkthaftungsprozesse führen müsste, wäre das hilfreich.

Ist schon traurig, wegen Autos und deren Defekte wird man angeschrieben, aber nicht wegen Prothesendefekte.

Ich wünsche Dir viel Glück in Deiner Angelegenheit und dass es für Dich soweit wie möglich gut ausgeht.

Schönen Abend noch.

Reikja
 
Hallo Seenixe,

sorry für die riesen Schweinerei, die bei Dir gerade am Laufen ist. Mein Tipp an Dich, das unten stehende Forum zu besuchen. Dr. Zentek, der das forum http://www.kuenstliches-gelenk.info/ moderiert, wird Dir sicherlich kompetent weiterhelfen können.

Liebe Grüsse von Cateye
 
Hallo Cateye,

danlke ;-)
in diesem Forum bin ich lesend auch schon eine Weile vertreten. Man kann ja nicht überall aktiv mitmischen.
ich habe im September 2004 meine Knieprothese PFC der Firma DePuy eingebaut bekommen. Seit Januar 2006 habe ich Probleme in Form von Instabilität, sehr lautem klappern, Schmerzen an der unteren Komponente.
Inzwischen ist eine Revisions-OP vorgesehen und bei der Besprechung mit den Orthopäden, die OP darf nur in einem Krankenhaus nach Verletzungsartenverzeichnis durchgeführt werden (BG lich veranlasst) stellten sich unterschiedliche herangehensweisen heraus. So sollte als erstes versucht werden, nur das Inlay auszuwechseln. Dabei erklärte mir ein Arzt, dass Prothesen dieser Firma nicht in Ihrem Krankenhaus verarbeitet würden. Bei der Suche nach Krankenhäusern stieß ich auf einen Freiwilligen Rückruf ausgewählter Knie Inlays aus dem Jahr 2005 betreffend geneu meiner Prothese. Bisher hat mich keiner der Ärzte davon informiert. Ist dies mit dem Arztrecht in Einklang zu bringen?

Nun habe ich den Hersteller angerufen und bitte ihn, mir die entsprechenden LOT_Nummern mitzuteilen. Aber wie sollte so eine Sache generell ablaufen? Muß ein Patient sich um alle Rückrufaktionen kümmern?

Gruß von der Seenixe
 
Hallo,
auch ich habe seit 2001 eine Knie-TEP und ständig Probleme...
Ich wusste gar nicht, dass es für so etwas "Rückrufaktionen" gibt. Das ist wirklich makaber! Bei mir wurden von Seiten der Ärzte ebenfalls die unterschiedlichsten Aussagen gemacht. Von 2001 habe ich jetzt aber zum Glück nichts gefunden...
Aber ich glaube auch, dass uns kein Arzt sagen würde, wenn etwas nicht ganz genau hinhaut! Große Produktfehler sicher, aber kleinere - ich denke, da haben die viel zu viel angst, dass an ihrer weißen Weste gekratzt werden könnte. Und wenn der Patient nicht so eindeutige Probleme hat, na dann kann es ja auch an sonstwas liegen!
Eine Schande, wirklich!
Bei mir bestand übrigens noch eine Nickel-Allergie. Ich hatte also damals angeblich eine Titan-Prothese erhalten. Letztes Jahr wurde nun nochmals ein Allergietest gemacht: Nickel-Kobalt-Allergie! Daraufhin habe ich mir die Materialaufstellung meiner Prothese von der Fa. Zimmer zusenden lassen und siehe da, ich hatte gar keine reine Titan-Prothese!
Also, wenn Ihr mich fragt: Ich glaube hier schon lange gar niemanden mehr! Leider!
Liebe Grüße Santafee
 
Hallo Seenixe,

bezüglich Krankenhaus eine Überlegung: die medizinische Indikation steht über dem Träger! Heisst, wenn die medizinische Indikation ein anderes KH als die BG empfiehlt, kannst Du auf das andere KH bestehen!

Gruss,
Cateye
 
Hallo Seenixe,

mein neuestes Motto scheint zu sein: Wer suchet, der findet!

