Dankeschön ISLÄNDER. Die Staatsanwaltschaft hat den Fall sogar schon abgeschlossen/eingestellt und als Bußgeld an die Stadt Hamm weitergegeben. Ich habe heute auch sogar das neue Aktenzeichen dazu bekommen. Es ist unfaßbar, dieser Mensch fährt 2 Leute um und nichts passiert - es war ein fahrlässiges Überholmanöver mit Körperverletzung, derjenige hat sich noch nicht einmal bei mir entschuldigt. Ich wäre so gerne wütend und möchte laut schreien - mich macht die Situation jedoch nur ohnmächtiger - ich bin so ein Opfer, ich bin eher wütend auf mich, dass ich nicht nicht wehren kann. Das Vertrauen in die Menschheit ist verloren, vorher habe ich immer an das Gute im Menschen geglaubt. Es ist so, dass dir jemand ein Schlag ins Gesicht verpasst und es passiert nichts. Selbst mein Anwalt sagt, dass das System ungerecht und die Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind. Ich möchte doch nur meinen Wagen ersetzt bekommen irgendwann wieder ohne Angst Auto fahren können und wieder ein eigenes Auto besitzen - meine Selbstständigkeit zurück erlangen, sorglos leben können. Und mit einer Traumtherapie wieder zurück ins Leben finden.
Dankeschön Teddy als ich deinen Text gelesen habe musste ich sofort in Tränen ausbrechen. Vieles was du schreibst - so fühle ich mich. Der Unfall war ein privater, kein Arbeitsunfall.
Welche Verletzungen machen noch Probleme?
Schlaflos, Kopfschmerzen täglich, Schulter-, Nackenschmerzen, Ängste, Schreckhaft, Vergesslichkeit, Vermeidungsverhalten - sozialer Rückzug, Nervosität - ich knibbel Nagelhaut und Fingerkuppen blutig, Niedergeschlagen, sehr gereizt, Antriebsschwäche also insgesamt die volle PTBS. Vor dem Unfall hatte ich das nicht. Das schlimmste ist, dass ich das Bett abends sehe und es mittlerweile hasse - weil ich weiß das ich nicht einschlafen kann..1,2,3,4,5,6,7 Uhr finde keinen Schlaf. Zwischen 8-10 maximal bisschen Schlaf. Den Tag über ein Zombie. 7 kg schon zugenommen. Ich neige zu Alkohol/Drogenmissbrauch. Im Rausch zu weiterem Missbrauch...
Mein Hausarzt hat mir Neurexen am Anfang verschrieben - dann habe ich eine homöopathische Behandlung bei einem anderen Allgemeinarzt angefangen, 2 Einzelmittel ausgetestet nix half - nun Unterbrechung der Behandlung wegen evtl. psychiatrischen Aufnahme. Wie gesagt ich habe Angst, Angst vor der Angst und noch mehr Angst - Angst vor Menschen/Menschenmengen, Angefasst/angerempelt zu werden, Angst vor Krankenhäusern, Angst vor Geräuschen, Existenzängste, Schuldgefühle - ...
Was habe ich bisher an Therapie erhalten?
4 Monate Physiotherapie bisher (3 Verordnungen)
Überweisung Psychotherapie (warte auf einen Platz)
Überweisung Psychiatrie (dort vorgestellt, wollen mich teilstationär aufnehmen, jedoch keine Traumtherapeuten vor Ort, daher Empfehlung in Traumklinik Bielefeld -> dort Aufnahmeformular ausgefüllt -> warten auf Platz)
Tagebuch schreibe ich.
Es ist einfach alles permanent auf Alarmbereitschaft bei mir. Ich bin hypersensibel. Traumatisiert. In vielen Alltagssituationen wiederholen sich Situationen, indem ich wieder das Gefühl habe, jemand schadet mir und ich kann nicht ausweichen oder mich verteidigen/wehren - weiterhin Opfer. Das Paradoxe: es passieren seitdem Situationen (Retraumatisierungen ??? oder was auch immer) indem sich mein Gefühl bestätigt.
Ich habe zb. mit einem Freund am Anfang viel an den Wochenenden unter Alkoholeinfluss geredet, ihm anvertraut und versucht zu verarbeiten. Dieser hat bei mir eines Abends übernachtet und mich dann nachts heimlich während ich geschlafen habe von hinten nackt fotografiert. Ich bin von dem Licht des Handys wachgeworden - konnte mich aber nicht wehren ... ich habe den Kontakt zu ihm abgebrochen. Ich habe ihn einmal seitdem wiedergesehen und dachte mir nimm deinen ganzen Mut zusammen und sag ihm das du weisst was er getan hat und das er eine Sau ist. Aber nein - Ich gebe mir lieber selbst die Schuld. Das ist eine Art Erleben wie es beim Verkehrsunfall geschah ich versuche es zu schreiben in Kurzfassung: Dieser 18 jährige wollte links in Gegenrichtung/verkehr überholen, nahm dann ein anderes Auto mit und kam mir dann frontal als Geisterfahrer entgegen. Dieser Moment zu wissen es ist egal was du tust, du kannst nicht ausweichen nur über dich ergehen lassen hat sich bei mir manifestiert. Daher der Wunsch irgendwann einmal laut Schreien zu wollen: Nein - Stopp! Mit mir nicht! Das machst du nicht mit mir!
Ich gebe mir irgendwo selbst die Schuld, weil ich den Unfall nicht abwehren/ mich nicht wehren konnte. Schutzlos ausgeliefert. In diesem Gefühlserleben hänge ich fest - zudem kam dann, dass ich bewusstlos mit dem RTW ins Krankenhaus kam und erst im Krankenhaus bemerkte nach und nach wo ich war und auch da das Gefühl alles über mich ergehen zu lassen. Da auch eine Traumarisierung vom Krankenhaus. Ich hoffe auch jemanden helfen zu können, indem ich hier mir offen alles von der Seele schreibe. Ich finde im Internet nur sehr wenig, obwohl es viele Seiten gibt, die hilfreich sind.