Also ich bin doch fast vom Hocker gefallen: Über die Eingabe von "Rückrufaktionen von Knieprothesen" habe ich einen Artikel der Sulzer Orthopetics (jetzt Fa. Zimmer) gefunden, wonach auch mein Knieprothesensystem (Natural Knee) mit "Problemen" (Mineralölrückstände an Tibia-Basisplatten und auffälligen Frühlockerungen!) behaftet ist - im wahrsten Sinne des Wortes!

Bei mir handelt es sich wohl um ein Problem eines best. Prod.-zeitraumes. Doch ich habe nun keine Ahnung, wie man herausfinden soll, von welcher Lieferung meine Prothese stammt. In meinem Prothesenpass steht nur handschriftlich der Prothesenname und nichts weiter. Der Gedanke kam, mich an die Klinik zu wenden, aber da habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht: Habe eine Nickel-Kobalt-Allergie und der Arzt hat bis letztes Jahr fest behauptet, ich hätte eine Titanprothese... Stimmt natürlich nicht, denn ich habe von der Herstellerfirma inzwischen die richtige Materialaufstellung! Naja und an die Firma wenden? Die wirds nicht sagen!

Hast Du inzwischen in Deinem Fall etwas erreichen können und hast einen Tipp für mich, wie man da vorgeht?

Viele Grüße
Santafee
 
Hallo Santafee!

Müßte doch vielleicht in Deiner Krankenakte stehen oder in den Abrechnungen der KK oder BG!

Gruß
maja
 
Hallo Maja,

in meinem OP-Bericht steht gerade mal zusätzlich die Größe...:mad:

Aber ich werde wohl die BG informieren, sie müssten ja interessiert sein, herauszufinden, ob ein Produktfehler vorliegt. Schließlich koste ich denen ein Haufen Geld...:eek:

Man müsste eben wissen, ob es noch mehr Betroffene gibt. Es ist ja wirklich alles der Wahnsinn! Habe sogar herausgefunden, dass der Klinikdirektor mit der Firma kooperiert... Wenn da was dran ist, gibts bestimmt keine Nachweise mehr. Verstehe sowieso nicht, weshalb man keine "Aufkleber", wie es bei Impfungen üblich ist, in den Prothesenpass geklebt bekommt.

LG Santafee
 
Hallo Santafee!

Das habe ich verstanden.
Aber auch die Prohesen müssen doch auch von dem Krankenhauseingekauft werden.
Also es müssten Rechnungen vorhanden sein, im KH meine ich.
Auch muß doch sicher dokumentiert worden sein, wer diese Prothese, wann bekommem hat.

Das braucht das KH doch auch für ihre eigenen Abrechnungen-Kalkulation usw.

Gruß
maja
 
Hallo allerseits,

sachte, sachte, und ganz gaanz vorsichtig handeln und taktieren.

Informiert Euch bitte erst mal über das Medizinproduktegesetz .... bzw. lest Euch darin ein und dann erst agieren ...

ganz liebe fliedertigerische Grüße :p:p:p
 
Hallo fliedertiger,

also was rätst Du?

Habe gelesen, dass es ein "Medizinprodukte-Beobachtungs- und Meldesystem" gibt, die Erkenntnisse über fehlerhaft Medizinprodukte sammeln. Vielleicht ist es taktischer dort nachzufragen, ob denen in dieser Richtung etwas bekannt ist

Aber wenn Ihr mich fragt, wird sich hier wieder jeder gegenseitig schützen! Ich meine, es ist ja erstmal eine Vermutung und diese verunreinigten Prothesen sind "nur" bei 134 Leuten in Dtl. eingesetzt wurden. Dass nun gerade ICH eine davon abbekommen habe... eher unwahrscheinlich! Trotzdem, was ist, wenn doch - es würde auf jeden Fall einiges erklären!

Meine BG werde ich auf jeden Fall informieren... die denken sowieso, glaube ich, dass ich eine Vollmeise habe...

Aber maja, Du hast Recht, das Khs. muss Abrechnungen haben und da wirds nachzuvollziehen sein, aus welcher Produktion meine TEP stammt!

Tschau und noch einen schönen Abend
Santafee
 
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